Übergabe und Verkehrsfreigabe der Laßnitzbrücke Gussendorf erfolgtVorbereitend für den Bau des Koralmtunnels wurde bereits im Jänner 2008 in Gussendorf, Marktgemeinde Groß St. Florian, im Bereich Wettmannstätten - Deutschlandsberg mit den Arbeiten entlang der Freilandstrecke vor dem Ostportal begonnen. Dabei werden frühzeitig Maßnahmen gesetzt, um bereits in der Bauphase die Hochwassersituation im mittleren Laßnitztal zu berücksichtigen und von Beginn an ausreichend ökologische Ersatzräume zur Verfügung zu stellen.
Der Abschnitt Wettmannstätten - Deutschlandsberg ist rund 7,5 km lang und führt durch das Laßnitztal von Wettmannstätten bis kurz vor das Ostportal des Koralmtunnels in Frauental.Erste Baumaßnahmen in Gussendorf fertig gestellt - LaßnitzbrückeDie ersten Arbeiten im Baulos 1 umfassen umfangreiche Wasser- und Erdbaumaßnahmen zur Verlegung der Laßnitz in Gussendorf auf über 2 km Länge. Vor allem im Hinblick auf die bestehende Hochwassersituation werden dabei umfangreiche Schutz- und Ausgleichsmaßnahmen gesetzt werden. Darüber hinaus muss das bestehende Straßen- und Wegenetz an den Verlauf der Koralmbahn angepasst werden. Im Rahmen dessen wurde im Bereich Gussendorf, Marktgemeinde Groß St. Florian, auch eine neue Straßenbrücke über die Laßnitz errichtet, die in das neue Wegenetz der Gemeinde integriert wird und die alte - 200 m weiter östlich liegende - Straßenbrücke, welche in weiterer Folge abgetragen wird, ersetzt. Die Bauarbeiten für diese Brücke samt Gemeindestraße konnten mit heutigem Tag fertig gestellt werden und die neue Brücke wird nun an die Gemeinde Groß St. Florian übergeben und für den Verkehr freigegeben.
Weitere BauarbeitenSeit Juni dieses Jahres wird im Baulos 1 auch an der zukünftigen Eisenbahnbrücke der Koralmbahn über den Dorneggerbach gearbeitet. Diese neue Eisenbahnbrücke befindet sich unmittelbar neben der heute in Betrieb genommenen Straßenbrücke.
Unter anderem zählen zu den Bauarbeiten in diesem Baulos auch Maßnahmen zur Rekultivierung der neu verlegten Laßnitz mit den neu geschaffenen Hochwasserrückhaltebecken. Dabei werden ca. 400.000 m³ Erdmaterial bewegt und rund 11.000 Stück Baum- und Strauchgehölze gepflanzt.
Diese Bauarbeiten in diesem Baulos werden im Mai 2009 fertig gestellt sein.
Im Bereich Wettmannstätten - Deutschlandsberg sind derzeit auch noch andere Baumaßnahmen für die Koralmbahn Graz - Klagenfurt voll im Gang. So wird bereits seit dem Frühjahr 2008 an der Bahnhofzufahrtsstraße für den zukünftigen Bahnhof Weststeiermark in Groß St. Florian gearbeitet. Diese Straße dient während der weiteren Bauarbeiten dazu, die Baustellentransporte unter möglichster Schonung des Gemeindestraßennetzes abzuwickeln. In weiterer Folge wird diese Straße die östliche Zufahrt zum künftigen Bahnhof Weststeiermark bilden.
Projektsdaten für den Bereich Wettmannstätten - DeutschlandsbergBaubeginn: Jänner 2008
Bauende: 2016
Investitionsvolumen: rd. 136,6 Mio. Euro
Laßnitzbrücke GussendorfSpannbetonbrücke - vierfeldrig
Investitionsvolumen: 2 Mio. Euro
Höhe: 14,5 Meter
Gesamtbreite: 8 Meter
Spannweite: 142,5 Meter
Investitionsvolumen Koralmbahn gesamt: rd. 5 Mrd. Euro (gem. Rahmenplan 2008 - 2013, vorausvalorisiert auf Projektsende)
Gesamtfertigstellung Koralmbahn 2018
Quelle:
http://www.oebb.at/bau/de/Pressecorner/Presseinformationen/2008_08_29_Bauarbeiten_zur_Koralmbahn_Graz/index.jsp
Der Koralmbahn fehlt GeldDie Finanzierung für zwei Teilstücke der Zugverbindung von Graz nach Klagenfurt hängt in der Luft. 2009 neuer Anlauf beim Semmering-Tunnel.
Beim Bau der Koralmbahn klemmt es. Zwei Projektstrecken im Raum Graz sind nicht im Rahmenvertrag zwischen den Bauträgern Bund, den Ländern Steiermark und Kärnten und den ÖBB einbezogen. Die Baukosten stehen mit 250 Millionen Euro fest, die Finanzierung ist aber nicht ausverhandelt.
Kritik an ÖBB. Auf die ÖBB prasselt wegen hoher Schulden, verlustbedrohter Spekulationsgeschäfte, teurer Überschreitung der Baukosten für die Strecke im Unterinntal und der großzügigen Abfindung von Ex-Chef Martin Huber heftige Kritik nieder. Nun soll der Schuldenberg von fast elf Milliarden Euro durch zusätzliche Kosten von 250 Millionen Euro für zwei Baulose der Koralmbahn in Graz und im Umland wachsen. Das Projekt sei insgesamt betriebswirtschaftlich unrentabel, heißt es in einem Geheimpapier des ÖBB-Aufsichtsrats. Die Koralmstrecke soll laut den Planungen 2018 in Betrieb gehen.
Fünf Milliarden. Die ÖBB wehren sich gegen den Vorwurf. Fünf Projektteile, erklärt ÖBB-Sprecherin Bettina Gusenbauer, seien fix mit einem Gesamtvolumen von fünf Milliarden Euro budgetiert. Die Streckenteile Graz/Hauptbahnhof-Feldkirchen-Werndorf und der Abzweiger-Ast zum Flughafen Thalerhof "sind im Rahmenvertrag und im Koralmbahnvertrag nicht enthalten", sagt Gusenbauer. Diese Projekte seien nicht Teil der Finanzierung. Darüber müssen zwischen Bund, der Steiermark und Kärnten und den ÖBB erst Verhandlungen geführt werden: "Es gab noch keine politische Einigung."
Anlauf beim Semmering. Beim Semmeringtunnel, das alte Projekt hat Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zu Fall gebracht, soll etwas weiter gehen. Aus 13 Varianten, erläutert Projektleiter Gerhard Gobiet, wurde die günstigste mit Baukosten von 2,6 Milliarden Euro ausgewählt. Im nächsten Jahr wird das neue Projekt eingereicht, wenn alle Verfahren ohne Verzögerung durchgeführt werden, soll mit dem Bau 2012 begonnen werden. Die Betriebskosten für den alten, stillgelegten Stollen belaufen sich monatlich auf 18.000 Euro.
HELLFRIED SEMLER
Quelle:
www.kleine.at