Re: Stadtentwicklung mal anders betrachtet
Antwort #4 –
Gegen ein Nachverdichten der Stadt spricht ja nichts, besonders dort wo die Infrastruktur gut ausgebaut und der Bedarf groß ist - aber muß man das deswegen gleich ohne jedes Gespür und nach der "Drüberfahr-Methode" passieren, so wie z.B. auch der "Supermoderne Hauptplatz", die "Gigamoderne Hauptbrücke" seinerzeit, oder auch z.B. der geplante Ersatzbau beim Kommod-Haus?
Was leider wirklich fehlt ist das Gespür, passende Objekte in die Umgebung einzupassen anstatt jedes neue Haus zum "Meisterstück" des jeweiligen Architekten zu machen, mit "Würg-Optik" nach wenigen Jahren inklusive.
*) Baulücken füllen? Gerne, aber passend zu den umliegenden Häuserzeilen (siehe z.B. Eckhaus Leonhardstraße/Brandhofgasse ).
*) Baudichte am Grundstück erhöhen? Dazu muß man nicht zwingend das bestehende Gebäude schleifen, man kann auch z.B. den Dachraum ausbauen, wie z.B. bei den Doppelhäusern Rechbauerstraße/Glacisstraße/Maiffredygasse, oder 1-2 Stockwerke "passend" darauf setzen. Es verlangt weit mehr Talent von einem Architekten, ein Haus mit Harmonie und Gespür zurückhaltend zu erweitern als einen Zu/Ausbau mit wilder Selbstverwirklichung und trendigen schrägen Wänden, auskragenden Teilen und div. kurzweiligem Schnickschnack, weil man sich im erst Fall mit dem Objekt und seiner Umgebung auseinander setzen muß - so meine Meinung.
*) Innenhöfe verbauen? Wenn schon, dann gleich mit Wohnblock-Garage und im Zuge dessen die umliegenden Straßenzüge von KFZ befreien, so gibt man den Bewohnern die im Hof verlorene Lebensqualität aus der Straße zurück.
*) Technische/wirtschaftliche Ruinen (meist vorsätzlich herbeigeführt!) trotzt Denkmalschutz abreißen? Wenn kein Weg daran vorbei führt, dann muß zumindest eine Neuerrichtung im Originalstil (dafür auf Stand der Technik) unter Beibehaltung möglichst vieler Originalteile (z.B. Dacheindeckung) vorgeschrieben werden - so wie z.B. das Schwalbennnest bei der Franziskanerkirche ja auch ein kompletter Neubau ist, aber sich dennoch wieder perfekt ins Ensemble einfügt.