Es läuft da ja wirklich einiges schief. Bei vielen Bauwerken scheint es, als ob nur mehr das Ego der Architekten befriedigt werden muss und kaum die Bedürfnisse der Menschen. Wieso müssen historische Bauwerke so oft durch neumodische "Kunstwerke" verschandelt werden? Auch wenn sich der Architekt dabei was gedacht hat und eine schöne Geschichte dazu erfindet macht es das imho nicht besser.
Das ist ein leidiges Thema.
Einerseits muss den neuesten Vorschriften gerecht gebaut werden: Das ist ein riesen Problem, bei erhaltungswürdigen Substanzen (nach Denkmalschutz) können Ausnahmen gemacht werden, ansonsten nicht.
Neben dem rechtlichen Problem (bezieht sich dann auch auf die Haftungsfrage) ist es natürlich auch eine Frage der allgemeinen Gesellschaft.
Der Bauherr will natürlich eine Gewinnmaximierung, dem ist es völlig egal wie die Wohnungen,Gebäude, etc aussehen, für den zählt nur der Profit.
Es muss von der Kostenseite gespart werden, bis zum Maximum,Materialität, Grundrisse etc, ist denen Schnurzegal.
Anderseits muss es einen Markt geben, wo diese Objekte genutzt werden. Und solange jeder auf die Immobilienanzeige reinfällt, wo jeder Blödsinn als Megatoll dargestellt wird, und eigene Bedürfnissen sich nicht den Lebensgewohnheiten unterwerfen, sondern dem Konsum, braucht man sich nicht zu wundern, welcher Schrott sich verkaufen lässt, ergo auch weiter gebaut wird.
Bei öffentlichen Aufträgen, gibt es den Architekturwettbewerb. Die Jury ist dann einzig dafür verantwortlich, was gewinnt und somit gebaut wird.
Ich will jetzt auch ein Beispiel genannt haben, wo sich "das EGO des Architekten befriedigt hat"
Wieso dürfen neu errichtete Bauwerke nachträglich nicht an die Bedürfnisse der Mieter angepasst werden nur weil dadurch die Rechte der Architekten verletzt werden?
Wäre mir neu, Beispiel bitte..
Wieso werden Unmengen für Planungen ausgegeben wo es oft ausreicht einen anständigen Handwerker einfach nur arbeiten zu lassen?
Wer sagt dem anständigen Handwerker was er tun soll? Diesen Satz verstehe ich nicht, wohin willst denn da hinaus? Es gibt normalerweise eine Ausschreibung, mit den Vorgaben, was ein Ding können muss, die Ausführung bleibt dem Handwerker überlassen.
Zusätzlich gilt grundsätzliches (vorallem im öffentlichen Bau): Planung und Ausführung ist aus Gründen der Kontrolle zu trennen.Es macht keinen Sinn wenn der Planende gleichzeitig Ausführt, das geht preislich in die Hose.
Warum werden viele Aus- und Neubauten ohne Rücksicht auf die Umgebung und vorhandene Bausubstanz gemacht?
Frage: Wieso müssen Aus und Neubauten Rücksicht auf die Umgebung nehmen?
Wieso gibt es fast keine gemütlichen Haltestellen mehr? Mit Holzbänken, richtigen Wind- und Regenschutz?
weil es keine gemütlichen Haltestellen geben darf: Die Angst vor Vandalismus, die Angst vor Zerstörung, die Angst vor Verschmutzung.....
Sicher sind die Auftraggeber nicht unschuldig, aber sind nicht die Architekten die Profis die sich um solche Kleinigkeiten und Details kümmern sollten?
Wer zahlt schafft an, In der Architektur zur Zeit sehr aktuell.
Das soll jetzt keine Pauschalverurteilung der Architekten und anderer Entscheidungsträger sein - das sind nur die Dinge die mir als Außenstehenden immer wieder negativ auffallen. Es gibt sehr wohl auch positive Beispiele.