Graz mischt sich unters UNESCO-Welterbe

Zuletzt wurden die Wiener Innenstadt und der Neusiedler See in die Liste aufgenommen. Im Zentrum des Interesses steht morgen das Schloss Eggenberg, das im Rahmen der Unesco-Tagung in Brasilia zum Weltkulturerbe ernannt werden könnte. Die Chancen stehen gut.


Österreich könnte in den kommenden Tagen nach neun Jahren wieder Zuwachs bei seinen anerkannten Weltkulturerbe-Stätten erhalten. Nachdem zuletzt 2001 der Neusiedler See und die Wiener Innenstadt als siebente und achte heimische Eintragung in die Liste aufgenommen wurden, könnte es bei der morgen, Sonntag, im brasilianischen Brasilia beginnenden Tagung des Welterbe-Komitees der UNESCO für Graz klappen: Das seit zwei Jahren betriebene Projekt, neben der 1999 aufgenommenen Grazer Altstadt auch das Schloss Eggenberg im Westen der Stadt in die Liste aufzunehmen, steht zur Beratung an. Vonseiten der österreichischen Kommission rechnet man mit einer Entscheidung in der zweiten Wochenhälfte. Die Chancen stünden gut, heißt es dazu aus der Grazer Stadtbaudirektion.

In Brasilia wird bis zum 3. August über die Aufnahme von insgesamt rund 40 Stätten auf die Welterbeliste der UNESCO entschieden, neun davon sind Erweiterungen von bereits bestehenden Stätten, heißt es vonseiten der österreichischen UNESCO-Kommission. Bewerbungen gibt es u.a. für die Aufnahme des zu den Marshall Islands gehörenden Bikini Atolls mit seinem Atomtestgelände, den Mount Vernon, das Haus Charles Darwins oder auch für den Kanalring innerhalb der Singelgracht in Amsterdam oder das historische Wasserwirtschaftssystem "Oberharzer Wasserregal" in Deutschland.

Viel Zeit werden die Berichte der Vertragsstaaten über aktuelle Entwicklungen der Welterbestätten in Anspruch nehmen. So stehen auch die Stadtentwicklungspläne der Stadt Wien in Bezug Hauptbahnhof Wien und den Kometgründen in Meidling mit ihrer Nähe zu Schönbrunn auf der Tagesordnung, schildert Mona Maiditsch, stellvertretende Generalsekretärin der österreichischen UNESCO-Kommission. Darüber hinaus wird das Komitee auch über den Erhaltungszustand von 31 Welterbestätten, die als "besonders gefährdet" gelten, und daher auf der "Roten Liste" stehen, beraten. Das Welterbe-Komitee besteht aus 21 Staaten, die alle sechs Jahre von den Mitgliedstaaten gewählt werden. Jährlich entscheidet dieses Komitee über die Aufnahme neuer Stätten in die Welterbeliste. Die Vorschläge kommen aus den Staaten selbst, die Bewerbungsunterlagen werden von zwei Expertengremien mit Beraterstatus - der ICOMOS im Bereich der Kulturstätten und der IUCN im Bereich der Naturstätten - überprüft. Aktuell finden sich 890 Natur- und Kulturstätten mit "außergewöhnlichem Wert" aus über 185 Staaten aller Kontinente auf der UNESCO-Liste. Aus Österreich sind bisher Schloss und Park von Schönbrunn, die Altstädte von Wien, Salzburg und Graz, die Semmeringbahn, die Wachau, Hallstatt mit dem inneren Salzkammergut sowie der Neusiedlersee aufgenommen.

Quelle: www.kleine.at

Schloss Eggenberg ist Weltkulturerbe

Nach tagelangem Warten entschied am Sonntag die Unesco in Brasilien, auch das Grazer Schloss Eggenberg in den erlauchten Kreis des "Weltkulturerbes" aufzunehmen.
Schloss Eggenberg im Westen von Graz ist nun Teil des UNESCO-Welterbes


Brasilien steht für Sonne, Samba - und jede Menge Spannung. Letzteres musste zumindest jene österreichische Delegation erfahren, die in der Hauptstadt Brasilia lange warten musste, ob auch das Grazer Schloss Eggenberg zum "Weltkulturerbe" erklärt wird.

Am Sonntag um knapp 17.30 Uhr unserer Zeit war es dann endlich so weit: Das Unesco-Welterbekomitee gab grünes Licht, das barocke Schloss in Eggenberg gehört ab sofort dem erlauchten Kreis aus 900 schützenswerten Denkmälern an. Ganz genau genommen wird die bestehende Grazer "Weltkulturerbezone" nun um Eggenberg erweitert.

Allein, das schier endlos lange Daumendrücken hatte nichts mit Eggenberg selbst zu tun. Der Haken: Die Mitglieder des Welterbekomitees diskutierten bei der Sitzung in Brasilien andere Anträge derart ausführlich, dass "Graz, Austria" in der Warteschleife hing.

Als Eggenberg am Sonntag Bertram Werle noch direkt aus Brasilia der Kleinen Zeitung verriet. "Das war für alle fast so etwas wie eine angenehme Abwechslung. Und das Ergebnis unserer insgesamt zehnjährigen Vorbereitungsarbeit." Mit Werle freuen sich die Zuständigen beim "Landesmuseum Joanneum" sowie der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, der von einem "wunderschönen Tag" sprach - aber auch von einem "Auftrag, die historischen Schätze mit aller Kraft auch für zukünftige Generationen zu bewahren." Für Graz hatte es bereits vor dem Treffen des Welterbekomitees positive Signale gegeben.

Übrigens: Mit dem Schloss Eggenberg stellt Österreich ab sofort neun Welterbestätten. 1999 etwa erhielt die Grazer Altstadt die begehrte Auszeichnung, ein Jahr später die "Kulturlandschaft Wachau".

Quelle: www.kleine.at

Ich finde es gut, dass Graz auch einen weiteren "Point of Interest" für internationale Touristen hat.

Aktuelle Bilder aus der Wachau gibts gerade auch zufällig bei uns.... http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,3237.msg52600.html#msg52600

Natürlich schreibt die "Kleine" wieder einmal Blödsinn: Österrich hat 8 Weltkultuerbestätten, denn Schloß Eggenberg ist eine Erweiterung des schon bestehnden WKE "Grazer Altstadt".
Fein, daß alle so stolz sind. Wenn ich mich aber an die Diskussionen anläßlich des Umbaues von K&Ö erinnre, war das so ziemlich Jedem wurscht, daß Graz das WKE verlieren könnte.
LG!Christian

Streit um Erbe

Bauprojekt hinter dem Schloss Eggenberg sorgt für Diskussionen. Altstadtschützer sehen den eben erst verliehenen Titel "Weltkulturerbe" in Gefahr. Die Stadt Graz beruhigt aber.

Mit schwerem Geschütz fuhren Grazer Altstadtschützer am vergangenen Samstag vor dem Schloss Eggenberg auf. Die Plattform der Bürgerinitiativen sieht durch ein vorige Woche in der Berufungskommission abgesegnetes Wohnprojekt in der Baiernstraße den erst am 1. August verliehenen Titel Weltkulturerbe gefährdet. "Das Projekt widerspricht in keiner Weise den Unesco-Vorgaben und gefährdet so nicht den Titel", versichert der Grazer Baudirektor Bertram Werle.

Die Gemeinnützige Bauvereinigung GmbH (kurz GSL) errichtet dort nach Plänen des Architektenteams Jakob Leb/Jasmin Idris ein Wohnbauprojekt, das vom Sozialverein "Wohnplattform Steiermark" angemietet wird. 25 Personen sollen dort in Wohngruppen mit Voll- oder Teilzeitbetreuung untergebracht werden. "Das Grundstück an der Baiernstraße war auch schon früher verbaut. Der Hang dahinter bleibt auch in Zukunft unverbaut", erklären GSL-Geschäftsführer Elisabeth Koter und Michael Moor. "Wir haben bei der Planung alle Vorgaben der Stadtplanung und der Baubehörde peinlich genau eingehalten. Dazu gehört auch, dass es im Freien keine Autoabstellplätze geben darf", ergänzt Architekt Leb.

"Weltkulturerbe bedeutet nicht, dass die Baulandreserven im Umfeld des Schlosses nicht angegriffen werden dürfen. Es muss nur eine ortsübliche Verbauung geben", erklärt Baudirektor Werle. Das sei alles auch im Masterplan, der der Unesco zur Verfügung gestellt wurde, festgehalten. Der Bau sei in Kubatur und Farbe absolut angepasst. Werle: "Wir haben alles auch mit der Welterbestelle in Graz abgesprochen."
HANS ANDREJ

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2448758/streit-um-erbe.story



Zum betroffenen Bauprojekt konnte ich nur diesen Link finden...

Die Plattform der Bürgerinitiativen scheint etwas besonders Kurioses zu sein. Zumindest erschließt sich mir der Zweck nicht wirklich. Nicht jeder, der sich bei Bürgerinitiative A beteiligt, unterstützt auch die Anliegen von Initiative B, lehnt sie vieleicht sogar ab. Folglich scheint diese Plattform eher zum Selbstzweck zu existieren, wo es weniger um die Sache selbst sondern eher um die organisierte  Ablehnung geht. Soweit ich mich erinnere, wurde diese Plattform ja auch von einer sehr umtriebigen Dame, welche mit ihrer eigenen Bürgerinitiative (Nordspange) gescheitert war, so zum "Weitermachen" initiiert.

Der neue Graz - Trailer:

http://www.youtube.com/watch?v=TBbUbT1F-Y4

Bei 1:36 ist sogar ganz kurz ein 290er zu sehen... 



Ich finde die Bildabfolge oft zu schnell. Dadurch wirkt das Video unruhig.

Also ich finde den echt klasse! Vor allem die Luftaufnahmen finde ich geil.

Allzu neu dürften zumindest die Aufnahmen nicht sein, immerhin ist der CR 658 mit seiner mittlerweile vorletzten Vollwerbung zu sehen.