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Thema: InterRail Feb' 12 | Tag 2b Paris | 50 B. (2232-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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InterRail Feb' 12 | Tag 2b Paris | 50 B.
Mit der 14 ist man in null Komma nichts quer durch die Stadt an der Gare de Lyon. Leider ist um die Mittagszeit recht wenig los, auch sind einige Züge recht stark verspätet angekündigt. Deswegen nehme ich nur das mit, was gerade herumsteht und halte mich nicht weiter hier auf. Mein eigentliches Ziel ist ja die kleine Gare de Bercy, die etwas versteckt neben dem Gleisvorfeld der Gare de Lyon liegt und wo ich noch nie war. Faul wie ich bin, hau ich mich also für die eine Station noch einmal in die 14 und stehe dann vor dem Palais Omnisports de Paris Bercy. Hier will ich ein Foto von der Métro machen, die hier vom Pont de Bercy kommend im Untergrund verschwindet. Irgendwo im Internet habe ich nämlich ein solches gesehen und das Motiv hat mir gut gefallen. Was ich natürlich nicht wissen konnte ist, dass ein dichter Maschendrahtzaun das Fotografieren erschwert. Irgendwie geht es dann aber doch und ich kann zufrieden den Wegweisern zu Gare de Bercy folgen.



TGV PSE 35, ich tippe auf TGV 6964 aus Annecy. An diesem Tag waren einige Züge verspätet unterwegs, was für mich die Zuteilung im Nachhinein schwierig macht.



Am Bahnsteig daneben steht TGV RD 605 abgestellt, schön zu erkennen der Übergang vom Triebkopf auf das größere Profil der Doppelstockwagen. Der tägliche Betrieb hinterlässt auch in Frankreich seine Spuren...



TGV Duplex 215 mit einem weiteren Duplex hintendran als TGV 6692/6614 aus St Étienne und Lyon.



...Nasenvergleich.



TGV Dasye 719, vermutlich mit TGV 6908 aus Grenoble.



Tele und nachträglicher Crop machen's möglich: Der Blick durch den Zaun auf MP n° 6505 unterwegs auf der Linie 6 Richtung Nation, im Hintergrund türmen sich die Wohnsilos am Square Dunois auf.

Dort angekommen empfängt mich triste Zweckmäßigkeit in Beton, aufgrund der nahenden Abfahrt zweier Züge herrscht aber immerhin eine gewisse Betriebsamkeit. Nachdem auch der ankommende ex-TEOZ abgelichtet ist, bleibt nichts mehr zu tun und ich kann diesen Punkt auf meiner Liste abhaken. Im Anschluss gehe ich am naheliegenden Palais Omnisports vorbei durch den Parc de Bercy zur Passerelle Simone-de-Beauvoir, und kann gleich einen weiteren Punkt abhaken. Die letztgebaute Seinebrücke in Paris ist eine reine Fußgängerbrücke, die den Fluss in einem einzigen weit geschwungenen Bogen überspannt und an beiden Enden von zwei Niveaus aus begehbar ist, die sich in der Mitte treffen. Auf der anderen Seite schaue ich mich dann kurz am Areal der Nationalbibliothek um, bevor es zurück zur Métro geht.



Wenig glamourös geht es an der Gare de Bercy zu. Hier fahren in der Hauptsache ex-TEOZ nach Clermont-Ferrand sowie ein bescheidener Regionalverkehr Richtung Lyon über die alte Ligne impériale und Auxerre über Laroche-Migennes.



BB 26026 in der Livrée béton mit ex-TEOZ, jetzt ,,Intercités", 5963 nach Clermont-Ferrand.



B 81500 759 in der Livrée des Conseil régional de Bourgogne. Mit diesen Hybridfahrzeugen können zum Beispiel umsteigefreie Verbindungen über Laroche-Migennes hinaus nach Auxerre, Avallon und Corbigny angeboten werden.



BB 22341 in der Livrée béton hat den TEOZ bereitgestellt und wartet am Prellbock auf dessen Abfahrt.



Ankunft Intercités 5966 aus Clermont-Ferrand, gezogen von BB 26023.



BB 22227 in der Livrée gris, gemeinhin auch bekannt als ,,Phantom", mit Intercités 5909 nach Nevers.



Die Gare de Paris Bercy von außen. Die nächste Station der Métro ist ein paar hundert Meter entfernt.



Das Palais Omnisports de Paris-Bercy fällt vor allem durch die begrünten Außenfassaden auf.



Blick über die Passerelle Simone-de-Beauvoir, die 37. Pariser Seinebrücke, hinüber zur Bibliothèque nationale...



...dahinter das Hochhausviertel Olympiades, wo sich auch die Pariser Chinatown befindet.



Eine MP 73 auf dem Pont de Bercy, rechts dahinter holt sich das Finanzministerium nasse Füße.



Grau in grau: Freitreppen führen zur Nationalbibliothek.



Im Innenhof offenbart sich dann aber ein grüner Dschungel.

An der Station Quai de la Gare verweigert mir allerdings meine Karte den Dienst. Zum Glück gibt es hier aber einen besetzten Schalter, somit kann ich mein Ticket ohne große Probleme gegen ein neues mit einem wieder funktionstüchtigen Magnetstreifen umtauschen. Nachdem das nun geregelt ist, kann ich mich in Ruhe den MP73 auf der Linie 6 widmen. Dies dürfte wohl meine Lieblingslinie in Paris sein, bei gefühlt jedem Besuch drehe ich hier eine Runde. Hauptgrund dafür dürften einerseits die langen oberirdischen Streckenabschnitte sein, andererseits die MP73 und die von ihnen produzierte Geräuschkulisse, die mir von sonst keiner Linie so im Ohr hängen bleibt. Langsam arbeite ich mich Richtung Westen vor, in Saint-Jaques wird der nächste Halt eingelegt, die Métro verläuft hier kurzfristig auf Straßenniveau. Dann geht es wieder in den Untergrund und ich schaue in der Rue Delambre vorbei, wo wir viele Familienurlaube verbracht haben. Dann macht sich langsam ein Gefühl des Hungers bemerkbar und weil ich nicht draußen im Kalten ein pique-nique veranstalten will, mache ich mich für eine Kurze Pause auf Richtung Hostel.



Station Quai de la Gare. Typisch für die Hochbahnstationen der Linie 6, die Ziegelwände und der vollständig überdachte Haltestellenbereich mit spitzem Giebel.



MP 73 n° 6516, unterwegs Richtung Westen nach Charles de Gaulle - Étoile.



MP 73 n° 6535 in der Gegenrichtung nach Nation.



MP 73 n° 6527 hat das selbe Ziel.



Saint-Jaques liegt quasi auf Nullniveau. MP 73 n° 6509 hat die Tunnelstrecke unter Montparnasse verlassen und fährt an der Oberfläche weiter Richtung Osten.



MP 73 n° 6519 unterwegs Richtung Westen.



Lange Jahre war die Edgar Quinet unsere Stammstation bei den Familienurlauben - endlich habe ich ein passendes Fotodokument. MP 73 n° 6518 Richtung Nation.



Blick vom Square Vavin die Rue Delambre hinunter zum Boulevard Edgar Quinet mit der gleichnamigen Métrostation, dahiner türmt sich die Gare Montparnasse auf. Le Dôme genießt, genauso wie La Rotonde einen gewissen Kultstatus als Treffpunkt der Künstler und Schriftsteller der Zwischenkriegszeit.



In der Station Vavin der Linie 4, links zweigt ein Verbindungstunnel zur Linie 12 ab, im Hintergrund ist, nur wenige hundert Meter entfernt, eine MP 59 in der Haltestelle Montparnasse Bienvenüe zu erkennen.

Frisch gestärkt mache ich mich wieder auf Richtung Stadt. Mittlerweile ist es schon halbwegs spät geworden, so dass ich mich auf direkten Weg nach Montmartre mache, wo ich den Sonnenuntergang über der Stadt genießen will. Von der Station Abbesses aus marschiere ich mit einem groben Plan in meinem Kopf los, und finde meinen Weg durch die nicht so stark touristisch geprägten Gasserln der Nordwestseite der Butte zur Place Dalida, von wo man einen ersten schönen Blick auf Sacré-Cœur hat. Entlang der gemütlichen Rue de l'Arbreuvoir geht es dann weiter zu den Terrassen, die sich zu Füßen der weißen Basilika erstrecken. Trotz der frostigen Temperaturen ist einiges los, den Panoramablick über die Stadt lassen sich sicher nicht viele Touristen entgehen. Irgendwann hat man sich dann aber auch satt gesehen und ganz nebenbei ist es finster und kalt geworden. Zeit, sich wieder auf den Weg in die Stadt zu machen. Von Anvers aus geht es mit der 2 eine Station bis Pigalle, wo ich in die 12 umsteige, die mich auf herrlich gewundenem Weg bis zur Place de la Concorde bringt.



MF 67 n° 100 auf der Linie 12 in Richtung Mairie d'Issy in der Station Abbesses. Auffällig die noch erhaltenen Mosaiken der alten Compagnie Nord-Sud: Der braune Rand rund um die Stationsbeschriftungen gibt an, dass hier keine Umsteigemöglichkeiten bestehen, während an den Tunnelportalen die jeweiligen Endbahnhöfe angegeben sind.



Blick in die Rue Durantin.



Die Rue Lepic windet sich vom Boulevard de Clichy die Butte hinauf.



Ein beschauliches Eckerl in der großen Stadt: Villa Léandre.



Auf die hintere Seite der Butte verirren sich nur wenige Touristen. An der Place Dalida kann man einen ersten Blick auf Sacré-Cœur erhaschen.



http://www.youtube.com/watch?v=tzicqExJW3A&feature=related



Kleines Stadtpanorama.



V. l. n. r.: Tour Montparnasse, Louvre, Musée d'Orsay, Opéra Garnier, Invalides, Assemblée nationale.



V. l. n. r.: Centre Pompidou, Notre-Dame, St-Eustache, Panthéon



Sacré-Cœur bei Nacht.



Rue de Steinkerque, wo der Nepp blüht.



MF 01 n° 042 in der Station Pigalle Richtung Nation.



MF 01 n° 037 ist in die selbe Richtung unterwegs. Diesmal die Variante mit 70mm, sieht doch gleich besser aus!



Ein herrlich altmodischer Indicateur d'Itineraires in der Station Concorde, und sogar noch funktionstüchtig! Als Kind war das eine der größten Attraktionen der Pariser Métro. Drückt man Ausgangs- und Endstation der gewünschten Fahrt, leuchtet der empfohlene Weg in den Farben der jeweiligen Linien auf. Herrlich!

Von dort schlendere ich entlang den Arkaden die Rue de Rivoli entlang, schaue einen Sprung auf die Place Vendôme und lande schließlich auf der Place du Carrousel. Die Kälte kriecht mir mittlerweile in die Knochen, anstatt also weiter durch die seltsam leere Stadt zu wandern entere ich den nächsten Bus und schaue, wo er mich hinbringt. Lang hält es mich aber nicht im Gummiradler, der alte Stationseingang von Solférino springt mir ins Auge und folglich stehe ich wieder in der Kälte. Im Untergrund fühle ich mich gleich wohler, nur leider kommt und kommt aufgrund einer Störung kein Zug daher. Nach zehn Minuten wird mir das zu bunt und ich entscheide, stattdessen noch einmal zur Gare d'Austerlitz zu fahren. Dazu mache ich mich auf den kurzen Fußmarsch hinüber zum Bahnhof Musée d'Orsay der RER C. Beim dortigen Stationseingang spricht mich ein Managertyp an und fragt nach dem Weg zur Station Solférino. Hocherfreut, meine Französischkenntnisse wieder einmal in der Praxis anwenden zu können, schildere ich ihm den Weg, den ich gerade gekommen bin, was erstaunlich gut funktioniert. Gut gelaunt komme ich also am Bahnhof an, gerade noch rechtzeitig, um den Elipsos nach Barcelona zu erwischen. Sonst tut sich aber leidlich wenig, und noch eine Stunde in der Kälte auf den ersten ex-Lunéa zu warten will ich mir auch nicht antun. Schließlich werde ich wahrscheinlich ohnehin auf der Rückfahrt einen solchen Zug benutzen, dann sollte ich Zeit genug haben, ein paar Fotos zu knipsen. Also mache ich mich zurück auf den Weg ins Hostel, nicht, ohne noch einen kurzen Stopp in Oberkampf einzulegen. Im Hostel noch schnell das Internet gecheckt, was ich in Portugal mit der Linha da Vouga machen werde, weiß ich noch immer nicht. Aber dazu später mehr, einen halben Tag in Paris habe ich ja noch vor mir.



Ziellos durch die Stadt. Place Vendôme Ecke Rue Saint Honoré.



Die Pyramide des Louvre, leider waren die Gebäude ringsum ungewöhnlich schlecht, nämlich quasi gar nicht, beleuchtet.



Herrlich altmodischer Stationseingang von Solférino.



In den Katakomben des Musée d'Orsay fährt die RER C. Leider kam gerade kein Zug vorbei.



BB 7299 am EN 477 Elipsos Joan Miró nach Barcelona Sants. Die BB 7292 - 7299 wurden mit speziellen hydraulischen Puffern ausgestattet, um die Talgonachtzüge bespannen zu können, erkennbar an den roten Rändern selbiger.



BB 26018 mit einer Garnitur Corail.



MF 67 n° 547 unterwegs auf der Linie 5 zur Place d'Italie. Ein herausragendes Merkmal der Gare d'Austerlitz ist eben diese Métrostation quer durchs Oberstübchen.



Oberkampf. Der Name hat einem Freund, der vor einiger Zeit hier beim Transfer von der Gare de l'Est zur Gare d'Austerlitz vorbeigekommen ist, so gut gefallen, dass ich ihm ein Foto davon versprochen habe. Et voilà! MF 67 n° 514G ebendort.

Wie immer danke für die Aufmerksamkeit, bis zum nächsten Teil.
Morteratsch - fermeda sün dumanda