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Thema: Stadtentwicklung mal anders betrachtet (4815-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Stadtentwicklung mal anders betrachtet
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

  • Torx
Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #1
Zum ersten Link: Es ist schon recht schockierend was unsere ASVK-Chefs hier abliefern. Sie heissen es offenbar gut, dass jemand ein Haus absichtlich über Jahre verfallen und leerstehen lässt weil er den Gewinn noch weiter maximieren will. Und dann ist da noch eines der wenigen Häuser die seit dem 16. Jahrhundert kaum verändert wurde, was aber für die beiden offenbar nicht zählt.
Ob uns Türme in Jakominiplatznähe in 20 Jahren noch gefallen werden? Heute gab es ohnehin einen Konter auf diese Ansage in der Kleinen Zeitung:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3024159/grazer-stehen-fuer-altstadt.story

Interessanter ist da schon der zweite Link. Wohnbauförderung für Einfamilienhäuser sowie Pendlerpauschalen gehören schon wirkilch bald mal hinterfragt. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass eine Stadt auch deswegen lebenswert ist weil sie nicht bis auf letzte Verdichtet wurde. Zur Situation in der Schweiz gibt es hier übrigens ein interessantes (5-Teiliges) Youtube-Video:
http://www.youtube.com/watch?v=H6Xvr3ccSG4

Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #2
Endlich kehrt in Graz auch mal eine vernünftige Sichtweise an. Jedes mikrigste Haus, wie etwa das erwähnte Giradihaus, erhalten zu wollen ist ja absolt unsinnig, und blockiert nur jede Stadtentwicklung.

In Graz muss man endlich erkennen dass es eine Stadt ist, und kein kleines Nest mehr.

  • Torx
Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #3
Dass man laut Dir nicht genug abreissen kann ist klar. Was passiert wenn man die Stadtentwicklung nicht "blockiert" sieht man ja an den verpfuschten Randbezirken. Schön, dass Du aber trotzdem weisst wer also das Patent hat, die "vernünftige Sichtweise" für sich zu beanspruchen.

Interessant ist übrigens folgendes:
http://www.gat.st/pages/de/nachrichten/5316.htm

Szyszkowitz (seit 1989 stellvertretender Vorsitzender der Altstadt-Sachverständigen-Kommission Graz), der laut Homepage in den vergangenen Jahren drei Projekte mit Immovate umgesetzt hat - Wohnbau Morellenfeldgasse 42 und 44 sowie zuletzt gemeinsam mit dem Architekten Andreas Harich den ,,Kleinen Elefanten" in der Albrechtgasse 4 - bewegt sich jedenfalls damit im Bereich einer Interessenskollision.

  • PeterWitt
Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #4
Gegen ein Nachverdichten der Stadt spricht ja nichts, besonders dort wo die Infrastruktur gut ausgebaut und der Bedarf groß ist - aber muß man das deswegen gleich ohne jedes Gespür und nach der "Drüberfahr-Methode" passieren, so wie z.B. auch der "Supermoderne Hauptplatz", die "Gigamoderne Hauptbrücke" seinerzeit, oder auch z.B. der geplante Ersatzbau beim Kommod-Haus?
Was leider wirklich fehlt ist das Gespür, passende Objekte in die Umgebung einzupassen anstatt jedes neue Haus zum "Meisterstück" des jeweiligen Architekten zu machen, mit "Würg-Optik" nach wenigen Jahren inklusive.
*) Baulücken füllen? Gerne, aber passend zu den umliegenden Häuserzeilen (siehe z.B. Eckhaus Leonhardstraße/Brandhofgasse ).
*) Baudichte am Grundstück erhöhen? Dazu muß man nicht zwingend das bestehende Gebäude schleifen, man kann auch z.B. den Dachraum ausbauen, wie z.B. bei den Doppelhäusern Rechbauerstraße/Glacisstraße/Maiffredygasse, oder 1-2 Stockwerke "passend" darauf setzen. Es verlangt weit mehr Talent von einem Architekten, ein Haus mit Harmonie und Gespür zurückhaltend zu erweitern als einen Zu/Ausbau mit wilder Selbstverwirklichung und trendigen schrägen Wänden, auskragenden Teilen und div. kurzweiligem Schnickschnack, weil man sich im erst Fall mit dem Objekt und seiner Umgebung auseinander setzen muß - so meine Meinung.
*) Innenhöfe verbauen? Wenn schon, dann gleich mit Wohnblock-Garage und im Zuge dessen die umliegenden Straßenzüge von KFZ befreien, so gibt man den Bewohnern die im Hof verlorene Lebensqualität aus der Straße zurück.
*) Technische/wirtschaftliche Ruinen (meist vorsätzlich herbeigeführt!) trotzt Denkmalschutz abreißen? Wenn kein Weg daran vorbei führt, dann muß zumindest eine Neuerrichtung im Originalstil (dafür auf Stand der Technik) unter Beibehaltung möglichst vieler Originalteile (z.B. Dacheindeckung) vorgeschrieben werden - so wie z.B. das Schwalbennnest bei der Franziskanerkirche ja auch ein kompletter Neubau ist, aber sich dennoch wieder perfekt ins Ensemble einfügt.

  • kayjay
Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #5

Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #6

Jedes mikrigste Haus, wie etwa das erwähnte Giradihaus, erhalten zu wollen ist ja absolt unsinnig, und blockiert nur jede Stadtentwicklung.

In Graz muss man endlich erkennen dass es eine Stadt ist, und kein kleines Nest mehr.



Wenn ein (guter) Architekt es schafft, das Girardi-Haus (oder einen angemessenen Teil davon) in einen Neubau zu integrieren, welcher vom Stil und auch der Gebäudehöhe ansonsten mit dem linken und rechten Nachbargebäude sowie der spätbiedermeierlichen/ gründerzeitlichen Stadtteilarchitektur harmoniert, fände ich das absolut zu begrüßen.

Ein leichtes Unterfangen ist das klarerweise nicht. Aber ein Architekt soll ja auch Künstler, Statiker und Funktionalist in einem sein.

Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #7
LG
zweitervondrei

Es gibt kein verfassungsmäßiges Recht auf einen Parkplatz!!!!!!

  • kroko
Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #8
Rein theoretisch spricht ja nichts dagegen, alte Häuse gelegentlich durch neue zu ersetzen. Aber praktisch eben schon, weil dabei meistens der größte Dreck rauskommt. Im Fal Girardihaus wahrscheinlich ein fünfstockiger grauer Kasten mit Tiefgarageneinfahrt zur Straße hin.