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Thema: Der Tarif - Thread (192670-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Amon
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #270
Übrigens soll in naher Zukunft der Fahrkarten-Verkauf in Bussen gestoppt werden. Ob es stattdessen an allen Haltestellen stationäre Automaten gibt, oder in jedem Fahrzeug einen, ist offen. Ich persönlich sehe das positiv (kein Zeitverlust und keine Ablekung für das Fahrpersonal), aber wie man in sämtlichen Bussen Automaten unterbringen will, scheint mir schon etwas fraglich. Eigentlich kommt nur der Platz in Frage, der für Kinderwägen und Rollstühle vorgesehen ist.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5383435/Vollbremsung_Ticketverkauf-in-Grazer-Bussen-wird-gestoppt?xtor=CS1-15

(Plus Artikel)

Vollbremsung: Ticketverkauf in Grazer Bussen wird gestoppt

Öffi-Fahrgäste, aufgepasst: Die Graz-Linien beenden noch heuer den Fahrkartenverkauf durch Buslenker.

Auf Fahrgäste der Graz-Linien kommt eine gravierende Neuerung zu: Wie man der Kleinen Zeitung verrät, wird noch im Laufe des heurigen Jahres der Verkauf von Fahrkarten durch Buslenker gestoppt.

Während in den Grazer Straßenbahnen ja längst Automaten das Ticket ausspucken, händigen in den Bussen nach wie vor die Lenker die gewünschten Fahrkarten aus. Ein Vorgang, den Holding-Vorständin Barbara Muhr heuer beenden möchte - im Hinblick auf eine Beschleunigung beim Ein- wie Aussteigen, aber auch in puncto Sicherheit. "Das Ende des Ticketverkaufs in den Bussen hat für mich Priorität. Da geht es auch um die Sicherheit der Lenker", so Muhr.

Stefan
Ob nun Automaten auch in Bussen oder künftig vermehrt an Grazer Haltestellen installiert werden, soll bald geklärt werden.

  • FlipsP
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #271
Über der Vorderachse hinter dem Fahrer, wie in München wäre auch ein Platz.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #272
[...] aber wie man in sämtlichen Bussen Automaten unterbringen will, scheint mir schon etwas fraglich. Eigentlich kommt nur der Platz in Frage, der für Kinderwägen und Rollstühle vorgesehen ist.
Oder man baut Sitze aus, wie man es auch in den Straßenbahnen gemacht. z.B. in den Gelenkbussen dort wo die Einzelsitze direkt neben der zweiten Tür sind, wäre wunderbar Platz. Weil gerade beim Kinderwagen/Rollstuhlstellplatz sehe ich keinen Platz für einen Automaten.

Ich finde aber die Herangehensweise wieder einmal interessant. Man beschließt etwas ohne zu wissen wie man es letztendlich machen soll. Normalerweise vergleicht man doch zuerst die drei Varianten (Fahrer, Automat im Bus, Automat Haltestelle) und entscheidet dann welche Variante die beste ist, die dann auch umgesetzt wird. Jetzt ist es so, dass es quasi fix ist, dass mit Jahresende keine Fahrkarten mehr vom Fahrer verkauft werden, aber schau ma amal wie es dann weitergeht.

Das müsste doch auch von der Ausschreibung her einen Unterschied machen, ob man die Automaten im Fahrzeug hat oder nicht, da ich nicht glaube, dass die aktuellen grazer Automaten für Busse geeignet sind, oder ob man da nicht ein leichteres Modell benötigt.


Und auch andere Fragen sind noch zu klären:

Wie läuft die Fahrkartenkontrolle nach 20:00 wenn der Automat in der Fahrzeugmitte ist?
Sind Automaten an allen Haltestellen nicht viel zu kostspielig?
Ist die Infrastruktur (Stromversorgung) überhaupt flächendeckend (auch am entlegenen Stadtrand) entsprechend vorhanden?
Ist bei allen Haltstellen am Gehsteig Platz für einen Automaten?
Reicht die Zeit, um bis Jahresende sämtliche Automaten zu installieren?

Ich finde es grundsätzlich gut, dass der Fahrkartenverkauf nicht mehr durch den Fahrer erfolgt (kürzere Stehzeiten, Konzentration der Fahrer), aber so wie der Artikel geschrieben ist, wirkt das ganze doch sehr unüberlegt. Weil bis Jahresende ist die Zeit für so ein Großprojekt doch recht kurz...

...oder auch recht lang, wie man bei Stelen und Cityrunner-Monitore merkt...

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #273
Ich denke, dass die Holding sich darüber Gedanken gemacht hat. Prinzipiell ist diese Vorgehensweise doch völlig normal: Zuerst eine strategische Entscheidung treffe ("Wir wollen keinen Fahrkartenverkauf beim Fahrer") und anschließend die operative Umsetzung planen ("Wie möchte man das bewerkstelligen?"). Ob man mit einer strategischen Entscheidung bereits an die Presse gehen möchte, ist eine Frage der PR-Politik.

Prinzipiell finde ich ein gemischtes System (Straßenbahn: Im Fahrzeug, Bus: An der Haltestelle) sehr umständlich und verwirrend, besonders für Gelegenheitsnutzer. Da müsste man sich auf ein einheitliches System einigen.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Chrys
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #274
Was ist bei der HGL schon einheitlich.😁

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #275
Man beschließt etwas ohne zu wissen wie man es letztendlich machen soll. Normalerweise vergleicht man doch zuerst die drei Varianten (Fahrer, Automat im Bus, Automat Haltestelle) und entscheidet dann welche Variante die beste ist, die dann auch umgesetzt wird.
Du hast die vierte Variante vergessen, die wird in Wien angewandt: Wer keine Fahrkarte hat, kann sich brausen gehen. Es gibt keinen Verkauf, weder im Bus noch an der Haltestelle.

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #276
Die Automaten sollten jedenfalls im Fahrzeug sich befinden, analog zur Straßenbahn, aber es sollte an stark frequentierten Haltestellen zusätzliche Automaten geben, wie derzeit am Hauptplatz, Hauptbahnhof, Jakominiplatz und LKH-Norduni-Klinikum. Zum Beispiel Geidorfplatz, Keplerbrücke, Griesplatz, Lendplatz, Krenngasse/Schillerplatz. Und irgendwann vor Jahren habe ich auch einmal die Idee beschrieben, Fahrgastinfo und Fahrscheinverkauf in einem Gerät (sprich, zwei Bildschirme, aber von einem Computer gesteuert) zu kombinieren, und da man sowieso die Anzeigen ersetzt ...

Der Zeitpunkt ist natürlich etwas ungünstig, da man gerade erst die ,,neichen" Busse bestellt hat und schon wieder umbauen müßte. Der Automat sollte jedenfalls im barrierearmen Bereich sein, damit kommt sowieso nur die mittlere Tür (der Solos) bzw. zweite Tür (Gelenkbusse) in Frage. Und da müßte man ein Modell installieren, das nicht so klobig ist wie jenes in den Straßenbahnen. Und auch eines, das auch Scheine nimmt. Es wäre dann in etwa so eng wie in den 600er-Mittelteilen. Nicht ideal, aber in der Not frißt der Teufel Fliegen.

Und Fahrscheinkontrolle am Abend wird dann wohl, wie schon vor 2013, wieder die Securitas (oder wer auch immer den Vertrag dafür bekommt) übernehmen müssen. Ausgenommen Nachtbus, da kann man dann den Fahrerinnen und Fahrern von mir aus eine Gefahrenzulage gönnen.

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #277
Zitat
Der Zeitpunkt ist natürlich etwas ungünstig, da man gerade erst die ,,neichen" Busse bestellt hat und schon wieder umbauen müßte. Der Automat sollte jedenfalls im barrierearmen Bereich sein, damit kommt sowieso nur die mittlere Tür (der Solos) bzw. zweite Tür (Gelenkbusse) in Frage. Und da müßte man ein Modell installieren, das nicht so klobig ist wie jenes in den Straßenbahnen. Und auch eines, das auch Scheine nimmt. Es wäre dann in etwa so eng wie in den 600er-Mittelteilen. Nicht ideal, aber in der Not frißt der Teufel Fliegen.

Geldscheine wird auch der Automat im Bus bestimmt auch weiterhin keine annehmen, es reicht doch Kleingeld oder bezahlen mit der Karte (auch mittels NFC) vollkommend aus.

Automaten würde ich an wichtigen Haltestellen aufstellen wo dieser auch einen Sinn hat.
LG TW 581

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #278
Ist ja alles kein Problem: wir erneuern den halben Busfuhrpark und überlegen uns dann den Fahrscheinverkauf im Fahrzeug einzustellen. Da gehts ja nicht nur um allfällige Automaten, da wurden jetzt auch schon Fahrscheindrucker und anderes Equipment verbaut, dass man dann nicht mehr bräuchte ...

Lauter Dilettanten, es weiß die linke Hand nicht, was die rechte tut ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #279
Die Entscheidung für die Fahrscheindrucker wurde damals so begründet, dass sich Automaten in den Bussen aufgrund der geringeren Verkaufszahlen nicht lohnen würden und der Verkauf durch den Fahrer bei den wenigen Fällen nicht ins Gewicht falle. Ich gehe also eher davon aus, dass man den Verkauf im Bus nun komplett abschaffen möchte und der Öffentlichkeit das nun stufenweise näher gebracht werden soll.
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • Ch. Wagner
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #280
Ein überaus interessanter Vortrag von Marcus Hofer über den GVB  (Geraer Verkehrs Betrieb) beim VEF hat gezeigt, wie einfach das geht: Automaten in jeder Straßenbahn, im jedem Bus und an jeder Haltestelle.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #281
Klar, bis Ende 2018 bekommt man 160 Fahrscheinautomaten für alle Busse und nochmals die doppelte Anzahl für die Haltestellen?

Unrealistisch! Der Verkauf wird abgeschafft und es kommen noch zwei Dutzend stationäre Automaten und die APP ist dann vielleicht fertig. Der Rest kann schauen, wo er bleibt bzw. seinen Fahrschein bekommt. Und aus!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Ch. Wagner
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #282
Das Problem liegt bei den GL, denen offensichtlich langfristiges Denken sehr schwer fällt. Man hätte schon bei der Busbestellung darauf Rücksicht nehmen können.
Die Verwaltung wird ja wohl die frequentiertesten Haltestellen kennen. Dann reicht es für den Anfang, dort Fahrkartenautomaten aufzustellen. Und besorgten und mündigen Bürger kann man wohl den Erwerb von Fahrkarten im Vorverkauf zumuten. Ebenso könnten die Tourismusnachdenker den Hotels Tages- oder Mehrtageskarten mit zB. Museumseintritten etc anbieten. Und vielleicht gibt es auch einen "Nagl-Flüsterer", der dies dem Stadtoligarchen schmackhaft macht.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Der Tarif - Thread
Antwort #283
Die Verwaltung wird ja wohl die frequentiertesten Haltestellen kennen. Dann reicht es für den Anfang, dort Fahrkartenautomaten aufzustellen. Und besorgten und mündigen Bürger kann man wohl den Erwerb von Fahrkarten im Vorverkauf zumuten.
Natürlich können mündige Bürger ihre Fahrkarten auch im Vorverkauf kaufen. Aber darum geht es meiner Meinung nach nicht. Menschen, die sowieso regelmäßig fahren, kaufen ihre Fahrkarten dann halt im Vorverkauf, oder haben sowieso eine (Halb-)Jahreskarte. Aber was ist mit Gelegenheitsfahrern, die normalerweise mit dem Auto und nur hin und wieder öffentlich fahren?

Wenn man die Menschen zum Umsteigen bewegen will, ist das der falsche Weg. Derzeit kann man auch spontan auf die Öffis zurückgreifen. Wenn man allerdings nur mehr Automaten an wichtigen Haltestellen hat und sonst nichts, muss man die "Reise" schon wieder ein bisschen länger planen und vorher zu Fuß/mit dem Rad/mit dem Auto eine Fahrkarte kaufen fahren. Das kann wohl nicht Sinn der Sache sein. Damit schafft man zusätzlichen Aufwand und eine unnötige Hemmschwelle, die nicht nur keine neuen Fahrgäste zum Umsteigen auf die Öffis begeistert, sondern auch noch Gelegenheitsfahrer, die heute fahren, komplett auf andere Verkehrsmittel vergraulen wird.

  • Ch. Wagner
Re: Der Tarif - Thread
Antwort #284
Es ist zu befürchten, dass die HGL-ler gar nicht wissen, dass es in Deutschland einen Betrieb namens GVB gibt.


Von Holland gar nicht erst zu reden!
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.