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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Thema gestartet von: Michael am Dezember 31, 2011, 10:16:28

Titel: Rettungsgasse
Beitrag von: Michael am Dezember 31, 2011, 10:16:28

Sicher schon in den Medien mitbekommen. Ab morgen ist die Bildung von Rettungsgassen auf den österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßen PFLICHT!

Ein Video, wie es funktionieren soll:
www.youtube.com/watch?v=l1UbZFYuPEE

www.rettungsgasse.com






10 Fragen zur Rettungsgasse

Noch drei Tage, dann gilt die Rettungsgasse auf Autobahnen. Lenker müssen bereits bei beginnendem Stau reagieren.


Das ist für Österreich ungewöhnlich und erklärt vielleicht die große Kampagne im Vorfeld: Am 1. Jänner tritt das Gesetz zur Rettungsgasse in Kraft. Ohne Übergangs- und Schonfrist für die Lenker. Was die Rettungsgasse ist, wann, wo und wie sie gemacht werden muss, erklärten in den vergangenen Wochen zwei Millionen Folder, 650 TV- und 200 Hörfunkspots, mehr als 600 Plakate sowie 88 Zeitungsinserate (Aufwand: drei Millionen Euro). In drei Tagen wird es ernst - die Kleine Zeitung fasste die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen zur Rettungsgasse zusammen.
Was ist überhaupt eine Rettungsgasse?

ANTWORT: Die Rettungsgasse ist eine freibleibende Fahrgasse zwischen den Fahrstreifen einer Autobahn oder Schnellstraße. Sie ermöglicht das schnellere Vorwärtskommen von Einsatzfahrzeugen.
Wie ist eine Rettungsgasse zu bilden?

ANTWORT: Vorausschauend müssen bei stockendem Verkehr alle Fahrzeuge, die den ganz linken Fahrstreifen befahren, so weit nach links wie möglich fahren und alle anderen so weit nach rechts wie notwendig, um dazwischen eine freie Gasse zu bilden. Dabei soll auch der Pannenstreifen benützt werden. Die Fahrzeuge sollen sich parallel zum Straßenverlauf einordnen.
Wie verhält man sich auf Autobahnen bzw. Schnellstraßen, wo es keinen Pannenstreifen gibt?

ANTWORT: Dort ist so weit wie möglich auseinander zu fahren, um die Rettungsgasse zu bilden. Das gilt auch für Situationen, wo sich die Autobahn von drei auf zwei Spuren verengt.
Dürfen Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen mitbenutzt werden?

ANTWORT: Nur, wenn unbedingt erforderlich. Nähert sich ein Einsatzauto, bitte Platz machen.
Wann muss eine Rettungsgasse gebildet werden?

ANTWORT: Die Rettungsgasse muss vorausschauend bereits beim Entstehen eines Staus gebildet werden, nicht erst, wenn ein Einsatzfahrzeug wahrgenommen wird. Wichtig ist, dass die Rettungsgasse gebildet ist, bevor der Verkehr steht. Der Grund des Staus spielt dabei keine Rolle. So gilt die Rettungsgasse nicht nur bei Unfällen, sondern auch beim täglichen Überlastungsstau.
Und wann darf die Rettungsgasse wieder aufgelöst werden?

ANTWORT: Sobald klar erkennbar ist, dass der Verkehr wieder flüssig in Bewegung gerät und mit keinem weiteren Stillstand mehr zu rechnen ist.
Was ist zu tun, wenn die Autos vor mir die Rettungsgasse nicht gebildet haben?

ANTWORT: Bei Stau oder stockendem Verkehr ist jeder gesetzlich zur Bildung der Rettungsgasse verpflichtet - unabhängig davon, ob das die vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer bereits getan haben oder nicht. Die Nachkommenden werden zum Mitmachen motiviert.
Müssen sich Motorräder an der Rettungsgasse beteiligen?

ANTWORT: Ja, denn sie dürfen die Rettungsgasse nicht befahren. Es ist zwar nicht ausdrücklich erlaubt, dass sie sich nebeneinander positionieren - aber mit einer Beanstandung ist in diesem Fall nicht zu rechnen.
Was ist zu tun, wenn die Bodenmarkierungen nicht erkennbar sind, sich ungeräumter Tiefschnee auf der Spur befindet oder etwa in Tunneln oder auf Brücken nicht genug Platz ist?

ANTWORT: Nicht sichtbare Bodenmarkierungen sind keine Ausrede, sagt der Gesetzgeber. Bei Tiefschnee auf einer Spur sei so nah wie möglich an den Schnee heranzufahren. In einem Tunnel oder auf einer Brücke muss den Einsatzkräften so gut wie möglich Platz gemacht werden.
Gibt es Strafen für den Fall, dass man nicht mitmacht?

ANTWORT: Ja, sie kann bis zu 2180 Euro betragen. Strafbar ist auch, dem Einsatzfahrzeug in der Rettungsgasse zu folgen.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2909159/10-fragen-zur-rettungsgasse.story
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 200er am Dezember 31, 2011, 19:25:47
Noch eine 11. Frage zur Rettungsgasse: Warum wurde nicht verfügt, dass einfach der Pannenstreifen, wenn einer vorhanden ist, für Einsatzfahrzeuge frei zu halten ist? ???

lg 200er
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Firehawk am Dezember 31, 2011, 21:19:44

Noch eine 11. Frage zur Rettungsgasse: Warum wurde nicht verfügt, dass einfach der Pannenstreifen, wenn einer vorhanden ist, für Einsatzfahrzeuge frei zu halten ist? ???


blockiert (Pannenfahrzeug, Schnee, LKW steht zu weit rechts, Personen...), nicht breit genug (alte Norm 2 m), teils schlechter Zustand oder nicht vorhanden
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: invisible am Januar 01, 2012, 03:16:39

Noch eine 11. Frage zur Rettungsgasse: Warum wurde nicht verfügt, dass einfach der Pannenstreifen, wenn einer vorhanden ist, für Einsatzfahrzeuge frei zu halten ist? ???

lg 200er


Ergänzend zu Firehawks Antwort: Geraude bei den Auf- und Abfahrten, wo der Pannenstreifen direkt in den Beschleunigungs/Verzögerungsstreifen Übergeht gab es immer wieder brenzlige Situationen. Das war soweit ich mich erinnere sogar der eigentliche Auslöser, warum sich die Blaulichtorganisationen (!) die Rettungsgasse wünschten. Und die werden wohl wissen was für sie sinnvoll ist; die Idee ist nicht auf dem Mist der Asfinag oder des Verkehrsministeriums gewachsen.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Tom am Januar 01, 2012, 10:26:04


Noch eine 11. Frage zur Rettungsgasse: Warum wurde nicht verfügt, dass einfach der Pannenstreifen, wenn einer vorhanden ist, für Einsatzfahrzeuge frei zu halten ist? ???

lg 200er


Ergänzend zu Firehawks Antwort: Geraude bei den Auf- und Abfahrten, wo der Pannenstreifen direkt in den Beschleunigungs/Verzögerungsstreifen Übergeht gab es immer wieder brenzlige Situationen. Das war soweit ich mich erinnere sogar der eigentliche Auslöser, warum sich die Blaulichtorganisationen (!) die Rettungsgasse wünschten. Und die werden wohl wissen was für sie sinnvoll ist; die Idee ist nicht auf dem Mist der Asfinag oder des Verkehrsministeriums gewachsen.


Am Pannenstreifen könnens auch ganz sicher nicht mit 160-180 durchbrettern. Eben auch wegen diesen Auf-/Abfahrten.
Und in der Rettungsgasse könnens sicher sein, dass alle Autofahrer drauf vorbereitet sind und da geht's dann halt mit Vmax zum Unfallort...

Aber ob das wirklich 4min spart?
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 4010 am Januar 01, 2012, 13:23:34

Aber ob das wirklich 4min spart?


Klar, wenns funktioniert sicher, die Rettungsgasse wirkt ja bei Staus. Und wenn du da in der Mitte durchbrettern kannst und net einen Slalom fahren bzw. warten musst, bis sich alle bemüht haben, irgendwie auszuweichen...
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Telefonzentrale am Januar 02, 2012, 01:53:31
Na ich bin neugierig wie das funktioniert.

Wenn es so gut wie in Deutschland geht, wo es die Rettungsgassenvorschrift seit 1982 gibt, dann gute Nacht. Ich bin geschätzte 400x in D im Stau gestanden, und kein einziges Mal habe ich die Bildung einer 'Rettungsgasse' erlebt. Und natürlich habe ich als Ausländer auch nichts davon gewusst - woher auch? Was aber funktioniert hat, war das extrem rasche Freimachen eines Fahrstreifens, wenn tatsächlich einmal ein Einsatzfahrzeug daher gekommen ist. In 95% aller Staus ist allerdings kein Einsatzfahrzeug dahergekommenn, da in D die meisten Staus wegen Überlastung stattfinden.

Die Einführung in Österreich halte ich für viel zu wenig kommuniziert: Bei dem extrem hohen Ausländeranteil auf Österreichs Autobahnen in Urlaubszeiten (ca. 90% auf der A2 nachts) würde es hinreichend großer mehrsprachiger Tafeln benötigen, um fremdsprachige Lenker zu informieren. Die blauen Taferln sagen wenig aus, man kann sie auch so auslegen, dass man wegfahren soll wenn ein Blaulichtfahrzeug kommt.  Es ist ja nicht einmal gelungen, die Ausländer dazu zu bewegen, die erste Spur zu benützen, wenn kein Überholen nötig ist. Es ist immer wieder witzig, wenn auf der 4-spurigen Süd mit 100 km/h fahrende Kastenwagen auf der 4. Spur dahinzuckeln  ::) . Mehrsprachige Informationsschilder würden auch hier helfen.

Wegen der Rettungsgasse stelle ich mir die Situation in einem High-noon Urlaubsstau spannend vor, wenn ich rechts auf den Pannenstreifen fahre, vor mir ein unkundiger Ausländer, hinter mir einer: Was wird der wohl tun? Klar, sich neben mir auf der ersten Spur hinstellen - nona  :(

Auch stelle ich mir vor, wie das denn sein wird, wenn sich zwei stauende mit Rettungsgasse versehenen Zubringer vereinigen, etwa bei der Südosttangente - das wird Chaos pur: wer fährt wo hin? Fahrstreifen wechseln muss man ja auch, dazu muss die Rettungsgasse überfahren werden, die in jedem Falle irgendwelche Unkundigen oder Raser benützen .... viel Spaß auch beim Einfädeln in den Pannenstreifen .... Unfälle sind vorprogrammiert. Und was ist bei Stop and Go Verkehr ala Südosttangente: 200m mit 40 km/h, dann Stau, dann wieder 200m flottes Fahren usw.? Dieses Ping-Pong ist gerade hier typisch.

Meine Meinung: Die Rettungsgasse wird genauso gut funktionieren wie in D seit 1982  ;D. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.








Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: ptg am Januar 02, 2012, 12:10:40


Aber ob das wirklich 4min spart?


Klar, wenns funktioniert sicher, die Rettungsgasse wirkt ja bei Staus. Und wenn du da in der Mitte durchbrettern kannst und net einen Slalom fahren bzw. warten musst, bis sich alle bemüht haben, irgendwie auszuweichen...


Bei z.B.  2 km Stau. Jeder fährt erst zur Seite wenn er ein Blaulicht sieht, wenn er es denn sieht. Dann braucht man dafür bei wahrscheinlich schon hoch angesetzten durchschnittlich 20km/h etwa 6min. Die Gasse ist bereits gebildet und die Fahrzeuge können mit 60+ km/h durchfahren brauchen sie 2 min. und schon hat man die besagten 4 min.
Wenn man dann zur Stoßszeit stark befahrene, stadtnahe Strecken hat, ist der Stau schnell auch länger oder auf einigen Urlauberstrecken gibt es teilweise auch deutlich größere Staulängen. Es kann ja auch ein anderer medizinischer Notfall im normalen Urlauberstau eintreten (Herzinfarkt) und in dem Fall bringt eine schon vorhandene Rettungsgasse ordentlich Zeit. Und Zeit ist etwas was ein Schwer(st)verletzter im Normalfall nicht hat - da zählt jede Minute.


http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2747783/helfer-kamen-nicht-zu-unfallopfer.story (http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2747783/helfer-kamen-nicht-zu-unfallopfer.story)


@200er: Was ist, wenn zwischendurch kein Pannenstreifen zur Verfügung steht (Brücken)? Dann doch wieder in der Mitte freimachen und dann wieder den Pannenstreifen, der in vielen Fällen sowieso zu schmal für LKW bzw. auch für große Rettungs-/Notarztwagen ist.



Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 200er am Januar 02, 2012, 12:30:26

@200er: Was ist, wenn zwischendurch kein Pannenstreifen zur Verfügung steht (Brücken)? Dann doch wieder in der Mitte freimachen und dann wieder den Pannenstreifen, der in vielen Fällen sowieso zu schmal für LKW bzw. auch für große Rettungs-/Notarztwagen ist.


Solche Details sind mir als Nicht-Rettungsfahrer nicht vordergründig im Bewusstsein, daher habe ich ja die ursprüngliche "11." Frage gestellt. Für mich gab es nur "Pannenstreifen vorhanden" (z.B. Graz-Gleisdorf) oder "Pannenstreifen nicht vorhanden" (z.B. Teile der Pack-Autobahn). Vielleicht hätten ja die offiziellen Stellen bzw. die "Autofahrerclubs" besser kommunizieren sollen, was der spezielle Vorteil der Rettungsgasse ist. Hier im Forum wurden immerhin schon einige plausible Gründe genannt.

lg 200er
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 02, 2012, 12:41:42
Eine wesentliche Frage wird wohl auch sein, wer das kontrolliert, bzw. ob jinter dem Rettungswagen eine Polizeistreife nachfährt, die anstatt der Unfallaufnahme - Rettungsgassensünder abstraft...  :P

Dafür hat die Polizei keinerlei Personalreserve. - Wer hat schon einmal eine Kontrolle oder Bestrafung wegen Nichteinhaltung des Rechtsfahrgebotes gesehen?  >:(
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: ptg am Januar 02, 2012, 13:42:34

Es braucht nur die Polizeistreife, als erste am Weg zum Unfallort sein (Videoaufzeichnung).
Recht viele Feuerwehren haben auch eine Ausstattung zur Video-/Fotodokumentation. (Die kann man unterwegs auch schon verwenden/griffbereit haben).
Und zur Not hat heutzutage fast jeder ein tragbares Telefon mit Kamerafunktion oder eine Digitalkamera.

Dieses Delikt im "ruhenden" Verkehr lässt sich ja auch etwas leichter durch andere als die Polizei dokumentieren und so zur Strafe bringen.


Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 02, 2012, 15:20:36
Das ließe sich im fließenden Verkehr genauso - es interessiert aber keinen...  :P
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Linzer023 am Januar 02, 2012, 16:07:48
So sah heute übrigens die "Premiere" der Rettungsgasse bei einem Unfall auf der A1 bei Asten aus:

http://www.foto-kerschi.at/photo/935/p/lkw-unfall-a1_01.jpg

3-spurige Autobahn mit 4-spurigem Stau und (k)einer "Rettungsgasse".... :P :pfeifend:
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 4020er am Januar 02, 2012, 16:16:32
Naja, dass der Großteil der Autofahrer einfach zu blöd ist war abzusehen (soweit erkennbar nur österreichische Kennzeichen am Foto)... :-\
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: schwarzerhunt am Januar 02, 2012, 17:22:42
Gottseidank gibt es Autofahrer, die obwohl der Sitz in Fahrschule noch nicht abgekühlt ist, alles richtig machen. Blöd sind immer nur die anderen.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 4020er am Januar 02, 2012, 18:00:03
Blöd sind diejenigen, die das schnelle Erreichen des Unfallortes für Einsatzfahrzeuge unmöglich machen, weil sie von 3 Spuren und den Pannenstreifen 3 Spuren und den Pannenstreifen benötigen.
Das Unfallopfer wird auch nicht gefragt, ob es alles richtig gemacht hat und - trotzdem hat es das Recht auf schnelle Hilfe.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 12, 2012, 07:15:59
Rettungsgasse: Vor Webling gilt sie nicht immer

Von Süden kommend wird die Autobahn vor dem Weblinger Kreis vier Spuren breit. Die Rettungsgasse zu bilden ist nicht immer möglich. Unter Umständen gilt die Regel dort auch nicht, erklärt die Asfinag.

(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201201/2012-01-12-Webling-Rettungs.jpg)
Grafik © Kleine Zeitung

Die Rettungsgasse, seit 1. Jänner auf Autobahnen und Schnellstraßen Pflicht, läuft noch nicht wie geschmiert. Ab drei Spuren wird es oft kritisch. Und erst recht ab vier . . .

Vier Spuren sind zwar selten in der Steiermark, aber es gibt sie - zum Beispiel vor dem Verteilerkreis Graz-Webling. Im Frühverkehr ein verlässlicher Stau-Magnet. Das heißt, die Rettungsgasse wäre zu bilden, oder? Es kommt darauf an, erklärt Walter Mocnik, Sprecher der Autobahngesellschaft Asfinag. "Wo es nicht möglich ist, kann und muss man die Rettungsgasse nicht bilden."

Vierspurige Fahrbahn

Vor dem Weblinger Kreis ist das unter Umständen der Fall. Die vierspurige Fahrbahn teilt sich vor dem Kreis in je zwei Spuren nach Salzburg/Linz, also in Richtung des Plabutschtunnels, und nach Graz, zum Verteilerkreis. Pendler registrieren in den Morgenstunden häufig stockenden Verkehr auf den zwei Spuren in die Stadt, während sich die Fahrzeuge rechts davon flüssig auf den Tunnel zubewegen. Die Lenker in Richtung Graz sind verunsichert, denn die Rettungsgasse funktioniert dort in der Praxis nicht. Wohin soll man ausweichen? Mocnik: "In diesem Fall ist die Gasse nicht zu bilden, da Einsatzfahrzeuge auf der freien Spur rechts der stehenden Autos vorbeifahren können."

Hingegen muss die Gasse bei diesem Verkehrsnoten im Fall eines sich abzeichnenden Staus dort gemacht werden, wo die bauliche Trennung der Fahrbahnen beginnt. Die Autobahn ist breit genug und es gibt jeweils einen Pannenstreifen.
Platz machen

Und was ist zu tun, wenn der (seltene) Fall eintritt, dass auf allen vier Spuren vor Webling der Verkehr steht? "Die Rettungsgasse bilden!", erklärt Mocnik: "Alle, die sich ganz links befinden, fahren nach links, alle anderen nach rechts." Dass sich jemand, der nach Graz will, dabei nach Salzburg/Linz einreihen muss, könne kein Problem sein. "Löst sich der Stau, fährt man wieder auf seine Spur." Im Übrigen appelliert Mocnik an die Verkehrsteilnehmer, vorausschauend zu fahren. Auch vor der Rettungsgassen-Regel habe man Einsatzfahrzeugen Platz machen müssen, "so gut es geht". So verlangt es die Straßenverkehrsordnung noch immer.
HANNES GAISCH

Bilanz

Nach zehn Tagen Rettungsgassen-Regel zogen die Einsatzorganisationen gestern eine gemischte Bilanz. Probleme bereiten Fahrbahnen mit mehr als zwei Spuren. Dort kommt es noch oft zu Missverständnissen, sodass Einsatzfahrzeuge nicht immer schneller zu einem Unfallort gelangen. Ein weiteres Problem sind undisziplinierte Lenker, die vorfahren wollen.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2920325/rettungsgasse-vor-webling-gilt-nicht-immer.story

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Rettungsgasse "funktioniert nicht 100-prozentig"

Die Einsatzkräfte ziehen nach zehn Tagen gemischte Bilanz: Vor allem auf mehrspurigen Autobahnen haben die Fahrer "Orientierungsprobleme".

Seit zehn Tagen müssen Autofahrer auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen die Rettungsgasse bilden. Manche Fahrzeuglenker haben noch so ihre Probleme damit und irren zwischen den Fahrspuren umher, andere wiederum nutzen den freien Streifen, um sich unerlaubt vorzuschummeln. Die Einsatzkräfte ziehen eine durchwegs positive Bilanz, auch wenn es noch nicht "100-prozentig funktioniert".

Probleme bereiten vorwiegend mehrspurige Fahrbahnen. Dort "kommt es leider noch zu vielen Missverständnissen, so dass es für uns Feuerwehren oft noch immer schwer ist, an den Einsatzort zu gelangen", hieß es vonseiten des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes am Mittwoch. Die Helfer berichten von Fällen, wo Lenker umdrehen und in der gebildeten Rettungsgasse versuchen, bis zur nächsten Ausfahrt entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung retour zu fahren. Dies ist vor kurzem auf der Stockerauer Schnellstraße (S5) passiert, dort ist dem Einsatzfahrzeug ein solcher Autolenker entgegen gekommen.

Auch die Erfahrungen der Polizei zeigen, dass die Bildung der Rettungsgasse ganz gut im zweispurigen Bereich funktioniert. Auf drei- oder vierspurigen Fahrbahnen haben Autofahrer "teilweise Orientierungsprobleme". Von ähnlichen Erfahrungen berichten auch die Einsatzfahrer von ÖAMTC und ARBÖ.

Die Intention der Polizei in der Einführungsphase sei, nicht mit voller Härte zu strafen, hieß es aus dem Innenministerium. Die Regelung ist neu, Aufklärung und Bewusstseinsbildung stünden zunächst im Vordergrund. "Wir müssen zwischen Ernstfall und Prävention unterscheiden", meinte Bruckner. Bei einem Unfall hat die Versorgung der Beteiligten und die Absicherung der Unfallstelle Priorität. Da werde kaum ein Beamter am Pannenstreifen stehen und Strafzettel verteilen, sagte Bruckner. Wird allerdings ein Einsatzfahrzeug bei der Zufahrt behindert, wird gestraft.

Ein wichtiger Appell der Helfer: Die Rettungsgasse muss auch nach dem Passieren des ersten und nachfolgender Einsatzfahrzeuge erhalten bleiben und darf erst aufgelöst werden, wenn der Verkehr wieder fließt.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/automotor/2920199/vorerst-gemischte-bilanz-zur-rettungsgasse.story
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: invisible am Januar 12, 2012, 11:13:47

"teilweise Orientierungsprobleme"


Also wer auf einer Autobahn 'Orientierungsprobleme' hat, dem sollte der Schein besser heute als morgen abgenommen werden... andererseits würde das erklären, warum das Rechtsfahrgebot auf österreichischen Autobahnen nicht mal als Empfehlung wahrgenommen wird: die Leute _wissen_ halt einfach nicht dass sie auf der 3. Spur unterwegs sind - wegen der Orientierung - da muss man halt ein bisserl nachsichtig sein...
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Toben Dax am Januar 12, 2012, 11:21:23
Bei 2 Spuren scheint's zu funktionieren:

http://www.rettungsgasse.com/de/rettungsgasse/sputter/blog/perfekte-rettungsgasse-vor-dem-plabutschtunnel/2179

Zitat

Vor dem Plabutschtunnel Richtung Slowenien löste am Dienstag ein LKW die Höhenkontrolle aus. Nach der daraus folgenden automatischen Tunnelsperre bildeten die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer eine perfekte Rettungsgasse - die Sperre dauerte nur wenige Minuten. In der Steiermark hat sich damit zum wiederholten Male gezeigt, dass das Prinzip der Rettungsgasse schon in den Köpfen der Autofahrer verankert ist.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 12, 2012, 13:46:47
Auf dem Bild vor dem Plabutschtunnel ist sehr gut zu erkennen, dass durch die Rettungsgasse der Verkehr Richtung Graz eigentlich massiv behindert wird. Vorher waren die beiden linken Spuren durch den Stau belegt und Fahrzeuge die nach Graz Nord unterwegs waren konnten rechts daran vorbeifahren solange der Stau noch nicht bis zum Beginn des Beschleunigungsstreifens der Auffahrt Gratkorn zurückreichte.

Dasselbe gilt für die Abfahrt Gratkorn Süd (Andritz).

Durch die Rettungsgassenregel kommt der komplette Verkehr viel schneller zum Erliegen. Ein Abfahren von der Autobahn wird auch noch erschwert.
Ich frage mich, warum man nicht einfach die Rettungsgasse am rechten Fahrbahnrand bilden muss. Dadurch würde die Möglichkeit zum Abfahren sowohl für normale Fahrzeuge als auch für Einsatzfahrzeuge sehr stark verbessert, wie es das Beispiel Graz Nord eigentlich auch beweist.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: ptg am Januar 12, 2012, 14:29:26

Das kommt aber äußerst selten bzw. nur kurzfristig vor, da normalerweise bei einer längeren Plabutsch-Sperre automatisch über das Grazer Stadtgebiet umgeleitet wird. Abgesehen davon sind die Fahrspuren so breit, dass man ab der Auf-/Abfahrt normalerweise noch immer vorbeikommen sollte bzw. sollen/müssen diese freigehalten werden.
Wenn es sich bis zum Gratkorntunnel zurückstaut, fahren eigentlich alle Gratkorn/Andritz ab. Ich habe dort noch nie erlebt, dass sich da noch welche hinten anstellen.

Wenn man was finden will um etwas schlecht zu machen, wird man was finden.
Statt zur Kenntnis zu nehmen, dass in Österreich bzw. zumindest in der Steiermark die Rettungsgasse problemlos gebildet werden kann.

Dass man im morgendlichen, üblichen Frühstau beim Weblingerkreis keine Rettungsgasse bildet, ist nachvollziehbar. Allerdings glaub ich kann man als Pendler auf den 300 m zwischen der Trennung Plabutsch/Abfahrt Verteilerkreis und dem Verteilerkreis abschätzen, ob es der normale Morgenstau ist oder ein Unfall passiert ist und durch Abstand halten, kann man gegebenenfalls immer noch eine Rettungsgasse bilden.


Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 12, 2012, 19:50:01

Wenn es sich bis zum Gratkorntunnel zurückstaut, fahren eigentlich alle Gratkorn/Andritz ab. Ich habe dort noch nie erlebt, dass sich da noch welche hinten anstellen.

Ich fürchte eben dass durch die Bildung der Rettungsgasse das Abfahren dort nicht mehr möglich sein wird, außer man befährt verbotenerweise die Rettungsgasse.

Zitat

Wenn man was finden will um etwas schlecht zu machen, wird man was finden.
Statt zur Kenntnis zu nehmen, dass in Österreich bzw. zumindest in der Steiermark die Rettungsgasse problemlos gebildet werden kann.

Ich will nix schlechtmachen. - Lediglich sehe ich dort ein Problem, dass aufgrund der Bildung dieser zu vermehrten Staus führen kann.

Zitat

Dass man im morgendlichen, üblichen Frühstau beim Weblingerkreis keine Rettungsgasse bildet, ist nachvollziehbar. Allerdings glaub ich kann man als Pendler auf den 300 m zwischen der Trennung Plabutsch/Abfahrt Verteilerkreis und dem Verteilerkreis abschätzen, ob es der normale Morgenstau ist oder ein Unfall passiert ist und durch Abstand halten, kann man gegebenenfalls immer noch eine Rettungsgasse bilden.

Das Problem ist das das jeder anders sieht und auslegt...  :-\
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Toben Dax am Januar 12, 2012, 19:57:21
Wenn man die Argumentation vom Artikel über die Abfahrt Webling oben hernimmt, könnte man auch bei Graz-Nord sagen, dass so lange eine Fahrspur noch flüssig befahrbar ist, keine Rettungsgasse zu bilden ist.

Bzw. sollten diejenigen, die zwischen Gratkorn und Graz-Nord auf der "1. normalen/durchgehenden" (= mittleren) Spur stehen, ja nicht ganz nach rechts fahren, sondern rechts noch Platz für eine weitere Spur lassen (so als wäre das eine 3-spurige Autobahn), dann kann die rechte Spur (= Auffahrt Gratkorn bzw. Abfahrt Graz-Nord) ganz rechts noch fahren.

So würd ich's glaub ich machen.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 12, 2012, 20:10:46
Eben - das ist Auslegungssache und birgt das Problem des Gummiparagraphen in sich. -
Wenns jeder anders macht kann nur ein "Kauderwelsch" herauskommen.

Wenn man im Falle von Stau einfach so weit links fährt wie möglich wäre es mMn weniger kompliziert. - Gut es gibt auch ein paar Autobahnabfahrten auf der linken Seite, aber wesentlich weniger als rechts.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: just4fun am Januar 12, 2012, 20:17:13
Gott, bei solch bescheurten Beschreibungen wie für die A9 bei Webling braucht man sich nicht wundern dass sich keiner auskennt bei der Rettungsgasse.

Ausserdem würde dort die Rettungsgasse sowieso nur ca. bis zur Mitte der Kreisverkehrzufahrt gelten (ab Tunnelabzweigung), da dort ja das Autobahn-Ende Schild dazwischen steht. Keine Autobahn=keine Rettungsgasse.

Zusätzlich ist die Grafik der Kleinen sowieso falsch, da die RG ja zwischen 2. und 3. Spur gebildet wird, die Salzburg-Spur ja aber erst eine nachträgliche Verdoppelung erfährt und somit zuvor die RG sowieso falsch dargestellt ist da sie zwischen den Graz Spuren verlaufen müsste.
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 4020er am Januar 12, 2012, 20:58:17
Zitat
2 Spuren scheint's zu funktionieren:

Richtig, die äußersten Spuren wissen immer (meistens) wo sie hin müssen. Die Autos auf den (bei 4-spurigen Autobahnen beiden) mittleren Streifen wissen die Leute allerdings nicht wo hin mit sich, dann kommt es eben zu einem Chaos.

Zitat
Auf dem Bild vor dem Plabutschtunnel ist sehr gut zu erkennen, dass durch die Rettungsgasse der Verkehr Richtung Graz eigentlich massiv behindert wird.

Wie will man das auf einem Foto erkennen? Woher weißt du, wie weit der Stau reicht und wie lange er schon besteht? Bei der Rettungsgasse hat man genau so viele Spuren wie ohne, nur fallen die Fahrstreifenwechsel weg. Und die paar Minuten mehr die man im Stau steht wird wohl jeder verkraften.
In Österreich ist der Grund für Staubildung sehr selten Überlastung (Ausnahme wäre der [Früh-]verkehr in Wien), sondern eher verminderte Kapazität aufgrund von Bauarbeiten oder Unfällen, welche eher plötzlich und nicht schleichend auftreten.
Bei Ersteren sind die Fahrstreifen sowieso sehr oft getrennt (einer auf der gegenüberliegenden Fahrbahn, einer auf der "richtigen") oder es gibt sowieso nur einen.
Bei Zweiterem wird die Sinnhaftigkeit wohl kaum zu hinterfragen sein. Die Ersthelferquote liegt in Österreich bei miserablen 17%, also ist das schnelle Eintreffen der Einsatzkräfte umso wichtiger.

Zitat
Ich frage mich, warum man nicht einfach die Rettungsgasse am rechten Fahrbahnrand bilden muss.

Das wäre sinnlos, erstens müssten sich sämtliche Fahrzeuge um eine Spur nach rechts bewegen (um auch den Pannenstreifen in Anspruch nehmen zu können), zweitens müsste sich die Rettung beim Auffahren um eine Spur quetschen. Am linken Rand wäre da schon geschickter.


Die Kleine Zeitung hat die Thematik unsinnigerweise verkompliziert. Auf Ab- und Auffahrten muss keine Rettungsgasse gebildet werden sondern wie gehabt dem Einsatzfahrzeug schleunigst Platz gemacht werden. Daraus resultiert: Auf der weiterfahrt zum Plabutschtunnel: Rettungsgasse bilden, auf der Abfahrt nicht.

Zitat
Gott, bei solch bescheurten Beschreibungen wie für die A9 bei Webling braucht man sich nicht wundern dass sich keiner auskennt bei der Rettungsgasse.

Das mag bei dieser Abfahrt stimmen, bei einer einfachen Autobahn ohne Abfahrt aber nicht.

Zitat
Keine Autobahn=keine Rettungsgasse.

Doch, auf Schnell- und Autostraßen muss sehrwohl eine Rettungsgasse gebildet werden.

Zitat von: Kleine Zeitung
Ein weiteres Problem sind undisziplinierte Lenker, die vorfahren wollen.

Führerscheinentzug für 3 Monate sollte das Problem lösen. :P

lg
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: ptg am Januar 13, 2012, 08:17:16
Webling ist als Beispiel sowieso denkbar ungünstig, da ja im Notfall die Einsatzkräfte aus der Stadt kämen und nicht vom Süden.  
Hier würden höchstens Rettungen die aus dem Süden (schon mit Patienten) zum UKH müssen im Stau stehen und die können über die Autobahnmeisterei/Tunnelwarte problemlos ausweichen.


@Martin:
Man muss nicht den Fahrstreifen räumen, sondern zwischen ganz linkem und dem zweiten von links eine Gasse bilden. Üblicherweise sind die Fahrstreifen 3,5 m breit + links noch ein halber Meter Platz. Bei einem LKW mit 2,5 m und einem "Ich könnte zwar im Gelände fahren, brauch das Fahrzeug aber nur um in der Stadt 2 Parkplätze zu blockieren"-PKW, kurz SUV, mit 2 m nebeneinander, kann der Pannenstreifen, Beschleunigungs-/Verzögerungsstreifen fast komplett frei bleiben bzw. bleibt noch genug Platz zum Abfahren. Im Übrigen ist im Bereich von Auf- und Abfahrten keine Rettungsgasse zu bilden.


Zitat
Richtig, die äußersten Spuren wissen immer (meistens) wo sie hin müssen. Die Autos auf den (bei 4-spurigen Autobahnen beiden) mittleren Streifen wissen die Leute allerdings nicht wo hin mit sich, dann kommt es eben zu einem Chaos.

Liegt wohl daran, dass die Leute gar nicht wissen auf welcher Spur sie fahren, sonst wäre im Wiener Raum nicht immer die 3. Spur mit Leuten, die mit 100 fahren, verstopft und die 2. frei.

Wenn einer das "hui, links von mir steht schon ein Auto"-Erlebnis hat einfach nach rechts und wenn einer das "hui, links von mir ist eine Leitplanke"-Erlebnis hat einfach nach links zu fahren, ist eigentlich nicht so schwer. (Naja vielleicht bei einigen Frauen könnte es mit links/rechts Probleme geben  :pfeifend: )
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 13, 2012, 09:24:27

Im Übrigen ist im Bereich von Auf- und Abfahrten keine Rettungsgasse zu bilden.

Wer weiß das?

Jetzt sind hier bei uns fast durchwegs Leute, die sich intensiv mit dem Thema Verkehr beschäftigen und beim Thema Rettungsgasse würde jeder anders reagieren, weil sie neu ist und es keine dezitierten Regeln für alle Eventualitäten gibt.

Auf der Straße sind auch eine Menge Autifahrer unterwegs, die sich nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigen. - Du kannst Dir vorstellen was da für ein Kauderwelsch herauskommt.
Meiner bescheidenen Meinung nach wäre es besser die Rettungsgasse ganz rechts zu bilden.  (Stauende Fahrzeuge links - rechts frei für Einsatzfahrzeuge)


Zitat
Ich frage mich, warum man nicht einfach die Rettungsgasse am rechten Fahrbahnrand bilden muss.

Das wäre sinnlos, erstens müssten sich sämtliche Fahrzeuge um eine Spur nach rechts bewegen (um auch den Pannenstreifen in Anspruch nehmen zu können), zweitens müsste sich die Rettung beim Auffahren um eine Spur quetschen. Am linken Rand wäre da schon geschickter.

Wenn die Rettungsgasse am linken Rand ist besteht für die Einsatzfahrzeuge keine Abfahrmöglichkeit. (ausser Abfahrt ist links)

Zitat

Führerscheinentzug für 3 Monate sollte das Problem lösen. :P

Richtig und eine saftige Geldstrafe dazu!
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 200er am Januar 13, 2012, 11:37:01

Wenn man was finden will um etwas schlecht zu machen, wird man was finden.


So wird immer von Leuten argumentiert, die halt keine Gegenstimmen oder Zweifler hören wollen. Unrecht hat offenbar jedenfalls einmal der Kritiker, aber nicht der oder das Kritisierte.  >:(


Allerdings glaub ich kann man als Pendler auf den 300 m zwischen der Trennung Plabutsch/Abfahrt Verteilerkreis und dem Verteilerkreis abschätzen, ob es der normale Morgenstau ist oder ein Unfall passiert ist und durch Abstand halten, kann man gegebenenfalls immer noch eine Rettungsgasse bilden.


Die Verpflichtung zur Bildung einer Rettungsgasse macht aber keinen Unterschied, ob sich der Stau aufgrund eines Unfalls bildet oder ob es ein "üblicher" Stau ist. Es geht nämlich nicht nur um Einsatzfahrzeuge, die zu einem an Ort und Stelle passierten Unfall fahren wollen, sondern auch um Einsatzfahrzeuge, die den betreffenden Stau passieren müssen, weil sie ganz woanders hinwollen.

lg 200er
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: 4020er am Januar 13, 2012, 18:03:58
Zitat
Auf der Straße sind auch eine Menge Autifahrer unterwegs, die sich nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigen.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Richtigerweise wird die Rettungsgasse sehr intensiv beworben (und die Fernsehwerbung kann sich mMn auch sehen lassen), das sollte an keinem Spurlos vorrüber gehen.
Das System "Ich mache einmal im Leben den Führerschein und fahre dann 60 Jahre damit" ist IMO sowieso veraltet, falsch und gehört geändert. Alle 5 oder 3 Jahre eine Weiterbildung für neue und eine Auffrischung für alte Verkehrsregeln wäre auf jeden Fall angebracht.

Zitat
So wird immer von Leuten argumentiert, die halt keine Gegenstimmen oder Zweifler hören wollen.

Man kann aber an allem etwas Negatives finden, wenn man will. So wichtige Verkehrregeländerungen sollten meiner Meinung nach aber schon diskutiert werden...

Zitat
Wenn die Rettungsgasse am linken Rand ist besteht für die Einsatzfahrzeuge keine Abfahrmöglichkeit. (ausser Abfahrt ist links)

Sorry, war ein Denkfehler (ich dachte mit Rettungsgasse rechts meinst du Autos rechts).

Zitat
Webling ist als Beispiel sowieso denkbar ungünstig, da ja im Notfall die Einsatzkräfte aus der Stadt kämen und nicht vom Süden.  

Das kann man pauschal nicht sagen. Wenn gerade ein Krankentransport von Süden nach Graz fährt und ein Unfall am Weblinger Gürtel passiert ist wird vermutlich der als Erster dort sein.

Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: ptg am Januar 16, 2012, 09:21:53


Wenn man was finden will um etwas schlecht zu machen, wird man was finden.


So wird immer von Leuten argumentiert, die halt keine Gegenstimmen oder Zweifler hören wollen. Unrecht hat offenbar jedenfalls einmal der Kritiker, aber nicht der oder das Kritisierte.  >:(


Allerdings glaub ich kann man als Pendler auf den 300 m zwischen der Trennung Plabutsch/Abfahrt Verteilerkreis und dem Verteilerkreis abschätzen, ob es der normale Morgenstau ist oder ein Unfall passiert ist und durch Abstand halten, kann man gegebenenfalls immer noch eine Rettungsgasse bilden.


Die Verpflichtung zur Bildung einer Rettungsgasse macht aber keinen Unterschied, ob sich der Stau aufgrund eines Unfalls bildet oder ob es ein "üblicher" Stau ist. Es geht nämlich nicht nur um Einsatzfahrzeuge, die zu einem an Ort und Stelle passierten Unfall fahren wollen, sondern auch um Einsatzfahrzeuge, die den betreffenden Stau passieren müssen, weil sie ganz woanders hinwollen.

lg 200er



Kritik ist schon gerechtfertigt. - Aber (hier geht es ja noch bzw. wird eben versucht zu argumentieren - von beiden Seiten), wenn man sich in diversen Tageszeitungen die Kommentare zu dem Thema durchliest, wird einem Angst und Bang was für Vollidi..en unterwegs sind und kann nur hoffen, dass sie nicht so blöd autofahren wie sie schreiben.
Im Übrigen hab ich den "Wenn man was finden will"-Satz nicht allein im Raum stehen lassen im Gegensatz zum " Unrecht hat offenbar jedenfalls einmal der Kritiker, aber nicht der oder das Kritisierte.  >:("-Kritikersatz, sondern bin im Absatz davor auf die in dem Artikel angesprochene Rettungsgasse eingegangen.


Warum man nicht den Pannenstreifen nimmt wurde schon oft genug versucht zu erklären.
- Im Sommer solltest einmal schauen wieviele Fahrzeuge am Pannenstreifen herumstehen (meist Fahrzeuge mit überzüchteten Motoren, die auf Anschlag gefahren wurden und im Stau/Kolonnenverkehr dann die Wärme nicht ausreichend wegbringen. - Vorallem ab Baden bzw. bei uns auch zwischen Graz-West und -Ost
- Wie oft Pannenstreifen z.B. über Brücken nur angedeutet sind.
- Irgendwelche (Baustellen-)Schilder oder sonst was herumstehen. (und im Schritttempo lässt sich da leichter näher heranfahren, als wenn ein Einsatzfahrzeug sich dort vorbeiquälen muss).
- Wie viele glauben sie müssen im Stau am Pannenstreifen bis zur nächsten Abfahrt vorfahren. (Oft staut es sich am Pannenstreifen ärger als auf den Fahrspuren selber, weil eben durch eine Baustellentafel, der Pannenstreifen Spur blockiert ist und dann stehen da zig Fahrzeuge die nirgendwo hinfahren können.


In Webling haben die Leute wahrscheinlich nur deswegen die Rettungsgassenpanik, weil sie möglichst lange rechts vorfahren wollen (Spur Richtung Puntigam) um sich dann irgendwo noch reinzuzwängen, um Richtung Kärntnerstraße zu kommen.
Und im Falle eines stockenden Verkehr kann man dort problemlos von Vornherein ganz am Rand des Fahrstreifens fahren und zur Not braucht man dann nur noch einen 1/2 m weiter rausrücken. (Genug Abstand zum Vordermann sollte man sowieso halten, damit man noch handlungsfähig ist. Ich verstehe sowieso nicht, warum man in einem Stau auf 30cm am Vordermann picken muss. (Panik, dass ein Auto über die Leitplanken hüpft und sich reinzwänggt ?!).
Genauso wie man sich tagtäglich am Glacis bei der Zinzendorfgasse ärgern könnte, weil die Leute die Kreuzung blockieren müssen. Man wird bis zum Geidorfplatz genau nix schneller, wenn man die Kreuzung freihält, weil kein Auto dazwischen reinfahren kann.  Oft kommt man nicht einmal als Fussgänger doer Radfahrer ohne Zickzack zwischen den Autos durch.






Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: Martin am Januar 28, 2012, 12:55:06
Blechsalat in Rettungsgasse nach Unfall

Die Lenkerin kam mit leichten Verletzungen davon. Nachkommende Fahrzeuglenker bildeten die vorgeschriebene Rettungsgasse, dabei kam es aber zu mehreren Auffahrunfällen, in die zehn Fahrzeuge verwickelt waren.
Die Fahrzeuge bildeten die vorgeschriebene Rettungsgasse

"Bei unserem Eintreffen war die Rettungsgasse perfekt und sicher schon einen Kilometer lang", betont Peter Göstel von der Autobahnpolizei Graz-West. Die Streife konnte, wie auch die Rettung zuvor, auf der Pyhrnautobahn ungehindert zur Unfallstelle auf Höhe Zettling zufahren. Dort war eine 22-jährige Pkw-Lenkerin im Straßengraben gelandet, wobei sich die Randleitschiene auf der Beifahrerseite ins Fahrzeug bohrte. Doch die Frau hatte Glück: nur leicht verletzt.

Nachfolgende Autofahrer hatten gleich die Rettungsgasse gebildet, was zuerst auch funktionierte. Doch eine Pkw-Lenkerin aus Leibnitz dürfte zu weit in die Rettungsgasse eingefahren sein. Sie touchierte mehrere der stehenden Fahrzeuge, schleuderte einen BMW aus Marburg dabei regelrecht in die Rettungsgasse hinein. Ihr Wagen blieb erst stehen, als er gegen einen Lkw krachte. Am Pkw der Leibnitzerin entstand Totalschaden, die anderen Fahrzeuge wurden ebenfalls schwer beschädigt. Die A 9 war bis zehn Uhr nur erschwert passierbar.

Probleme mit der Rettungsgasse gab es am Freitag auch auf der S 6. Dort dauerte es einigen der Wartenden zu lange - sie fuhren im Retourgang durch die Rettungsgasse Richtung Ausfahrt zurück.
DANIELE MARCHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/grazumgebung/zettling/2932921/leitscheine-bohrte-sich-a9-pkw.story
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: newsflash am Februar 12, 2012, 14:14:31

Wenn es so gut wie in Deutschland geht, wo es die Rettungsgassenvorschrift seit 1982 gibt, dann gute Nacht. Ich bin geschätzte 400x in D im Stau gestanden, und kein einziges Mal habe ich die Bildung einer 'Rettungsgasse' erlebt.


Dem kann ich nicht zustimmen, ich bin aber auch nicht 400x in Deutschland im Stau gestanden, sondern höchstens 100x (aber davon ca. 90 Staus im Ruhrgebiet, und dort ist ja immer und überall Stau). Ich habe die Rettungsgassen schon vor ca. 10 Jahren gebildet als ich noch gar nicht wusste das ich eine Rettungsgasse bildete, sondern ich hab mich nur gewundert warum die Autofahrer so komisch fahren und das selbe gemacht. Als die Feuerwehr dann mit 100 neben mir vorbei bretterte wusste ich für was das gut ist.

In Deutschland konnte ich aber beobachten das die Autofahrer sehr genau zwischen Stau und stockenden oder zähflüssigen Verkehr unterscheiden. Rettungsgasse wird nur gebildet wenn es wirklich einen Stau gibt, also kein Dahinrollen mehr sondern längerer kompletter Stillstand. Deshalb ist meiner Meinung auch der "normale" Stau bei Webling kein Stau für die Rettungsgasse sondern lediglich stockender Verkehr. Die Deutschen würden dort keine Rettungsgasse bilden. Die Rettungsgasse würde erst gebildet werden wenn man sieht das der Verkehr auf beiden Spuren komplett steht!
Titel: Re: Rettungsgasse
Beitrag von: PeterWitt am Februar 12, 2012, 23:06:56

Die Rettungsgasse würde erst gebildet werden wenn man sieht das der Verkehr auf beiden Spuren komplett steht!

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass auch hier Einsatzfahrzeuge wertvolle Zeit verlieren würden...