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Thema: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen (250124-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #195
Eigentümer wollen Areal an die Stadt verkaufen

Die Investorengruppe will das 54-Hektar-Areal an die Stadt verkaufen - sonst wird zerstückelt. Im Rathaus spricht man von "Erpressung".
Soll die Stadt Reininghaus um rund 80 Millionen Euro kaufen oder nicht? Die Parteien sind gespalten

Die Stadt Graz und Reininghaus, das wird zur unendlichen Geschichte. Im Rathaus träumt man seit Jahren vom idealen, neuen Stadtteil im Grazer Westen, wo 12.000 Menschen wohnen könnten. Der Haken: Die 54 Hektar gehören nicht der Stadt, sondern wechselnden privaten Investoren.

Die Investorengruppe rund um Alfred Müller richtet nun ein unmoralisches Angebot an die Stadt: Entweder, so der Sprecher der Investorengruppe und Wirtschaftsanwalt Bernhard Astner, die Stadt kauft das Gebiet um 79,5 Millionen Euro oder man setzt den Rahmenplan nur zu 70 bis 80 Prozent durch. Das käme der Zerstückelung des Areals gleich. Das ist eine Horrorvision im Rathaus.

SPÖ-Chefin Martina Schröck sieht darin eine "Drohung", FPÖ-Chef Mario Eustacchio spricht von Erpressung. "Das hat vorher nicht funktioniert, das wird jetzt auch nicht funktionieren."

Bei der ÖVP bekundet man jedenfalls weiter Interesse: "Wir wollten es vor zwei Jahren kaufen, daran hat sich nichts geändert", so VP-Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg. Aber es sei auch eine Option, Reininghaus zusammen mit Investoren zu entwickeln. Im Büro der grünen Vizebürgermeisterin betont man das Interesse, "das Areal gesamtheitlich zu entwickeln". Und: Die Grünen bringen erneut eine Bausperre ins Spiel, um das sicherzustellen.

GERALD WINTER

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Das sagen die Parteien


ÖVP-Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg:
Wir haben weiter Interesse an einem Kauf. Aber es ist auch eine Option, etwas gemeinsam mit dem Eigentümer umzusetzen.

SPÖ-Chefin Martina Schröck:
Wir sehen im Moment weder die Notwendigkeit noch den Bedarf zum Kauf. Das ist ein zu großes finanzielles Risiko für die Stadt. Über die Raumordnung können wir ohnehin mitgestalten.

Vizebürgermeisterin Lisa Rücker: Wir haben großes Interesse, das Areal gesamtheitlich zu entwickeln. Wir sind bereit, zu verhandeln, aber es ist eine Frage des Preises.

KPÖ-Chefin Elke Kahr:
Wir sind gegen den Kauf. Diese vielen Millionen Euro hat die Stadt schlicht nicht.

FPÖ-Chef Mario Eustacchio: Wir lassen uns auf keine Erpressung ein. Ich bin gegen den Kauf, die Stadt war noch nie ein guter Immobilienentwickler.

BZÖ-Chef Gerald Grosz: Die Stadt soll Reininghaus kaufen. Sonst macht ein Privater den Gewinn und die Stadt muss die Aufschließungskosten zahlen.

GERALD WINTER

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Fair Verhandeln?

Jetzt spricht er es offen aus: Entweder kauft die Stadt die 54 Hektar Reininghaus-Gründe oder er verkauft einzelne Grundstücke extra. Er, das ist Bernhard Astner, Sprecher der neuen Reininghaus-Eigentümer.

Manche Politiker sehen darin eine "Erpressung" - und so ist es wohl auch gemeint. Mit dem Zerstückeln des Gebietes würde der Traum so vieler im Rathaus platzen:auf dem Reininghaus-Areal den idealen Stadtteil zu bauen.

Oder ist es nur ein Bluff der Investoren? Ja, sie könnten Grundstücke jederzeit als Gewerbegebiet verkaufen. Damit würden sie viel Geld verlieren: Nach einer Umwidmung in Wohngebiete ist das Areal deutlich mehr wert.

Für diese Umwidmung braucht es die Stadt. Anstatt leerer "Drohungen" (SPÖ-Chefin Schröck) braucht es faire Verhandlungen. Dann haben am Ende vielleicht beide etwas davon: die Investoren und die Stadt.

Sie erreichen den Autor unter

gerald.winter@kleinezeitung.at
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2953258/reininghaus-ein-unmoralisches-angebot.story
Liebe Grüße
Martin

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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #196
Nagl will Reininghaus

Noch vor dem Sommer soll der Kauf abgewickelt werden, so der ÖVP-Bürgermeister. Das könnte über einen Bürger-Fonds finanziert werden.

Es sind klare Sätze: "Stadtentwicklung soll die Stadt machen, das ist ihre ureigenste Aufgabe." Und: "Dass die Entwicklung durch Private nicht funktioniert, zeigen Beispiele wie die Triester Straße." Diese Sätze kommen nicht von der KPÖ, sondern von ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl.

Daher sagt Nagl auch: "Die Stadt sollte die Reininghausgründe kaufen. Sonst wird alles zugebaut und die Stadt muss im Nachhinein die Infrastruktur und einen Ortskern schaffen."

Nagl sieht drei Optionen für die 54 Hektar in Eggenberg. Erstens: Die Stadt kauft und entwickelt mit Privaten gemeinsam den neuen Stadtteil - als Eigentümer bestimmt aber die Stadt, wohin die Reise geht. Zweitens: Das Areal wird gestückelt, die Stadt kauft einzelne Grundstücke und versucht trotzdem, den beschlossenen Rahmenplan durchzusetzen - da befürchtet Nagl endlose Verhandlungen. Drittens: Es wird ein Bürger-Fonds gegründet, bei dem die Grazer in ihre eigene Stadt investieren können. "So etwas Ähnliches gibt es bereits, wenn Bürger einer Gemeinde gemeinsam eine Fotovoltaik-Anlage kaufen."

Gegen den Vorwurf, die Stadt erpressen zu wollen, wehrt sich Bernhard Astner, Sprecher der neuen Eigentümer der Reininghausgründe. "Im Gegenteil: Ich bin der Stadt im Wort, keine Maßnahmen zu setzen, die die Vision eines neuen Stadtteiles konterkarieren."

79,5 Millionen Euro

Und der Kaufpreis? "79,5 Millionen Euro, die die Stadt 2010 zahlen wollte, sind ein Richtwert", so Astner. Nagl will den Kauf bis Sommer über die Bühne bringen, die Grünen sind zu Verhandlungen bereit, Astner steht "Gewehr bei Fuß".
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2954240/nagl-will-reininghaus.story
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
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Die Fakten zum Reininghaus-Deal
Antwort #197

Die Fakten zum Reininghaus-Deal

Die Investorengruppe will das 54-Hektar-Areal verkaufen. Es könnte der größte Grundstücksdeal in der Geschichte der Stadt Graz werden. Die Antworten zum möglichen Millionenkauf.


1. Wemgehören die 54 Hektar großen Reininghausgründe jetzt eigentlich?

ANTWORT: Dem gebürtigen Grazer Immobilienentwickler Alfred Müller. Mit vier der Öffentlichkeit nicht bekannten Investoren im Hintergrund hat er im Dezember 2011 die Asset One-Gesellschaften von Ernst Scholdan übernommen.


2. Warum braucht es ein derart kompliziertes Firmenkonstrukt?

ANTWORT: Laut Wirtschaftsanwalt Bernhard Astner, der als Eigentümersprecher fungiert, ist das historisch so gewachsen. Die Brau-Union, von der Scholdanumkolportierte 300 Millionen Euro insgesamt 120 Hektar Grund gekauft hat, soll ihre Grundstücke über dieselbe Konstruktion verwaltet haben. Grund: So ist es besonders steuerschonend.


3. Wie viel Geld können die Reininghausgründe die Stadt kosten?

ANTWORT: 2010 hätte die Stadt 79,5 Millionen Euro noch gezahlt, heute kursiert im Rathaus eine Preisvorstellung zwischen 70 und 75 Millionen Euro.


4. Wie finanziert die Stadt so einen millionenschweren Deal?

ANTWORT: Es würde kaum Geld fließen. Die Asset One ist hoch verschuldet, die Stadt würde deren Verbindlichkeiten übernehmen. Der Grazer Schuldenstand (jetzt 1,055 Milliarden Euro) würde sichumdiesen Betrag erhöhen und damit würden auch die jährlichen Zinszahlungen steigen.


5. Warum will die Stadt die Reininghausgründe überhaupt kaufen?

ANTWORT: Um hier einen neuen Stadtteil zu entwickeln. Schwarz- Grün ist überzeugt: Das kann nur die Stadt und dazu müsse das Areal auch der Stadt gehören.


6. Wie viele Schulden haben die Asset-One-Gesellschaften genau?

ANTWORT: Durch die extreme Schachtel-Konstruktion (siehe Grafik) schwer zu sagen. Im Grundbuch hat die Investkredit Bank AG ein Pfandrecht über ?90 Millionen Euro (Teil-)Höchstbetrag" eingetragen. Laut Firmenbuch weist die "Asset One Projektentwicklungs GmbH" - hier liegen die Reininghausgrundstücke - Verbindlichkeiten über 79,1 Millionen Euro auf, die "Asset One Holding" über 13,5 Millionen Euro.


7. Welche Gestaltungsmöglichkeiten hat die Stadt, ohne Eigentümer zu sein?

ANTWORT: Über Flächenwidmungsplan und Bebauungsplan kann die Stadt Privaten ihre stadtplanerischen Ideen vorschreiben.




Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2956404/fakten-zum-reininghaus-deal.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #198
Im Juni sollen die Grazer abstimmen

Reininghaus: Zeitplan zur Bürgerumfrage fix. Zuvor müssen aber noch Fragen geklärt werden.

Je früher, desto besser, hieß es in der Vorwoche; jetzt drosselt die ÖVP das Tempo ein wenig. Im Juni, frühestens Ende Mai sollen die Grazer die Frage beantworten: "Soll die Stadt die Reininghausgründe kaufen - ja oder nein?" Dabei kommt erstmals das Modell der Bürgerumfrage zum Einsatz, das ÖVP und SPÖ im Vorjahr beschlossen haben (siehe Infobox).

Diesen Fahrplan haben gestern ÖVP-Chef Siegfried Nagl und SPÖ-Klubchef Karl-Heinz Herper fixiert. Einziger Haken: Damit der Fahrplan hält, müssen erstens noch einige offene Fragen geklärt werden - und zweitens müssen sich Stadt und Eigentümer Alfred Müller über den Kaufpreis einig werden.

Offen ist vor allem, wie sich die neue Steuer auf Umwidmungsgewinne auswirkt, die die Bundesregierung mit 1. April in Kraft setzt. Sollte die auch für die Reininghausgründe gelten, würde das einen Wertverlust des Areals bedeuten. Und: Was kommt bei der städtebaulichen UVP-Vorprüfung des Landes heraus?

Die anderen Parteien, also Grüne, KPÖ, FPÖ und BZÖ, bevorzugen weiter eine Volksbefragung, die laut ÖVP aber rund 700.000 Euro kosten würde. Die Grünen können sich vorstellen, die Bürgerumfrage "als zweitbeste Lösung" zu unterstützen.
GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2959623/juni-sollen-grazer-abstimmen.story
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #199

Doppelseite aus der heutigen Ausgabe der Grazer Woche:

Eine Neustadt für rund 12.000 Leute

http://www.styria-mobile.at/media/forum/pdf/2012/3_3003_2012_10.pdf

Quelle: www.woche.at


Und natürlich tauchen Fragen auf:

Damit nicht der gesamte Verkehr über die  Kärntner Straße Richtung Reininghaus fährt, muss  man auch über neue Autobahnzubringer nachdenken.
Hat das jetzt nur indirekt mit Reininghaus zu tun oder ist da etwas größeres geplant? Ja doch keine Autobahn zu den Reininghausgründen. ::) Wäre natürlich schwer zu realisieren, und wenn, dann eh nur unter der Erde.

Interessant auch eine neue Verbindungsstraße von der Josef-Huber-Gasse zu den Reininghausgründen. Natürlich eine Voraussetzung. Gut, dass das Gelände mit Ausnahme der Tankstelle so gut wie nicht verbaut ist.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #200

Und natürlich tauchen Fragen auf:

Damit nicht der gesamte Verkehr über die  Kärntner Straße Richtung Reininghaus fährt, muss  man auch über neue Autobahnzubringer nachdenken.


Alles kein Problem! - Für den Straßenbau hat die Stadt Graz immer genug Geld.
Warum nicht gleich die Josef-Huber-Gasse mit der Autobahn verbinden? - Dazwischen haben sicher ein paar neue Kreisverkehre auch noch platz.
Das wird sogar sicher auch noch VOR dem Straßenbahnprojekt fertig.

LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #201
Reininghaus: BürgerInnenbefragung startet am 22. Juni

Der Fahrplan für die Befragung ist fix


"Soll die Stadt Graz die 52 Hektar Reininghausgründe kaufen, um dort einen nachhaltigen, ökologischen und lebenswerten Stadtteil organisiert entwickeln zu können?" Diese Frage soll den Grazerinnen und Grazern ab 22. Juni 2012 im Rahmen einer BürgerInnenbefragung gestellt werden, gab das Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl gestern nach Information aller Klubobleute der Gemeinderatsfraktionen bekannt.

Keine neuen Schulden für Reininghaus-Ankauf

Die Pro- und Kontra-Argumente für dieses Vorhaben sollen in den nächsten Tagen im Detail ausgearbeitet werden. Fragen rund um Kosten und Finanzierung dieser Großinvestition spielen eine wesentliche Rolle: "Wir wollen die Gesellschaft, die im Besitz der 52 Hektar großen Fläche ist, um 75 Millionen Euro erwerben", bestätigt Finanzstadtrat Dr. Gerhard Rüsch und betont dabei, dass "die Stadt keinerlei Haftungen oder weitere allfällige Schulden der Voreigentümer übernimmt und für diesen Ankauf auch keine neuen Schulden aufnimmt."

Der Fahrplan zur Befragung ist fix:

Ausformulierung bis 25. Mai 2012: Nach einer Einigung der Koalitionspartner ÖVP und Grüne wurden die Klubobleute über diesen Plan informiert. Damit startete auch die Formulierung aller Pro- und Kontra-Argumente, in die auch der BürgerInnenbeirat einbezogen wird. Diese Formulierungen werden im Stadtsenat am 25. Mai beschlossen.
Befragung von 22. Juni bis 1. Juli 2012: Zeitraum der BürgerInnenbefragung; Beteiligen sich mehr als 25.000 BürgerInnen, so ist das Ergebnis für die Koalitionsregierung bindend.
Gemeinderat am 5. Juli 2012: Das Ergebnis der BürgerInnenbefragung wird dem Grazer Gemeinderat zur weiteren Beschlussfassung vorgelegt.

Quelle: Stadt Graz

Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • PeterWitt
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #202
Selbst wenn dadurch keine neuen Schulden entstehen - wie Rüsch glaubhaft machen will (und was wohl eine Definitionsfrage ist, speziell wenn die Blase "Neuer Stadtteil" platzt) - wie sieht es dann mit den Kosten für die Entwicklung aus? Das wird wohl auch nicht ganz ohne Schulden gehen, denke ich...  ::)

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #203
Was meinst du mit Kosten der Entwicklung?
Die Kosten für Planung und Organisation bekommt man durch die Grundstücksverkauf und die vorhergehende Widmungsaufwertung locker wieder herein.
Die Aufschließungskosten und Infrastruktur wären sowieso angefallen und von der Stadt (zum Großteil) zu tragen.

(Ich gehe davon aus, das die Stadt in den nächsten Jahren ähnlich weiterwachsen wird und daher eine Menge zusätzlicher Wohnraum notwendig ist).

  • PeterWitt
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #204
So die Gemeinde selbst als Bauträger tätig wird, werden zuerst auch Finanzierungskosten anfallen, die erst über die Jahrzehnte wieder herein kommen - so nicht sozialer Wohnbau verwirklicht wird, bei dem wohl eher nicht der Profit im Vordergrund steht. Und wie gesagt, die Rechnung geht erst dann auf, wenn aus dem Projekt wirklich etwas wird  :-\

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #205
Uiii, das ist aber ein Paukenschlagerl - da geht dem schönen Siegi aber ordentlich die Muffe:

Schwarz-grüne Koalition geplatzt

Paukenschlag in Graz: Nach der "Reininghaus-Pleite" ließ der Bürgermeister am Mittwoch die schwarz-grüne Koalition platzen. "Wer nicht mit mir für Graz arbeitet, ist kein Partner für mich und die Grazer", erklärte Nagl.

Seit Wochen kämpfte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) darum, eine Bürgerbefragung zum geplanten Kauf der Reininghaus-Gründe durch die Stadt politisch durchzubringen. Doch bekam er trotz mehrwöchiger Verhandlungen keine Mehrheit dafür.

Vom Koalitionspartner enttäuscht

Dass die Grünen unter Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker als Koalitionspartner ihn am Dienstag im Regen stehen haben lassen, hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht. Mittwoch kurz nach 13.30 Uhr beendete Nagl die Koalition. "Wer nicht mit mir für Graz arbeitet ist kein Partner für mich und die Grazer", so Nagl bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Gründe für den Bruch laut Bürgermeister: Die Grünen sind nicht bei der Bürgerbeteiligung dabei. Auch das Thema Murkraftwerk und andere wirtschaftliche Probleme führten zu der Entscheidung. Dann legte Nagl nach und untermauerte in Richtung Ex-Partner: "Die Grünen sind als Partner auch in der Zukunft keine Option mehr."

Mit der Unterstützung der Grazer SPÖ unter Martina Schröck will Nagl es nun doch noch schaffen, die Bürgerbefragung wie geplant im Juni über die Bühne zu bringen. Zweites Thema dabei soll neben dem Reininghaus-Deal das Thema Umweltzone sein.
Thema Reininghaus

Die Grazer sollen - wie berichtet - ab 22. Juni entscheiden, ob die Stadt 52 Hektar Grund im Grazer Westen um rund 75 Millionen Euro von privaten Investoren übernehmen sollen. Die Stadt plant dort einen ökologischen neuen Stadtteil zu entwickeln, in dem bis zu 12.000 Menschen leben und arbeiten sollen.

Quelle: Kleine Zeitung

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #206
Ja da gehts um viel Geld, aber die andere große Partei springt ja helfend ein....  :P
Liebe Grüße
Martin

  • Torx
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #207
War eigentlich logisch dass der Bürgermeister vor der Wahl die Zusammenarbeit mit den Grünen aufkündigt. Deren Politik ist ja beim ÖVP-Klientel recht unbeliebt und wäre für viele ÖVP-Wähler wohl ein Grund gewesen bei der Wahl zuhause zu bleiben.

Bezeichnend ist dass man das aufgrund der Umfrage aufkündigt. Die ÖVP wollte sich ja die Bürgerbeteiligung an die Fahnen heften, aber nachdem man lange nur sehr spärlich Informationen herausgegeben hat, hat man es bei der Befragung dann doch auf einmal eilig gehabt und wollte hier offenbar auch den Bürgerbeirat übergehen. Einerseits gut dass sich die Grünen das nicht gefallen haben lassen und andererseits traurig wenn man wieder sieht was die ÖVP unter Bürgerbeteiligung versteht. Beim STEK 4.0 hat man auch vorgegeben die Leute mitarbeiten zu lassen, doch die Fristen waren wieder mal so knapp gesetzt dass jemand der sich da erst einarbeiten muss keine Chance hat zu verstehen um was es da wirklich geht.


Ja da gehts um viel Geld, aber die andere große Partei springt ja helfend ein....  :P

Wieso, welche andere große Partei gibt's denn in Graz? ;)

  • Martin
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  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #208
Reininghaus: "Karten auf den Tisch!"

Im heutigen Sondergemeinderat drängt die Opposition auf die Beantwortung offener Fragen zum geplanten Reininghaus-Kauf durch die Stadt. Ein Überblick über die brisantesten Punkte.

Der Zwist um die Bürgerbefragung zum 75 Millionen schweren Ankauf der Reininghaus-Gründe durch die Stadt hat die schwarz-grüne Koalition gesprengt. Heute tritt der Grazer Gemeinderat auf Antrag der Opposition zur Sondersitzung zusammen, um offene Fragen zu klären. Ein heißer Schlagabtausch ist garantiert. FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio: "Es müssen alle Karten auf den Tisch." Auch Grüne, KPÖ und BZÖ macht stutzig, warum die ÖVP von Bürgermeister Siegfried Nagl den Kauf noch vor dem Sommer durchdrücken will (Details siehe rechts). Hier die brisantesten Fragen:

Kaufpläne. "Warum soll die Stadt Reininghaus überhaupt kaufen und überlässt die Entwicklung nicht Privaten?", geht Eustacchio in die Offensive. KPÖ-Stadträtin Elke Kahr ergänzt: "Die Stadt kann ja über ihre Planungsinstrumente dafür sorgen, dass ein moderner Stadtteil nach ihren Vorstellungen entsteht." Profiteure. "Wer außer der Steiermärkischen Sparkasse profitiert von diesem Geschäft, bei dem die Stadt die Asset One mit einem 50- Millionen-Euro-Kredit bei der Steiermärkischen übernimmt und 24 Millionen Euro in die Asset One einbringen soll?", stößt Eustacchio nach. Kahr fragt nach den Investoren hinter dem neuen "Asset-One-Gesicht" Alfred Müller. Und Gerald Grosz (BZÖ) will wissen, ob "Nagl da Treuhandkonstruktionen im Hintergrund kennt?". Zinsrisiko. "Warum entlässt die Stadt die Bank auf Kosten des Steuerzahlers aus dem Risiko?", wundert sich Eustacchio: "Und wie hoch sind die jährlichen Zinsen für die Stadt?" Grundverkäufe. Die Opposition will außerdem eine Liste jener städtischen Grundstücke sehen, die nun verkauft werden müssen, um die 24 Millionen Euro Eigenkapital für die vom Rathaus zu übernehmende Asset One hereinzuspielen. Gesellschaft. FPÖ-Chef Eustacchio fordert auch völlige Transparenz bei der Asset One: "Ich frage mich schon, warum die Stadt durch den Kauf auch diese Gesellschaft retten soll. Da braucht es eine genaue Prüfung, ob dort nicht Leichen im Keller sind."
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3034778/reininghaus-karten-den-tisch.story
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #209
Reininghaus: "Eine Chance, die die Stadt nützen sollte"

Hintergrundinformationen zum Ankauf der Reininghaus-Flächen


Soll die Stadt Graz die brachliegenden Reininghaus-Gründe im Grazer Westen kaufen, damit weiterer Lebensraum in der Stadt geschaffen werden kann? Diese Frage stellt die Stadt ihren Bürger in den kommenden Wochen: Zwischen 29. Juni und 15. Juli findet wie angekündigt die Bürgerbefragung zum diesem Thema sowie zur Umweltzone statt.

Warum die Stadt diese 52 Hektar großen Liegenschaften erwerben soll, welche Vorteile dies hätte und wie ein ´Plan B´ aussieht, erklärte Bürgermeister Siegfried Nagl heute, 21. Juni 2012, im Rahmen eines Pressegespräches. Gemeinsam mit Finanzstadtrat Dr. Gerhard Rüsch und dem Generaldirektor der Steiermärkischen Bank, Dr. Gerhard Fabisch, legte der Bürgermeister die Details zum geplanten Ankauf offen.

Warum Reininghaus kaufen?

"Graz wächst sehr stark und wir müssen so oder so in der Stadt neuen Wohn- und Lebensraum mitsamt der notwendigen Infrastruktur schaffen", so Bürgermeister Siegfried Nagl, "in den vergangenen zehn Jahren hatten wir einen Bevölkerungszuwachs von 3.000 Menschen pro Jahr und dieser Trend, bestätigen die Experten, wird weiter anhalten." Erwartet wird auch für die kommenden Jahre ein Zuwachs von bis zu 2.000 Personen pro Jahr.
Die rund 516.000 Quadratmeter großen Flächen der ehemaligen Reininghaus-Brauerei liegen seit Jahrzehnten brach und sie sollen nach dem bereits vom Gemeinderat beschlossenen Rahmenplan künftig als Lebensraum für rund 10.000 Menschen dienen. "Dass eine Gemeinde Grundstücke bevorratet, ist auch keine Besonderheit, viele Kommunen wie beispielsweise Wien und Stuttgart kaufen und bevorraten Flächen selbst", betonte Nagl.

Grundstücke in Geld verwandeln

"Wir würden Geld in Grundstücke umwandeln, deren Wert in Zukunft deutlich steigen wird. Das Risiko ist dem entsprechend gering", bestätigte Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Die Reininghaus-Liegenschaften sind zur Zeit überwiegend als Industrieflächen ausgewiesen und könnten von der Stadt Graz zu einem Quadratmeterpreis von 145 Euro vom Eigentümer Asset One erworben werden. Der Gesamtkaufpreis beträgt 75 Millionen Euro, wovon 50 Millionen Euro durch eine hypothekarisch gesicherte Finanzierung der Steiermärkischen Sparkasse und 25 Millionen in bar aufgebracht werden würden. Für die Bar-Aufwendungen würde die Stadt Graz bestehende Liegenschaften verwerten.

Flächen auf- und verwerten

Da die Stadt Graz die Umwidmung der Liegenschaften - von Industrie- und Gewerbeflächen in höherwertiges Bauland - selbst in der Hand hat, würde der Wert der Liegenschaften rasch steigen. Erwartet werden daher Erlöse von bis zu 475 Euro für das Kerngebiet und 270 Euro für Wohngebiete. Den Erlös aus der Verwertung der Liegenschaften könnte die Stadt Graz im Unterschied zu privaten Investoren steuerschonend durchführen, indem den künftigen Eigentümern auch die Übernahme von Infrastrukturkosten vorgeschrieben werden. "Wir würden 24 Millionen für die Grundstücke in cash zahlen und nach zehn Jahren - je nach Prognosen - unterm Strich ein Plus von 30 bis 42 Millionen Euro erzielen", rechnete Finanzstadrat Gerhard Rüsch vor. Aus diesem Plus würden die Stadt Graz Infrastrukturmaßnahmen finanzieren, die in jedem Fall notwendig werden.

Wie schaut ´Plan B´ aus?

"Wenn die Grazer ´Nein´ zu Reininghaus sagen, wird die Stadt die Flächen nicht ankaufen, diese werden dann an private Investoren verkauft und diese werden davon auch profitieren", antwortete Bürgermeister auf die Frage nach dem ´Plan B´. Auf den Kosten für die dennoch notwendigen Infrastrukturmaßnahmen - seien es Straßenbahn, Parks oder Schulen - würde die Stadt dann alleine sitzen bleiben. "Es gibt bei allen Projekten natürlich ein Risiko, aber dieses ist in diesem Fall sehr gering", bestätigte auch der Generaldirektor der Steiermärkischen Sparkasse Dr. Gerhard Fabisch. Die Steiermärkische Sparkasse würde in Zukunft vier Prozent der neuen Gesellschaft, die die Gründe besitzt, halten. "Wir sind eine Kundenbank, die Finanzprodukte wie Girokonten, Kredite und dergleichen verkauft und haben natürlich ein Interesse an einer guten Entwicklung in Graz. Deswegen sind wir hier mit an Bord, wenn aber die Stadt irgendwann sagt, wir sollen auf unseren Anteil verzichten, würden wir natürlich aussteigen. Wir sind Investoren, aber sicher keine Spekulanten", so der Chef der Steiermärkischen.

Quelle: Stadt Graz
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.