Wer auf Zug umsteigt, steigt billiger ausJahrelang war Pendeln mit dem Zug nicht wirklich attraktiv. Doch wer in der Nähe der steirischen S-Bahn-Verbindungen wohnt und in Zeiten teuren Sprits auf den Zug umsteigt, spart oft mehr als 1000 Euro im Jahr. Allein an Treibstoffkosten.
Pendler können sich durch Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel viel Geld sparen
Eines gleich vorweg: Bei der Flexibilität sind Autofahrer den Zugfahrern naturgemäß um Längen voraus. Doch in anderen Bereichen, vor allem jenen, die das Geldbörsel betreffen, holen die öffentlichen Verkehrsmittel in Zeiten unaufhörlich steigender Treibstoffkosten mit hoher Geschwindigkeit auf.
Enormes Sparpotenzial. Vor allem für Pendler, die entlang der neu eingeführten steirischen S-Bahn wohnen und täglich zur Arbeit nach Graz fahren, tun sich bei einem Umstieg auf den Zug enorme Sparpotenziale auf. Graz-Pendler aus Spielfeld zum Beispiel würden mit einem Benzinauto bei 235 Werktagen im Jahr allein 2404 Euro an Benzinkosten verfahren (bei einem Preis von 1,329 Euro je Liter), eine Jahreskarte für die S-Bahn würde sie 855 Euro kosten - pro Jahr würden sie mit der Bahn also um 1549 Euro billiger fahren (siehe Beispiele unten). Und da ist bloß von den reinen Spritkosten auf der Pendlerstrecke die Rede, alle restlichen Ausgaben rund ums Auto sind nicht miteingerechnet. Denn eines ist klar: Ganz ohne Auto wird's auch für die meisten Zug-Pendler nicht gehen.
Kostenvergleich im Internet. Betroffene, die sich angesichts solcher Zahlen für einen Umstieg auf die S-Bahn interessieren, können einen Kostenvergleich im Internet unter
www.s-bahn.steiermark.at anstellen (unter der Rubrik "Preisvergleich S-Bahn/Auto"). Wer den gewünschten Einstiegsbahnhof und den durchschnittlichen Treibstoffverbrauch des eigenen Autos angibt, erhält die Ticket- bzw. Treibstoffkosten für die jeweiligen Strecke aufgeschlüsselt. Dabei wird stets der aktuelle Spritpreis laut Benzinpreismonitor herangezogen.
Aktion in Graz
"Minus zehn Prozent" bei Halbjahres- und Jahreskarten
Fahrgästeplus. Dass der Umstieg für immer mehr Pendler interessant wird, zeigt sich auch an den Passagierzahlen. Auf den S-Bahn-Strecken verzeichnete man im letzten Jahr ein Fahrgästeplus von 7,5 Prozent bzw. 2000 Gästen mehr pro Tag. Aus Köflach bzw. Deutschlandsberg fahren sogar um bis zu 20 Prozent mehr Leute mit dem Zug als im Vorjahr. Das liegt nicht zuletzt an der Takt-Verdichtung, vor allem morgens und abends.
Förderungen. Überdies will die steirische Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder noch mehr Pendler zum dauerhaften Umstieg bewegen - für Jahreskarten und Halbjahreskarten gibt's daher jetzt eine zehnprozentige Förderung vom Land.
So viel sparen Pendler mit der S-Bahn Von Spielfeld: 1549 Euro
Würde man jeden Werktag (235 Mal) aus Spielfeld nach Graz pendeln, wären beim jetzigen Spritpreis allein schon die jährlichen Benzinkosten (bei sieben Liter Benzin auf 100 km) um 1549 Euro höher, als eine Jahreskarte für die S-Bahn kosten würde. Zehn Fahrten mit einer Wochenkarte kämen halb so teuer wie mit dem Auto.
Von Köflach: 1301 Euro
Ein Dieselfahrer, dessen Wagen sechs Liter auf 100 km schluckt, zahlt auf der Strecke von Köflach nach Graz pro Jahr (235 Mal hin und retour) um 1301 Euro mehr - allein für den Diesel - als S-Bahnfahrer mit Jahreskarte. Mit einer Wochenkarte (fünf Mal hin und retour) zahlen Bahnfahrer um ein Drittel weniger als Dieselfahrer.
Von Bruck/Mur: 1277 Euro.
Eine S-Bahn-Jahreskarte würde für einen Pendler aus Bruck an der Mur auf 945 Euro kommen. Ein Auto-Pendler (mit sechs Liter Durchschnitts-Dieselverbrauch) würde im Jahr (235 Werktage) 2222,58 Euro allein für den Diesel zahlen - die Ersparnis für Bahnfahrer beträgt also 1277 Euro, allein was den Treibstoff betrifft.
Von Gleisdorf: 705 Euro
Auf 1,20 Euro kommt eine S-Bahnfahrt von Gleisdorf nach Graz, wenn man eine Jahreskarte an 235 Tagen im Jahr nutzt. Mit einem Benzinauto (sieben Liter Durchschnittsverbrauch) würde eine Fahrt auf der selben Strecke 2,70 Euro nur für den Sprit kosten, also mehr als das Doppelte. Unterschied aufs Jahr gerechnet: 705 Euro.
Vom Südwesten:1003 Euro
Auf 855 Euro kommt eine S-Bahn-Jahreskarte für Deutschlandsberger. Wer aus der Bezirkshauptstadt mit einem Dieselwagen (sechs Liter Verbrauch auf 100 km) jeden Werktag (235 Mal pro Jahr) nach Graz pendelt, zahlt 1858 Euro für den Treibstoff pro Jahr. Die Ersparnis für Deutschlandsberger beträgt 1003 Euro.
ULRICH DUNST
S-Fahrbahnplan Die S-Bahn erstreckt sich über vier von Graz ausgehenden Bahnkorridore und das Leitprojekt Koralmbahn. Ziel sind die Vervollständigung des Halbstundentakts und die Entwicklung hin zu 15-Minuten-Takten.
Pläne bis 2011
Bis 2011 soll die S-Bahn im Großraum Graz mit dem Qualitätsniveau jener in Salzburg gleichauf sein. Das beinhaltet etwa den Ausbau mehrerer Bahnhöfe, den Bau der Ausweichen auf der Ostbahn und die Zweigleisigkeit zwischen Lebring und Leibnitz.
Zukunftsaussichten
Bis 2013 stehen der Aus- bzw. Umbau des Grazer Hauptbahnhofes auf dem Plan sowie die Teilinbetriebnahme von Werndorf-Wettmannstätten.
Bis 2016 sollte die Koralmbahn fertig sein, der Ausbau von Graz nach Lieboch sowie jener der Ostbahn und deren Elektrifizierung.
quelle: kleinezeitung.at
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