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Thema: Variobahn Graz (1097990-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Variobahn Graz
Antwort #1740
"Wir haben den Knebelvertrag der Holding abgelehnt"

Variobahn: Zwischen der Holding Graz und jenen Anrainern, die sich über die aus ihrer Sicht zu laute neue Bim beschweren, wird die Gangart verschärft.

Bereits vor Jahren wurden die Weichen gestellt - mit dem Ergebnis, dass die Argumente der Holding Graz auf der einen Seite und die jener Anrainer, welche sich über die "viel zu laute" Bim namens Variobahn beklagen, stark voneinander abweichen.

Nun wird die Gangart verschärft: Auslöser ist ein "Arbeitsübereinkommen", das die Holding mit der Bürgerinitiative StraßenbahnanwohnerInnen abschließen wollte. "Für uns ist das ein Knebelvertrag, den wir abgelehnt haben", betont die Initiative gegenüber der Kleinen Zeitung.

"Geheimhaltung"

Mehrere Punkte in dem Papier empörten die Aktivbürger. So heißt es: "Die Vertragsparteien verpflichten sich insbesondere, keine Informationen an Medien, Behörden oder die Politik weiterzugeben." Andere Mitglieder hätten nur eingeweiht werden dürfen, wenn sie sich der "Geheimhaltungsvereinbarung" - wörtlich - "unterworfen haben". Und: Man hätte sich bereit erklärt, "keine rechtlichen Schritte" gegen das Vorhaben (Optimierung der Gleise zwischen Robert-Stolz-Gasse und Maut Andritz) oder die Holding zu setzen.

Doch auch abseits dieses geplanten Vertrages gerät der Puls der Aktivbürger aus dem Takt: Der Lärm durch die neue Bim sei nicht nur in Andritz zu spüren. Die Holding kenne Fälle in der Sackstraße, der Herrgottwiesgasse - und jenen des Ehepaars Leitinger. "Wir wohnen seit 1965 in der Jakoministraße, aber so schlimm war es noch nie", klagt Doris Leitinger der Kleinen Zeitung. Die Erschütterungen seien "wie kleine Erdbeben. Am ärgsten bei der Variobahn, aber mittlerweile spüren wir alle Wagen."

Damit konfrontiert ist man bei der Holding "fassungslos". Man komme den Anrainern rund um die Robert-Stolz-Gasse entgegen, setze die Variobahn sonntags erst ab 8 Uhr ein - "und dann wird das Übereinkommen brüsk abgelehnt, obwohl wir Änderungen eingearbeitet hätten". Beim Nein zur Weitergabe von Informationen "ging es um sensible Daten, das steht auch so drin. Das ist eine übliche Vorgehensweise." Vorständin Barbara Muhr: "Diese Anrainergruppe hat eine spezielle Boden-Situation, die wir beheben. Aber wir bitten um Verständnis, dass wir täglich dafür sorgen müssen, dass 300.000 Gäste mit den modernsten und sichersten Straßenbahnen fahren können."

In der Jakoministraße indes handle es sich um ein altes Gleis, "das bei den nächsten Bauarbeiten saniert wird". Und: "Mittlerweile hagelt es Vorwürfe von Grazern, die den verstärkten Einsatz der Variobahn fordern."

Und Bim-Hersteller "Stadler" selbst hatte ja stets betont, die Variobahn erfülle alle Normen.


Quelle: Kleine Zeitung




Der PR-Super-GAU, den die Holding provoziert hat, nimmt weiter fröhlich seinen Lauf ...  Der Schaden für das Ansehen des Grazer ÖV wird wohl nie mehr gut zu machen sein  :'(

lg, IC


ModEdit: Lesbarkeit der Pressemeldung erhöht.
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

Re: Variobahn Graz
Antwort #1741

Übrigens, auf dem in der Druckausgabe beigefügten Bild sind neben den Aktivbürgern viele Kinder zu sehen. Ob die freiwillig Aufstellung genommen haben oder von den Erwachsenen zum Fototermin "vorgeführt" wurden? ...

Natürlich wurden die Kinder "vorgeführt", denn die Lego-Türme der armen Kinder sind sicherlich umgefallen, weil draußen die böse Straßenbahn vorbeigefahren ist!  :hammer:
Nun im Ernst:
Hätte man diese Kinder befragt, wären die sicher genauso begeistert von den neuen Straßenbahnen, wie die Kinder in meinem Familienkreis! Ich wurde diesbezüglich sogar folgendes gefragt: "Onkel, wann fährst du wieder mit uns mit der neuen Straßenbahn?" (Leider mussten wir bei unserem letzten Ausflug nach Maria Trost wieder auf eine alte Bim umsteigen.) Sogar mein 3 jähriger Neffe kennt inzwischen die verschiedenen Straßenbahnmodelle auseinander und mag die alten Straßenbahnen deshalb nicht, weil er da z.B. nicht selber ein- oder aussteigen kann/darf, weil die ja viel zu hohen Stufen haben! In die neuen Straßenbahnen darf er sehrwohl selbst ein- und aussteigen! Grund genug für ihn, dass er die VBs liebt!  :D

Re: Variobahn Graz
Antwort #1742
Ich bin ziemlich fassungslos, was die Holding da veranstaltet - unter welchem Rechtstitel kann da ein "Vertrag" mit dem "Aktivbürgern" abgeschlossen werden. Diese Aktion öffnet alle möglichen "Initiativen" Tür und Tor für Sabotage am Öffentlichen Verkehr in Graz. Ich fordere jetzt mal die Abberufung von Frau Muhr und die Einsetzung eines Fachmannes für die Leitung der Holding sowie die sofortige "Aussetzung" des so genannten Sonntagsfahrverbotes für die Variobahn.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Variobahn Graz
Antwort #1743
Inzwischen ist auch der zugehörige Kommentar online:

Mediation

Dass ein städtisches Unternehmen seinen Kritikern ein Arbeitsübereinkommen vorlegt, ist eigenartig. Dass darin die Rede ist, künftig keine Daten/Informationen an Medien/Behörden weiterzugeben, ebenso. Doch dass die Chefitäten der Holding Graz
a) davon ausgingen, die Variobahn-Aktivbürger würden diesen Vertrag unterschreiben, und
b) nun überrascht sind, dass diese die Unterschrift verweigern und an die Öffentlichkeit gehen, ist das Schrägste an der Causa.

Doch so kurios das jüngste Kapitel im Bimstreit ist - dass allerorts auch Juristen die Weichen stellen, schreit nach einer Mediation. Vielleicht durch den Bürgermeister. Um ein für alle Mal zu klären: Wo ist die Kritik berechtigt, welche Adaptierungen sind drin - und wo irrt die lautstarke Minderheit?

Es geht nicht mehr nur um das Image einer Bim, sondern um das der Stadt.

Sie erreichen den Autor unter michael.saria@kleinezeitung.at
MICHAEL SARIA


Quelle: Kleine Zeitung
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Variobahn Graz
Antwort #1744
Es ist schon ein ziemlich starkes Stück, was die Graz Linien da versuchen:
Im Zeitalter der neuen Medien, wo eigentlich "Transparenz" DAS Modewort in allen politischen und gesellschaftlichen Belangen darstellt, eine Geheimhaltung zu fordern, ist aus meiner Sicht ziemlich aussichtslos.
Auf der einen Seite wird facebook von der Holding Graz als Kommunikationsmedium forciert, andererseits versucht man mit solchen Methoden zu arbeiten. - Das kann nicht gutgehen.
Eine gewisse Offenheit und Transparenz ist hier unbedingt von Nöten. - Je offner desto besser.

Gleisbauarbeiten
Das Problem liegt hier daran, dass man den Anrainern schon öfter entgegengekommen ist und diese natürlich statt dem kleinen Finger gleich die ganze Hand genommen haben.
Die Gleisbauarbeiten letztes Frühjahr im betreffenden Abschnitt wurden ja NUR aufgrund der Beschwerden der Anrainer durchgeführt. - Der Gleiszustand hätte dort in den nächsten Jahren keinerlei Gleisbau erfordert, da die Gleise erst ein paar Jahre alt waren und somit eigentlich neuwertig. Leider ist dadurch das Problem mit dem Unterboden erst akut geworden. Vielleicht hätte das Maßnahmenpaket an den Variobahnen selbst auch ausgereicht, um das Problem mit den Anrainern in den Griff zu bekommen?

Schlechtes Image der Variobahn
Nun befinden sich die Graz Linien natürlich leider in einer sehr prekären Lage, da man sowohl an Sonntagen als auch in den Weihnachtsferien kaum Variobahnen einsetzt und das faktisch mit einem Schuldeingeständnis gleichkommt bzw. von den Gegnern als solches betrachtet wird.
Sollte es zur Freigabe der Fahrzeuge für die SL 6 oder 7 kommen, ist natürlich mit entsprechenden "Trittbrettfahrern" an diesen Strecken zu rechnen, die ihrerseits dieselben "Vorzüge" für sich einfordern werden, obwohl es dort meines Wissens keine Probleme mit dem Untergrund gibt.
Auch alle weiteren im Artikel genannten Probleme hätte man sich ersparen können, wenn man nicht auf die Forderungen der Leute eingegangen wäre.
In anderen Städten schaffen es die örtlichen Verkehrsbetriebe auch, dass sich die Menschen mit "Ihrer" Straßenbahn identifizieren. In Graz kommt die Variobahn leider nicht aus den negativen Schlagzeilen.
Eine Imagekampagne für die Variobahn wäre dringend notwendig!

Aktivbürger gegen Straßenbahn
Fakt ist, dass in Graz seit 135 Jahren Straßenbahnen zur Befriedigung des Grundbedürfnisses "Mobilität" für die Menschen verkehren.
Nun gibt es Bürgerinitiativen gegen die Straßenbahn. Bitte erklärt mir, wie das sein kann, dass man solchen Initiativen in der Politik, bei der Holding Graz sowie bei der lokalen Presse Gehör schenkt?  :o
Dann könnte man genausogut Initiativen für die Schließung des Flughafens, für das Verbot des Auto- bzw. LKW- und Busverkehrs, oder auch für die Einstellung der Eisenbahn forcieren!!!

Die Straßenbahnen in der Theodor Körnerstraße befördern jährlich hunderttausende Menschen von Andritz in die Stadt oder umgekehrt und sind somit für tausende Bewohner von Andritz das einzige Verkehrsmittel um mobil sein zu können. - Es kann doch nicht sein, dass ein paar Leute an der Infrastruktur für einen ganzen Stadtbezirk rütteln! Wenn sich dort jemand durch die Straßenbahn gestört fühlt, soll er doch wegziehen.


Ausbau Straßenbahnnetz
Der weitere Ausbau des Straßenbahnnetzes wird ungleich schwerer, wenn man solche Initiativen zu Wort kommen läßt, da die Straßenbahn ja laut, gesundheistgefährdend und was weiß ich noch alles ist.
Der Verkehr in manchen Straßenzügen ist sicher um ein vielfaches Lauter, aber als gelernte "Autofahrer" nehmen wir das gerne in Kauf.  Hier muss es unbedingt zu einem Umdenken kommen!

Statt sich um einen Ausbau der städtischen Verkehrsinfrastrukur zu kümmern, bemüht sich unser Bürgermeister aber offenbar lieber um den Neubau bzw. den Umbau der Eishalle.  :P


Straßenbahn als urbanes Verkehrsmittel der Zukunft
Viele Städte rund um die Welt zeigen uns, dass die Straßenbahn DAS urbane Verkehrsmittel der Zukunft sein wird. Ein Blick nach Linz, Wien oder Innsbruck zeigt auch den Trend in Österreich!
Das Mobilitätsverhalten der Menschen wird sich langfristig ändern müssen, da wir nicht Parkplätze für 400 000 PKW haben werden.
In Wien hat sich der Anteil des ÖV im Modal Split von 1993 bis 2012 von 29 auf 39 % erhöht. In Graz von 1982 bis 2008 nur von 18,1 auf 19,9 %.

Bei uns in Graz muss JETZT für das positive Image des ÖV - vor allem  der Straßenbahn - einiges getan werden. - Dazu müssen wir eben auch viel Geld in die Hand nehmen. - Das sind wir den Menschen in unserem Land aber auch schuldig.


Daher haben wir gemeinsam mit dem Verein "Fahrgast Steiermark" eine "Initiative für einen modernen, attraktiven und pünktlichen öffentlichen Verkehr in Graz und dessen sinnvollen Ausbau" gegründet.



Weitere Infos dazu: http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php?topic=7986.msg104917#msg104917

Es ist an der Zeit was zu tun! - Auch wir sind Aktivbürger!
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Variobahn Graz
Antwort #1745
Holding, Vario-Bahn und Kommunikation

Stadträtin Kahr: "Politk darf nicht ausgeschlossen werden!"


,,Es ist mehr als befremdend, dass die Holding, die direkt der Stadt Graz unterstellt und der Politik gegenüber verantwortlich ist, ein Arbeitspapier entwirft, welches ausgerechnet die Politik aus dem Kommunikationsprozess ausschließt", kommentiert Stadträtin Elke Kahr Medienberichte über den Entwurf zu einem Arbeitsübereinkommen zwischen der Holding Graz und der Bürgerinitiative Straßenbahnanwohner.

Zwar räumt die Holding ein, selbst den Behörden gegenüber zur Offenlegung verpflichtet zu sein. Trotzdem hat es bereits in der Vergangenheit mehrere Pannen im Informationsfluss zwischen Holding und Stadt Graz gegeben. So wartete der Stadtrechnungshof im Vorjahr noch im September auf eine Beantwortung mehrerer offener Fragen zur Vario-Bahn, die er bereits Monate davor angefordert hatte. ,,Für mich stellt sich hier die Frage, was die Holding Graz zu verbergen hat", äußerte sich damals die stv. Kontrollausschuss-Vorsitzende Klubobfrau Ina Bergmann.

,,Die Politik muss die Gelder zur Verfügung stellen und sie trägt die Verantwortung. Daher ist es selbstverständlich, dass die Politik auch immer entsprechend informiert wird", so Kahr.

Quelle: KPÖ
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • FlipsP
Re: Variobahn Graz
Antwort #1746
Weiß jetzt schon jemand, ob wirklich bald Variobahn am 6er fahren werden? Oder müssen wir doch noch warten?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Variobahn Graz
Antwort #1747

Weiß jetzt schon jemand, ob wirklich bald Variobahn am 6er fahren werden? Oder müssen wir doch noch warten?


Frühling/Sommer 2013.
LG TW 581

  • SG220
Re: Variobahn Graz
Antwort #1748
Vielleicht erst im September, wenn die Schulen wieder ihre Pforten öffnen.
Da kann man in den Ferien, wenn es ruhiger ist, die notwendigen baulichen Änderungen erledigen, Markierungen aufbringen und Verkehrszeichen aufstellen......
FG SG220

  • TW 22
Re: Variobahn Graz
Antwort #1749
2./3. April 2013

  • SG220
Re: Variobahn Graz
Antwort #1750
Der Osterhase bringt also heuer die Variobahn!
MfG SG220

  • Bim
Re: Variobahn Graz
Antwort #1751
Also ist 2./3. April schon fix?

Mit Mi., 3. April beginnt glaub ich wieder die Schule und somit der Normalfahrplan, wenn ich richtig liege? Also quasi mit Schulbeginn nach den Osterferien bzw. dem letzten Ferientag?

Re: Variobahn Graz
Antwort #1752
War doch schon länger GEPLANT, dass nach Ostern die VB auf der Linie 6 - wurde hier im Forum auch schon mehrfach erwähnt.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • FlipsP
Re: Variobahn Graz
Antwort #1753
Es wurde doch auch einmal von einem möglich Ersteinsatz nach den Semesterferien geschrieben, oder irre ich mich?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Variobahn Graz
Antwort #1754
Du irrst Dich nicht, die Fahrpläne wurden entsprechend adaptiert, aber die Mühlen mahlen eben ein bisschen langsam  ;)
Liebe Grüße
Martin