Also ,,analytisch" ist an diesem Text für mich rein gar nichts! Auch ,,trifft" sie recht wenig.
Eine ,,Tourismusbahn" kostet gleich viel, wie eine Pendlerbahn, nur gibt es kein Geld dafür!
Da die Bahn in der Bevölkerung äußerst beliebt ist, was einige nicht hören wollen, trauen sich die fünf Politiker nicht von der ,,Einstellung", ,,Stilllegung", ,,Zerstörung" oder gar ,,Vernichtung" der Gleichen¬ber¬¬gerbahn zu spre¬chen, weil sie doch nicht sicher sind, ob das die Bevölkerung bei der nächsten Wahl vielleicht doch nicht vergessen hat! So wurde der Etiketten-Schwindel ,,Tourismusbahn" erfunden und dabei vergessen, dass es Menschen gibt, die Behauptungen durchaus nachkontrollieren können. Übri¬gens ist es völlig unerheblich, ob die Bahn nur am Wochenende oder, besser, im Stundentakt die ganze Woche fährt. Die Betriebs- und In-standhaltungskosten sind völlig gleich und niemand spart sich als ,,Tourismusbahn" irgendetwas.
Wenn die Bahn in der Bevölkerung doch so beliebt ist: Wieso fährt keiner mit ihr? Vielleicht weil sie einfach nicht mit den Verkehrsströmen dieser Zeit zusammenpasst?
Natürlich ist ein Tourismusbetrieb, welcher am Wochenende im Zweistundentakt fährt, günstiger, als ein durchgehender Betrieb Mo-So im, mMn völlig überdimensionierten, Stundentakt!
Oder kosten Personal und Betriebsmittel (zB Strom) nichts?
,,Bus näher am Ort" und ,,Bus billiger als Bahn" ist widerlegbar!
So wurde das billige Vorurteil, der Bus fahre näher zu den Orten, gestreut. Nun der Bus 415, fährt direkt an der Bahn, aber nur einmal an Schultagen und sonst gar nicht. Der ist als Alternative unbrauchbar! Der Bus 414 fährt ausschließlich an Schultagen (rund 200 pro Jahr) und Feiertagen. An allen anderen Tagen fährt, rich¬tig, ,,nichts"! Das ist für ,,Touristen" ebenfalls unbrauchbar. Die Linie 416 fährt gleich überhaupt wo¬an¬ders. Diese Linie fährt zwar in Feldbach und Bad Gleichenberg direkt durch den Ort, dann nur auf der omi¬nösen ,,Route 66" (Bundesstraße 66) und in einem anderen Tal von Maierdorf, Gnas und Traut¬manns¬dorf. Ein schlimmes Beispiel ist die Haltestelle ,,Klausen Abzw. Gossendorf", die 3,5-4,5 Kilometer vom eigentlichen Ort Gossendorf entfernt liegt. Ob da jemand tatsächlich zu Fuß geht, müsste man re¬cher¬ieren! Von ,,Ortsnähe" kann also nicht die geringste Rede sein!Die Buslinie 416 ist ebenfalls als Alternative zur Gleichenbergerbahn unbrauchbar. Damit ist die mediale Behauptung eines bereits bestehenden Stun¬dentakts absolut widerlegt.
Die Buslinie 414 fährt beispielsweise entlang der Ortschaften nach Gnas, die auch die Bahn anfährt, mit dem großen Pluspunkt, dass sie wirklich in den Ortschaften hält und nicht irgendwo 1,4-1,9 km außerhalb (Gnas). An Schultagen fährt diese Linie außerdem recht regelmäßig im 1-2 Stundentakt bis nach Gnas (in den Ort!).
Die Linie 415 bedient wie die Gleichenberger Bahn eher das ,,Outback", den Dschugel oder das ,,Gnaser Hinterland", klar das bei der Zersiedelung dort und dem damit einhergehenden geringen Potential nicht viele Fahrten angeboten werden. Das ist außerdem nur eine Schülerlinie mit einem Kurs pro Tag.
Wieso die Buslinie 416 dagegen keine Alternative zur Gleichenberger Bahn sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Diese Linie verbindet Feldbach und Bad Gleichenberg mindestens stündlich und das auch mit ca 25 Min im einiges schneller, als die Bahn (39 Min). Ja, sie fährt Gnas nicht an. Gnas ist aber durch die Linie 414 recht gut abgedeckt. Gnas - Bad Gleichenberg fährt niemand mit Bus oder Bahn und wenn doch, dann gibt es auch dafür mit der Linie 417 ein bescheidenes Angebot.
Alles in allem ein brauchbares Angebot. Es könnte zwar immer noch besser sein, so unbrauchbar wie es Herr Fuchs darstellt, ist es aber nicht!
Eine Buslinie ist grundsätzlich ein Minderheiten-Programm und ein Standard-Linienbus kann gerade ein¬mal 50 Personen gleichzeitig befördern. Solange niemand auf die Idee kommt, zu versuchen, in großem Stil Leute vom Pkw auf den öffentlichen Verkehr bekommen zu wollen, reicht das ,,Restl-Essen Bus" bei den genannten unzureichenden Fahrplänen (Regiobus 414, 415, 416) durchaus. Will man wirklich, was im Zeichen des Klimaschutzes dringend notwendig ist, Autofahrer in großem Stil auf den öffentlichen Ver¬kehr bringen, braucht man Beförderungseinheiten, man könnte das ,,Transportgefäße" nennen, die fern von 100 Fahrgästen pro Kurs transportieren können müssen. Ein gefahrener Kilometer Linienbus kos¬tet, laut Bundesgremium Kraftfahrlinienverkehr, € 4,20. Ein Kilometer Regionalstadtbahn (Tram¬Train), analog Salzburger Lokalbahn u.ä., liegt bei 5,- bis 7,- Euro! In einen TramTrain-Triebwagen, mo¬der¬ner Provenienz, kann man 150-250 Personen gleichzeitig befördern. Züge kann man kuppeln und bis zu 600 Personen, bei gleichen Kosten, befördern. Wollte man 150 Personen mit Bussen befördern, wür¬de man drei Busse mit 12,60 Euro Betriebskosten benötigen, weil die sprungfixen Kosten für Personal und Fahrzeuge eben 4,20 x 3 = 12,60 bedeuten, im Vergleich mit dem Zug von max. 7,-Euro! Dieselbe Rechnung müss¬te man korrekterweise bei den drei parallel zur Gleichenbergerbahn fahrenden Buslinien 414, 415 und 416 rechnen. Würde man 600 Personen in Bussen befördern, müsste man 50 Euro pro Kilometer an Kosten veranschlagen! Das Märchen ,,Bus billiger als Bahn" ist somit absolut widerlegt.
Das ist ja ganz lieb vorgerechnet, aber Bad Gleichenberg ist nicht Wien! Dort wollen keine tausenden Menschen am Tag hin.
Problem ist nur: Die 50 Plätze, die der Bus bietet sind ausreichend, es braucht keine Bahngarnituren mit 250 Plätzen nach Bad Gleichberg!
Allein mit den von Herrn Fuchs angenommenen 50 Personen pro Bus (ein IVECO Crossway LE 15m hätte zB ca 60 Sitzplätze) hat man an Schultagen eine Kapazität von 800 bzw 850, an Samstagen von 350 und an Sonn- und Feiertagen von ca 300 Personen je Richtung nur auf der Linie 416. Das sollte mehr als genug sein. Sollte es nicht reichen, kann man größere Busse einsetzen oder recht günstig weitere Kurse bestellen.
Das Verschwinden aus dem internationalen Bewusstsein
Stellen Sie sich vor, sie wohnen in Kopenhagen, London oder Rom und wollen bewusst ohne Ihr Auto nach Gnas oder Bad Gleichenberg öffentlich fahren. Von Montag bis Freitag können Sie bereits alles vergessen.
Das sind ganz klar Falschinformationen, denn wie oben richtig angemerkt fahren die Buslinien. Diese sind aktuell eher öffentlicher Verkehr, als die Bahn!
An Samstag und Sonntag, wenn die Gleichenbergerbahn fährt, finden Sie tatsächlich unter die Relation Hamburg - Gnas und dort können gleich die Fahrkarten gekauft wer¬den. Sie können auch ,,Burgfried bei Gnas" wählen! Wenn Sie Lust auf Frust haben, und kolossal schei¬tern wollen, probieren Sie die Fahrplanauskunft für den Bus! In den internationalen Fahrplänen wird der Bus-Wirr-Warr nämlich nicht angezeigt!
Da muss ich zustimmen. Das liese sich aber einfach lösen, indem man auch die Busfahrpläne in der Abfrage integriert.
Die verantwortlichen Politiker, die die Gleichenbergerbahn loswerden wollen, müssen sich bewusst sein, dass die Orte und damit die ganze Region aus den internationalen Kursbüchern und Fahrplan-Abfragen im Internet verschwinden. Das ist nicht mehr mit dem allergrößten Werbeaufwand und den eigenartigen Tafeln an der steierischen ,,Route 66" aufzuholen. Bad Gleichenberg läuft Gefahr, in der Bedeutungs¬lo¬sig¬keit zu verschwinden, weil immer mehr umweltbewusste Menschen auf den Kauf eines eigenen Autos ver¬zich¬ten. Diese Kundengruppe ist ohne die Bahn endgültig verloren.
Ich komme aus der Gegend, glaubt mir: Aus Amsterdam, London oder Kopenhagen verirrt sich selten jemand dorthin! Verloren ist diese Kundengruppe trotzdem nicht, denn es gibt ja noch die Busse.
Wenn die Bahn verschwindet, verschwindet auch die Tourismusregion!
47% der Haushalte in der Bundeshauptstadt Wien haben ganz bewusst kein eigenes Auto mehr, weil der innerstädtische Nahverkehr eine so große Attraktivität hat, dass man grundlegend kein Auto mehr be¬nötigt. https://wien.orf.at/stories/3120905/
Die 47% der Wiener Haushalte schaffen es auch mit dem Bus nach Bad Gleichenberg.
Weltweit boomt der Schienenverkehr und dabei auch die innerstädtischen Netze. An der Glei¬chen-bergerbahn gibt es allen Ernstes diese fünf Politiker, die eine bestehende umweltfreundliche Elektrischen Bahn eliminieren wollen, die dabei völlig übersehen, dass sie damit die Mobilität der eigenen Region für die Zukunft massiv schädigen.
Tun sie nicht wirklich, da eh fast niemand mit der Bahn fährt!
Ich bin eigentlich immer ein Bahnbefürworter, aber es muss schon irgendwo einen Sinn auch ergeben. Die Bahn nach Bad Gleichenberg bringt aus meiner Sicht keinen Mehrwert für die Bevölkerung (lange Wege zu den Bahnhöfen) oder die Fahrgäste (lange Fahrzeiten durch den Umweg über Gnas). Der Bus ist hier definitiv die bessere Wahl (auch, wenn hier noch einiges gemacht werden muss).
Es ist schön, dass sich ein Verein dafür gründen möchte und dass man den Erhalt fordert. Mehr als eine Museums- oder Touristenbahn wird das aber nicht werden. Der tägliche Pendler fährt nicht mit dieser Bahn.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.
- Sokrates