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Allgemein => Graz => Bauprojekte => Thema gestartet von: Michael am April 01, 2007, 15:47:16

Titel: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am April 01, 2007, 15:47:16
Seit Herbst 2005 liege ein Konzept zur Attraktivierung der Annenstraße vor,
doch nichts passiere, kritisiert BR Karl Dreisiebner.

"Ich erwarte mir von StR. Detlev Eisel-Eiselsberg endlich Taten."

Quelle: www.grazerwoche.at


Tja, wenn man das nicht mit der Stadtgalerie löst, dann kann es nur zu einem Chaos kommen.  ::)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am April 01, 2007, 23:15:06

Tja, wenn man das nicht mit der Stadtgalerie löst, dann kann es nur zu einem Chaos kommen.  ::)

Ich glaub das kann man relativ unabhängig von den Stadtgalerien machen. Die Sorgen wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens der Anrainer, falls dieses EKZ wirklich gebaut wird, betreffen glaub ich eher Bahnhofgürtel/Eggenberger Gürtel.

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am April 02, 2007, 00:05:47
Eine Chance wäre es zumindest. ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Oktober 10, 2007, 07:42:52
Seit dem nach nur drei Wochen abgebrochenen Modellversuch im September 1999 wartet man in der Annenstraße auf eine Wiederbelebung. "Wir brauchen rasch Taten und nicht Worte", sagt EZ Obmann Otter.

HANS ANDREJ

Belebung durch Verkehrsberuhigung - unter diesem Motto stand 1999 der Versuch, der einstmals blühenden, dann aber mit ständig sinkender Attraktivität kämpfenden Grazer Geschäftsmeile Annenstraße neues Leben einzuhauchen. Ergebnis siehe oben. Nach einer sehr langen "Schrecksekunde" wird seit 2005 wieder an Konzepten zur Wiederbelebung gearbeitet. "Geredet wurde genug, jetzt soll man endlich auch etwas tun", wünscht sich Optiker Kurt Otter, der Obmann des Vereins Einkaufszentrum Annenstraße.

Nach massiven Protesten der Wirtschaftstreibenden bliesen die 1999 verantwortlichen Stadträte Walter Ferk (SPÖ) und Franz Josel (FPÖ) das Experiment nach nur drei Wochen wieder ab. Erst 2005 wagten der damalige Wirtschaftsstadtrat Christian Buchmann (ÖVP) und Handelsmarketing-Chef Joseph Schnedlitz einen neuen Anlauf zur Wiederbelebung der Annenstraße. Eine Studie wurde in Auftrag gegeben. Das Ziel - ähnlich wie 1999: Verkehrsberuhigung und mehr Platz zum Flanieren. Mittlerweile wurden diese Pläne vorübergehend aufgeschoben. Man müsse abwarten, wie das Verkehrsproblem rund um das geplante ECE-Einkaufszentrum beim Leiner gelöst wird, begründet Schnedlitz die "Auszeit".

Modell aus Holland

Dass jetzt ein von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Stadtrat Gerhard Rüsch (beide ÖVP) in Holland studiertes Modell für die Annenstraße ins Spiel gebracht wird (wir berichteten gestern), kann EZ-Sprecher Otter nicht hinter dem Ofen hervorlocken: "Man soll nicht auf das neue Zentrum warten, sondern sofort etwas tun. Wir brauchen mehr Platz für Menschen."

Man arbeite mit Hochdruck an einer Neugestaltung der Annenstraße. Die Idee aus Holland ist dafür auf jeden Fall eine Überlegung wert, meint Stadtrat Rüsch: "Natürlich wird bei den Planungen die Bevölkerung intensiv eingebunden."

Quelle: www.kleine.at
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael O. am Mai 30, 2008, 12:55:18
Ich hole das alte Thema wieder hervor, ich hoffe es passt hier herein.

Seit ca. einem Jahr wohne ich in einer Nebengasse der Annenstraße, und habe bisher schon viele Eindrücke sammeln können.
Viele reden von einer Attrakivierung, diese Diskussion zieht sich sicher schon Jahrzehnte hin. Eines der heutigen Hauptprobleme ist, wenn man Fußgänger als Kunden gewinnen will, sicherlich der Gehsteig. Mag vielleicht nur ein kleines Detail sein, aber ich finde, dieser ist in einem gnadenlos schlechten Zustand. Keiner geht darauf gerne, viele Schlaglöcher, Unebenheiten und Dreck vermiesen einem den Spaziergang. Auch die Breite ist sehr bescheiden bemessen, überholen ist manchmal nicht möglich, da auch ein Ausweichen auf die Straße zur einem Hindernislauf wird, da permanent alles zugeparkt ist. Ebenfalls die Straßenbahn hat so ihre Probleme, z.B. wenn die LKWs in erster Spur stehen, und die Autos rücksichtslos auf die Strab-Spur wechseln.
Die Frage die sich stellt ist, will man etwas verbessern? Was erhofft man sich, was will man überhaupt?

Die Geschäftsstruktur ist ja auch eine Klasse für sich. Kaum namhafte Ketten, die als Zugpferde dienen könnten, sind angesiedelt. Die teilweise überalteten Familiengeschäfte, die man vom Namen her kennt, bieten keine zeitgemäßen Produkte an. Jede Woche eröffnet ein neuer Laden, ein anderer geht zu Grunde, es ist ein reger Wandel, aber man findet kaum brauchbare Güter.

Was bringt die Zukunft? Was wären eure Vorschläge bzw. welche Eindrücke habt ihr von der Annenstraße?

Michael
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kayjay am Mai 30, 2008, 14:11:53
Ich bin der Meinung, dass sich die Annenstrasse in den nächsten 5 jahren von selber attraktivieren wird.
Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.
Dadurch wird eine Durchmischung der Bevökerungsgruppen, bzw Erhöhung der Kaufkraft entstehen, sprich der Ort wird attraktiver für "seriösere" Geschäfte.
Das ECE und die Verlagerung des "Stadtzentrums" Richtung Westen, Stichwort FH, Stichwort Rheininghausgründe, wird eine weitere Akktrativiereung der Strasse hervorrufen.
Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Mai 31, 2008, 10:55:43

Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.


Wie dieser aktuelle Bericht beweist: -> http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1433.msg13851/topicseen.html#msg13851

SG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Mai 31, 2008, 11:01:09
Zitat
überholen ist manchmal nicht möglich

Das wäre sowieso zu gefährlich.

Zitat
Die teilweise überalteten Familiengeschäfte, die man vom Namen her kennt, bieten keine zeitgemäßen Produkte an.

Gibt´s den GummiNeger noch? :hehe:

Zitat
Was bringt die Zukunft? Was wären eure Vorschläge bzw. welche Eindrücke habt ihr von der Annenstraße?

Ohne Verkehrsberuhigung geht da gar nichts.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Mai 31, 2008, 13:26:38

Zitat
Die teilweise überalteten Familiengeschäfte, die man vom Namen her kennt, bieten keine zeitgemäßen Produkte an.

Gibt´s den GummiNeger noch? :hehe:


:one: Das letzte mal als ich dort war, ja. die Homepage gibts auch noch: http://www.gummineger.at/html/start.html
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Mai 31, 2008, 19:47:37
...einen Moment bitte, diese Seite wird geladen ...
War zu Mittag auch schon so. Schei* Javascript

Die Homepage ist voll von dem Müll. Will Javascript zwar nicht schlecht reden, weil es gibt ja auch die guten Seiten.




Krass, im IE7 funktioniert es.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Mai 31, 2008, 20:22:17

Krass, im IE7 funktioniert es.


Das ist wie bei anderen Seiten die browserspezifisch sind - dafür hab ich das "User Agent Switcher" Plugin fürn Firefox.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 02, 2008, 16:57:03

Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.

Bin prinzipiell deiner Meinung was die Attraktivierung "von selbst" betrifft, allerdings glaub ich, dass breitere Gehsteige etwas sind, was früher oder später (je nach Zielgruppe der Geschäfte) auf jeden Fall nötig ist. In der Annenstraße ist gemütliches spazieren wirklich unmöglich, der Gehsteig ist so breit wie in den schmalsten Gassen im Gründerzeitviertel. Wenn 2 Leute nebeneinander gehen ist die Gehsteigbreite schon komplett ausgenutzt, vergleich das mal mit Herrengasse oder Mariahilfer Straße (egal ob in Graz oder Wien ;)).

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juni 02, 2008, 18:14:34
Zitat
Wenn 2 Leute nebeneinander gehen ist die Gehsteigbreite schon komplett ausgenutzt

Ja und durch die Verkehrstafeln und Parkautomaten ebenso. Überholen wird da schwierig. :hehe:
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Juni 11, 2008, 00:03:41
Hier (http://www.graz.at/cms/dokumente/10092982_410977/fed7cb79/A10_BD_12408_2004_9_A10_8_17911_2008_1.pdf) gibts den Infobericht des Gemeinderats zur Annenstraße.

Es ist auch ein Zeitplan enthalten (bspw. Gleisumlegung 2011).  :)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael O. am Juni 11, 2008, 07:57:26
@ Firehawk: Danke für diesen Bericht, welcher sehr informativ ist.

Was mir gefällt, ist die Tatsache, dass sie den Bereich beim Rosseggerhaus auf die künftigen Straßenbahnlinien vorbereiten werden. Gibt es zu deren Ausbau eigentlich schon einen Zeitplan?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 11, 2008, 10:05:50

@ Firehawk: Danke für diesen Bericht, welcher sehr informativ ist.

Dem kann ich mich nur anschließen.
Alles in allem find ich den Bericht sehr positiv und einigermaßen gut durchdacht. Vor allem die Verkehrsführung als Einbahn find ich gut, allerdings wären dazu mehr Details interessant, z.B. ob die Keplerstraße dann auch zur Einbahn wird (sozusagen als Gegenfahrbahn, ähnlich wie Ring/Grazbachgasse/Glacis), oder ob die Gegenfahrbahn ersatzlos gestrichen wird. Und in welche Richtung die Einbahn gehen wird, würd mich auch interessieren. Angenehmer für eine Einkaufsstraße wär wahrscheinlich stadteinwärts, da es da bergab geht und es damit evtl. weniger Verkehrslärm gibt.

Was mich immer noch stört ist, dass das ganze so mit der Stadtgalerie verbandelt ist. Ich finde, das sollte eine völlig unabhängige Initiative sein.

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: flow am Juni 11, 2008, 10:12:14
Ja, der Bericht ist wirklich interessant, Danke! :D


Und in welche Richtung die Einbahn gehen wird, würd mich auch interessieren. Angenehmer für eine Einkaufsstraße wär wahrscheinlich stadteinwärts, da es da bergab geht und es damit evtl. weniger Verkehrslärm gibt.


Ich darf aus dem Bericht zitieren: ;)

Als fachliche Bestvariante ging im Verkehrskonzept die Variante A2 - Einbahn stadteinwärts für MIV zwischen Eggenberger Gürtel und Roseggerhaus, Radweg stadtauswärts, verbreiterte Gehsteige - hervor. (Kapitel 4, Seite 3f)

Dass die Keplerstraße dann analog zur Einbahn stadtauswärts werden soll kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Juni 11, 2008, 14:14:11

Dass die Keplerstraße dann analog zur Einbahn stadtauswärts werden soll kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


Glaub ich auch nicht - vielleicht wird die Busspur verlängert und dauerhaft (zur Zeit nur zur HVZ) - da wäre noch etwas Platz.

Wenn ich mich richtig erinnere soll ab Roseggerhaus zum Südtirolerplatz auch alles Fußgängerzone werden  :one: :) :)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 11, 2008, 14:15:36

Als fachliche Bestvariante ging im Verkehrskonzept die Variante A2 - Einbahn stadteinwärts für MIV zwischen Eggenberger Gürtel und Roseggerhaus, Radweg stadtauswärts, verbreiterte Gehsteige - hervor. (Kapitel 4, Seite 3f)

Aja, dieses "stadteinwärts" hab ich wohl überlesen ;D

Zitat

Dass die Keplerstraße dann analog zur Einbahn stadtauswärts werden soll kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Das würde dann aber automatisch eine stärkere Belastung der Keplerstraße durch den zusätzlichen Verkehr aus der Annenstraße stadtauswärts bedeuten, was man den Anrainern dort wahrscheinlich nicht gut verkaufen können wird. Wenn die Annenstraße und Keplerstraße gegengleich geführt würden, würde sich der Verkehr lediglich anders aufteilen.


Wenn ich mich richtig erinnere soll ab Roseggerhaus zum Südtirolerplatz auch alles Fußgängerzone werden  :one: :) :)

So hab ich das auch verstanden, find ich prinzipiell auch gut, allerdings kommt man zum Kai dann nur mehr über ziemliche Umwege...

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael O. am Juni 11, 2008, 14:41:52

So hab ich das auch verstanden, find ich prinzipiell auch gut, allerdings kommt man zum Kai dann nur mehr über ziemliche Umwege...


Das stimmt schon, aber man sollte daran denke, dass der Autoverkehr im Innenstadtbereich sowieso zu mäßigen ist, und langfristig aus diesem verbannt werden sollte. Mittelfristig müsste man analysieren, wohin die Ströme gehen, und ein paar Neuordnungen (Lend bis Griesplatz) vornehmen.

lg Michael
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 11, 2008, 15:09:43

Mittelfristig müsste man analysieren, wohin die Ströme gehen, und ein paar Neuordnungen (Lend bis Griesplatz) vornehmen.

Sicher, wie gesagt: die Gegend um die Vorbeckgasse für den Durchzugsverkehr zu sperren find ich auch eine gute Idee. Warum soll es nicht auch am anderen Murufer ausgedehnte Fuzos geben, wie um die Herrengasse. Man muss sich dann aber trotzdem überlegen, wie man für Anrainer etc. sinnvolle Möglichkeiten findet, dass eine Zufahrt auch ohne Weltreise möglich ist (ebenfalls analog zum anderen Murufer, wo man über kleine (Sack)Gässchen trotzdem überall recht einfach hinkommt).

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: flow am Juni 11, 2008, 15:34:26
Wenn man Annenstraße und Keplerstraße als gegengleiche Einbahnen führen würde, dann würde in der Annenstraße erst wieder keine Verkehrsberuhigung eintreten, die man sich doch wünscht - und die wohl auch erforderlich sein dürfte, wenn man die Annenstraße mit Fuzo als Einkaufsstraße positionieren will.

Interessant wird neben der Frage, wie man den IV östlich vom Roseggerhaus leiten wird, auch die Frage, was mit der Buslinie 67 passiert.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 11, 2008, 15:53:03

Wenn man Annenstraße und Keplerstraße als gegengleiche Einbahnen führen würde, dann würde in der Annenstraße erst wieder keine Verkehrsberuhigung eintreten, die man sich doch wünscht - und die wohl auch erforderlich sein dürfte, wenn man die Annenstraße mit Fuzo als Einkaufsstraße positionieren will.


Die Keplerstraße ist ja durch die Nordspange sowieso schon entlastet, deshalb könnte sich sicherlich den Durchzugsverkehr aus der Annenstraße aufnehmen. Ziel ist ja in der Annenstraße den störenden Durchzugsverkehr rauszubringen - deshalb offensichtlich die Einbahnführung stadteinwärts. Bei der Keplerstraße wird sich nix ändern - außer: dass es vielleicht eine durchgehende Busspur vom Lendplatz zum Bahnhofgürtel geben könnte ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: flow am Juni 11, 2008, 15:59:56
Hab ich was anderes geschrieben?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Juni 11, 2008, 16:01:28
Die Verbannung des MIV ist ja prinzipiell eine gute Idee.  ;D
Nicht vergessen sollte man die BL 67, die ja im Bereich Rosseggerhaus - Vorbeckgasse verkehrt.
Eine Entlastung des Gebietes um das Bad zur Sonne vom MIV könnte für die Gegend dort durchaus attraktiv sein.

Eine Sperre der Annenstraße ab Roseggerhaus würde bei der derzeitigen Verkehrsführung (stadteinwärts) wohl eine Verlagerung des Verkehrs in die Kernstockgasse nach sich ziehen und die Belgiergasse ist wiederum "Verkehrshölle"

Für den MIV sehe ich bei einer Sperre der Relation Belgier- Vorbeckgasse - Annenstr. (in Richtung Westen) nur ein Problem:
Der Lendplatz und das Gebiet südlich davon ist dann aus dem Osten des Stadtzentrums so gut wie fast nicht mehr erreichbar, denn die Ampel Keplerstr. - Lendplatz (Linksabbiegen von der Brücke Richtung Lendplatz) ist jetzt schon hoffnungslos überfordert. Und die Elisabethinergasse ist mMn auch ziemlich überlastet, was für den ÖV nicht unbedingt positiv ist.

Warum macht man in der Annenstraße nicht gleich ein Einbahnsystem, dass ein Durchfahren komplett unattraktiv bzw. unmöglich macht.


SG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Juni 11, 2008, 19:30:59
Verbannung klingt so ganz nach Mittelalter.
Der Individualverkehr hat zumindest in der Innenstadt nichts verloren (natürlich ausgenommen Bewohner und - eingeschränkt auf 3,5 t -Lieferfahrzeuge).
Eine weitere Überlegung: natürlich wird der ÖPNV subventioniert. Wieviel mehr würde es kosten, wenn innerhalb der Stadtgrenzen die Benutzung umsonst wäre, also die Kontrollen, die Entwerter und deren Wartung, den Fahrkartendruck usw. einspart.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Wien, 16.Bezirk am Juni 11, 2008, 19:43:09
Klingt alles recht nett, ganz ehrlich, ich beführworte dass Projekt, aber ich befürchte ein großes Verkehrschaos. Aber vielleicht tragen die hohen Spritpreise ja dazu bei, dass einige Leute vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, dann bleibt das Chaos möglicherweise aus.  ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Juni 11, 2008, 19:52:19
Bin gespannt, wieviel der Sprit in 3 Jahren kosten wird.  :D

Vll gibts bis dorthin schon eine Nahverkehrsabgabe und die von User "fcw0810" geforderte Freifahrt.

SG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juni 11, 2008, 20:46:21
Die beste Lösung wäre, alle Parkplätze in der Annenstraße aufzulassen und sämtlichen KFZ-Verkehr einzustellen. Die ganze Straße gehört zu einer Fußgängerzone umfunktioniert. Mit Bäumen, Sitzbänken...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Deadlocked am Juni 11, 2008, 21:36:16

Klingt alles recht nett, ganz ehrlich, ich beführworte dass Projekt, aber ich befürchte ein großes Verkehrschaos. Aber vielleicht tragen die hohen Spritpreise ja dazu bei, dass einige Leute vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, dann bleibt das Chaos möglicherweise aus.  ;)

Naja, die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz sind ja auch schon recht oft überlastet...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael O. am Juni 11, 2008, 21:46:19

Die beste Lösung wäre, alle Parkplätze in der Annenstraße aufzulassen und sämtlichen KFZ-Verkehr einzustellen. Die ganze Straße gehört zu einer Fußgängerzone umfunktioniert. Mit Bäumen, Sitzbänken...


Das wäre zu schön um wahr zu werden. :-[
So etwas würde die Qualität der Straße um vieles steigern. Bliebe da zu hoffen, dass die Geschäftsleute nichts dagegen hätten, die wahrscheinlich noch immer an den Segen der autofahrenden Gesellschaft glauben. Ich aber denke, dass sich langfristig eine Entschleunigung durchsetzen wird, also Fußgänger, die durch die Straßen bummeln, wenn angenehme Atmosphäre geschaffen wird, und der Autoverkehr in den Hintergrund tritt.


Naja, die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz sind ja auch schon recht oft überlastet...


Du sagst es, leider ist es so. Die Politiker sprechen vom Umsteigen auf die Öffis, aber keiner schafft zusätzliches Angebot, sodass die Umsteigewilligen von den überquellenden Bussen uns Straßenbahnen abgeschreckt werden. Dieses Problem könnte aber auch von anderer Seite entschärft werden, mit der Flexibilisierung der Arbeitszeit und unterschiedlichem Unterrichtsbeginn an den Schulen...
Man sollte aber auch das Fahrrad als Alternative nie vergessen, dieses bietet ungemeines Potential, man ist flexibel und um vieles schneller als mit Bim+Bus.

lg Michael
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Juni 11, 2008, 22:20:12
Die Straßenbahn fährt aber schon, nehme ich an...  :)

Die Fußgängerzone wäre eine tolle Sache, allerdings sollte bis dorthin ein Umdenken stattfinden, dass die Leute mehr an die Öffis oder an das Fahrrad bindet. Die Attraktivität des ÖV sollte sich natürlich auch wesentlich verbessern, damit er eine ECHTE Alternative zum PKW werden kann. Wie Ihr richtig feststellt, wird ein überfülltes Verkehrsmittel niemanden zum Umsteigen bewegen.

Der erste Schritt wurde mit der Verlängerung der SL 4,5 und 6 sowie mit der S-Bahn getan. Jetzt muss es aber gleich in dieser Tonart weitergehen, dann haben wir in ein bis zwei Jahrzehnten die Chance auf eine lebenswerte Stadt, in der der ÖV gut ausgebaut ist und man nicht mit dem Auto fahren muss.

Die Fußgängerzone läßt sich in zwei Jahrzehnten sicher leicht durchsetzen. Heutzutage wird vermutlich ein großer Aufschrei dagegen erfolgen. Daher mein Vorschlag fürs Erste ein Einbahnsystem zu machen, das den Verkehr normalerweise - wenn richtig gemacht - sehr reduzieren könnte und eigentlich einer "sanften" Fußgängerzone entspricht.

SG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juni 12, 2008, 07:37:10
Zitat
die wahrscheinlich noch immer an den Segen der autofahrenden Gesellschaft glauben.

Das ist ein Spruch von gestern. Was heute zählt ist die Laufkundschaft und je attraktiver eine Geschäftsmeile ist, desto einladender ist sie!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 12, 2008, 15:48:53

Nicht vergessen sollte man die BL 67, die ja im Bereich Rosseggerhaus - Vorbeckgasse verkehrt.

So lange es nur eine Buslinie ist, seh ich da keine Problem. Das funktioniert ja z.B. bei der Linie 30 auch, dass der Bus durch die FuZo fährt.

Zitat

Für den MIV sehe ich bei einer Sperre der Relation Belgier- Vorbeckgasse - Annenstr. (in Richtung Westen) nur ein Problem:
Der Lendplatz und das Gebiet südlich davon ist dann aus dem Osten des Stadtzentrums so gut wie fast nicht mehr erreichbar, denn die Ampel Keplerstr. - Lendplatz (Linksabbiegen von der Brücke Richtung Lendplatz) ist jetzt schon hoffnungslos überfordert.

Das war auch meine Überlegung bei meiner (überflüssigen ;)) Frage nach der Richtung der Einbahn. Besser aus Sicht des Verkehrslärms wäre vielleicht eine Führung der Einbahn Annenstraße stadteinwärts, ABER für die Verkehrsführung würde sich insgesamt in die andere Richtung eine bessere(?) Möglichkeit ergeben: Ein "Kreisverkehr" Keplerstraße - Volksgartenstraße - Annenstraße - Gürtel (wobei man am Gürtel natürlich wie bisher in beide Richtungen fahren können soll). Dann könnten beide Spuren von der Keplerbrücke kommend Richtung Volksgartenstraße geführt werden, von wo eine nach rechts in die Annenstraße abzweigt. Das Linksabbiegerproblem gäbe es somit nicht.

Zitat

Und die Elisabethinergasse ist mMn auch ziemlich überlastet, was für den ÖV nicht unbedingt positiv ist.
Warum macht man in der Annenstraße nicht gleich ein Einbahnsystem, dass ein Durchfahren komplett unattraktiv bzw. unmöglich macht.

Stimmt, man muss Anreize schaffen, das Gebiet zu meiden, was auch durch unattraktive Verkehrsführung sein kann. Passend zu meinen obigen Überlegungen würde ich die Elisabethinergasse, zusammen mit der Volksgartenstraße auch zwischen Lendplatz und z.B. Kernstockgasse zur Einbahn machen (mit Busspur und später Straßenbahn-Gleiskörper in die Gegenrichtung).

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kestrel am Juni 13, 2008, 22:53:25
Gab es denn nicht vor einigen Jahren schon eine Einbahnregelung in der Annenstraße und wurde diese nicht ein paar Monate später wieder abgeschafft?

Sg kestrel
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 13, 2008, 22:59:22

Gab es denn nicht vor einigen Jahren schon eine Einbahnregelung in der Annenstraße und wurde diese nicht ein paar Monate später wieder abgeschafft?


Ein entscheidungsfreudiger mittlerweile Ex-SP-Stadtrat hatte eigentlich schon nach ein paar Tagen "Die Hose gestrichen voll" und hat den Versuch einer Verkehrsberuhigung in der Annenstraße beendet. Im gleichen Atemzug - und durch tatkräftige Mithilfe eines leider noch immer im Amt befindlichen Bezirksrats - wurde dann auch gleich die "Zeitinsel" bei der Hst. Waagner-Biro-Straße entfernt. Was auch nix ausmachte, weil die GVB am Tag darauf dort wieder eine Doppelhaltestelle eingerichtet haben (so schnell sind Änderungen bei einer Haltestelle vorher und nachher noch nie passiert).

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: CaptnFuture am Juni 16, 2008, 11:37:10

Gab es denn nicht vor einigen Jahren schon eine Einbahnregelung in der Annenstraße und wurde diese nicht ein paar Monate später wieder abgeschafft?

Die war aber ganz anders angelegt, oder? Da wurde nicht die komplette Annenstraße in eine Richtung geführt, sondern WIMRE jeweils stadtauswärts und stadteinwärts bis zum Esperantoplatz, wo man dann in die Seitenstraßen abbiegen musste, was bei den dortigen Anrainern natürlich nicht besonders gut ankam (ich kann mich da noch an mehrere übergroße Rechts-Abbiegen-Tafeln erinnern).

MfG, Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juni 16, 2008, 18:32:57
Und was ich mich noch erinnern kann, wurden die Gehsteige?/Straßen? farbig markiert (Grün?)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kestrel am Juni 16, 2008, 21:04:19

Und was ich mich noch erinnern kann, wurden die Gehsteige?/Straßen? farbig markiert (Grün?)


Bis dann eine alte Dame erklärte sie sei auf der Farbe ausgerutscht.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juni 16, 2008, 23:05:33
Aber das war ja nicht ausschlaggebend für eine Rückänderung? :o
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kestrel am Juni 17, 2008, 20:22:21
Ich habe damals in einer Zeitung davon gelesen, besagte Dame ist auf der Farbe ausgerutscht (ob sie verletzt wurde weiß ich nicht mehr), beschwerte sich daraufhin bei der Stadt und diese lies die Farbe wieder entfernen, erklärte aber das die Farbe nicht rutschiger ist als herkömmlicher Asphalt. ::)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Juli 19, 2008, 05:11:42
Ich denke, hier passt es am besten hinein. ;)


Das Büro für Erinnerungen startet eine Sammlung von Fotos und Geschichten der Annenstraße. Die Kleine Zeitung hat schon vorab Erinnerungen eingeholt.

Imbiss, Ledergeschäft, Juwelier - früher war in der Annenstraße ein toller Branchenmix. Hier waren lauter namhafte und attraktive Unternehmen. Von der ganzen Stadt sind die Leute hierher gekommen zum Einkaufen." So erinnert sich Monika Rottmann, Chefin von "Bürosysteme Rottmann". Schon seit Jahrzehnten werden hier allerhand Büroartikel verkauft - früher Schreibmaschinen und auch heute noch bekommt man hier alles, was man im Arbeitszimmer benötigt.

Nicht mehr viel vom Glanz. Vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel geblieben. Wenn es nach den noch ansässigen Traditionsgeschäften geht, soll sich das aber bald ändern. Dieser Wunsch könnte sich auch erfüllen, da das 200-Millionen-Euro-Projekt Stadtgalerie der deutschen ECE wieder viel Leben in die Annenstraße bringen soll.

Einladung. Das Büro für Erinnerungen lädt nun im Auftrag der Abteilung für Verkehrsplanung alle Grazer dazu ein, sich beim Foto- und Geschichtenwettbewerb der Annenstraße zu beteiligen. Gundi Jungmeier, Verantwortliche des Wettbewerbs: "Wir freuen uns über jede Einsendung - egal ob Familienfoto oder selbst verfasster Text." (Weitere Informationen siehe Infobox.)

Schöne Erinnerungen. Eine Vielzahl an schönen Erinnerungen hat auch Robert Schnuderl, Chef der Annenbäckerei: "Früher sind die Steirer mindestens einmal im Jahr zum Kastner einkaufen gefahren. Da sind die Leute halt vom Bahnhof die Annenstraße runterspaziert und bei uns vorbei. Da war viel los - die Annenstraße war so bekannt wie die Herrengasse heute."

Die goldenen Zeiten. Auch Erika Steinberger, Besitzerin des gleichnamigen Kaffeehauses, kann sich noch gut an die goldene Zeit der Annenstraße erinnern: "Früher sind immer die Hausfrauen zum Kaffeekränzchen gekommen. Heute müssen sie alle arbeiten und keiner hat mehr Zeit. "

Mitmachen! Alle, die jetzt Lust bekommen haben, auch in alten Erinnerungen zu schwelgen, sollten mitmachen. Sämtliche Einsendungen werden am 22. September in der Annenstraße präsentiert.

VANESSA GRUBER

Erinnerungen gesucht
Das Büro für Erinnerungen lädt alle Grazer ein, Fotos und Geschichten der Annenstraße einzusenden. Sämtliche Ansichten der Einkaufsstraße, von Familienfotos und Post-karten bis hin zu Geschäfts- oder Auslagenfotos, sind gefragt. Auch persönliche Erinnerungen und Geschichten, die im Zusammenhang mit der Annenstraße stehen, sind willkommen.

Einsendeschluss
Einsendeschluss ist Mitte August. Die Prämie von 100 Euro wird an einen der Teilnehmer verlost. Anlässlich des Europäischen autofreien Tages am 22. September, an dem die Annenstraße autofrei sein wird, werden alle Einsendungen ausgestellt und präsentiert.

Quelle: www.kleine.at

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am August 30, 2008, 06:22:35

Die gute alte Annenstraße lebt in Erinnerungen weiter. Das beweist ein Geschichtenwettbewerb, der Auftakt für die Zukunftsbewältigung ist.

Die große Vergangenheit der Annenstraße lebt in 158 Bilddokumenten und Erinnerungen von Grazern wieder auf. Diese eindrucksvolle Sammlung ist das Ergebnis des Wettbewerbs, zu dem das Büro der Erinnerungen geladen hatte. Aus dem Teilnehmerkreis wurde Sigrid Schönfelder als Gewinnerin gezogen. Vizebürgermeisterin Lisa Rücker hat ihr 100 Euro und eine gerahmte Version ihres Bildes überreicht.

Aufschwung. Doch Rücker denkt längst an die Zukunft der Straße. Im September starten Beteiligungsprojekte für die Gestaltung von Plätzen und Begegnungszonen. Die Einkaufsmeile soll wieder einen Aufschwung erfahren.

UCI-Kino. Die Wettbewerbsschau mit Geschichten der Erinnerer ist vom 16. September bis 15. Oktober im UCI-Kino zu sehen. Einen Vorgeschmack auf Flanierqualitäten der Annenstraße gibt es am autofreien Tag (22. September). Von 11 bis 18 Uhr ist die Straße autofrei. Bei einem bunten Fest dreht sich alles um Mobilität - und die goldenen Zeiten der Einkaufsmeile: Die Erinnerungen werden an diesem Tag in den Auslagen der Straße gezeigt.

BERND HECKE

Quelle: www.kleine.at


Freue mich schon auf die Wettbewerbschau. :)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am September 16, 2008, 07:59:29
VP bremst Rücker ein
Starker Gegenwind bläst Verkehrsreferentin Lisa Rücker wegen ihrer Beschleunigungsoffensive für die Öffis entgegen. Auch Koalitionspartner Siegfried Nagl steigt jetzt auf die Bremse.
Die Annenstraße soll verkehrsberuhigt werden

Vorrang für Bus und Bim, auch auf Kosten der Autofahrer - das ist im "Koalitionspakt eindeutig abgestimmt", hält Grünen-Vizebürgermeisterin Lisa Rücker Linie und bietet dem Gegenwind von Wirtschaftskammer und ÖAMTC die Stirn: Mehrere Busspuren sollen künftig ganztags den GVB-Linien "gehören", Parkplätze weichen (wir berichteten). Doch angesichts der heftigen Reaktionen auf die Pläne steigt jetzt der schwarze Koalitionspartner auf die Bremse.

Lösungen diskutieren. ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl will Rückers Fahrplan nicht so rigoros umgesetzt wissen: "Das Umsteigen und Beschleunigen des öffentlichen Verkehrs darf nicht auf Kosten der Anrainer und Wirtschaftstreibenden gehen. Wir wollen ja, dass die Leute in der Stadt bleiben. Da müssen wir noch andere Lösungen diskutieren."

Verkehrspolitische Linie. Der Kollisionskurs scheint vorprogrammiert. Denn Rücker will sich ihre "verkehrspolitische Linie sicher nicht von der Wirtschafskammer vorgeben lassen". Manche Parkplätze werde es nicht mehr geben: "Den Lebensraum Stadt nur aus der Perspektive zu sehen, dass ich alles auf vier Rädern erreichen kann, ist eben nicht meine Perspektive."

Steigender Parkdruck. Um den steigenden Parkdruck auf Anrainer abzufangen, will sie Parkplatzreserven in Tiefgaragen erheben. Eine Strategie, die auch in der Annenstraße angewandt werden soll. Bekanntlich wird die Einkaufsmeile rechts der Mur verkehrsberuhigt. Auch hier werden oberirdische Stellflächen gestrichen. "Wir dürfen den öffentlichen Grund Straße nicht allein dem privaten Individualverkehr überlassen", so Rückers Credo.

Bürgerbeteiligungsprojekt. Um den öffentlichen Grund in der Annenstraße für die Menschen erlebbar zu machen, startet Ende September auch ein Bürgerbeteiligungsprojekt. Die Grazer sollen mitreden, wie ihre autofreien Begegnungszonen gestaltet werden können.

Busspur-Offensive. Die umstrittene Busspur-Offensive in der Keplerstraße und Josef-Huber-Gasse sei ebenfalls eine flankierende Maßnahme zur Annenstraßen-Beruhigung, erklärt Rücker: "Hier soll der Verkehrsfluss für die Öffis erhöht werden." Das Kalkül: Die Grazer sollen durch schnellere Busse, die nicht im Stau stecken, zum Umsteigen bewegt werden.

Pendlerinitiative. Der Obmann der Pendlerinitiative Franz Gosch könnte mit der Busspur-Offensive gut leben, falls eine Forderung erfüllt werde: "Wenn die Busspuren schon ganztags freigehalten werden, sollten darauf nach amerikanischem Vorbild auch Fahrgemeinschaften freie Fahrt haben."
HELMUT BAST
quelle:kleinezeitung.at

Artikel auch im Thread - Neue Busspuren -> http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1557.msg18514.html#msg18514
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Februar 23, 2009, 10:55:04

Zitat
Es ist auch ein Zeitplan enthalten (bspw. Gleisumlegung 2011).  :)


Angeblich soll die Gleisumlegung (Erneuerung + Aufweitung des Gleismittenabstandes) schon 2010 stattfinden.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Februar 23, 2009, 10:58:00
In manchen Abschnitten sind die Gleisanlagen eh schon sehr sanierungsbedürftig...

GLG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: the.voitsberger am Februar 23, 2009, 18:47:33
Hi!

Am Autofreien Tag gab es eine Umfrage, was man an der Annenchtraße besser machen kann, und was man sich für ihre Zukunft wünscht - ich hoffe die Vorschläge werden umgesetzt  :)

lg
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Blue Line am Mai 28, 2009, 08:39:26
Zitat
Es ist auch ein Zeitplan enthalten (bspw. Gleisumlegung 2011).  :)


Bezieht sich dieser Post, bzw. dieses Zitat auf diesen Artikel, aus dem BIG 02/2009 ? (Seiten 2-3) EDIT: tut er nicht, man sollte sich halt alle posts eines Threads durchlesen!
http://www.graz.at/cms/dokumente/10108507_1618648/5ccb16ba/BIG%20fuer%20Web.pdf (http://www.graz.at/cms/dokumente/10108507_1618648/5ccb16ba/BIG%20fuer%20Web.pdf)
Die ebenfalls enthaltene Virtualisierung der Rampe sieht mMn sehr gut aus!

off topic, aber trotzdem interessant, sind mMn die Seiten 6 und 7!

Lg
Blue Line
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Februar 05, 2010, 21:25:33
Eigentlich passt folgendes in mehrere Threads - aber ich poste es mal hier, auch von der ARGUS Homepage
Zitat

Bahnhof und Annenstraße
Auch in erster Linie mit der Verbesserung der ÖV-Bedingungen hängt die großzügige Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes inklusive Unterführung des Bahnhofgürtels zusammen, die 2010-14 abgewickelt werden soll. Einige Verbesserungen für die RadlerInnen sollen auch drin sein: Zum einen wird der Geh-/Radweg an der Südseite Eggenbergerstraße bis zur Kreuzung Bahnhofgürtel vorgezogen. Die Weiterfahrt in der Annenstraße erfolgt allerdings - wie bisher - gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr, wobei an den Haltestellen Esperantoplatz und Roseggerhaus ähnlich wie in der Leonhardstraße Aufpflasterungen vorgesehen sind.

Am nordseitigen Radweg wird sich wenig ändern, außer dass die Querung der aus der unterirdischen Haltestelle Bahnof auftauchenden Schienenstränge Richtung Waagner-Biro-Straße verlegt wird. Neu wird - voraussichtlich - die Weiterführung über die Bahnhofgürtelkreuzung bis zur Metahofgasse. Derzeit existiert hier ja stadteinwärts nur ein Einrichtungsradweg, der allerdings häufig auch gegenläufig genutzt wird. Stadtauswärts soll die Annenstraße vom Kfz-Verkehr befreit und die RadlerInnen auf einem Einrichtungsradweg geführt werden.

Der Bahnhofsvorplatz soll gut zu queren sein (künftig nicht nur Richtung Keplerstraße, sondern auch Richtung Norden entlang des Bahnhofgürtels bis zur Lastenstraße) und hoffentlich um die Konfliktbereiche mit Bushaltestellen und fehlenden Aufstellflächen für die Fahrgäste bereinigt werden. Auch eine überdachte Radabstellanlage ist geplant, wobei sich dabei natürlich die Frage der Konkurrenz zur Radstation stellt. Der Vertrag mit den ÖBB dafür läuft 2011 mit der Option einer dreijährigen Verlängerung aus - bleibt zu hoffen, dass die überdachte Anlage heraußen nicht als erster Schritt zum Ausstieg der Stadt aus dem Projekt Radstation ist. Im gegenteil, wichtig wäre wohl ein Upgrading etwa durch eine kleine Werkstatt, wie dies ja schon von Anbeginn überlegt wurde.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am März 20, 2010, 12:26:46

Annenstraße: Wettbewerb kommt heuer

Noch vor dem Sommer soll der Gemeinderat grünes Licht für die Neugestaltung der Annenstraße geben. Die Baumaßnahmen sind für die Zeit vom März bis November 2012 vorgesehen.

HANS ANDREJ


(http://www.styria-mobile.at/pics/forum/annenstrasse.jpg)

Die Vorbereitung zur Neugestaltung und Attraktivierung der Annenstraße - auch im Zusammenhang mit der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof samt Gürtelunterführung - tritt in eine heiße Phase. An die 200 interessierte Bürger sind am Donnerstag zur Bürgerinformation ins Hotel Europa gekommen, wo die Vorschläge der Stadtbaudirektion präsentiert und diskutiert wurden.

Das war der vorläufige Abschluss eines breit angelegten Bürgerbeteiligungsprojektes. Die Ergebnisse dieser Gespräche und Workshops mit den Wirtschaftstreibenden sowie den Bewohnern sollen jetzt ausgewertet und in die Planung eingearbeitet werden. Ab Mai wird es dann jeden Donnerstagnachmittag im Volksgartenpavillon einen Stadtteiltreff Annenviertel geben, wo ein weiterer Gedankenaustausch stattfinden kann. Die Planungsgrundlagen und die weiteren Schritte sind übrigens ab sofort im Internet aufzurufen und nachzulesen. Adresse: www.stadtentwicklung.graz.at.

Das erklärte Ziel ist es, noch im Sommer einen Beschluss im Gemeinderat über die Neugestaltung der Annenstraße herbeizuführen. Dann wird ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben. Das Ergebnis dieses Wettbewerbes will man noch im Dezember heurigen Jahres präsentieren.

,,Bei der Veranstaltung sind die großen Hoffnungen und auch großen Sorgen der Anrainer zum Ausdruck gekommen. Es wird noch weitere Gespräche geben, vor allem was die Umgebung der Annenstraße betrifft", zeigt sich Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) zuversichtlich, dass das Projekt breite Zustimmung findet. Auch Kurt Otter als Sprecher der Wirtschaft sieht die Planung positiv: ,,Details werden aber noch zu klären sein."


ANNENSTRASSE NEU

Verkehrskonzept: Einbahn vom Gürtel stadteinwärts bis Roseggerhaus, Radfahrstreifen stadtauswärts, breitere Gehwege, Verringerung der Parkplätze.

Gestaltung: Plätze zum Verweilen (Brunnen, Bänke, Grün), bessere Beleuchtung der Straßen und Plätze, Schaffung von Flaniermeilen.

Weiters: Häusersanierungen, Branchenmix verbessern.

Quelle + Grafik: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am März 20, 2010, 14:36:24
Hoffentlich wird das alles so durchgezogen, wie es jetzt angedacht ist.

Die Präsentation vom Donnerstag ist übrigens hier zu finden:
http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/dokumente/10136472_2852837/88a75de7/Pr%C3%A4sentation%20Annenstrasse.pdf
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am März 21, 2010, 14:05:03

Danke.
Finde die Lösung jetzt auch schon gut.

Auf der Grafik auf Seite 5 sieht man einen Abgang rechts unten. Ist das der, der zum Bauamtsgebäude führt? Eine Verknüpfung mit der Haltestelle wäre ja theoretisch machbar.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am März 21, 2010, 14:39:03

Auf der Grafik auf Seite 5 sieht man einen Abgang rechts unten. Ist das der, der zum Bauamtsgebäude führt? Eine Verknüpfung mit der Haltestelle wäre ja theoretisch machbar.


Kann es sein, dass diese Fußgängerunterführung schon existiert?
Ich bilde mir ein, da war einmal was, kann mich aber auch täuschen...  ;)

GLG
G111
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am März 21, 2010, 14:59:38
Ich denke auch, dass es den Durchgang schon gibt - ist mit einer Glasbox überdacht.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: flow am März 21, 2010, 18:33:12
Ja, den gibt's bereits.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Oktober 18, 2010, 09:05:22

8,5 Millionen Euro für die neue Annenstraße

Wettbewerb für die Gestaltung der Straße und der Plätze startet noch im Oktober.

Die ,,Monsterbaustelle" mit der Sperre beim Bahnhofsgürtel ist ja schon länger eingerichtet (G7 berichtete). Jetzt gibt der Gemeinderat aber auch die Mittel für die gestalterische Aufwertung der einstigen Einkaufsmeile frei. 8,5 Millionen Euro wird das Stadtparlament beschließen, verrät Baudirektor Bertram Werke: ,,Und wir werden den Wettbewerb für die Gestaltung noch jetzt im Oktober starten."

Kein Wunder, ist es doch höchste Eisenbahn. Die GVB starten die Gleisspreizung und Sanierung im Mai 2011, bis dahin müssen auch die Pläne für die Attraktivierung, die ja auf der breit durchgeführten Bürgerbeteiligung basieren sollen, feststehen. Breitere Gehsteige, eine Einbahn von Westen, Bäume und gepflasterte Plätze sind die Kernpunkte. Die Baustelle mit Tram-Tunnel und Aufwertung des Straßenraums dauert bis Ende 2013.

Quelle: G7 (http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Oktober 22, 2010, 09:28:08

Architektenwettbewerb zur Neugestaltung der Annenstraße

Um die Attraktivität der Annenstraße wieder wesentlich zu erhöhen, soll diese neu gestaltet werden. Seit Herbst 2008 wurden die Wünsche und Anregungen verschiedenster Zielgruppen in BürgerInnenbeteiligungsworkshops erfasst, diese flossen in das Neukonzept ein.

Gewünscht werden u. a. mehr Platz für Menschen, breitere Gehsteige, Barrierefreiheit, Verkehrsberuhigung, bessere Beleuchtung und weitere Maßnahmen zur Attraktivierung der Plätze wie z. B. Sitzgelegenheiten und Begrünung. Als wichtige Ziele sind weiters die Förderung von kreativen Milieus vor Ort und die Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls angeführt, wie auch die Entwicklung eines eigenen urbanen Corporate Identity zur Imageverbesserung. Zur Verkehrsberuhigung und Belebung der Annenstraße wird stadteinwärts eine KFZ-Einbahn eingeführt. Dies begründet sich in der erforderlichen Verbreiterung der Straßenbahntrasse und der großzügiger gestalteten Gehwege. Für die Zustellung soll es Ladezonen geben, es werden auch insgesamt 116 Parkplätze wegfallen. In den umliegenden Straßen und Parkgaragen bestehen jedoch derzeit große Potenziale zur Aufnahme dieser Stellplatznachfrage. Für die Neugestaltung der Annenstraße soll ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden.

Die Gesamtkosten des Projektes werden mit 8,3 Mio. Euro beziffert. Mit der Fertigstellung des Gesamtumbaus wird bis Herbst 2013 gerechnet.
Der Antrag wurde mit den Stimmen von ÖVP, Grünen, SPÖ und KPÖ angenommen.

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10156603/1618648/
Titel: Annenstraße wird in Form gebracht
Beitrag von: Michael am November 09, 2010, 21:57:45

Annenstraße wird in Form gebracht

Die Verkehrsführung für die Annenstraße Neu steht jetzt. Die Neugestaltung in Form bringen soll ein Wettbewerb, der demnächst startet. Morgen steht Film-Premiere auf dem Programm.

Aufbruch herrscht derzeit im Annenviertel nicht nur in physischem Sinn. Wenn auch die Arbeiten an der Unterführung des Bahnhofgürtels nicht zu übersehen sind. Seit über einem Jahr wird auch unter Einsatz von viel Hirnschmalz und Kreativität an der Neugestaltung der Annenstraße inklusive der angrenzenden Straßenzüge gearbeitet. Diese Aufbruchsstimmung und das begleitende Projekt "Annenviertel. Die Kunst des urbanen Handelns" des Kunstvereins "rotor" hat Mark Prettenthaler auf dem 45-minütigen Dokumentarfilm "Bunter Sand" festgehalten, der morgen, Donnerstag, 19 Uhr, im Stadtteiltreff im Pavillon im Volksgarten seine Premiere hat.

Jetzt werden aber auch im Eilzugtempo die Weichen für die Neugestaltung gestellt, die bis Ende 2013 gemeinsam mit der Unterführung fertiggestellt sein soll. In der letzten Sitzung am 21. Oktober hat der Gemeinderat das Projekt mit veranschlagten Kosten in der Höhe von 8,3 Millionen Euro abgesegnet. Das Grundkonzept für das künftige Aussehen des Annenviertels ist darin festgeschrieben. Kernpunkt ist die Einbahnführung des Kfz-Verkehrs vom Gürtel bis zum Roseggerhaus, um damit dort mehr Platz für den ÖV, die Radler und die Fußgänger zu schaffen. Für die umliegenden Straßenzüge sind verkehrsberuhigende Maßnahmen vorgesehen.

In den nächsten Tagen wird auf Basis des jetzigen Beschlusses ein Architektenwettbewerb gestartet, um Entwürfe für die Gestaltung des Straßenbildes und der Plätze entlang der Annenstraße zu bekommen. Der Wettbewerb soll im Februar kommenden Jahres abgeschlossen sein. Die Stadt Graz hält sich dabei aber die Möglichkeit offen, die Planung einzelner Platzgestaltungen getrennt zu vergeben.

Quelle: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2550376/annenstrasse-form-gebracht.story)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am November 17, 2010, 11:34:35
Annenstraße: Wettbewerb läuft

Die Entwürfe müssen bis Ende Jänner einlangen.

Für die Neugestaltung des Annenviertels, wofür die Stadt Graz rund sieben Millionen Euro reserviert hat, ist jetzt der nächste Schritt getan. Der offizielle Startschuss für den offenen Architekten-Wettbewerb ist erfolgt. Die Unterlagen können im Internet unter www.stadtentwicklung.graz.at heruntergeladen werden. Eine Teilnahme muss bis 20. Dezember gemeldet werden, die Abgabe der Entwürfe ist bis 31. Jänner möglich. Die Jury tagt dann im Februar.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2559977/annenstrasse-wettbewerb-laeuft.story




Startschuss für die neue Annenstraße
Ausschreibung für Architektur-Wettbewerb


Rund sieben Millionen Euro lässt es sich die Stadt kosten, die Annenstraße und die angrenzenden Plätze durch eine Neugestaltung aufzuwerten. Die Traditionsstraße wird in Zukunft zwischen Bahnhofsgürtel und Roseggerhaus für den motorisierten Verkehr als Einbahn stadteinwärts geführt, was Platz für einen Radfahrstreifen stadtauswärts und Erlebensraum für FußgängerInnen schafft. Die Straßenbahngleise werden saniert, die Haltestellen verbreitert, sicherer gemacht und mit einem Dach versehen. Eine neue Straßenbeleuchtung verbessert ebenfalls die Sicherheit und verleiht der Straße einen freundlicheren Charakter. Ende 2012 geht die Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof in Betrieb, die Straßenbahn taucht dann knapp vor dem Bahnhofsgürtel in den Untergrund ab und entlastet so diese stark frequentierte Kreuzung. Im Lauf des Jahres 2013 wird sich dann das Annenviertel als aufgewertetes Wohn- und Arbeitsquartier präsentieren.

Grünes Licht für Neugestaltung
Bis dahin ist es noch ein langer Weg - der jetzt mit den ersten Schritten in Angriff genommen wurde: Nachdem der Gemeinderat ,,grünes Licht" gegeben hat, wurde jetzt der Architektur-Wettbewerb ausgelobt, der die bestmögliche Neugestaltung der Annenstraße samt begleitenden Verkehrsmaßnahmen garantieren soll. Die Gestaltung umfasst auch die Platzsituationen entlang der Traditionsstraße, also den Esperantoplatz sowie die Plätze im Bereich der Vorbeckgasse und der Metahofgasse.
Interessierte, die sich an dem einstufigen offenen Wettbewerb beteiligen wollen, müssen ihre Teilnahme bis Montag, 20. Dezember 2010, 12 Uhr, anmelden; die Abgabe der Vorschläge ist bis Montag, 31. Jänner 2011, 17 Uhr, möglich. Aus den eingereichten Arbeiten wird dann eine Fachjury noch im Februar nächsten Jahres das Siegerprojekt auswählen, dessen Umsetzung bereits ab dem Sommer 2011 in Angriff genommen wird.

Den Hinweis zur Ausschreibung für den Annenstraßen-Wettbewerb sowie detaillierte Informationen zu aktuellen Projekten der Grazer Stadtentwicklung gibt es im Internet unter der Adresse www.stadtentwicklung.graz.at.

Text: Wolfgang Maget, Stadtbaudirektion
Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10158125/1618648/




Ein Verkehrskonzept fuer die Annenstrasse ist uebrigens schon seit einiger Zeit online:

Verkehrskonzept Annenviertel

Aufbauend auf vorhandenen Untersuchungen und Analysen wurden Vorschläge für eine neue Verkehrsorganisation in der Annenstraße und in ihrem Umfeld erarbeitet. Diese bauen auf der Variante mit einer Einbahn für den KFZ-Verkehr vom Bahnhofgürtel bis zum Roseggerhaus auf.


Maßnahmen:

   * Für die Neugestaltung des Straßenquerschnitts Annenstraße wird eine Beibehaltung der Straßentrasse in Mittellage vorgeschlagen (ungefähr im Bereich des Bestands, aber entsprechend den neuen rechtlichen Randbedingungen auf einer verbreiterten Trasse). Diese Trassenlage bietet von allen Varianten die größte Flexibilität für verschiedene Szenarien der Verkehrsorganisation des KFZ-Verkehrs für die Zukunft.
   * Die Einführung einer Einbahn für den KFZ-Verkehr zwischen Bahnhofgürtel und Roseggerhaus ermöglicht eine Verbreiterung der seitlichen Fußgängerbereiche. Der nördliche Fußgängerbereich kann auf ca. 4,6m verbreitert werden, der südliche auf ca. 3,4m.
   * Für das Umfeld der Annenstraße wurden im Konzept Maßnahmen erarbeitet, die zu einer Verbesserung der Verkehrssituation führen. Dazu zählen die Vorschläge für die Verkehrsberuhigung des Bereiches Mühlgasse - Sigmundstadl, die Marschallgasse, Ungergasse usw.

Auswirkungen aus verkehrlicher Sicht:

   * KFZ-Verkehrsbelastungen: Die Auswirkungen der Vorschläge für die KFZ-Verkehrsorganisation auf die KFZ-Verkehrsbelastungen wurden mit Hilfe eines Verkehrsmodells errechnet und dargestellt. Die Einführung einer Einbahn in der Annenstraße vom Bahnhofgürtel zum Roseggerhaus bringt eine starke Verkehrsberuhigung in der Annenstraße (ca. -50% der heutigen Verkehrsbelastung). In einzelnen Straßen im Umfeld sind Zunahmen der KFZ-Verkehrsbelastung zu erwarten. Dies betrifft die Volksgartenstraße (+14%), die Keplerstraße, Josef Huber Gasse und den Bahnhofgürtel (ca. +4 bis +6%).
   * Im Bereich der Keplerstraße und der Josef Huber Gasse ist sicherzustellen, dass der öffentliche Verkehr nicht stärker behindert wird. Dies wurde durch die bereits erfolgte Neuordnung bzw. Einführung von Busfahrstreifen im Bereich Rösselmühlgasse - Josef Huber Gasse teilweise bereits realisiert. Im Straßenzug Wickenburggasse - Keplerstraße ist ein Verkehrsmanagementkonzept umzusetzen, um Behinderungen der Linienbusse zu verringern. Dieses Konzept wird derzeit für die Umsetzung vorbereitet.
   * Stellplatzbilanz: Durch die rechtliche erforderliche Verbreiterung der Straßenbahntrasse entfallen ca. 127 PKW-Stellplätze in der Annenstraße. In den Parkgaragen bestehen derzeit große Potentiale zur Aufnahme dieser Stellplatznachfrage.
   * Ladeverkehr: Für den Ladeverkehr ist Laden aus Querstraßen und ein zeitlich befristetes Auffahren auf die (verbreiterten) Fußgängerbereiche möglich.
   * Verkehrsqualität für den Fußgänger- und Fahrradverkehr: Die Verkehrsqualität für den Fußgängerverkehr kann durch die Verbreiterung der Gehwege wesentlich verbessert werden. Für den Fahrradverkehr kann eine deutliche Verbesserung der Verkehrsqualität für den Radverkehr vom Roseggerhaus zum Bahnhofgürtel erreicht werden.
   * Verkehrsqualität des KFZ-Verkehrs: Die Verkehrsqualität des KFZ-Verkehrs sinkt bei Einführung der Einbahn in Richtung stadtauswärts. Für einzelne Verkehrsbeziehungen sind Umwege erforderlich.
   * Verkehrsqualität für den öffentlichen Verkehr: Die Verkehrsqualität für den öffentlichen Verkehr in der Annenstraße wird durch die Verbreiterung der Straßenbahntrasse und durch die Einführung der Einbahn für den KFZ-Verkehr deutlich verbessert.

Zeitplan für die Umsetzung der Neugestaltung der Annenstraße und Begleitmaßnahmen im Umfeld.

Quelle: http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10156722/2852837/




Neugestaltung der Annenstraße und Plätze

Das Annenviertel ist für die Stadt Graz in den kommenden Jahren ein zentrales Leitprojekt. So baut nicht nur die ÖBB den Hauptbahnhof Graz um und aus, sondern die Stadt Graz baut eine Straßenbahnunterführung beim Eggenberger Gürtel, um die Kapazität der Straßenbahnen in diesem Bereich zu verbessern. Ebenso wird die Annenstraße sowie die angrenzenden Plätze (Esperantoplatz, Metahofplatz und der Platz bei der Vorbeckgasse) neu gestaltet werden.

Ziele und Leitstrategien für die Gestaltung

   *
     Aufwertung des Stadtteils und Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität
   *
     Verkehrsberuhigung durch Einbahnführung in der Annenstraße (Verkehrskonzept)
   *
     Dadurch Gestaltungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum schaffen
   *
     Entwicklung eines eigenen urbanen Corporate Identity zur Imageverbesserung durch Stadtmöblierung, Beleuchtung, Begrünung, Beschilderung, etc
   *
     Attraktivierung Plätze in der Annenstraße (Esperantoplatz, Metahofplatz, Platz bei Vorbeckgasse)
   *
     Verbesserung der Zugänglichkeit zu Grünraumbereichen (z.b.: Metahofpark,...)
   *
     Aktivierung und Miteinbeziehung der Bevölkerung
   *
     Initiierung des Pilotprojektes "Stadtteiltreff Annenviertel" (Start 2010).  


Zeitplan Neugestaltung Annenstraße

Der Zeitplan zur Neugestaltung der Annenstraße ist maßgeblich vom Bau der Nahverkehrsdrehscheibe (Bau Straßenbahnunterführung am Eggenberger Gürtel) und der Gleisaufweitungen durch die Grazer Verkehrsbetriebe abhängig.

Bauzeitplan NVD- Hauptbahnhof (Stand Oktober 2010):
Ab 06.2010: Baubeginn mit Baufeldfreimachung - Sperre Annenstraße (Babenbergerstr./Gürtel).
01.2011: Beginn Bau Straßenbahnunterführung Bahnhofsgürtel.
11.2012: Inbetriebnahme Straßenbahnunterführung / Nahverkehrsdrehscheibe
Bis Som. 2013: Abbruch Gleisprovisorien Annenstraße und Oberflächengestaltung Annenstraße im Abschnitt Babenbergerstraße bis Gürtel. (Anm.: Abhängig vom Umfang der Gestaltungsmaßnahmen)
10.2013: Fertigstellung Gesamtprojekt ,NVD- Hauptbahnhof'.

2009/2010:
BürgerInnenbeteiligung und -information zur Annenstraße und umliegende Straßen (z.B. Marschallgasse, Ungergasse, Sigmundstadl etc.)

Herbst 2010:
Projektgenehmigung durch den Gemeinderat
Auslobung Architekturwettbewerb zur Neugestaltung der Annenstraße und angelagerte Plätze (Esperantoplatz, Metahofplatz, Platz bei der Vorbeckgasse)

Frühjahr 2011:
Präsentation des Siegerprojektes im Februar
Umsetzung Verkehrliche Umfeldmaßnahmen

Ab Mai 2011:
Im Sommer Gleissanierung durch die GVB im Abschnitt Südtirolerplatz bis Vorbeckgasse (inkl. Kreuzungsbereich)
Ab Mai Durchführung 1. Bauabschnitt Annenstraße (z.B. Platz bei der Vorbeckgasse)
Baufreimachung (Leitungsträger) in der gesamten Annenstraße (z.B. Fernwärmeausbau, Erneuerung Wasserleitungen, teilw. Erneuerung von Stromleitungen etc.)

Ab Februar 2012:
Ab Febr. Durchführung Bauabschnitt 2: Neugestaltung der Annenstraße und Plätze Sommer Sanierung der Straßenbahngleise durch die GVB von Vorbeckgasse bis Babenbergerstraße

Frühjahr 2013:
Bis Sommer Abbruch Gleisprovisorien Annenstraße und Oberflächengestaltung Annenstraße im Abschnitt Babenbergerstraße bis Gürtel. (Anm.: Abhängig vom Umfang der Gestaltungsmaßnahmen)
Oberflächengestaltung Babenbergergasse bis Eggenberger Gürtel.

Stand Oktober 2010.

Quelle: http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10135814/2852837/



Zitate herausgenommen und Texte formatiert, damit die Artikel besser lesbar sind.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am November 17, 2010, 23:28:56

    * Für die Neugestaltung des Straßenquerschnitts Annenstraße wird eine Beibehaltung der Straßentrasse in Mittellage vorgeschlagen (ungefähr im Bereich des Bestands, aber entsprechend den neuen rechtlichen Randbedingungen auf einer verbreiterten Trasse). Diese Trassenlage bietet von allen Varianten die größte Flexibilität für verschiedene Szenarien der Verkehrsorganisation des KFZ-Verkehrs für die Zukunft.
    * Die Einführung einer Einbahn für den KFZ-Verkehr zwischen Bahnhofgürtel und Roseggerhaus ermöglicht eine Verbreiterung der seitlichen Fußgängerbereiche. Der nördliche Fußgängerbereich kann auf ca. 4,6m verbreitert werden, der südliche auf ca. 3,4m.


Ich würde ja immer noch sagen, dass man von der Vorbeckgasse bis zumindest über die Roseggerhauskruzung die Straßenbahn an den nördlichen Straßenrand legen sollte. Dadurch erspart man sich die Kreuzung Strab/MIV bei der Vorbeckgasse und hat beim Roseggerhaus genug Platz für einen zukünftigen Bogen in die Elisabethinergasse. Außerdem würde man dann sinnvollerweise die Strab-Haltestelle Richtung Stadtauswärts auf die westliche Kreuzungsseite vor's Roseggerhaus verlegen. Dadurch hätte man die passende Haltestellenlage für eben diese aus der Elisabethinergasse kommende Linie; außerdem würde eine in der Haltestelle stehende Straßenbahn dann nicht mehr dem 67er den Weg verstellen (dieser würde natürlich auf der Straßenbahntrasse am MIV vorbeifahren und die Einfädelung aus der/in die Vorbeckgasse würde den Bus mittels RBL-gesteuerter Ampelanlagen bevorzugen). Die Einbahnin der Georgengasse wäre sinnvollerweise umzudrehen, an der Kreuzung bei der Vorbeckgasse könnte man dann eine Ampel mit Induktionsschleife errichten, die den querenden Straßenbahnverkehr nur dann aufhält wenn jemand aus der Georgengasse ausfahren will. Den Zebrastreifen an der Oststeite der Kreuzung kann man auflassen wenn man die FuZo schon dort beginnen  lässt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am November 18, 2010, 20:45:04
und wo tust du die Radfahrer hin?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am November 19, 2010, 21:07:15

und wo tust du die Radfahrer hin?


Beim Roseggerhaus zwischen Fahrspur und Haltestelleninsel, danach müssten sie wohl sinnvollerweise auf die nördliche Seite der Gleise wechseln. Zugegeben, das ist nicht optimal, sollte sich aber notfalls mit einem Verkehrsspiegel entschärfen lassen. Die alternative wäre auf die Parkplätze am südlichen Straßenrand zu verzichten (was wohl eher nicht durchsetzbar ist) oder die Bim bis zum Esperantoplatz in Seitenlage zu belassen (was ich übertrieben finde, insbesondere weil man dann den nördlichen Straßenrand für die Fußgänger arg einschränkt). Außerdem wäre bei durchgehender Seitenlage nur eine Baumreihe in der Mitte möglich und zwei am Rand wären schon hübscher :)

Aber auch wenn die Bim in Mittellage bleibt würde ich die Haltestelle Richtung stadtauswärts vor's Roseggerhaus verlegen. Nur für einen Bogen in die Elisabethinergasse (ohne den die Entlastungsstreße über den Griesplatz unmöglich ist) muss dann halt der Mühlgang überplattet werden. Auch eine Lösung, aber halt doch etwas teurer.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am November 20, 2010, 11:57:18
Nachdem sich die meisten Radler eh nur sehr selten an die Vorschriften halten, ist es auch egal wo man sie hintut.
LG!Christian

PS:Gerold ist natürlich ausgenommen!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am November 20, 2010, 12:04:17
Egal ist's deshalb noch lang nicht, weil sie sich je nach Umständen mal mehr und mal weniger wehtun.

Und jedesmal Straßenbahnqueren hat ein, sagen wir mal, 0.1%-Risiko, dass es einen ordentlich aufprackt. (besoffen sogar bis zu 20%, empirischen Untersuchungen zufolge)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: 4020er am November 20, 2010, 13:30:05
Besoffen hat man auch nicht Rad zu fahren. Der, den´s dann aufprackt, ist selber schuld.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am November 20, 2010, 13:39:12

Nachdem sich die meisten Radler eh nur sehr selten an die Vorschriften halten, ist es auch egal wo man sie hintut.


Da ich täglich und bei (fast) jedem Wetter am Rad unterwegs bin möchte ich dazu äußern dass die Radfahrer die Vorschriften im gleichen Ausmaß beachten wie PKW Fahrer (also gleich wenig ;) ).
Und bei vielen Vorschriften ist es wirklich schwer sich komplett daran zu halten - für mich ein Problem ist bspw. dass immer mehr langsame Radler unterwegs sind, viele Radwege lassen aber kein Überholen zu. Da benutze ich lieber die Straße.

Und das Beste hab ich täglich in der früh - Straßen in der 30er Zone, eben bzw. leicht bergab, also fahr ich (illegalerweise  :pfeifend:) 35+, und werde trotzdem von PKW und Lieferwagen überholt ->  ??? ???

Zum Thema zurück - man sollte im Rahmen dieser Planungen und Umbauten auch den Südtirolerplatz optimieren - also bitte irgendwo den Radweg hinmarkieren, dort gibts immer nur Konflikte.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am November 20, 2010, 13:50:27
Tatsache ist dass man da schon ein bisserl Mühe aufwenden muss, um das Zusammenleben von Radfahrern und Straßenbahnen (bzw. deren Fahrern und Fahrgästen) einigermaßen gut zu gestalten.

Nachdem ich nicht Straßenbahn fahre (als Selbstfahrer, mein ich; als Fahrgast fahr ich natürlich schon) kenn ich nur die eine Seite: dass hintennach eine Straßenbahn kommt, und der Fahrer einen "wegbimmeln" will, ohne dass irgendwo Platz wäre wo man sich hinbimmeln lassen kann. Schon ungut, dann die Straßenbahn im Nacken zu haben.

Und das Radeln bei Straßenbahngleisen ist schon mitunter gefährlich - besonders für Leute, die so idiotisch sind, rechts vom rechten Gleis zu radeln statt zwischen den Gleisen, und die's dann a) gegen eine plötzlich geöffnete Autotür schnalzt, oder b) die bei einer Verengung gezwungen sind, im sehr spitzen Winkel linkswärts übers Gleis zu schwenken, und die's dann aufprackt.

In dem Zusammenhang find ich's übrigens gut dass in der Reitschulgasse ein Radsymbol ZWISCHEN den Gleisen markiert wurde - da weiß der Radler, wo er hingehört (aus Sicherheitsgründen), und der Straßenbahnfahrer (bzw. Autofahrer) wird hingewiesen dass das nicht "seine" private Trasse ist, sondern dass da auch Radler eine Lebensberechtigung haben.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am November 20, 2010, 14:58:55
Ein gemütlicher Radfahrer kann aber die Straßenbahn auch erheblich behindern. Ich bin deshalb ein starker Befürworter getrennter Verkehrsflächen für ÖPNV, MIV, Rad und Fußgänger - wenn sich das platzmäßig irgendwie ausgeht.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: schwann am November 20, 2010, 23:56:37
Lieber fcw0810 !
Danke, daß du mich als "besonderen" Radfahrer hervorhebst. Aber im Wissen, daß ich über keinen Sicherheitsgurt, keinen Airbag und keine Knautschzone verfüge, halte ich mich - wenigstens so einigermaßen - an die Spielregeln.
MfG  Gerold.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Dezember 30, 2010, 17:51:23

Heut wieder ein Artikel in der Kleinen Zeitung zum Thema:

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2617995/baustelle-hauptbahnhof-operation-tunnel-startet.story

Das Foto irritiert mich: soll nicht die Annenstraße zur Einbahn werden? Soll's da wirklich noch den aufgezeichneten Autoverkehr geben? Oder ist das Bild falsch? (Oder ist das noch nicht fix entschieden?)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Dezember 31, 2010, 08:31:28

Ich glaube, dass ist bereits eine ältere Visualisierung.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 05, 2011, 18:02:08

Wettbewerb zur Neugestaltung der Annenstraße


Der Wettbewerb zur Neugestaltung der Annenstraße wurde am 15. November 2010 eröffnet. Insgesamt 120 Anmeldungen lagen vor, davon sind 30 Projekte tatsächlich abgegeben worden. Derzeit läuft die Bearbeitungszeit, am 8. und 9. Februar findet die Jurysitzung statt.Das Siegerprojekt wird im Februar 2011 präsentiert. Die Veranstaltung eines Wettbewerbes ist bei einem derartigen Projekt der Stadtgestaltung notwendig. In der Auslobung sind u. a. die Preisgelder geregelt, die SiegerInnen können sich über insgesamt € 42.000 freuen, dieser Betrag entspricht der Honorarordnung für ArchitektInnen.
http://www.graz.at/cms/beitrag/10163771/1618648/
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 10, 2011, 12:50:37
Heute wird das Wettbewerbsergebnis präsentiert. Man darf gespannt sein.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 10, 2011, 16:48:23
Annenstraße: Einstimmiges Jury-Votum für Siegerprojekt

Nach zwei Beratungstagen hat sich die Jury im Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung der Annenstraße für den Entwurf von Rita Mettler entschieden. Die Neugestaltung soll bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein.

The eagle has landed - zwar nicht auf dem Mond, aber mit ähnlicher Wichtigkeit für Graz in der Annenstraße: Nach zwei intensiven Beratungstagen hat sich die Jury im Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung der künftigen Erlebnisstraße Annenstraße für den Entwurf der Landschaftsarchitektin Rita Mettler - einer gebürtigen Schweizerin mit Büros in Berlin und im Schweizer Gossau - als Siegerprojekt entschieden. In einem einstimmigen Votum verwies Mettler mit ihrem Team die Vorschläge der Münchner Büros realgrün Landschaftsarchitekten sowie bauchplan Landschaftsarchitektur und urbanismus auf die Plätze.

Die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen und dem Siegerprojekt ist im Haus der Architektur, Mariahilfer Straße 2, bis einschließlich Mittwoch, 16. Februar 2011, täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr frei zugänglich.

Juryvorsitzende DI Gabriele Kiefer aus Berlin lobte den aus 30 Einreichungen ausgewählten Siegerentwurf nicht nur wegen klarer Antworten auf entscheidende Fragen - etwa wie viel Grün die Annenstraße vertrage und ob man den Asphalt nicht stellenweise durch andere, edle Materialien ersetzen könne -, sondern auch wegen seiner Liebe zum Detail: "So wurde beispielsweise auch nicht auf Sitzgelegenheiten vergessen, die mit Rückenlehnen für eine bequeme Nutzung durch ältere Menschen ausgestattet sind". Jeder der entstehenden Platzbereiche werde mit Grün ausgestaltet, eine Bestückung mit Naturstein - je nach Nutzung mit Kleinstein oder Platten, was den Prinzipien des Shared-Space-Konzepts nahekommt - sorge für entsprechende Veredelungen. Kiefer: "Wir von der Jury haben bewusst nachhaltige Lösungen gesucht, die wir im Siegerprojekt von Rita Mettler am stärksten gefunden haben".
"Neuer Äquator für kleine Welt Graz"

Bürgermeister Siegfried Nagl freute sich bei der heutigen Projektpräsentation im Grazer Haus der Architektur über das Wettbewerbsergebnis, das ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Aufwertung des historisch benachteiligten Westens der Stadt sei. Insgesamt würden in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern in die Annenstraße und den Bereich des Hauptbahnhofs rund 320 Millionen Euro investiert.

Als "neuen Äquator in der kleinen Welt Graz" bezeichnete Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker die künftig aufgewertete Annenstraße. Der einst wichtige Handelsweg werde zum Eingangstor der Stadt aus Richtung Westen, die Reduktion der Autos durch die neue Verkehrsführung schaffe mehr Platz für Menschen, der hoffentlich zum Flanieren in Richtung Innenstadt genutzt werde.

Die Neugestaltung der Annenstraße mit Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro - sieben Millionen für die Oberflächengestaltung, Begrünung und Möblierung und Plätze, 1,3 Millionen Euro für verkehrliche Begleitmaßnahmen im Umfeld - soll bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein.

Erster Schritt ist die Gleissanierung von der Murgasse bis zur Vorbeckgasse im heurigen Jahr, 2012 folgen die Gleissanierung von der Vorbeckgasse bis zur Babenberger Straße und die Hauptmaßnahmen entlang der Annenstraße. Ende 2012 soll die Straßenbahnunterführung unter dem Gürtel in Betrieb gehen, ehe mit der Entfernung der Gleisprovisorien bis zum Sommer 2013 der oberste Bereich der Annenstraße fertiggestellt sein soll. Die neue Verkehrsführung als Einbahn stadteinwärts schafft viel Platz für RadfahrerInnen, FußgängerInnen und lädt zum Verweilen ein.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2671654/annenstrasse-einstimmiges-jury-votum-fuer-siegerprojekt.story
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 10, 2011, 16:54:20
Auf der Visualisierung ist doch tatsächliche eine BAULICHE Abtrennung des Gleiskörpers zu sehen. In Graz ein Kuriosum. Dennoch finde ich die Einbahnführung nach wie vor sinnlos. Der Grazer Durchzugsverkehr funktioniert auch ohne Annenstraße. Sinnvoller wäre eine reine Fußgängerzone ausgenommen Radfahrer und mit eingeschränkten Ladezeiten für Lieferanten gewesen. Weiß jemand, ob die Annenstraße nach der Umgestaltung Vorrangstraße bleibt, oder gilt dann für den MIV Tempo 30?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 10, 2011, 18:09:18
Es wäre ein kompletter Irrsinn wenn Tempo 50 bleibt. (Und die Bezeichnung "Vorrangstraße" hat auch keinen Sinn - man kann ja nirgendswohin abbiegen). Fraglich ist natürlich wie das mit Falschparkern aussieht - nicht dass da nochmal sowas wie in der Reitschulgasse rauskommt. Aber vielleicht darf ja die Stadt bis dahin wirklich nach StVO strafen - das klappt's wahrscheinlich.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Februar 10, 2011, 18:34:43
Die Vorrangstraße ist ja nur das Grazer Mittel um 50 km/h zu erlauben, da sonst ja generell 30er Zone ist.

Die Frage bei Tempo 30 ist aber auch, ob die Straßenbahn nicht schneller fahren soll - denn dafür braucht man einen eigenen Gleiskörper (aber hier kenn ich mich nicht genug aus um zu beurteilen, was man baulich braucht um als das durchzugehen).
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: just4fun am Februar 10, 2011, 19:19:40
Wirkt nicht gerade sonderlich radfahrerfreundlich. Da hat man jetzt zwar wunderschön breite Gehsteige dank der aufgelassenen Parkplätze und nur mehr einer Autofahrspur, aber da sollte man den Raum doch wohl nicht nur für Fussgänger nutzen. So wies auf der einen Visualisierung ausschaut muss sich stadteinwärts der Radverkehr wie bisher neben den Autos behaupten, und stadtauswärts schauts ja sogar schlechter als bislang aus wo nur ein schmales Streiferl zwischen Gehsteig und Schienen übrigbleibt.
Normalerweise sollte man bei einer Neuplanung das schon ein bisserl besser machen. Oder man erlaubt den Radfahrern, so wie in der reitschulgasse am Gleiskörper zu fahren, was sich aber natürlich recht negativ aufs Strassenbahntempo auswirkt wenn sie dann mit 5km/h hinter einem Radfahrer nachschleicht.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 10, 2011, 21:15:19
In der Annenstraße ist geplant, die Radfahrer stadteinwärts (also bergab!) auf der Autospur fahren zu lassen (was m.E. gar kein Problem darstellt, wenn man die Straße so schmal macht, dass die Autos hinten bleiben müssen - wenn die Straße breit genug zum Überholen ist, wird's deutlich brenzliger). Stadtauswärts (bergauf, Richtung Bahnhof) soll eine Art Radweg kommen (relativ schmal natürlich - bin gespannt wie man die Radler abhält, sich dort in beide Richtungen zu bewegen und in die Quere zu kommen).
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 10, 2011, 23:51:28
Zitat
was m.E. gar kein Problem darstellt, wenn man die Straße so schmal macht, dass die Autos hinten bleiben müssen - wenn die Straße breit genug zum Überholen ist, wird's deutlich brenzliger


Womit wir wieder bei der Notwendigkeit einer baulichen Abtrennung der Straßenbahntrasse wären. Sonst wird einfach diese als "Überholspur" genutzt. Außerdem halten sich viele Autofahrer nicht an den Mindestabstand (seitlich) von 1,5 Metern. Passierte mir vor kurzem erst wieder in der Klosterwiesgasse...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: f-taler am Februar 11, 2011, 14:33:51
Ich finde den Entwurf nicht so schlecht, aber auch nicht innovativ. Die Entspannungsinsel gefallen mir gut. Zum Glück hat nicht der Zebra-Entwurf gewonnen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 11, 2011, 15:33:36
Wie bescheuert ist das denn? - darf man jetzt nirgends in der Stadt mehr eine bequeme Bank aufstellen, nur weil sich dann vielleicht auch mal ein Sandler drauflegt. Ist ja echt unglaublich. Nach dieser Logik müsste man immer und überall für möglichst schlechte Aufenthaltsqualität sorgen (durch Lärm, Gestank, etc.), weil hohe Aufenthaltsqualität nicht nur den "erwünschten" Leuten zugute kommt, sondern auch den "unerwünschten".
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 11, 2011, 16:30:53

allerdings könnten die bequemen Bänke Sandler anziehen.


Lieber f-taler, der Schwerpunkt deiner Beiträge war bis jetzt, uns Artikel aus den verschiedensten Publikationen zukommen zu lassen. Das ist gut so. Aber, bitte, bleibe dabei. Es wird sich generell zeigen, ob die "Neue Annenstraße" überhaupt Jemanden anziehen wird. Ob sich also eine Geschäfts-, Café- und Beislkultur entwickelt, die zum Verweilen anregt.
Und Kroko, das Land hat uns gezeigt, wer alles hier unerwünscht ist. Aber Hauptsache, die lieben Hunderl und Tauberl können ungestört herumkacken.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 13, 2011, 14:12:37
Hab heute die Ausstellung der Beiträge des Wettbewerbs zur Annenstraßen-Umgestaltung angesehen (noch bis 16.2., wenn ich mich nicht irre, Montags geschlossen, Haus der Architektur).

Grundsätzlich kommt mir vor, dass dalles einigermaßen ähnlich war: sehr vieles, wie z.B. Verkehrsführungen usw. war ja durch die Politik vorgegeben. Der Gewinnervorschlag hat nicht nur die in allen Medien gefeierten "Bänke mit Lehnen", sondern schon auch einige schöne Details, wie z.B. die Sorgfältige Auswahl und Abstimmung von Bodenbelägen und vor allem Baumsorten (die Frau ist ja auch Landschaftsarchitektin). Alles in allem solide Kost, kommt mir vor. Das um und auf der ganzen Umgestaltung wird sowieso sein, irgendwie der Falschparker Herr zu werden, damit's nicht in so einem Fiasko wie in der Reitschulgasse endet.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 13, 2011, 14:49:03

Aber vielleicht darf ja die Stadt bis dahin wirklich nach StVO strafen - das klappt's wahrscheinlich.

Ich wär ja echt neugierig mit wievielen Strafen im Jahr Du aussteigst wenn man Dir jede mögliche Strafe die Du so als Fußgänger und Radfahrer kassieren könntest aufbrummt.

Die Fußgänger und Radfahrer profitieren doch sehr stark davon dass die Polizisten da noch viel mehr wegschauen als bei Autofahrern. Da hab ich zwar nichts dagegen, man muss nicht jeden für alles bestrafen, aber vielleicht solltest Du dran denken wenn Du das nächste mal einem Autofahrer sagst dass er selbst schuld ist wenn er gegen das Gesetz verstößt.

Übrigens sind die Gesetze für Autofahrer teils so undurchdacht, dass letzens jemand 120 Euro für die fehlende Vignette zahlen musste, obwohl es ein Dieb war der da mit seinem Auto auf der Autobahn gefahren ist und obwohl er eine Diebstahlsanzeige für den Zeitpunkt hatte... Soviel zu "Gesetz ist Gesetz".
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Februar 13, 2011, 15:08:48

Lieber f-taler, der Schwerpunkt deiner Beiträge war bis jetzt, uns Artikel aus den verschiedensten Publikationen zukommen zu lassen. Das ist gut so. Aber, bitte, bleibe dabei.


Lieber Christian!

Wer gibt Dir das Recht anderen Usern vorzuschreiben, was sie zu tun bzw. zu lassen haben?
f-Taler hat seine Meinung kundgetan und das ist sein gutes Recht...

Dein Kommentar ist durchaus überflüssig und entbehrlich. Eine Entschuldigung wäre auch angebracht!

LG
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 13, 2011, 16:47:09
Lieber Martin,
da kannst du Recht haben. Aber f-taler und ich haben das schon so bereinigt, wie es sich gehört: per PN. (Es gab überhaupt nur eine strittige Formulierung, nämlich die mit den "Sandlern").
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Februar 13, 2011, 17:05:32
Sehr Gut :one:

Danke meine Herren! ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 13, 2011, 17:12:51
Zitat
Ich wär ja echt neugierig mit wievielen Strafen im Jahr Du aussteigst wenn man Dir jede mögliche Strafe die Du so als Fußgänger und Radfahrer kassieren könntest aufbrummt.


Nicht nur als Fußgänger und Radfahrer, sondern auch als Autofahrer - ich bin nämlich, so wie fast alle Leute, ein sowohl-so-als-auch-so-als-auch-so-Fahrer. Tatsache ist jedenfalls, dass die geplante Belebung von Straßen extrem darunter leidet, wenn sie dann zugeparkt sind. In der Reitschulgasse ist das wirklich schlimm - und drum hoffe ist, dass die Sache in der Annenstraße besser ausgeht. Wenn der einzige Unterschied zum jetzt-Zustand darin besteht, dass die Autos am Gehsteig statt wie jetzt am Parkstreifen stehen, dann seh ich schwarz für eine Vitalisierung. Durch Falschparker wird eben der Platz (sowohl objektiv als auch subjektiv) in einer Einkaufsstraße viel enger - und das ist nun einmal ein Problem das durch rücksichtslose Autofahrer verursacht wird (ja, es gibt auch genügend Probleme die durch rücksichtslose Fußgänger und Radfahrer verursacht werden, aber die machen mir in der Annenstraße eben keine Sorgen).
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 13, 2011, 17:55:17
Ich kann dem nur beipflichten. Ich versuche jetzt nicht eine "Sind-in-Graz-Parkplätze-wichtiger-als-Menschen?-Diskussion" herbeizuführen; meine Meinung hatte ich ja schon im Reitschulgasse-Thread ausführlich kundgetan.

Ich verhalte mich mit jedem Fortbewegungsmittel rücksichtsvoll. Ich bin während der aktuellen "Radschwerpunktaktion" zig Mal an Polizisten vorbeigefahren und nie aufgehalten worden. Ich fahre mit Licht auf dem Radweg in angemessenem Tempo, behindere oder gefährde niemanden. Das sollte man auch von Autofahrern erwarten dürfen. In der Reitschulgasse wird die Parkordnung einfach ignoriert, weil sie nicht effektiv kontrolliert werden kann und eine Strafe somit unwahrscheinlich ist. Dadurch werden Fußgänger behindert. Dies wird sich hoffentlich bald ändern, wenn das GPS Falschparker abstrafen darf. Ich befürchte, dass in der Annenstraße eine ähnlich sinnlose Parkordnung kommen wird, ich hoffe aber, dass diese wenigstens dort funktioniert.

In jüngster Zeit häufen sich wieder die "Umgestaltungen", welche genau diejenigen benachteiligen, denen sie eigentlich nützen sollte. Etwa auch der viel zu schmale und hochgradig gefährliche "Radweg" in der unteren CvH. Die Reitschulgasse war die nächste Farce, gefolgt von der Verschmälerung des Gehwegs in der Leechgasse (okay, das ist keine Umgestaltung sondern eine Kompromisslösung, aber eben wieder zu Lasten der Fußgänger); die Annenstraße darf diese unrühmliche Entwicklung nicht fortsetzen...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 13, 2011, 17:56:24
Na gut, mir der Formulierung kann ich leben, man kann auch chronische Regelbrecher meinetwegen stärker bestrafen aber was ich wie gesagt nicht richtig finde ist dass man generell sagen kann dass die Strafen zu milde sind. Da könnte man ja wie gesagt dann auch gleich fordern dass die Radler strenger überwacht gehören -  und ob dann noch ein Fahrradbote seinen Alltagsjob ohne Minus machen kann...

Was das Parken angeht fühle ich mich durch parkende Autos offenbar nicht so belästigt wie manch anderer hier. Das in der Reitschulgasse stört mich eigentlich nicht. Aber es gibt natürlich Straßen wo die Gegend durch Verkehrsberuhigung und weniger Parkplätze aufgewertet wurde - deswegen braucht man aber bitte nicht so viele unnötige Betonsockeln hinstellen, eine Variobahn anschaffen und sonst möglichst alles dafür zu tun dass möglichst viele Parkplätze vernichtet werden.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 13, 2011, 18:10:12
Wie schon in entsprechendem Thread erwähnt geht es hier nicht zuletzt auch ums Prinzip (blöder Spruch, ich weiß). Wenn die Politik beschließt, eine Straße für Fußgänger auszubauen, die Fußgänger davon aber nichts haben, weil trotzdem weiterhin geparkt wird, dann muss etwas unternommen werden. Entweder wird der angestrebte Zweck der Umgestaltung von offizieller Seite für nicht erreicht bzw. nicht erreichbar erklärt, oder man bemüht sich darum. Ich kann nicht beurteilen, ob die Strafen zu milde sind. In der Reitschulgasse habe ich aber den Eindruck, dort könne jeder machen, was er will.

Bei den Variobahnen teile ich deine Meinung. Diese sind mit Sicherheit als Fehlinvestition zu betrachten.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 13, 2011, 19:00:55
Leider kann in Österreich zu wenig abgeschleppt werden. Und nicht einmal in diesen Fällen (z.B Behindertenparkplätze) wird das konsequent durchgeführt. So ist das halt, und daran wird sich auch nichts ändern.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 13, 2011, 20:15:52
Tatsache ist, dass der Wegfall der Parkplätze völlig unabhängig von der Variobahn ist, weil die Breite des Fahrzeugs (darum geht es offenbar) in diesem Zusammenhang komplett irrelevant ist. Das Gesetz sagt, dass bei Neuzulassung von Schienenverkehrsmitteln die Fluchträume gewährleistet sein müssen - und da ist es komplett wurscht, ob eine Variobahn kommt oder was anderes (was evtl. 10 cm schmäler ist), weil die Fluchträume 80 cm (oder so, ich weiß nicht mehr genau) statt der derzeitigen 10-30 cm sein müssen. man kann die Sache übrigens auch genau umgekehrt sehen: das Gesetz schreibt Fluchträume für Schienenfahrzeuge vor, aber unsere hiesigen Politiker schinden Zeit, um dieses Gesetz nicht exekutieren müssen (weil dadurch eben Parkplätze gefährdet werden). Falls es in Graz (ich weiß, ganz extrem unwahrscheinlich!) dazu kommt, dass ein Brandunglück mit einer Straßenbahn passiert und die Fahrgäste nicht wegkönnen, weil die Fluchträume durch Parkplätze barrikadiert sind, dann ist das m.E. eine Art fahrlässige Tötung durch eine Politik, der Autoparkplätze extrem wichtig sind (während natürlich immer und überall ganz im Gegenteil gejammert wird, dass die Politik "gegen" Autoparkplätze ist).

[Edit: aggressiven Anfangsabsatz entfernt]
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 13, 2011, 21:18:21
Der Abstand soll dem Gesetz nach 70 cm sein ...

Naja, nachdem ja auch die grüne Verkehrsstadträtin im Bereich Sparbersbachgasse/Schillerstraße in puncto Parkplatzverlust eingeknickt ist, kann ich mir durchaus vorstellen, dass im Anlassfall eher die Straßenbahn einstellen wird, als man Parkplätze verliert. Und das meine ich ganz ernst ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 13, 2011, 23:22:32

Leider kann in Österreich zu wenig abgeschleppt werden. Und nicht einmal in diesen Fällen (z.B Behindertenparkplätze) wird das konsequent durchgeführt. So ist das halt, und daran wird sich auch nichts ändern.

Ahem, aber so sehe ich das nicht. Als jemand der vielleicht grad mal wenn überhaupt bei der Autofahrerei eine Strafe im Jahr bekommt (und kaum eine davon dort wo ich Ortskundig bin) ist es mir auch einmal unabsichtlich passiert einen etwas ungeschickt beschilderten Behindertenparkplatz zu übersehen. Daneben war auch ein zweiter Behindertenparkplatz der zumindest als ich nachts gegangen und vormittags gekommen bin frei war. 30 Euro reicht mir als Watschen - das passiert mir dort nie wieder - ich denke ~200 Euro und Autosucherei usw. wären für solch ein Missgeschick wohl wirklich zuviel verlangt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 14, 2011, 09:29:33
@Torx: du wirst wohl zugeben, dass es durchaus auch Leute gibt, die sich in voller Absicht z.B. auf Behindertenparkplätze, in Halteverbote, usw. stellen - und die sich einfach drauf verlassen, dass bei uns eine hohe Strafe sehr unwahrscheinlich ist. In der Reitschulgasse, um wieder darauf zurückzukommen, gibt's ja auch nur deshalb so viele Falschparker, weil dort de facto nicht gestraft wir -  sobald es Strafen gibt spricht sich das schnell rum und der Spuk ist vorbei. Klar ist eine Strafe, die man sich aus Achtlosigkeit einhandelt lästig - aber rücksichtslose Ignoranten, die zu gesellschaftlich verträglichem Handeln gezwungen werden müssen, sind anders als mit Strafen nicht unter Kontrolle zu bringen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Februar 14, 2011, 09:45:08
Genau kroko, da bin ich 100% bei Dir!

Was macht man aber mit Leuten, die vorsätzlich so handeln - bzw. wie beweist man den Vorsatz? - Auch hier könnten einkommensabhängige Strafhöhen Wunder wirken....
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 14, 2011, 13:39:13
Einkommensabhängige Strafen ok, strengere Überwachung der Regeln in Problemzonen ok, ober ich hoffe Kroko Du bist Dir bewusst dass Radfahrer und Fußgänger eine ziemliche Narrenfreiheit haben was die Überwachung ihrer Regeln angeht. Wenn es Dir um die Einhaltung der Regeln generell geht dann musst Du die schon für alle fordern.

Nur: wie will man das mit den einkommensabhängigen Strafen lösen? Wenn die Tochter als Führerscheinneuling mit dem Auto ihres Vaters - zB einem Arzt - unterwegs ist, bekommt sie dann fürs Falschparken 700 Euro aufgebrummt weils nach der Nummerntafel geht? Oder man könnte ja wie in Italien die Autos beschlagnahmen, dann rast keiner mehr mit 150 auf der Landstraße. Nur wenns da nicht das eigene Auto ist? Aber dass die Strafen bei uns zu gering sind kann ich echt nicht mehr hören. Ja, für reiche sicher - aber es dewegen gleich für alle empfindlich verteuern?!?

P.S.: Wie es der Zufall so will wurde gerade gestern bei meiner Freundin die Hauseinfahrt verparkt. Im ersten Moment hätt ich den auch am liebsten abgeschleppt weil mir unbegreiflich war dass jemand auf die Idee kommt dort parken zu dürfen - aber wenn man sich weniger ärgert hat man mehr vom Leben. Da müßte ich schon ein armer Mensch sein wenns mich freut dass der dann 200 Euro zahlen und sein Auto suchen muss und in diesem Fall noch Probleme mit dem Arbeitgeber hat - nur weil ich 3 Meter weiter gehen musste. Nachdem ich heute eine Baustelle in der Nähe gesehen habe war's vielleicht ein Arbeiter der Aufgrund eines Mißverständnisses sein Dienstauto versehentlich zum falschen Haus gestellt hat. Ja mei, ich glaub wirklich nicht dass wer aus Absicht oder Präpotenz eine Hauseinfahrt verparkt.

Aber einige hier gehen offenbar prinzipiell davon aus dass jeder nur aus Präpotenz und Ignoranz die Regeln mißachtet und gleich mit der Maximalstrafe belegt gehört...

Zurück zur Annenstraße: Ist halt die Frage wieviele Leute die Straße dann frequentieren. In der Schönaugasse zB sind es zuwenige um sie ganz autofrei zu machen, aber so wie sie jetzt ist wirkt sie angenehm aufgelockert und verkehrsberuhigt und wurde stark aufgewertet. Auch wenn diese Schlangenlinien vor allem für Radfahrer nicht Ideal sind weils mit entgegenkommenden Autos oft knapp wird. Sowas könnte ich mir in der Annenstraße auch passend vorstellen, aber andererseits weiß man natürlich vorher nicht wieviele Leute dort wären wenn sie ganz autofrei wäre.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: just4fun am Februar 14, 2011, 13:59:56
.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 14, 2011, 14:02:56
Fürs Protokoll: ich fordere die Einhaltung von Verkehrsregeln durch ALLE Verkehrsteilnehmer.

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 14, 2011, 14:59:44

Im ersten Moment hätt ich den auch am liebsten abgeschleppt weil mir unbegreiflich war dass jemand auf die Idee kommt dort parken zu dürfen


Und dann hättest du - wenn ich mich nicht sehr irre - die Abschleppkosten zunächst zahlen und dann auf dem Zivilrechtsweg einklagen müssen. Und das ist nicht in Ordnung.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 14, 2011, 15:21:40


Im ersten Moment hätt ich den auch am liebsten abgeschleppt weil mir unbegreiflich war dass jemand auf die Idee kommt dort parken zu dürfen

Und dann hättest du - wenn ich mich nicht sehr irre - die Abschleppkosten zunächst zahlen und dann auf dem Zivilrechtsweg einklagen müssen. Und das ist nicht in Ordnung.

Jein. Wäre ich drinnen gestanden und hätte dringend raus müssen, dann ists natürlich unfair - aber umgekehrt solls ja auch nicht so sein das jeder per Lust und Laune abschleppen darf - da muß die Verhältnismäßigkeit gegeben sein. Also nur weil einer so in der Einfahrt steht dass ich etwas umständlicher hinauskomme, oder ich halt draussen stehen muss (keine Zone dort) statt in der Einfahrt, darf ich nicht gleich abschleppen. Wer abkassieren will hat als Grundstücksbesitzer ohnehin die Möglichkeit demjenigen ein Anwaltsschreiben zu schicken - da kann er dann so gut wie gar nichts dagegen machen. Manche Wiesenbesitzer nutzen das gerne wenn eine Großveranstaltung in der Nähe ist...

Manchmal löst sich ja der erste Grant recht schnell wenn man weiß daß es niemand absichtlich gemacht hat, siehe zB hier in der Erstreaktion (http://groups.google.com/group/at.gesellschaft.recht/msg/52f29c8076abb941?dmode=source) eines Usenet-Postings (nicht von mir) und hier dann das Ergebnis. (http://groups.google.com/group/at.gesellschaft.recht/msg/cb94fa891b213fc6?dmode=source)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 14, 2011, 20:14:49
Na, im konkreten Fall hab ich nur gesagt dass ich meine dass es extrem wichtig ist die Parkverbote der zukünftigen Annenstraße streng zu kontrollieren, weil ich wirklich glaube dass durch eine Wurschtigkeit bei den Kontrollen das ganze Projekt "Annenstraße neu" von Anfang an schlecht dastehen und evtl. kippen könnte. In diesem Fall sind rücksichtslose Fußgänger ganz einfach kein Problem, weil sie auf keine Weise die ganze Annenstraße nachhaltig schädigen können (wie denn auch?)


Grundsätzlich aber gebe ich zu, dass ich grundsätzlich glaube, dass die Polizei tendenziell eher auf die Einhaltung der Gesetze durch Autofahrer als auf die Einhaltung der Gesetze durch Fußgänger und Radfahrer schauen soll - weil Autofahrer viel mehr Schaden anrichten können (z.B. Leute töten) als Fußgängern. Dazu kann man natürlich auch andere Auffassungen haben. Auf jeden Fall sollte Fußgänger und Radfahrer nicht von Kontrollen ausgenommen sein. Ich begrüße ausdrücklich die winterlichen Lichtkontrollen der Polizei und bin für harte Strafen für Gehsteigradler. Ich behaupte aber auch, dass rücksichtslose Fußgänger (oder Radler) von selbst durch den Autoverkehr reguliert werden (indem sie sich selbst in Gefahr bringen, oft angehupt werden usw. usf.). Ein Autofahrer hat Mittel, einen rücksichtslosen Fußgänger öffentlich zu "maßregeln" (durch anhupen). Im Gegensatz dazu kann ein Fußgänger gegen einen rücksichtslosen Autofahrer praktisch nichts tun. Insbesondere kann sich der Fußgänger und Radfahrer nur rücksichtslos verhalten, wenn er selbst dabei ist und darauf angesprochen werden kann - ein Autofahrer hingegen kann sich rücksichtslos verhalten, ohne dafür persönlich von seinen Mitbürgern kritisiert werden zu können, nämlich indem er sein Auto falschparkt und weggeht. In diesem Sinn hat, meine ich, der rücksichtslose Autofahrer einen Vorteil gegenüber rücksichtslosen Fußgängern und Radfahrern.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 14, 2011, 20:49:40
Da ja sowieso geplant ist, dass die städtischen "Park-Sheriffs" den gesamten ruhenden Verkehr überwachen soll, ist da ja auf jeden Fall ein Verbesserung in Sicht. Eine entsprechende Petition an den Landtag ist ja schon gestellt ...

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2670420/stadt-uebernimmt-polizei.story (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2670420/stadt-uebernimmt-polizei.story)

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 15, 2011, 01:18:04

In diesem Fall sind rücksichtslose Fußgänger ganz einfach kein Problem, weil sie auf keine Weise die ganze Annenstraße nachhaltig schädigen können (wie denn auch?)

Ui, bei den Proleten die dort teilweise herumgehen... Das muss ich leider wirklich so sagen, habe dort mal bei einem Filmteam mitgeholfen - es war erschreckend sowie unerwartet was für Leute mit was für einem Aggressionspotential dort so auf dem Gehsteig unterwegs sind - im Stadtpark und Uni-Viertel hat es solche Probleme nicht gegeben. Da verstehe ich auch, dass manche Leute nicht mehr gern mit dem öffentlichen Verkehr durch gewisse Gegenden fahren.

Zitat

Grundsätzlich aber gebe ich zu, dass ich grundsätzlich glaube, dass die Polizei tendenziell eher auf die Einhaltung der Gesetze durch Autofahrer als auf die Einhaltung der Gesetze durch Fußgänger und Radfahrer schauen soll - weil Autofahrer viel mehr Schaden anrichten können

Gut - das und die anderen Argumente sind natürlich nachvollziehbar. Wie gesagt bin ich der Meinung dass die derzeitige Handhabung ausreichend ist - ausser eben bei Leuten denen Geld egal ist - aber für 97% der Autofahrer ist ein Strafzettel wohl ohnehin etwas, das sie zu vermeiden versuchen. So wie es jetzt ist werden Autofahrer sicher mehr abgestraft als Radfahrer und Strafen können auch wesentlich höher ausfallen, die strengen Blauen werden auch Parkverbote überwachen, was willst Du also noch mehr?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am Februar 15, 2011, 09:18:24

@Torx: du wirst wohl zugeben, dass es durchaus auch Leute gibt, die sich in voller Absicht z.B. auf Behindertenparkplätze, in Halteverbote, usw. stellen - und die sich einfach drauf verlassen, dass bei uns eine hohe Strafe sehr unwahrscheinlich ist. In der Reitschulgasse, um wieder darauf zurückzukommen, gibt's ja auch nur deshalb so viele Falschparker, weil dort de facto nicht gestraft wir -  sobald es Strafen gibt spricht sich das schnell rum und der Spuk ist vorbei. Klar ist eine Strafe, die man sich aus Achtlosigkeit einhandelt lästig - aber rücksichtslose Ignoranten, die zu gesellschaftlich verträglichem Handeln gezwungen werden müssen, sind anders als mit Strafen nicht unter Kontrolle zu bringen.


In der Reitschulgasse ist es aber ehrlicherweise auch etwas dämlich gelöst. Wenn man die Bodenmarkierungen nicht sieht (was im Winter bzw. nach ein paar Jahren durch Abrieb schnell mal der Fall ist) ist die Situation alles andere als eindeutig. Das hätte sich mit ein paar Pollern ganz einfach eindeutig und "unumgehbar" lösen lassen...
Erstellt am: 15 Februar 2011, 09:13:21

Nur: wie will man das mit den einkommensabhängigen Strafen lösen? Wenn die Tochter als Führerscheinneuling mit dem Auto ihres Vaters - zB einem Arzt - unterwegs ist, bekommt sie dann fürs Falschparken 700 Euro aufgebrummt weils nach der Nummerntafel geht?


Genauso wie jetzt auch: Es wird eine Lenkererhebung durchgeführt, wo der Papa dann gesetzlich verpflichtet wäre den Fahrer zum Zeitpunkt des Vergehens anzugeben (dass da - speziell bei Führerscheinneulingen in der Probezeit - dann oft auch mal eine andere Person angegeben wird steht auf einem anderen Blatt; allerdings wäre die einkommensabhängige Regelung in diesem Fall eventuell auch ein Anreiz zur Wahrheit).

Zitat

Zurück zur Annenstraße: Ist halt die Frage wieviele Leute die Straße dann frequentieren. In der Schönaugasse zB sind es zuwenige um sie ganz autofrei zu machen, aber so wie sie jetzt ist wirkt sie angenehm aufgelockert und verkehrsberuhigt und wurde stark aufgewertet. Auch wenn diese Schlangenlinien vor allem für Radfahrer nicht Ideal sind weils mit entgegenkommenden Autos oft knapp wird. Sowas könnte ich mir in der Annenstraße auch passend vorstellen, aber andererseits weiß man natürlich vorher nicht wieviele Leute dort wären wenn sie ganz autofrei wäre.


Das ist auch ein bisserl ein Henne-Ei-Problem. Ich persönlich fühle mich in verparkten Straßen jedenfalls deutlich weniger wohl als in echten Fußgängerzonen, folglich bin ich zu Fuß auch automatisch mehr in letzteren unterwegs - wenn das andere auch so sehen dann ist irgendwie klar, dass in der Schönaugasse nicht "genug" Fußgänger zusammenkommen...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 15, 2011, 10:09:16
Zitat
So wie es jetzt ist werden Autofahrer sicher mehr abgestraft als Radfahrer und Strafen können auch wesentlich höher ausfallen, die strengen Blauen werden auch Parkverbote überwachen, was willst Du also noch mehr?


Naja, wie gesagt: ich wünsche mir, dass die Polzei oder sonstwer wirklich Verkehrskontrollen durchführt. Die Polizei hat wegen Personalmangels bekanntlich keine Zeit dafür, und wenn das die Stadt jetzt übernimmt bin ich zufrieden. Wenn im Verkehr nur 3% Idioten unterwegs sind genügt das (bei fehlenden Kontrollen), um alle anderen zu ärgern und ebenfalls zum Missachten der Regeln aufzustacheln. Wenn - wie derzeit - Parkverbote so gut wie nicht kontrolliert werden ist das ja auch für andere Autofahrer ausgesrprochen lästig: wenn Falschparken nicht bestraft wird, ist das eine Verarsche an all den Leuten, die sich einen legalen parkplatz suchen. Also nochmal: was will ich? Dass Verkehrsregeln öfter kontrolliert werden als bisher (gern auch bei Radfahrern und Fußgängern).

Außerdem glaub ich, aber das ist eben Geschmacksfrage bzw. eine Frage der politischen Einstellungen, dass Strafen für Verkehrsdelikte bei uns höher sein sollten (und einkommensabhängig). Selbstverständlich akzeptier ich wenn wer anderer Meinung ist, aber das ist eben meine Meinung.

Ich würd mir übrigens auch wünschen, dass aus der Grazer Fahrrad-Polizei endlich was wird (was wichtig wäre in Sachen Akzeptanz: einerseits, dass egoistische Autofahrer Radler zu respektieren lernen, andererseits dass Radfahrer ihre Strafen eher akzeptieren).


PS: Ich wehre mich dagegen, so hingestellt zu werden, als würd ich alle Autofahrer durch die Bank pauschal zu Kriminellen oder rücksichtslosen Menschen abstempeln - das tu ich nicht! Aber ein Prozentsatz von, sagen wir mal, 3 oder 5 oder 10 Prozent an rücksichtslosen Autofahrern macht mir eben mehr Sorgen als der gleiche Prozentsatz an rücksichtslosen Fußgängern und Radlern.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 17, 2011, 17:21:13

Mit solchen Pauschalurteilen kann Deine Argumentation nie richtig sein, Armseliger!

Deswegen habe ich geschrieben "teilweise herumgehen".

Zitat

Der Ton macht die Musik.... manche Filmteams führen sich auf, als wären sie allein da. Da darf man sich dann halt nicht wundern, wenn die Reaktion dem entsprechend ist. Wahrscheinlich wollte sich das Filmteam eine offizielle Anmeldung ihrer Arbeiten und die Kosten für Absperrungen ersparen und trotzdem die Passanten herum kommandieren. In so einem Fall hat dann jeder Passant das gleiche Recht, sich irgendwo auf zu halten. Und mehr als Passanten sind die Filmteam-Mitarbeiter auch nicht...

Ui, hör ich da ein Pauschalurteil und eine unzutreffende Unterstellung raus? Aber andere als armselig beschimpfen...

Mal abgesehen davon dass ich als Mithelfer keinen Einfluss drauf habe wie das Filmteam die Aufnahmen organisiert hat.
Aber die Aufnahmen waren übrigens sogar so offiziell dass selbst die Straßenbahn angehalten werden durfte.
Erstellt am: Februar 15, 2011, 11:41:05

Das ist auch ein bisserl ein Henne-Ei-Problem. Ich persönlich fühle mich in verparkten Straßen jedenfalls deutlich weniger wohl als in echten Fußgängerzonen, folglich bin ich zu Fuß auch automatisch mehr in letzteren unterwegs - wenn das andere auch so sehen dann ist irgendwie klar, dass in der Schönaugasse nicht "genug" Fußgänger zusammenkommen...

Die (obere) Schönaustraße würde ich jetzt ob der wenigen Parkplätze nicht als verparkt beizeichnen...

Es ist wohl schwer zu beurteilen ob dort sonst mehr Leute wären. Ich denke als Ausklang der Fußgängerzone ist das so eigentlich ganz ok, kann mir nicht vorstellen dass das sonst eine Straße wäre wo sich sonst die Massen tummeln.

Sonst Zustimmung zu den anderen Sachen, nur die Pollerlösungen halte ich für nicht so toll. Falschparken ist für Führerscheinneulinge glaube ich nicht so schwerwiegend, oder hat sich das geändert?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 17, 2011, 17:46:11
Ich find Poller ganz furchtbar, rein ästhetisch betrachtet. Manche Städte wie z.B. Paris bestehen ja fast nur aus Pollern. Man könnte sagen, dass die Verpollerungsrate ein Indikator für den gesellschaftlichen Entwicklungsgrad ist: je zivilisierter die Leute, desto weniger Poller sind notwendig. Wenn sich's irgenwie machen lässt, ohne Poller auszukommen, bin ich zu 100% dafür.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 18, 2011, 15:01:21
Scheint aber bei uns noch nicht zu funktionieren. Autos werden abgestellt, wo es irgendwie geht. Dass daran auch Poller nicht zwingend etwas ändern, zeigt das Salzburg-Beispiel. In Fällen, wo Beginn und Ende von Haltezonen schwer erkennbar sind, würden Poller aber schon ihren Zweck erfüllen. Alternativ könnte man zusätzliche Sitzbänke oder Blumenkisten aufstellen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 18, 2011, 16:26:51
Kann mir vorstellen dass es auch in der Reitschulgasse, wo's derzeit noch nicht passt, im Sommer dann auch ohne Poller besser wird - ganz einfach weil die Wirten und Snackbudebesitzer die Schanigärten rausräumen, und nicht wollen, dass auf "ihrem" Gehsteig wer parkt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 18, 2011, 18:00:27

Scheint aber bei uns noch nicht zu funktionieren. Autos werden abgestellt, wo es irgendwie geht.

Ja und zwar weil es immer öfter nirgendwo mehr geht.

Aber mit den Schanigärten sollt sich das dann eh erledigt haben.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 18, 2011, 18:33:01
Zitat
Ja und zwar weil es immer öfter nirgendwo mehrt geht.


Ich bin der festen Überzeugung, dass es gar nicht genug Parkplätze geben kann. Das ist systembedingt: die Leute kommen mit dem Auto, solangs bequem ist. Solang genug Parkplätze sind, ist's es angenehm und bequem, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Diese Bequemlichkeit hört sich erst dann auf, wenn die Parkplätze knapp werden - das Autofahren wird weniger angenehm, und die Lage stabilisiert sich. Ich glaub also im Grunde nicht, dass man Parkplatzprobleme löst, indem man mehr Parkplätze macht (ich rede natürlich vom Stadtzentrum, nicht von der SCS, wo unendlich viel Platz zum Parkplatzbau vorhanden ist). Aber das ist vielleicht ein Art Henne-oder-Ei-Problem, und letztendlich eine philosophische Frage.

Dass man so eine Art moralisches Recht hat, illegal zu parken, sofern man keinen legalen parkplatz findet, überzeugt mich auch nicht so recht. Na klar gibt's Fälle, in denen wer ganz dringen wo stehenbleiben muss, weil er, sagen wir mal, seine gehbehinderte Oma abholt oder ähnliches. Gibt's natürlich. Gleichzeitig weiß aber natürlich jeder Mensch, dass Parkplätze im Stadtzentrum sehr knapp sind - und mir kommt vor dass es einigen Leuten halt komplett wurscht ist, und sie sich halt irgendwie und irgendwo hinstellen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 18, 2011, 18:59:27
Moralisches Recht, Kroko, ist doch etwas zu individuell. Zumal kommt ja erst das Fressen und dann die Moral B.Brecht). Niemand hat das Recht -und wirklich absolut Niemand - mein (oder jedes andere) Leben zu verkürzen. Und wenn ich beim IgL 100er brav auch 100 fahre, werde ich dauernd überholt. Von Anrainern. Und diese "besorgten Bürger" sammeln dann Unterschriften gegen Kleinkraftwerke. Es werden weiterhin Kinder individuell zur Schule gebracht. Es werden weiterhin Behinderten Parkplätze - und nicht nur die öffentlichen, sondern auch die bei den Supermärkten - absichtlich blockiert. Die paar Zigeuner in Graz sind Mieslinge, die Tunesier in Lampedusa anständig.
Uijegerl, schon bin ich abgeschweift. Was ich sagen wollte: in der Innenstadt haben Autos nichts zu suchen. Außer die von Bewohnern.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 18, 2011, 20:32:10
Zitat
in der Innenstadt haben Autos nichts zu suchen


Naja, das sehen einige einflußreiche Leute ganz anders. Die Wirtschaftslobby kämpft ja typischerweise verbissen um jeden Parkplatz. Eine Neuauflage davon kann man gerade jetzt erleben: der geplante verlängerte Radweg vom Jakominiplatz/Eisernen Tor zum Radetzkyspitz wird - offenbar - wieder mal nicht gebaut, weil dafür einige Vitrinen und einige Stellplätze gestrichen werden müssten ("Parkplatzraub" nennt man das dann). Aber man soll nicht allzu pessimistisch sein: der modal split verschiebt sich überall zuungunsten des Autos. Dadurch werden natürlich die Nicht-Autofahrer auch als Kunden relevanter - das sollte eigentlich eine sich selbst verstärkende Aufwärtsspirale ergeben.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Februar 18, 2011, 20:37:47

Die Wirtschaftslobby sollte mal einen Blick über den Tellerrand wagen, insbesondere nach Frankreich! >:D
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am Februar 18, 2011, 21:58:09
Es fehlt eben einfach der (politische) Mut und Wille. Beispiele, dass die Wirtschaft auch ohne Autos in den Innenstädten funktioniert, gibt es ja nicht nur in Frankreich. Österreich ist eben generell veränderungsresistent. Ich bringe als Vergleich immer gerne das Tabakgesetz. Obwohl es in vielen Ländern strenge Rauchverbote gibt, die der Gastronomie keinen bleibenden Schaden zugefügt haben, ließ man sich bei uns wiederum unter Druck der Wirtschaftskammer zu einer Kompromisslösung hinreißen, die niemandem wirklich nützt.

Um wieder zum Verkehr zu kommen: In Linz plant man eben unterirdisch um horrende Geldsummen, in Graz macht man entweder garnichts, oder Alibi-Lösungen. Hauptsache, der MIV bleibt unangetastet. Allein schon die unzähligen neuen Tiefgaragenplätze (Kunsthaus, Kastner, Pfauengarten usw.) würden eine Halbierung der blauen Zonen zugusten der Radfahrer und Fußgänger rechtfertigen (in Zürich ist das ganz normal: ein neuer Tiefgaragenplatz "kostet" einen alten oberirdischen Stellplatz).

Zur Annenstraße: So hübsch die Pläne sein mögen, ich sehe folgendes Szenario vor mir: Stadteinwärts rollt die Verkehrslawine, die Radfahrer gefährdet und flanierende Fußgänger belästigt. Der Straßenbahngleiskörper wird nicht baulich abgetrennt und die Autofahrer machen ihre Radfahrer-Überholmanöver auf dem Straßenbahngleis. Der breite Gehweg, wird ganztägig verparkt, obwohl dort eigentlich nur Ladetätigkeit erlaubt ist. Ich hoffe natürlich, dass es nicht so kommt, aber es wäre eben typisch Graz. Dabei hat man momentan den Beweis, dass der Verkehr auch ohne Annenstraße funktioniert. Einer Fußgängerzone mit Straßenbahn wäre also nichts im Wege gestanden - möchte man meinen...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Februar 18, 2011, 22:47:05

Allein schon die unzähligen neuen Tiefgaragenplätze (Kunsthaus, Kastner, Pfauengarten usw.) würden eine Halbierung der blauen Zonen zugusten der Radfahrer und Fußgänger rechtfertigen (in Zürich ist das ganz normal: ein neuer Tiefgaragenplatz "kostet" einen alten oberirdischen Stellplatz).


Das war ja eigentlich in Graz die Vorgabe - allerdings will man davon heute nix mehr wissen.

Zitat

Zur Annenstraße: So hübsch die Pläne sein mögen, ich sehe folgendes Szenario vor mir: Stadteinwärts rollt die Verkehrslawine, die Radfahrer gefährdet und flanierende Fußgänger belästigt.


Das ist leider zu befürchten, wenn die Einfahrt vom Eggenberger Gürtel wieder geöffnet ist. Im Moment ist doch die Situation in der Annenstraße nicht so schlecht (jedenfalls im Abschnitt Babenbergerstraße bis Roseggerhaus). Eine Zufahrt zu den Geschäften ist weiterhin möglich, aber halt über die Babenbergerstraße, der Durchzugsverkehr hat sich meiner Beobachtung erheblich reduziert. Wenn man sich jetzt noch die Umgestaltung und Attraktivierung des Straßenraums vorstellen, könnte das eine ganz interessante Sache werden. Bleibt da noch der "Wunsch" (von wem auch immer) die Einfahrt vom Eggenberger Gürtel (zumindesten in Richtung Osten) wieder zu ermöglichen. Aber vielleicht kommt man ja zur Vernunft ...

Man soll die Hoffnung nie aufgeben bzw. da weiter Löcher bohren!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 19, 2011, 16:29:09
Ahem, habt ihr in Frankreich schon mal die Innenstädte gesehen? Die sind wirklich tot! Da wird nachts der Gehsteig hochgeklappt... So gespenstisch ruhig wie in Avignon - sowas ist mir in keiner anderen Stadt noch passiert. Auch in Montpellier ähnlich.

Und da offenbar sich das Problem: Mit zunehmdem Alter werden Leute halt bequemer, sie ziehen dorthin wo sie ihr Auto vors Haus stellen können und fahren dann nur mehr dorthin wo sie damit hinkommen - die Innenstadt stirbt aus. Meiner Meinung nach passen bestehende Möglichkeiten in Graz, man hat gute Fußgängerzonen, gute Radwege - man kann auch gern neue Radwege machen, da gibt es sicher bedarf, aber man kann auch notfalls mit der Oma in die Stadt fahren ohne zu weit gehen zu müssen.

Zweiteres Problem: Als Tourist war ich in Frankreich natürlich per Auto unterwegs - wie kommt man sonst an die ganzen Strände, einsamen Bäche usw? Aber aufgehalten haben wir uns lieber in Kleinstädten wo man nicht horrende Preise in Parkgaragen zahlen muss. Find mal als Ortsunkundiger ein Park & Ride Center und wie man dann von dort in die Stadt kommt... Generell ist es schon angenehmer am Rand stehenzubleiben und mit der Straßenbahn durch die Stadt zu schlendern, aber wenn man nur die Abzocker-Parkplätze findet?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 19, 2011, 18:24:03
Dass die Innenstädte "in Frankreich" ausgestorben sind (also im ganzen Land, ausnahmslos) ist wohl ein bisserl ziemlich drastisch. Meine eigenen Erfahrungen schauen jedenfalls anders aus. Dass die leute "mit zunehmendem Alter" wohin ziehen, wo sie das Auto vors Haus ziehen können, halte ich auch für eine seltsame Behauptung. Meiner Erfahrung nach ziehen Leute mit zunehmendem Alter aufs Land, weil sie a) irgendwann genug Geld dafür haben und b) mit ihrem Kindern (die sie "mit zunehmendem Alter" bekommen) wo leben wollen, wo's ruhig und grün ist. Tatsache ist jedenfalls, dass viele Leute aus den Städten rausziehen. Aber soll man dann wirklich die Stadt so gestalten, dass sie jenen passt, die weggezogen sind? Ich find's logischer, die Stadt so zu machen, dass sie jenen entspricht, die in ihr wohnen. Wer im Speckgürtel wohnt, fährt mit dem Auto einkaufen, und zwar in die Shopping-City. Soll sein. Dass irgendwann wieder die Zeit kommt, in der die Leute aus dem Umland in Massen in die Stadt kommen, glaub ich jedenfalls nicht. Die Stadt soll sich, das ist meine Meinung, auf ihre Stärken konzentrieren, statt an ihren Schwächen rumzudoktorn. Stärken der Stadt sind: gute Infrastruktur, große Auswahl, viel soziale Kontakte, gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, usw.usf. Zu den Nachteilen gehören sicher zu wenig Parkplätze - aber, wie gesagt, ich glaub dass das ein Problem ist, das sich gar nicht lösen lässt, egal, wie man's angeht, und dass man sich daher auf anderes konzentrieren soll.
Dass Innenstädte aussterben ist jedenfalls ein Gerücht; genau das Gegenteil ist wahr: in ganz Europa boomen die Innenstädte (nicht von selbst! nur dort, wo man sie sorgfältig gestaltet!) Nicht umsonst wird von der "Renaissance der Stadt" gesprochen. Ich kenne viele junge Familien, die mit ihren Kindern bewusst in der Stadt bleiben, wegen der vielen Vorteile (und trotz der vielen Nachteile) - und habe das Gefühl, dass der Trend zum "Häuschen im Grünen" am abflauen ist (weil sich herausgestellt hat, dass sich die idyllischen Vorstellungen vom Wohnen im Grünen nicht bewahrheitet haben - fehlende Infrastruktur, mehr werdender Verkehr, schlechter Anschluss an Öffi-Netze usw.usf.)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 19, 2011, 19:39:13
Gut, das ist natürlich eine Henne-Ei-Frage. Ich merke nur dass Leute mit zunehmendem Alter (damit mein ich jetzt nicht das Pensionsalter) fauler werden und eher ein Auto vor der Tür haben mit dem sie dann auch überall hinfahren. Sicher auch weil sie es sich eher leisten können und/oder weil sie Kinder haben.

Die Frage ist natürlich ob sich die Stadt drauf einlassen sollte ist natürlich berechtigt, aber im großen und ganzen bin ich der Meinung dass das so eh recht gut passt und hoffentlich in Zukunft durch emissionsfreie Autos und umweltfreundliche Engergiegewinnung sich in nicht allzulanger Zeit von selbst löst (ersterer Punkt tritt schneller in Kraft...). Es wäre erfreulich wenn der Trend zu den Innenstädten zunimmst wie Du sagst - vor 5 Jahren habe ich da ja noch andere Dokus dazu im Fernsehen gesehen. Ich finde trotzdem dass man auch in der Stadt die gesetze so anpassen muss, dass auch Fahrgemeinschaften oder Car-Sharing möglich ist. Das geht derzeit nicht gut.

Wegen Frankreich habe ich natürlich nicht alle Städte angeschaut und mich auch eher aufs abendliche bezogen - aber da hat sich wohl mehr am Rand abgespielt als im Zentrum!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 19, 2011, 19:58:20
Wegen dem Aus-der-Stadt-wegziehen bin ich nicht so recht überzeugt. Meiner Erfahrung nach ziehen Leute so um die 35 Jahre aus der Stadt, wenn die Kinder so groß werden dass sie entsprechenden "Auslauf" brauchen, und wenn genug Geld da ist. "Mit zunehmendem Alter" wird's dann aber weniger reizvoll - wer mit, sagen wir mal, 50 Jahren vom Stadtzentrum in ein Einfamilienhaus am Speckgürtel zieht ist für mich persönlich - mit Verlaub - ein Volltrottel. Schließlich muss den Leuten klar sein, dass sie mit, sagen wir mal, 60 oder 65 Jahren, im Falle einer Krankheit oder was auch immer, imstand sein müssen, auch ohne Auto einkaufen zu können, zum Arzt zu kommen, usw.usf.
Die Entwicklung zum Elektroauto seh ich einigermaßen skeptisch: das löst zwar das Abgasproblem (lokal, nicht insgesamt), aber andere wichtige Probleme, vor allem das Platzproblem, bleiben bestehen. Mein Tipp: der (Stadt)-Autoverkehr der Zukunft beruht in allererster Linie auf Car-Sharing-Modellen. Ein riesiger Anteil der Stadtbevölkerung, sagen wir mal 60 oder 70%, braucht das Auto nur recht selten - für solche Leute wäre eine Art Abo für ein Car-Sharing-Angebot ideal. Wirklich ein privates Auto besitzen, weil man es Tag für Tag für lange Zeit braucht - das halte ich (in der Stadt!) für ein Auslaufmodell. Und falls sich Car-Sharing durchsetzt, wird nur noch ein Bruchteil an Parkplätzen benötigt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 19, 2011, 20:33:13

wer mit, sagen wir mal, 50 Jahren vom Stadtzentrum in ein Einfamilienhaus am Speckgürtel zieht ist für mich persönlich - mit Verlaub - ein Volltrottel. Schließlich muss den Leuten klar sein, dass sie mit, sagen wir mal, 60 oder 65 Jahren, im Falle einer Krankheit oder was auch immer, imstand sein müssen, auch ohne Auto einkaufen zu können, zum Arzt zu kommen, usw.usf.

Naja so alt habe ich nicht unbedingt gemeint aber die Pensionisten leisten sich dann auch eher ein Taxi! Aber sinnvoll ist es vielleicht nicht unbedingt, wenn man mit 50 noch in der Innenstadt wohnt. Ausser man hat 35jährige Kinder die am Stadtrand wohnen und einen nie länger als 3 Stunden besuchen kommen. ;)


Die Entwicklung zum Elektroauto seh ich einigermaßen skeptisch: das löst zwar das Abgasproblem (lokal, nicht insgesamt), aber andere wichtige Probleme, vor allem das Platzproblem, bleiben bestehen.

Meiner Meinung nach kann man das Parkplatzproblem auch entschärfen wenn man spezielle Parkplätze für kleine Autos wie zB sowas wie einen Smart macht und es zB SUV-Fahrern in der Stadt erschwert, aber auch erstere dürften ja glaube ich nicht mal quer parken auch wenn sie kurz genung wären.

Zitat

Mein Tipp: der (Stadt)-Autoverkehr der Zukunft beruht in allererster Linie auf Car-Sharing-Modellen. Ein riesiger Anteil der Stadtbevölkerung, sagen wir mal 60 oder 70%, braucht das Auto nur recht selten - für solche Leute wäre eine Art Abo für ein Car-Sharing-Angebot ideal. Wirklich ein privates Auto besitzen, weil man es Tag für Tag für lange Zeit braucht - das halte ich (in der Stadt!) für ein Auslaufmodell. Und falls sich Car-Sharing durchsetzt, wird nur noch ein Bruchteil an Parkplätzen benötigt.

So lange man ein eigenes Auto braucht um länger als 3 Stunden vor seiner Wohnung stehen zu dürfen wird sich das ganze nicht durchsetzen. Wenn man von den Leuten will dass die sich das Auto teilen, Fahrgemeinschaften bilden etc. dann muß auch das Parken in der Zone flexibler werden. Die Gesetze sind aber momentan dahingehend dass vorgesehen ist dass jeder sein eigenes Auto hat weil er sonst trotz Wohnung nicht als Anrainer gilt. Irgendeine flexibilität ist bei weitem nicht in Sicht.

Und auch wenn ich so offizielles ein Car-Sharing-Angebot annehme weil ich mal eine Woche eine Auto haben will, wo bitte soll ich das Auto hinstellen? Oder gibts für die andere Regeln?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 19, 2011, 21:07:23
Da frage ich mich schon, in welchen Städten du warst. Zwei Beispiele von mir:
Erstellt am: Februar 19, 2011, 21:04:38
Und das keineswegs zue Hauptreisezeit. Und Parkplätze: kein Problem, man sucht sich ein Hotel mit Garage oder Parkplatz aus. Und tagsüber zahlt man halt beim Automaten, wie es auch bei uns üblich ist.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 19, 2011, 21:11:04
Die aktuelle Gesetzeslage ist ganz sicher nicht auf Car-Sharing ausgerichtet. Aber das wird sich ändern (müssen!) Mein Tipp: in zehn Jahren ist flexibles, modernes Car-Sharing in Österreich weit verbreitet (sagen wir mal, 5% der Bevölkerung nehmen teil). In 30 Jahren ist der Besitz eines Privat-PKW (für Stadtbewohner!) die Ausnahme.

In Paris startet übrigens diesen Sommer "autolib", so eine Art Elektroauto-Version des Leihfahrrad-Systems "velib". Spannend! http://www.autolib.fr/
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: 4010 am Februar 19, 2011, 21:19:40

In Paris startet übrigens diesen Sommer "autolib", so eine Art Elektroauto-Version des Leihfahrrad-Systems "velib". Spannend! http://www.autolib.fr/


In Wien soll nächstes Jahr ein Carsharing-Projekt starten: http://wien.orf.at/stories/499572/

Auch interessant im Zuge dessen - wie schaut die Zukunft der Städte aus? Ein Vortrag von der Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin in Wien: http://www.architekturpolitik.at/index.php?idcat=95
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 19, 2011, 22:18:39

Da frage ich mich schon, in welchen Städten du warst.

Ich glaube da stellt sich eher die Frage nach der Zeit. :)

Tagsüber waren die Städte eh voll. Aber nachts? Da wars als ob keiner dort wohnt und jeder ab 23 Uhr nach Hause geht. Kein Licht mehr in irgendeinem Haus - alles finster. Unglaublich... Wohnen tut dort offenbar niemand wirklich. Wie gesagt ich kann jetzt natürlich nicht für alle fanzösischen Städte sprechen.

Zitat
Und Parkplätze: kein Problem, man sucht sich ein Hotel mit Garage oder Parkplatz aus.

Teure Hotels sind aber nicht so meins, ich mache lieber sowas wie zB Couchsurfing, wo man auch Einheimische kennenlernt. Dann muss ich also zuerst mal hin Gepäck abladen, fragen wo ich das Auto hinstellen kann, und dann hoffen dass es abseits der Innenstadt in ruhigeren Bereichen nicht wie zB in Budapest dann mit einem fremden Kennzeichen dann ein potentielles Ziel ist für die die es aufbrechen wollen.

Oder wenn man aus einem Land kommt das nicht so gewissenhaft ist wie Österreich dann kann man die Parkzetteln als Souvenir sammeln wie es ein Couchsufer bei uns mal gemacht hat.

Die Situation war übrigens bei uns relativ gut bevor die flächendeckende Zonen eingeführt wurden. Gewisse Gebiete in denen mangels direkten Anrainern jetzt die Parkplätze leergefegt sind (wie zB Augartenpark) waren vorher für Besucher und Car-Sharer gut.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 19, 2011, 23:27:26
Zitat
In Wien soll nächstes Jahr ein Carsharing-Projekt starten: http://wien.orf.at/stories/499572/


Danke für den Hinweis, hab ich nicht gewusst, find ich aber hochinteressant. Spannend, wie sich das entwickelt - nur als gelernter Österreicher hab ich leider das unangenehme Vorgefühl, dass da nur eine halbe Sache rauskommt (so wie das Wiener "Citybike" nur eine halbe Sache im Vergleich zum "velib" ist).
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kestrel am Februar 20, 2011, 15:23:07

Tagsüber waren die Städte eh voll. Aber nachts? Da wars als ob keiner dort wohnt und jeder ab 23 Uhr nach Hause geht. Kein Licht mehr in irgendeinem Haus - alles finster. Unglaublich... Wohnen tut dort offenbar niemand wirklich. Wie gesagt ich kann jetzt natürlich nicht für alle fanzösischen Städte sprechen.


Ab 23 Uhr ist aber auch bei uns genau nichts mehr los. Da musst du schon in Großstädten unterwegs sein wo bis spät in die Nacht Halligalli ist.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 21, 2011, 09:48:24

Ab 23 Uhr ist aber auch bei uns genau nichts mehr los. Da musst du schon in Großstädten unterwegs sein wo bis spät in die Nacht Halligalli ist.

Das stimmt nicht. Erstens gibts noch in einigen Häusern licht. Zum Beispiel in Avignon war wirklich ohne Ausnahme alles finster, da hat man gemerkt dass dort eigentlich niemand wohnt.

Lokale findet man in der Innenstadt auch noch, und auch Leute die einem erklären können wo. Die machen nicht alle dicht und man muss dann zu sowas wie der Fledermaus fahren wenn man noch ein Bier haben will. War natürlich beim Fortgehen immer nur gestopft volle Lokale will der wird unter der Woche vielleicht nicht so glücklich werden, aber wozu sollte man das wollen?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 21, 2011, 11:40:58
Gerade bei Avignon kann ich bestätigen, dass die Stadt wirklich eher schlecht beinand ist. Dort ist das historische Zentrum halt wirklich extrem eng, extrem alt, und für moderne Wohnbedürfnisse sehr schlecht geeignet - das ist noch viel extremer als in vielen anderen "alten" französischen Städten. Andererseits: der Hinweis auf die moderne französische Stadtplanung, der ja diese ganze Frankreich-Diskussion losgetreten hat, betrifft ganz sicher NICHT Avignon - dort wurde und wird sehr wenig gemacht, und vor allem den in vielen sehr erfolgreiche Stadtumbau mittels Straßenbahnneubau hat's in Avignon NICHT gegeben.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 21, 2011, 12:52:10
Naja extrem eng und extrem alt ist ja kein Widerspruch zu belebten Städten - gibt es doch einige Beispiele wo die Leute dann ja trotzdem gern dort wohnen.

Aber irgendwas läuft ja in Frankreich wie gesagt komisch, Montpellier war innen ja dann auch ziemlich ausgestorben, tagsüber natürlich sehr belebt. Ich kenne mich leider in Frankreich zu wenig aus um die Situation zu beurteilen - also Avignon war offenbar ein schlechtes Beispiel. Nicht mal die Brücke hat man ganz fertig gebaut. ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 21, 2011, 14:16:50
Zitat
Nicht mal die Brücke hat man ganz fertig gebaut.


Die Brücke hat man sehr wohl unter immensem Aufwand fertig gebaut, aber wie sie dann kaputt wurde hat's keinen mehr gefreut sie zu reparieren - nicht ganz untypisch für Frankreich.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: 4010 am Februar 21, 2011, 20:59:01

...und vor allem den in vielen sehr erfolgreiche Stadtumbau mittels Straßenbahnneubau hat's in Avignon NICHT gegeben.


Kommt noch! ;) (Dort haben bei einer Umfrage übrigens 81% der befragten Bürger gemeint, dass die Straßenbahn positive Auswirkungen auf das Image und die Attraktivität der Stadt ausüben wird! Dort scheint man Öffentlichkeitsarbeit recht gut können...)


Aber irgendwas läuft ja in Frankreich wie gesagt komisch, Montpellier war innen ja dann auch ziemlich ausgestorben, tagsüber natürlich sehr belebt.


Du bringst immer die selben zwei Städte ins Gespräch. Das ist so wie wenn ich um 21:00 ins Stubaital fahre und dann behaupte, in Österreich ist alles sehr komisch und ausgestorben.

Um aber in der Gegend zu bleiben: In Nice ist in der Nacht auch außerhalb der Ferien mehr als genug los, gleiches gilt für Marseille.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 22, 2011, 09:04:25

Die Brücke hat man sehr wohl unter immensem Aufwand fertig gebaut, aber wie sie dann kaputt wurde hat's keinen mehr gefreut sie zu reparieren - nicht ganz untypisch für Frankreich.


Die erste Brücke war eine Holzbrücke, die dann, schwups, auch gleich wieder weg war. Dann versuchte man mehrmals in Stein zu bauen, daß ging aber auch nicht lang, bis diese wieder einstürzte, und dann hatten die Bewohner von Avignon keine Lust mehr dazu. Uns so ist sie halt eine Attraktion geworden.Wir waren übrigens  Ende Dezember dort: keine Touristen, aber viele Franzusen, Tag und Nacht.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 22, 2011, 12:16:44

Um aber in der Gegend zu bleiben: In Nice ist in der Nacht auch außerhalb der Ferien mehr als genug los, gleiches gilt für Marseille.

Das stimmt, in Nizza war was los. Da war das mit dem Auto übrigens auch nicht so ein Problem wie in den anderen besagten Städten. Zufall?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 22, 2011, 17:54:57
Zitat
Das stimmt, in Nizza war was los. Da war das mit dem Auto übrigens auch nicht so ein Problem wie in den anderen besagten Städten. Zufall?


Avignon kann man gar nicht zur "autogerechten Stadt" umbauen (gottseidank) - dort muss man sich eben was schlaues zur Attraktivierung einfallen lassen. Die Rechnung, die du hier anstellst, nämlich viel Autoverkehr = belebte Stadt halte ich jedenfalls für Unsinn und genau das Gegenteil für wahr.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 22, 2011, 20:11:28

Die Rechnung, die du hier anstellst, nämlich viel Autoverkehr = belebte Stadt halte ich jedenfalls für Unsinn und genau das Gegenteil für wahr.

Ich kann nur sagen was ich beobachtet habe und ich möchte auch nicht dass man eine schöne Altstadt wie Avignon zu einer Autostadt verkommen lässt. Aber das Gegenteil wie Du sagst halte ich auch nicht unbedingt für die Wahrheit.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 22, 2011, 20:19:57
Naja, ist letztendlich wohl eine Frage persönlicher Überzeugungen - kaum vorstellbar, dass es möglich ist dazu eine Art wertneutrale Studie zu erstellen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Metro5 am Februar 22, 2011, 21:16:32
Man muss sich vor allem die Frage stellen: Was will ich von einer Stadt? Ein Einkaufszentrum oder eine vielfältige, urbane Lebensumgebung, in der Einkaufen nur ein Teil des Ganzen ist.
Wer eine Einkaufsstadt haben will, dem ist hauptsächlich wichtig, dass die Leute ins Geschäft kommen, egal wie. Und da wir alle ein Auto haben, tja... eh scho wissn. Meiner Meinung
nach auch eines der Grazer Probleme. Dass eine ziemlich starke Lobby Graz zu einer Pseudo-Trachten-Shopping-Hölle verkommen lassen will. Shopping ist ein event, blablabla...
Mal davon abgesehen, dass Menschen auch noch andere Dinge tun als einkaufen. Soll die Grazer Innenstadt mit mittelalterlicher (d.h. vor allem enger) Straßenstruktur mit den
Shopping-Cities konkurrieren, wo ich z.B. zum Murpark gemütlich über die A2 hinkomme und einen Gratis-Parkplatz habe? Dahinter steckt 0% Nachhaltigkeit und 100% geldgeil.
Irgendwie Kohle machen wollen und deswegen jeden mit dem Auto bis vor die Haustür fahren lassen wollen, toll!

Am besten die Annenstraße ganz autofrei (und ich habe selber ein Auto!!!) machen und bei Bim-Endhaltestellen gscheite P&R-Anlagen, die NICHTS kosten.
Das ist nachhaltig gedacht und hält uns den Feinstaub vom Hals. Wo stehen denn die ganzen Geschäfte leer? In der Herrengasse oder in der Annenstraße?    
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 23, 2011, 09:33:33

Man muss sich vor allem die Frage stellen: Was will ich von einer Stadt? Ein Einkaufszentrum oder eine vielfältige, urbane Lebensumgebung, in der Einkaufen nur ein Teil des Ganzen ist.

Also ich denk eine Einkaufsstadt will keiner. Aber da passt die Mischung in Graz meiner Meinung nach eh, man kann bummeln, fortgehen, wohnun hat für die Einwohnerzahl wirklich oft Veranstaltungen usw. Also ich denk bei uns wird wieder mal viel zu viel gejammert.


Irgendwie Kohle machen wollen und deswegen jeden mit dem Auto bis vor die Haustür fahren lassen wollen, toll!

Am besten die Annenstraße ganz autofrei (und ich habe selber ein Auto!!!) machen und bei Bim-Endhaltestellen gscheite P&R-Anlagen, die NICHTS kosten.
Das ist nachhaltig gedacht und hält uns den Feinstaub vom Hals.

Also da gehts jetzt nicht unbedingt ums Einkaufnen, aber wenn die Leute ein Auto haben - und ein Großteil der Haushalte hat heute zwei - dann wollen sie das wohl nicht am anderen Ende der Stadt stehen haben. Die Leute sollen immer flexibler werden, müssen dann irgendwo arbeiten wo sie nur gut mit dem Auto hinkommen - aber der Staat wird immer unflexibler und macht Gesetze die Fahrgemeinschaften und Car-Sharern das Leben schwer machen.

Kostenlose P&R-Anlagen mit guter Bim-Anbindung wären sicher eine super Idee, das hätte uns wohl haufenweise Studenten erspart die am Ruckerlberg eine Parkplatzrallye machen und natürlich gerade in der Annenstraße wo die Bims im Minutentakt gehen ist es für alle tagsüber überhaupt kein Problem das Auto draussen zu lassen. Nur wenn man eben im P&R auch noch abgezockt wird dann fahrt man gleich mit dem Auto soweit wie möglich. Oder wenn man in Liebenau dann den Großteil der Parkplätze an Magna verscherbelt...

Zitat

Wo stehen denn die ganzen Geschäfte leer? In der Herrengasse oder in der Annenstraße?     

Nun das hat sicher auch andere Gründe - man sieht, es ist natürlich auch schwer einzuschätzen warum jetzt wirklich was wo funktioniert und woanders nicht und ob es dann anders funktionieren wird oder nicht.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 23, 2011, 10:53:38
Dass ein Großteil der Haushalte zwei Autos hat ist definitiv nicht wahr - das gilt für einen Großteil der nicht-städtischen Haushalte. Bei Innenstadtbewohnern sind zwei Autos sehr untypisch (soweit ich da von meinem Bekanntenkreis auf die Allgemeinheit schließen kann).

Deine Schlusskette ist jedenfalls Unfug: Die meisten Leute haben zwei Autos -> die meisten Leute wollen aufs Land, wo man 2 Autos parken kann.
Genausogut kann man's nämlich umgekehrt sehen: Leute wohnen am Land -> weils dort keine Infrastruktur gibt, brauchen sie 2 Autos (ob sie wollen oder nicht).

Ich kenn jedenfalls einige Jungfamilien, die in den letzten Jahren ins "Grüne" gezogen sind - und jetzt jammern, dass sie ohne Auto nirgends hinkommen, dass sie ständig die Kinder rumchauffieren müssen und dass das Autofahren so teuer ist. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Metro5 am Februar 23, 2011, 12:27:36
Zitat
das hätte uns wohl haufenweise Studenten erspart die am Ruckerlberg eine Parkplatzrallye machen


Touché!  ;D Wobei ich die Ragnitz-Rallye bevorzuge... Aber trotzdem: Ich parke mein Auto auch draußen, weil ich ein GVB-Monatsticket besitze und mit dem Preis relativ zufrieden bin. Auf eine "Doppelbesteuerung" Auto und Bim lass ich mich ungern ein. Und mir käme auch nie die Idee innerhalb von Graz mit dem Auto wo hinzudüsen. Das heißt nur: Stau, Stress, zwider... Manche Bekannte von mir sagen, ohne Auto geht z.B. Innenstadt-Andritz überhaupt nicht. Das seh ich halt ganz anders. Abgesehen vom Spätabend-/Nachtverkehr. Der müsste drigendst ausgebaut werden, auch unter der Woche!

Um nochmal zur Annenstraße zurückzukommen:
Ich sehe die Probleme dort nicht ausschließlich durch die Verkehrsituation bedingt. Sie erinnert mich in vielerlei Hinsicht an die Favoritenstraße in Wien, wenn man so will ein sehr österreichisches Imageproblem, weil s eben nicht der High-Society-Bereich is und ein alternativer "Chic" a la Berlin hierzulande eher eine Undenkbarkeit ist. Aber da lässt sich ein markanter Unterschied feststellen: Dort ist besagte Straße Fußgängerzone. Und trotz des etwas schmuddeligen Antlitzes ist sie äußerst belebt und es gibt einen Haufen gut gehender Geschäfte und Ketten dort. MMn nach trägt die Verkehrssituation also die Hauptschuld an der geringen Attraktivität. Keiner will bummeln gehen, wenn so wenig Platz auf den Gehsteigen ist, dass man mehr Zeit zum Ausweichen braucht, als sich Auslagen anzuschauen.

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am Februar 23, 2011, 13:49:07
Detailbeschreibung des Projektes:
http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10164870/2858413/

Ein PDF mit Plänen etc. ist noch nicht online zu finden.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: amadeus am Februar 23, 2011, 16:16:13
Besichtigungsmöglichkeit
Wettbewerbs-"Sieger" Annenstraße


Die Jury im Architektur-Wettbewerb zur Gestaltung der künftigen Erlebnisstraße Annenstraße entschied sich vor kurzem einstimmig für das Projekt der Landschaftsarchitektin Rita Mettler.

Wie ihr Entwurf und jener, der sechs Erstgereihten aussehen, davon kann man sich ab Freitag, 25. März 2011, im Bauamtsgebäude, Europaplatz 20, 5. Stock, einen Eindruck verschaffen. Täglich, Montag bis Freitag, von 8 bis 16 Uhr.

Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10165254/1618648/ (http://www.graz.at/cms/beitrag/10165254/1618648/)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am Februar 23, 2011, 17:36:18
Man kann nicht eine 300.000-Einwohner-Stadt mit Millionenstädten vergleichen. Und man muß sich auch einmal die Geschichte der Stadt und ihre Entwicklung anschauen. Der Südbahnhof war weit vom Zentrum entfernt, erst dann wurden auch geradlinige Straßenverbindungen geschaffen: die Annen- und die Keplerstraße. Und auch der Staatsbahnhof war zentrumfern und auch hier war die Verbindung eine Gerade. Und die Pferdetramway-Gesellschaft mußte gezwungen werden, den Staatsbahnhof anzufahren. Wir reden hier auch davon, daß erst 1938 das Graz in seiner heutigen Ausdehnung entstand und bis dahin noch Maut kassiert wurde, als also schon die Elektrische außerhalb des Grazer Stadtbereiches fuhr. Es war also erst nach dem Krieg überhaupt möglich, eine Stadtentwicklung anzudenken. Und die Verkehrsachsen waren vorgegeben. Die Wirtschaftsstruktur der Annenstraße war eine ganz andere. Und schließlich wurde dann auch noch dem Straßenverkehr der Vorrang eingeräumt, und damit war die heutige Situation geschaffen.
Und es wird ja auch schon ein bisserl umgedacht, und die Annenstraße ist ein Beispiel dafür. Oder auch der "shared place", den wir aber schon in der Form des Dietrichsteinplatzes haben: ohne Ampelanlage regelt sich hier alles von selber, sogar sogut wie unfallfrei. Pläne sind wohl genug da, urteilen wir doch erst, wenn auch Ergebnisse da sind.
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 23, 2011, 17:58:30

Dass ein Großteil der Haushalte zwei Autos hat ist definitiv nicht wahr - das gilt für einen Großteil der nicht-städtischen Haushalte. Bei Innenstadtbewohnern sind zwei Autos sehr untypisch (soweit ich da von meinem Bekanntenkreis auf die Allgemeinheit schließen kann).

Mir kommt vor Du idealisierst das alles ein bissl durch die eigene rosarote Brille und den eigenen Bekanntenkreis...

Wenn Du mit Innenstadtbewohnern jetzt nur die 900 Leute meinst, die den tatsächlichen Bezirk "Innere Stadt" bevölkern dann hast Du vielleicht auch recht. Meiner Meinung nach müsste man hier aber den Bereich der blauen Zone (und vielleicht auch grünen Zone) als Innenstadt sehen. Zwei Autos im Haushalt ist auch in der Stadt wirklich keine Seltenheit. Und teilweise auch verständlich wenn zB er in Gratkorn arbeitet und sie in Kalsdorf...


der auch der "shared place", den wir aber schon in der Form des Dietrichsteinplatzes haben: ohne Ampelanlage regelt sich hier alles von selber, sogar sogut wie unfallfrei. Pläne sind wohl genug da, urteilen wir doch erst, wenn auch Ergebnisse da sind.

Der ist übrigens ein sehr gutes beispiel, mir was das ja lange eigentlich gar nicht bewusst, aber: Egal ob ich hier als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer diesen Platz queren muß und egal von welcher Richtung, egal ob mit eile oder nicht - er stresst mich nie, man kommt immer zügig weiter. Wenn sichs mal wo staut, dann ist der Staupunkt eher davor oder danach bei der Ampel. Also mir ist es ja ein Rätsel wieso das funktioniert, aber es funktioniert tatsächlich!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 23, 2011, 18:08:51
Mit Innenstadt meine ich, sagen wir mal, die inneren Bezirke. Da wohnen, geschätzt, zumindest 50.000 Leute (vielleicht 100.000), und ich behaupte mal, dass die allermeisten davon NICHT zwei Autos im Haushalt haben (zusätzlich zu den Studenten, Pensionisten, usw., die gar kein Auto haben). So zu tun als hätte in, sagen wir mal, St. Leonhard der durchschnittliche Haushalt zwei Autos ist einfach ein Unsinn. Genauso für einen Unsinn halte ich die Behauptung, dass in einem großen Teil der Grazer Innenstadthaushalte Leute wohnen, von denen beide ins Umland auspendeln. Ich glaub genau das Gegenteil: der Großteil der Innenstadtbewohner arbeitet in Graz.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Metro5 am Februar 23, 2011, 18:42:19
Ja, der Dietrichsteinplatz ist schon was...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 23, 2011, 20:57:41

und ich behaupte mal, dass die allermeisten davon NICHT zwei Autos im Haushalt haben (zusätzlich zu den Studenten, Pensionisten, usw., die gar kein Auto haben).
[...]
Genauso für einen Unsinn halte ich die Behauptung, dass in einem großen Teil der Grazer Innenstadthaushalte Leute wohnen, von denen beide ins Umland auspendeln. Ich glaub genau das Gegenteil: der Großteil der Innenstadtbewohner arbeitet in Graz.

Jaja, wieder alles Einzelschicksale...

Nun auch Studenten haben oft genug ein Auto zur Verfügung - vielleicht auch nur das Zweitauto der Eltern. Aber deswegen müssen sie dann ja auf Parkplatzrallye gehen. Ich kenne da ein paar die nachdem sie länger in Graz waren dann ein eigenes Auto mit blauer Zonenkarte genommen haben weil ihnen das zu blöd war. Na, kein wunder dass die jetzt öfter mit dem Auto unterwegs sind als vorher. Unsere tolle Parkregelung ist ja wie gesagt drauf ausgelegt dass sich jeder sein eigenes Auto kauft.

Wegen dem Pendeln: Es ist schon so dass es immer mehr Jobs gibt wo die Leute mal hier mal dort eingesetzt werden.  Das mag bei vielen nicht so sein, aber Ausnahme ist es keine!

Behauptungen haben da keinen Sinn so lange es da keine vorliegenden Werte gibt. Aber im prinzip ists egal obs die Mehrheit ist oder ein Fünftel, aber es gibt genug Leute die das betrifft!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 23, 2011, 22:00:05
Na klar gibt's Leute die das betrifft - bestreitet ja keiner. Aber ich glaub eben, dass in der Grazer Innenstadt sehr viele Leute kein oder zumindest nur ein Auto haben - und nicht mal im Traum dran denken in den Speckgürtel zu ziehen, nur weil sich's dort besser parken lässt. Es ist natürlich wahr, dass man für Jobs immer mobiler sein muss - aber diese Job-Mobilität dreht sich doch bitte nicht um das Wechseln von Gratkorn und Seiersberg, sondern von Graz nach Prag, Brüssel oder Athen (ich spreche wieder von dem, was ich so beobachte).

Tatsache ist, und darum lässt sich nicht herumreden: von 2004 bis 2008 ist die Bevölkerung in Graz um 6% gestiegen, die Anzahl der Autos nur um 1%. Gleichzeitig ist der Anteil des Autoverkehr am Gesamtverkehr um 2% zurückgegangen, während Öffis und Fahrrad zugelegt haben.
Klar kann man da diskutieren, was Ursache und was Folge ist, ob die Leute weniger Autos haben weil's schwieriger wird ein Auto zu parken, oder ob sie weniger Autos brauchen weil die Öffis und das Radeln besser werden usw. Tatsache ist: das Auto verliert als Stadtverkehrsmittel an Bedeutung, und zwar nicht nur in Graz, sondern in ganz Westeuropa (in Osteuropa geht der Trend noch in die andere Richtung). Das ist eine Entwicklung, die ich grundsätzlich positiv finde - und mit der man offensiv umgehen sollte. Jeder Mensch kann sich aussuchen, wo er wohnt: ob im Zentrum, ob im Speckgürtel, ob am Land. Und das Stadtzentrum sollte eben nicht versuchen, sich ganz besonders an Vielautofahrer anzupassen, weil die sind draußen im "Grünen" besser bedient. Genauso wie die Herrengasse (und die Annenstraße) nicht versuchen sollte, sich vorrangig nach der Kundschaft der Einkaufszentren zu richten.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Stipe am Februar 24, 2011, 10:45:05

Nun auch Studenten haben oft genug ein Auto zur Verfügung - vielleicht auch nur das Zweitauto der Eltern. Aber deswegen müssen sie dann ja auf Parkplatzrallye gehen. Ich kenne da ein paar die nachdem sie länger in Graz waren dann ein eigenes Auto mit blauer Zonenkarte genommen haben weil ihnen das zu blöd war. Na, kein wunder dass die jetzt öfter mit dem Auto unterwegs sind als vorher. Unsere tolle Parkregelung ist ja wie gesagt drauf ausgelegt dass sich jeder sein eigenes Auto kauft.


Wow, ich kenne nicht viele Studenten, die sich mal aus Ärger über die blauen Zonen mal schnell ein Auto kaufen können...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 24, 2011, 11:11:49

Wow, ich kenne nicht viele Studenten, die sich mal aus Ärger über die blauen Zonen mal schnell ein Auto kaufen können...

Falsches Studium oder erstes Semester...? ;)


aber diese Job-Mobilität dreht sich doch bitte nicht um das Wechseln von Gratkorn und Seiersberg, sondern von Graz nach Prag, Brüssel oder Athen (ich spreche wieder von dem, was ich so beobachte).

Nein, also das stimmt ganz klar nicht - Du redest hier vielleicht von Studienabgängern die sich dann überlegen müssen ob es wo anders bessere Jobangebote gibt, aber die immer größer werdende Zahl der Leasingmitarbeiter wird doch eher in der Region eingesetzt. Der Durchschnittsarbeiter fragt sich sicher nicht ob er nach Brüssel oder Athen gehen soll...

Zitat
Jeder Mensch kann sich aussuchen, wo er wohnt: ob im Zentrum, ob im Speckgürtel, ob am Land. Und das Stadtzentrum sollte eben nicht versuchen, sich ganz besonders an Vielautofahrer anzupassen, weil die sind draußen im "Grünen" besser bedient. Genauso wie die Herrengasse (und die Annenstraße) nicht versuchen sollte, sich vorrangig nach der Kundschaft der Einkaufszentren zu richten.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Ich glaube aber trotzdem nicht dass der Individualverkehr zu stoppen ist. Es wird immer ein Bedürfnis der Leute sein möglichst mobil zu sein. Aber vielleicht (und hoffentlich) werden sich da in der Stadt langfristig bessere Möglichkeiten finden als dass die Leute mit SUVs dort herumfahren. Doch momentan arbeitet ja die Politik eher in die gegenteilige Richtung.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 26, 2011, 11:24:44
Zitat
Ich glaube aber trotzdem nicht dass der Individualverkehr zu stoppen ist. Es wird immer ein Bedürfnis der Leute sein möglichst mobil zu sein. Aber vielleicht (und hoffentlich) werden sich da in der Stadt langfristig bessere Möglichkeiten finden als dass die Leute mit SUVs dort herumfahren. Doch momentan arbeitet ja die Politik eher in die gegenteilige Richtung.


Ich glaub auch nicht dass der Individualverkehr (du meinst nur den motorisierten, nehme ich an) nicht zu stoppen ist. Ich hab auch gar nicht die Absicht, ihn zu stoppen, und glaub auch nicht, dass ihn irgendwer sonst stoppen will. Beim Verkehr gibt's ja kein entweder/oder, sondern immer nur eine Setzung von Prioritäten. Ich finde z.B. die Tempo-30-Regelung in Grazer Nebenstraßen grundvernünftig: trotzdem ist jedes Ziel erreichbar, die Fahrzeiten erhöhen sich nur um ein paar Sekunden, und für Anrainer, Fußgänger und Radfahrer ist das eine sehr angenehme Maßnahme. Andere Leute sehen das hingegen als Schikane der Autofahrer. Wie auch immer: ich will nicht im geringsten den Autoverkehr wegsperren oder verbieten oder was auch immer. Aber ich halte es für evident, dass man, wenn man den Autoverkehr sehr bequem macht, mehr Autofahrer bekommt und weniger Fußgänger und Radfahrer. Muss Autofahren so bequem wie möglich sein? Nein, meine ich. Ich finde grundsätzlich, dass man Verkehrspolitik für den Verkehr machen muss, den man HABEN WILL, und nicht für den Verkehr, von dem man glaubt dass man ihn HABEN WIRD. Wenn mit Hinweis auf erwarteten zukünftigen Verkehr Schnellstraßen gebaut werden, dass wird der Verkehr dort ganz sicher auch wirklich auftreten - aber damit ist nicht gesagt, dass der Bau dieser Straßen wirklich notwendig ist.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 28, 2011, 01:01:02

Dass Innenstädte aussterben ist jedenfalls ein Gerücht; genau das Gegenteil ist wahr: in ganz Europa boomen die Innenstädte (nicht von selbst! nur dort, wo man sie sorgfältig gestaltet!)

Angesichts dieser Meldung (http://noe.orf.at/stories/501176/) kann ich nur hoffen dass Du recht hast, und die Innenstädte nicht nur deswegen boomen weil man sie als Investitions- und Spekulationsobjekt entdeckt hat. Aber vielleicht sind das ja nur die Beispiele die aus der Innenstadt eine Shoppingstadt machen wollten?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 28, 2011, 08:17:10
Nur ganz grundsätzlich: wenn ich von Städten, Innenstädten und der "Renaissance der Stadt" rede meine ich eher nicht Tulln und Hollabrunn, sondern Graz, Wien oder Paris.

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am Februar 28, 2011, 09:58:00

Nur ganz grundsätzlich: wenn ich von Städten, Innenstädten und der "Renaissance der Stadt" rede meine ich eher nicht Tulln und Hollabrunn, sondern Graz, Wien oder Paris.


Darüberhinaus wundert mich nicht, dass diese Meldung gerade vom ORF Niederösterreich kommt. Klar, Geschäftssterben gibts anderswo auch, aber in NÖ fordert man es mit u.a. völlig verfehlter Raumordnungs- und Verkehrspolitik ja geradezu heraus dass das Leben in den Ortszentren unattraktiv wird.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Deadlocked am Februar 28, 2011, 10:46:33
Ist leider bei uns nicht anders...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 28, 2011, 12:49:03
Zitat
Ist leider bei uns nicht anders...


Ein kleines bisserl schon, gottseidank.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Deadlocked am Februar 28, 2011, 13:25:11
Mal von der S-Bahn abgesehen - was ist da wirklich anders?
Gebaut wird irgendwo, Einkaufszentren ebenfalls, nahezu 0 Abstimmung zwischen den Gemeinden, etc., PV wurde an mehreren Strecken bereits abgemurkst (da hatte NÖ noch was nachzuholen), sinnlose Straßenprojekte, usw.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 28, 2011, 15:25:17

Nur ganz grundsätzlich: wenn ich von Städten, Innenstädten und der "Renaissance der Stadt" rede meine ich eher nicht Tulln und Hollabrunn, sondern Graz, Wien oder Paris.

Also gibt's in Österreich nur 2 bis vielleicht 5 Städte? ;) Du zählst hier zwei Millionenstäde und Graz auf.

Aber es beruhigt mich, dass Niederösterreich anscheinend ein Negativbeispiel ist. Auch wenn ich da wie Deadlocked auch nicht so viel Unterschied sehe.
Wie gesagt falls jemandem der Report Spezial "Das verschandelte Land" irgendwo unterkommt bitte unbedingt online stellen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 28, 2011, 16:16:46
Zitat
Also gibt's in Österreich nur 2 bis vielleicht 5 Städte? Wink Du zählst hier zwei Millionenstäde und Graz auf.


Na, ich sage nur dass das was eine Stadt wirklich städtisch macht nicht unbedingt in Hollabrunn zu finden ist. Verkehrspolitisch hat Graz mit Hollabrunn kaum was zu tun, finde ich. In letzterem gibt's gar keine wirkliche Innenstadt, beziehungsweise eine, die nur 2x2 Häuserblocks misst. Das ist in Graz schon ganz anders.

Und natürlich ist Graz nicht Wien und Wien nicht Paris. Aber die Probleme städtischer Verkehrsplanung, von denen hier die Rede, betreffen Graz genauso wie Wien, aber nicht Hollabrunn. Natürlich ist auch die Verkehrsplanung von Hollabrunn interessant, aber eben ganz anders: dort wird wirtschaftliche Infrastruktur wirklich nie ohne gute Erreichbarkeit mit dem Auto aufrecht zu erhalten sein. In Graz zumindest teilweise schon, behaupte ich, in Wien und Paris natürlich ganz sicher.


PS: ja, in Österreich gibt's nur ein paar wirkliche Städte, zumindest wenn man über den Tellerrand schaut.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Torx am Februar 28, 2011, 17:00:28

Na, ich sage nur dass das was eine Stadt wirklich städtisch macht nicht unbedingt in Hollabrunn zu finden ist. Verkehrspolitisch hat Graz mit Hollabrunn kaum was zu tun, finde ich. In letzterem gibt's gar keine wirkliche Innenstadt, beziehungsweise eine, die nur 2x2 Häuserblocks misst. Das ist in Graz schon ganz anders.

Ja sag' mal von welcher Stadt/welchem Kaff kennst Du die Verkehrssituation denn nicht?  :o
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am Februar 28, 2011, 17:33:45
Zitat
Ja sag' mal von welcher Stadt/welchem Kaff kennst Du die Verkehrssituation denn nicht?


Ich kenne die Verkehrssituation von Hollabrunn nicht und verwende Hollabrunn herablassenderweise synonym mit Hintertupfing, Grammatneusiedl und dergleichen (ja, das ist unanständig).
Ich sag nur, dass ich, wenn ich über städtische Mobilität, urbane Qualitäten und die "Renaissance der Stadt" rede, damit nicht richtig kleine Kleinstädte meine, sondern zumindest mittelgroße Städte (wie Graz). Für letztere halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass eine deutliche Reduktion des Autoverkehrs möglich ist und in nächster Zeit auch  wirklich stattfinden wird; bei ersteren glaube ich weder das eine noch das andere, und beschäftige mich ehrlich gesagt auch nicht besonders damit.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Firehawk am März 19, 2011, 15:16:53
Hier sind nun Juryprotokoll, sowie Details zu den diversen prämierten Einreichungen zu finden:
http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10166245/2852837/
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am März 19, 2011, 21:17:03

Danke

http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/dokumente/10166245_2852837/adb8e727/Baldauf_Projekt_11.jpg
Graugelbe Granitplatten - auf jeden Fall eine schönere Farbe als die rote Laufbahn (gibt es die noch?) in der Jakoministraße.
Allerdings würde ich für diese Variante den Autoverkehr komplett verbannen - zumindest vom Gürtel bis zum Rosegger-Haus.

Schade, dass dieses Projekt es nicht geworden ist - ziemlich gelungen - einzig die quadratischen Pflanzen sehen etwas eigenwillig aus.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Walter4041 am März 19, 2011, 21:48:09
Tja, da wird wirklich Geld in die Hand genommen:
Gestrahlter kunstharzgebundener Asphalt und auch die gesägten Granitplatten sind nicht billig. Ich hoffe auch, daß die in Salzburg vor dem Festspielhaus aufgetretenen Probleme bei der Planung berücksichtigt wurden: http://oesterreich.orf.at/salzburg/stories/124941/ (http://oesterreich.orf.at/salzburg/stories/124941/)   :-\

Den quaderförmigen Baumkronen würde ich nicht allzuviel Bedeutung beimessen, das dürfte unter künstlerischer Freiheit des Grafikers zu verbuchen sein.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am März 20, 2011, 10:25:37

Gestrahlter kunstharzgebundener Asphalt und auch die gesägten Granitplatten sind nicht billig.


Ich könnte mir gut vorstellen dass man die Platten dann vielleicht doch aus Beton gießt - wäre zwar nicht im Sinne des Erfinders, aber so lange man eine helbwegs gute Betonqualität wählt soll's mir auch recht sein.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: f-taler am Mai 01, 2011, 17:11:47
Annenstraße Graz: Einstimmiges Jury-Votum für Siegerprojekt
   
,,Schweizer Berlinerin" Rita Mettler überzeugte mit ihrem Entwurf - jetzt geht es unverzüglich an die Umsetzung der ,,neuen Annenstraße" bis zum Jahr 2013.

The eagle has landed - zwar nicht auf dem Mond, aber mit ähnlicher Wichtigkeit für Graz in der Annenstraße: Nach zwei intensiven Beratungstagen hat sich die Jury im Architekturwettbewerb zur Gestaltung der künftigen Erlebnisstraße Annenstraße für den Entwurf der Landschaftsarchitektin Rita Mettler - einer gebürtigen Schweizerin mit Büros in Berlin und im Schweizer Gossau - als Siegerprojekt entschieden. In einem einstimmigen Votum verwies Mettler mit ihrem Team die Vorschläge der Münchner Büros realgrün Landschaftsarchitekten sowie bauchplan Landschaftsarchitektur und urbanismus auf die Plätze. Juryvorsitzende Univ.-Prof. DI Gabriele Kiefer aus Berlin lobte den aus 30 Einreichungen ausgewählten Siegerentwurf nicht nur wegen klarer Antworten auf entscheidende Fragen - etwa wieviel Grün die Annenstraße vertrage und ob man den Asphalt nicht stellenweise durch andere, edle Materialien ersetzen könne -, sondern auch wegen seiner Liebe zum Detail: ,,So wurde beispielsweise auch nicht auf Sitzgelegenheiten vergessen, die mit Rückenlehnen für eine bequeme Nutzung durch ältere Menschen ausgestattet sind!" Jeder der entstehenden Platzbereiche werde mit Grün ausgestaltet, eine Bestückung mit Naturstein - je nach Nutzung mit Kleinstein oder Platten, was den Prinzipien des Shared-Space-Konzepts nahekommt - sorge für entsprechende Veredelungen. Kiefer: ,,Wir von der Jury haben bewusst nachhaltige Lösungen gesucht, die wir im Siegerprojekt von Rita Mettler am stärksten gefunden haben!"

Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl freute sich bei der heutigen Projektpräsentation im Grazer Haus der Architektur über das Wettbewerbsergebnis, das ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Aufwertung des historisch benachteiligten Westens der Stadt sei: ,,Dass wir nach dem Bildungsschwerpunkt in Eggenberg jetzt binnen weniger Stunden die künftige Gestaltung der Annenstraße präsentieren und das neue Bad Eggenberg eröffnen können, erfüllt mich mit Stolz!" Insgesamt würden in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern in die Annenstraße und den Bereich des Hauptbahnhofs rund 320 Millionen Euro investiert. Basis für das Konzept der neuen Annenstraße sei die gemeinsame Entwicklung einer Verkehrslösung gewesen, jetzt führe man auch schon intensive Gespräche über eine interessante Wohnbebauung rund um das Traditionsmöbelhaus Leiner, das ebenfalls Pläne für einen Ausbau und eine Revitalisierung wälze. Nagl lud auch die privaten Hauseigentümer zu Verbesserungsmaßnahmen ein, die am besten mit der Neugestaltung der Annenstraße Hand in Hand gehen sollten: ,,Dann haben wir einen gemeinsamen attraktiven Auftritt bei der Eröffnung im Jahr 2013!" Durch die Einbeziehung aller Interessensgruppen sei die Annenstraße auch ein gelebter Beitrag zur Integration.

Als ,,neuen Äquator in der kleinen Welt Graz" bezeichnete Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker die künftig aufgewertete Annenstraße. Der einst wichtige Handelsweg werde zum Eingangstor der Stadt aus Richtung Westen, die Reduktion der Autos durch die neue Verkehrsführung schaffe mehr Platz für Menschen, der hoffentlich zum Flanieren in Richtung Innenstadt genutzt werde. Rücker verwies vor allem auf den neuen Ansatz in der Vorbereitung: Im Zuge eines Stadtteilmanagements hatten alle betroffenen Gruppen - von Wirtschaftstreibenden über Wohnungseigentümer, Vereine und Initiativen bis hin zu Menschen mit Behinderungen, Migranten und den Bezirksvertretungen - die Möglichkeit bekommen, ihre Sichtweisen und Wünsche in die Planung einzubringen. ,,Das Engagement aller Mitwirkenden war vorbildlich, ebenso die Identifikation mit dem Projekt. Jetzt gilt es noch die Dürreperiode der Bauarbeiten zu durchtauchen, dann haben wir gemeinsam etwas Großes geschafft!"

Als ,,mutigen Schritt der Politik" lobte der Grazer Baudirektor DI Mag. Bertram Werle den Entschluss, sich auf die neue Verkehrsführung als Grundlage der künftigen Erlebnisstraße zu festzulegen. Die jahrelange Vorarbeit zahlreicher städtischer Abteilungen habe im Zusammenwirken mit externen Partner in ein ,,überzeugendes Wettbewerbsergebnis" gemündet, das man jetzt unter Projektkoordination der Stadtbaudirektion zügig umsetzen werde. Das sei nicht zuletzt deshalb möglich, weil die Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro - davon entfallen sieben Millionen auf die Neugestaltung der Annenstraße inklusive der neu entstehenden Plätze und der Rest auf Maßnahmen im Umfeld - bereits im Rahmen einer Projektgenehmigung durch den Gemeinderat beschlossen seien. Werle sieht für das gesamte Annenviertel durch die Neugestaltung eine ,,neue Ära anbrechen". Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, erfolge die Umsetzung in enger Kooperation mit allen anderen Bauträgern einschließlich der Holding Graz Linien.

Der Vorstand des Grazer Stadtplanungsamtes, das den Architekturwettbewerb ausgelobt hatte, Dipl.-Arch. Heinz Schöttli, betonte, dass man durch die Einbeziehung von Landschaftsarchitekten in den Wettbewerb zur Annenstraße neue Wege beschritten habe - und das mit durchschlagendem Erfolg: ,,Alle drei Preisträger-Projekte kamen aus Landschaftsarchitekturbüros!" Man werde diese Neuerung daher auch für künftige Wettbewerbe beibehalten, kündigte Schöttli an, der den Siegerentwurf als ,,neues Quantum an Lebensqualität, das für alle Leute spürbar sein wird", bezeichnete. Die Preisträgerin Rita Mettler konnte an der heutigen Präsentation ihres Projektes übrigens nicht teilnehmen - sie befand sich gerade als Jurymitglied bei einem Wettbewerbs-Preisgericht. Zuletzt hatte sie in den vergangenen vier Jahren mit nicht weniger als zwölf Wettbewerbssiegen von sich reden gemacht, darunter große Projekte wie Neugestaltung der Kaiserstraße und der Karl-Friedrich-Straße im deutschen Karlsruhe oder des Max-Frisch-Platzes im Schweizerischen Zürich.

Im Preisgericht für den Annenstraßen-Architekturwettbewerb hatten sich neben der Vorsitzenden Univ.-Prof. DI Gabriele Kiefer (Berlin) und ihrem Stellvertreter Arch. DI Markus Pernthaler (Graz) auch noch Univ.-Prof. Arch. DI Karla Kowalski (Graz), Arch. DI Peter Nageler (Wien) sowie Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle und Stadtplanungsamtsvorstand Dipl.-Arch. Heinz Schöttli befunden. Sie hatten die Wahl aus
30 eingereichten Projekten, von denen 19 aus Österreich kamen.

Die Neugestaltung der Annenstraße mit Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro - sieben Millionen für die Oberflächengestaltung, Begrünung und Möblierung und Plätze, 1,3 Millionen Euro für verkehrliche Begleitmaßnahmen im Umfeld - soll bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein - in enger Verschränkung mit der Sanierung der Straßenbahngleise durch die Holding Graz Linien und dem Bau der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof. Erster Schritt ist die Gleissanierung von der Murgasse bis zur Vorbeckgasse im heurigen Jahr, 2012 folgen die Gleissanierung von der Vorbeckgasse bis zur Babenberger Straße und die Hauptmaßnahmen entlang der Annenstraße. Ende 2012 soll die Straßenbahnunterführung unter dem Gürtel in Betrieb gehen, ehe mit der Entfernung der Gleisprovisorien bis zum Sommer 2013 der oberste Bereich der Annenstraße fertiggestellt sein soll. Die neue Verkehrsführung als Einbahn stadteinwärts schafft viel Platz für Radfahrer, Fußgänger und lädt zum Verweilen ein.

Quelle: GAT.ST (http://gat.ubh01.sysup.at/pages/de/nachrichten/4704.html)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: thomson am Juli 10, 2011, 13:04:05

Ich bin der Meinung, dass sich die Annenstrasse in den nächsten 5 jahren von selber attraktivieren wird.
Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.
Dadurch wird eine Durchmischung der Bevökerungsgruppen, bzw Erhöhung der Kaufkraft entstehen, sprich der Ort wird attraktiver für "seriösere" Geschäfte.
Das ECE und die Verlagerung des "Stadtzentrums" Richtung Westen, Stichwort FH, Stichwort Rheininghausgründe, wird eine weitere Akktrativiereung der Strasse hervorrufen.
Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Metro5 am Juli 10, 2011, 14:47:09
Nicht nur Kosmetik, denn wenn dort mehr Leute "urban", d.h. zur Abwechslung mal nicht mit der eigenen Kraxn, unterwegs sind, dann brauchen die auch mehr Platz auf den Straßen. Zur Zeit ist das Gehvergnügen auf der Annenstraße ja ordentlich begrenzt, ganz zu schweigen von den Super-Bimhaltestellen, bei denen man nie so ganz sicher sein kann, ob der nahende Autofahrer Ich-muss-auch-stehenbleiben-Regel bei Haltestellen kennt, gerade bei Leuten, die nicht in einer größeren Stadt wohnen. Aber vielleicht muss es diese "No risk no fun" Antithese zur Nightline geben...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am Juli 10, 2011, 21:41:19


Ich bin der Meinung, dass sich die Annenstrasse in den nächsten 5 jahren von selber attraktivieren wird.
Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.
Dadurch wird eine Durchmischung der Bevökerungsgruppen, bzw Erhöhung der Kaufkraft entstehen, sprich der Ort wird attraktiver für "seriösere" Geschäfte.
Das ECE und die Verlagerung des "Stadtzentrums" Richtung Westen, Stichwort FH, Stichwort Rheininghausgründe, wird eine weitere Akktrativiereung der Strasse hervorrufen.
Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.




Hallo thomson und Willkommen im Forum!

Was willst Du uns mit dem Zitat des Beitrags von kayjay sagen?
Dass Du derselben Meinung bist? - Dann solltest Du das unter dem Zitat dazuschreiben...   ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Michael am Februar 12, 2012, 10:38:47

Und es bewegt sich doch

Rosa Aussichten fürs Sorgenkind Annenstraße: Ab Juni legt die Stadt mit der Megabaustelle los. Anrainer: ,,Es ist die letzte Chance."


Totgesagte leben länger. Ein Slogan, scheinbar erfunden für die Annenstraße. Was wurde sie in den letzten Jahren nicht zu Grabe getragen! Von der Politik aufgegeben, den Medien totgeschrieben, vielen Händlern verlassen, den Autofahrern als Parkplatz missbraucht und den Menschen großteils ignoriert.

Lokalaugenschein an einem tristen Freitagvormittag, wieder haben neue Geschäfte einen ,,Zu vermieten"-Zettel in der Auslage picken. Liselotte Neumann, 58, lebt seit 22 Jahren in der Idlhofgasse. ,,Damals war die Straße voller Leben und Geschäfte", erzählt sie. Lang ist's her, seit die Annenstraße drittgrößte Einkaufsstraße Österreichs und beim Brettspiel DKT gleich teuer wie die Wiener Mariahilferstraße war. Neumann hat die Verwandlung von der Annen- zur Pannenstraße erlebt: den Boom der Einkaufszentren, den Zuzug der Ramschläden, die Flucht vieler auf die andere Murseite. ,,Eine Wiederbelebung halte ich für möglich", sagt sie. Aber: ,,Das ist die letzte Chance für die Straße."


Alles wird anders

Ein Ende des Leidenswegs Annenstraße ist in Sicht. Die Stadt Graz nimmt 8,3 Millionen Euro für das Megaprojekt ,,Annenstraße neu" in die Hand. Im Juni werden die Leitungsträger in der gesamten Straße montiert, im Juli die Schienen neu verlegt. Ein Jahr später soll alles anders sein.

Was erwartet uns? Höher gelegte Haltestellen, eine barrierefreie Ebene, ein Radweg. Auf der Nordseite werden die Fußwege bis zu sechs Meter breit, dafür opfert man 130 Parkplätze. ,,Sie wird zur Einbahn stadteinwärts", sagt Baudirektor Bertram Werle.

Dazu: Bäume und Bänke etwa an Metahof- und Esperantoplatz. ,,Wir haben uns für einen Granitbelag und Altstadtpflaster entschieden." Gleich hochwertig wie jenes in der Herrengasse.

So einig hat man die schwarz-grüne Koalition schon lange nicht mehr erlebt. ,,Durch den Umbau wird sich auch das Bild verändern. Die Annenstraße wird zum Annenviertel. Damit verändert sich der Charakter", sagt VP-Bürgermeister Siegfried Nagl. Seine grüne Vize Lisa Rücker ist stolz auf die Verkehrsberuhigung: ,,Die breiteren Gehsteige und die Begrünung der Plätze schaffen Aufenthaltsqualität und stärken auch den Wirtschaftsstandort."

Vorschusslorbeeren, die die Anrainer und Händler der Straße teilen: ,,Vielleicht flüchten unsere Gäste dann nicht mehr in die Innenstadt", sagt Julia Goissa vom Hotel ,,Drei Raben". Kurt Otter, emsiger Kämpfer für die Straße, sagt: ,,Hauptsache, es passiert etwas." Riecht nach Aufbruch. Und Hoffnung.


Von der Straße zum Viertel

Werle spricht von einer Andockung an die Nahverkehrsdrehscheibe und einer logischen Anknüpfung an den Westen - wo auch Reininghaus liege. Und er erwähnt nicht mehr die Straße, sondern gleich das ,,Quartier". Das Annenviertel. Ein Begriff, den eigentlich Margarethe Makovec und Anton Lederer vom Kunstverein <rotor> mit ihrem ,,Annenviertel"-Projekt und konsequenten Aktionen geprägt haben. Ein Begriff, für den man mit Simone Reis auch die erste Stadtteilmanagerin engagierte. ,,Die Stimmung unter den Anrainern ist gut", sagt Reis. Ein Auszug des Annenviertels ist ab nächster Woche im Stadtmuseum (siehe Seite 8 ) zu sehen. ,,Wir holen das Annenviertel ans linke Murufer und schlagen so eine Brücke über die Mur", freut sich Museumschef Otto Hochreiter.

Trotz aller Aufbruchstimmung ist für Lederer aber klar: ,,Es gibt keine Garantie dafür, dass sich die Annenstraße etabliert." Das müsse von unten passieren. Fix: <rotor> rotiert weiter fürs Viertel.


Das Stadtmodell, gespiegelt

Gerade erst im Aufbrauch und schon ein Fall fürs Museum: Das Annenviertel bekommt eine eigene Ausstellung im Stadtmuseum. Ein Lebenszeichen!

Im offiziellen Stadtmodell, das im obersten Stock des Stadtmuseums steht, spielt das Annenviertel keine Rolle. Die Stadtteile Lend, Gries sowie alle anderen, die rechts der Mur liegen, fehlen. Der Fluss ist die Grenze.

Der Sozialhistoriker Joachim Hainzl hat das Modell von 1964, das die Kernstadt von Graz um 1800 zeigt, nun gespiegelt. Für die Installation, die Teil der neuen Ausstellung ,,Schauplatz Annenviertel!" von Stadtmuseum, Stadtteilmanagement und <rotor> ist, hat Joachim Hainzl zahlreiche Gegenstände aus dem Viertel arrangiert. Der rote Faden (auch tatsächlich einer) ist die Annenstraße. Die Verbindungsachsen zwischen Ost und West zeigen den Mühlgang oder die Bahnlinie weiter stadtauswärts. Die Geschichte rechts der Mur sei ,,in erster Linie soziales Thema" so Hainzl und erörtert diese Hälfte von Graz als Industriestandort, Arbeiterbezirk, als jene Seite, die von hohem Bevölkerungs-Wegzug von rechts nach links der Mur gekennzeichnet ist.

Trotz sozialhistorischem Bezug kommt die Gegenwart nicht zu kurz. Teils ironische Verweise zeigen das Kunsthaus via Sonnenbrille als Eyecatcher, leere, weiße Verpackungen (,,ohne Inhalt") mit dem CIS-Logo oder eine in der Proportion riesige Schallplatte für Radio Helsinki.

Bürgerbeteiligung ist auch in den anderen Ausstellungsräumen Programm: in der Schilderbastelecke vom Lendwirbel, der Videobotschaft des Theater im Bahnhof über die Fällung eines Baumes, den Fotos von Karin Lernbeiß, die Hinterzimmer aus dem Viertel fotografiert hat. Prädikat: absolut sehenswert und mit tollem Rahmenprogramm. JULIA SCHAFFERHOFER


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
Titel: „Bitte keinen Bogen um die Annenstraße machen!“
Beitrag von: Michael am März 04, 2012, 07:54:35

,,Bitte keinen Bogen um die Annenstraße machen!"


Von Vojo Radkovic

vojo.radkovic@grazer.at

Pünktlich zum Schulferienbeginn wird die Annenstraße heuer bekanntlich zur Großbaustelle. Die Straßenbahnschienen werden ausgetauscht, die Bim soll erst ab Schulanfang im September wieder fahren. Dazu kommt noch die geplante Neugestaltung der Annenstraße. Dabei haben die Geschäftsleute, allen voran Dietrich-Wolf Kolaric von der Apotheke ,,Zum Grünen Kreuz", bereits große Existenzsorgen im Zusammenhang mit der sommerlichen Großbaustelle. Kolaric bekommt Unterstützung von Bezirksvorsteher-Stellvertreter Hardy Macher. Macher: ,,Dass der Schienenersatzverkehr in dieser Zeit die Annenstraße nicht anfahren soll, ist unverständlich. Sowohl für die Bewohner des Annenviertels als auch für die Kunden, die die weit mehr als 130 Geschäfte der Annenstraße zum Einkaufen nutzen. Das ist ein absolutes No-Go." Kolaric wiederum hat Vorschläge erarbeitet, die er dem Bezirksrat zur Weiterleitung an das Rathaus vorlegen wird: ,,Man könnte eine Ringlinie installieren, auf der kleinere Busse von der Keplerstraße in Hans-Resel-Gasse, Idlhofgasse und über Elisabethinergasse und Volksgartenstraße in die Keplerstraße zurückfahren. Der große Schienenersatzverkehr könnte über die Keplerstraße, Hans-Resel-Gasse, Idlhofgasse, Ungergasse, Elisabethinergasse, Volksgartenstraße, Josefigasse, den Lendkai und die Tegetthoffbrücke zum Andreas-Hofer-Platz führen." Der Baustellenplan sieht vor, dass ab Juni Leitungsträgerarbeiten inklusive Oberflächengestaltung bis zum Roseggerhaus starten. Ab Juli gibt es dann die Straßenbahngleissanierung inklusive Installierung neuer Haltestellen.

Quelle: www.grazer.at


Wie sollte der Schienenersatzverkehr dort auch fahren können, wenn Baustelle ist. Das würde ja bei laufenden Betrieb die Baustelle umso mehr in die Länge ziehen. Ob eine Ringlinie funktionieren wird, ist wohl fraglich. Wenn, dann ist es gleich gescheiter, die großen Busse durchzuschleusen, sofern möglich.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am März 04, 2012, 12:32:50
So wurde die Gleisbaustelle in den 60er Jahren abgewickelt...  ;)

Das wäre heute wahrscheinlich viel zu aufwändig...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: just4fun am März 04, 2012, 13:11:19
Das kommt eben von der supertollen Planung. Anstatt einen kompletten Neubau vom Hauptplatz bis zur Unterführungseinfahrt in einem Sommer durchzuführen hat mans aufgeteilt.
War ja ein Schwachsinn sonder gleichen. Man hätte vorriges Jahr eben auf die Sanierung der Murgasse verzichten müssen wenn man in der Planung noch nicht weit genug für die Annenstrasse war.

Allein schon aus kostengründen ists ja Unsinn das ganze so stückweise zu machen. Ist so um ein vielfaches teurer, komplizierter, schlechter für die Holding selbst, schlechter für den Handel, schlechter für die Fahrgäste, schlechter für die Bewohner.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am März 04, 2012, 13:47:56
Ich unterstelle jetzt einmal, daß man sich was dabei gedacht hat. Und sei es nur, um in den Ferien bauen können, in denen naturgemäß weniger los ist. Wir haben ja bei der St.Peter Hauptsraße gesehen, wozu es kommt, wenn man unter großem Zeitdruck arbeiten muß. Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß erst im letzten Jahr die Planung gemacht wurde.
Ebenso glaube ich nicht, daß Herr Kolaric große Einbußen haben wird, lebt er doch von Laufkundschaft und Bewohnern der Umgebung. 
LG!Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: invisible am März 04, 2012, 14:31:35

So wurde die Gleisbaustelle in den 60er Jahren abgewickelt...  ;)

Das wäre heute wahrscheinlich viel zu aufwändig...


Naja, es ist ja nicht nur eine Gleisbaustelle sondern eine komplette Neugestaltung. Das schallgedämmte Betonfundament braucht halt mal einige Zeit zum Aushärten, in der das Gleis nicht befahren werden kann. Man könnte zwar mit Kletterweichen arbeiten, aber dann wird man trotzdem nicht alle 4 Linien durchbringen - dazu reicht die Kapazität einer eingleisigen Strecke einfach nicht. Es wäre also so oder so nur ein "Notbetrieb" und man bräuchte zusätzliche Ersatzbusse. Da finde ich es auch gescheiter man stellt den Betrieb gleich komplett ein und verkürzt damit die Bauzeit.

Die andere Möglichkeit wäre eine größere Veränderung der Gleisachse gewesen (z.b. an den nördlichen Straßenrand, dann würde sich auch eine Abzweigung in die Elisabethinergasse leichter ausgehen), um neben den befahrenen Gleisen das neue komplett fertig herstellen zu können.

Was die Länge der Baulose betrifft: die sind eben genau so gewählt, dass der Neubau über die Ferien sicher fertiggestellt werden kann.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 04, 2012, 14:52:41

Was die Länge der Baulose betrifft: die sind eben genau so gewählt, dass der Neubau über die Ferien sicher fertiggestellt werden kann.


... v. a. auch mit den vorhandenen Ressourcen bewältigbar sind (Maschinen, Mitarbeiter, Kosten)!!!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: just4fun am März 04, 2012, 15:24:33


Was die Länge der Baulose betrifft: die sind eben genau so gewählt, dass der Neubau über die Ferien sicher fertiggestellt werden kann.


... v. a. auch mit den vorhandenen Ressourcen bewältigbar sind (Maschinen, Mitarbeiter, Kosten)!!!

W.


Was heisst vorhandene Ressourcen? Das kommt ja nur auf die Baufirma drauf an, beziehungsweise auf die Vorgaben in der Bauauschreibung.

In Wien schafft mans ja auch problemlos längere Stücke auf einmal umzubauen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 04, 2012, 16:23:06
Ne, da arbeiten natürlich auch Holding-Leute mit und nicht nur Baufirmen - und die müssen entsprechend über die Baustellen verteilt werden (gibt ja nicht nur eine in der Annenstraße ...).

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: TW 581 am März 04, 2012, 16:35:17
Zitat
In Wien schafft mans ja auch problemlos längere Stücke auf einmal umzubauen.


Schafft man doch in Linz auch gut im laufenden Betrieb, in den Abendstunden ab 21 Uhr gibt es meistens einen SEV.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am März 04, 2012, 18:36:11

Schafft man doch in Linz auch gut im laufenden Betrieb, in den Abendstunden ab 21 Uhr gibt es meistens einen SEV.


Und da gibt es keine besorgten Bürger, die angesichts des Lärms zu Wutbürger mutieren?
LG! Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: leonhard am März 04, 2012, 20:14:43
Danke an Martin für dieses Foto! Dazu noch: der 1er verkehrt schon mit sl Zügen, wie man erkennt. Das geschah ab Schulbeginn 1968. Der Umbau der Annenstraße dürfte also im Sommer 1969 geschehen sein.
leonhard

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am März 05, 2012, 00:12:03


Schafft man doch in Linz auch gut im laufenden Betrieb, in den Abendstunden ab 21 Uhr gibt es meistens einen SEV.


Und da gibt es keine besorgten Bürger, die angesichts des Lärms zu Wutbürger mutieren?
LG! Christian

Naja, das linzer Netz kann man aber auch nicht mit dem grazer Netz vergleichen, da ist die Trassierung und Bebauungsdichte eine andere, gerade einmal der Abschnitt Hauptbahnhof-Urfahr ist da ähnlich.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Empedokles am März 05, 2012, 06:41:31

... der 1er verkehrt schon mit sl Zügen ...


sl = schaffnerlos?


LG, E.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am März 05, 2012, 06:44:31

sl = schaffnerlos?

Ja! ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Walter4041 am März 05, 2012, 09:54:40

Was heisst vorhandene Ressourcen? Das kommt ja nur auf die Baufirma drauf an, beziehungsweise auf die Vorgaben in der Bauauschreibung.

Nein, auch auf zB. Zufahrtsmöglichkeiten zur und innerhalb der Baustelle, Lagermöglichkeiten, Abwicklung des Anrainerverkehrs (PKW+Fußgänger) etc.pp.

Wenn man doppelt so viele Leute und Maschinen hinstellt, kann man im selben Zeitraum nicht zwangsläufig doppelt so viel bauen. :hammer:
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: amadeus am Mai 08, 2012, 13:00:36
Günstig Kurz-Parken rund um die Annenstraße

Bis Ende November 2013 wird in der Grazer Annenstraße gebaut: ,,In der Umbauphase der Annenstraße ist es besonders wichtig, dass es in und um die Annenstraße genügend freie Parkplätze für KundInnen gibt. Daher hat das Citymanagement gemeinsam mit den UnternehmerInnen im Annenviertel eine neue Aktion für das Kurzparken im Annenviertel gestartet.
Unternehmen können ab sofort Stundenkarten für APCOA und BOE beim Citymanagement bestellen und den KundInnen zur Verfügung stellen. Die Gutzeitkarten werden bis spätestens Ende Mai an die Unternehmen ausgeliefert und können dann bis Ende November 2013, also bis die Baustelle aufgehoben wird verwendet werden", so Wirtschaftsstadträtin Sonja Grabner.

Die vergünstigten 1-Stunden-Nachsteck-Parktickets sind für folgende Garagen erhältlich:

· APCOA-Garage Roseggerhaus
· BOE-Garage Annenpassage
· BOE-Garage Orpheum

€ 1,40 inkl. Ust. (statt max. € 3,80) pro Stunde
(vergünstigter Tarif nur mittels Nachsteckkarte!)

Grazer Kaufleute können die 1-Stunden-Nachsteckkarten beim Citymanagement um € 1,40 inkl. Ust. bestellen. Die KonsumentInnen erhalten die Nachsteckkarten direkt in den Geschäften rund um die Annenstraße.

Stadträtin Sonja Grabner freut sich über diese positive Aktion mit Signalwirkung, da auch in der schwierigen Umbauphase die Annenstraße gut erreichbar bleibt.

Quelle: Grazer Volkspartei  (http://www.grazervp.at/news/guenstig_kurz-parken_rund_um_die_annenstrasse)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: danihak am November 25, 2012, 14:04:14
Ich hoffe ich bin hier Richtig. (Wenn nicht bitte verschieben)

Die bei den Haltestellen Esperantoplatz und Roseggerhaus aufgestellten Stellen bekommen wie es aussieht keinen FGI Monitor sondern nur ein großes HGL - Logo.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Martin am November 25, 2012, 14:05:46
Vielleicht ein Provisorium?  ;)
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: danihak am November 25, 2012, 14:08:15
Hoffen kann man ja, aber ich glaube das bleibt leider so.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Amon am November 25, 2012, 14:21:35
Warum sollte das so bleiben? Die Haltevorrichtungen deuten ganz klar auf Monitore hin. Die Tafeln sind wohl nur Witterungsschutz für die Elektronik in der Stele, da die Haltestelle wohl im Laufe des nächsten Jahres immer wieder verlegt werden wird. Würde mich wirklich sehr wundern...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Ch. Wagner am November 25, 2012, 16:45:52
... zumal noch keine Haltestellenschilder montiert sind.
LG! Christian
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am April 27, 2021, 12:36:36
Vor nicht mal 10 Jahren wurde die Annenstraße groß umgebaut. Inzwischen scheint's weitgehender Konsens zu sein dass das eine verpasste Chance war, und dass man den Autoverkehr konsequenter reduzieren hätte sollen. Schade drum. https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5971521/Bezirke-sind-dafuer_Die-Annenstrasse-soll-jetzt-endlich-autofrei
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 27, 2021, 13:51:35
Es war weniger eine vertane Chance, als viel mehr der Todesstoß mangels Mut.
Schade darum, wenn ich mir zB dagegen die Mariahilferstraße in Wien ansehe... so hätte es werden können, nur halt mit Schienen in der Mitte. Aber ja, da und dort ein Baum, Gastgärten, ansprechende Oberflächengestaltung, keine PKW. Da würden bestimmt viele Passante  auch mal vom HBF in die Stadt bzw zurück spazieren, aber so?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 27, 2021, 14:45:23
Das kommt von den dauernden Kompromissen, statt klarer und sinnvoller Entscheidungen. Jetzt ist  v. a. bis auf Weiteres die Gleislage einbetoniert, hätte man sicher anders machen können (auch wegen der Radfahrer), wenn man von vorneherein anders geplant hätte.

Auch die Wirtschaftstreibenden der Kaiserfeldgasse wollen die Autos raus aus ihrer Straße - schön langsam fällt der Groschen, dass in den Städten die Aufenthaltsqualität ein wesentlicher Faktor ist und nicht die Quantität der Stellplätze!

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: kroko am April 27, 2021, 15:25:00
Ja, ich hab halt die Befürchtung dass in der Innenstadt auch so halbe Sachen gemacht werden, die dann jahrzehntelang unverrückbar sind und sich aber rasch als inkonsequent erweisen. Mal schauen was beispielsweise im Joanneumviertel letztlich so rauskommt. Ein positiver Punkt ist sicher dass der Umbau Schmiedgasse allgemein so gut angekommen ist, auch beim Bürgermeister. Das gibt Hoffnung für die kommenden Projekte, dass dort auch qualitätsvolle Lösungen versucht werden.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 27, 2021, 16:39:53
Ein positiver Punkt ist sicher dass der Umbau Schmiedgasse allgemein so gut angekommen ist, auch beim Bürgermeister. Das gibt Hoffnung für die kommenden Projekte, dass dort auch qualitätsvolle Lösungen versucht werden.
Das nächste Projekt wäre ja der Lendplatz samt Ökonomiegasse - dort wird's aber leider nur ein extra billiger Kompromiss, wobei gerade dort, als Bindeglied zwischen Lendplatz, Mariahilferplatz und Südtiroler- bzw. Schlossbergplatz eine schlüssige, zusammenhängende fußgängerfreundliche Gestaltung bestimmt Erfolg gehabt hätte. Aber gut, der erste Schritt ist getan, weitere können ja nach der Wahl folgen, davor darf man Fr. Kahr offenbar keinen Erfolg gönnen...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 27, 2021, 17:17:53
Das nächste Projekt wäre ja der Lendplatz samt Ökonomiegasse - dort wird's aber leider nur ein extra billiger Kompromiss, wobei gerade dort, als Bindeglied zwischen Lendplatz, Mariahilferplatz und Südtiroler- bzw. Schlossbergplatz eine schlüssige, zusammenhängende fußgängerfreundliche Gestaltung bestimmt Erfolg gehabt hätte.

Gut, es aber in erster Nährung nicht entscheidet, ob was teuer oder billig, sondern sinnvoll ist für das Erreichen eines bestimmten Zieles - bei der angesprochenen Verbindung Lendplatz - Mariahilfer Platz wird man sehen ...

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Vitus am April 27, 2021, 21:27:15
Es war weniger eine vertane Chance, als viel mehr der Todesstoß mangels Mut.
Schade darum, wenn ich mir zB dagegen die Mariahilferstraße in Wien ansehe... so hätte es werden können, nur halt mit Schienen in der Mitte. Aber ja, da und dort ein Baum, Gastgärten, ansprechende Oberflächengestaltung, keine PKW. Da würden bestimmt viele Passante  auch mal vom HBF in die Stadt bzw zurück spazieren, aber so?

 Man hat vor 10 Jahren die Annenstraße kaputt gemacht. Die Grazer Annenstraße mit der Wiener Mariahilferstraße zu vergleichen ist irrwitzig. Die Annenstraße wird künftig die Straße für asiatische, afrikanische und islamisch geprägte Kleingreisler werden. Die einheimischen Grazer werden immer mehr diese Straße meiden. Was sollen sie dort auch kaufen?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 27, 2021, 21:36:11
Der Branchenmix geht aber halt auch einher mit der Kundschaft. Jetzt sind dort Großteils Geschäfte, die in der Gastronomie eben Chinalokale wären- also die unterste Nutzungsstufe vor dem Leerstand. Mit einer Belebung und Attraktivierung, welche die Kundenfrequenz hebt und den Kundenmix breiter streut (also auch Leute, die freiwillig dort durchgehen) würde  auch wieder attraktivere Geschäfte kommen. Die Annenstraße war früher die attraktivste Einkaufsstraße,  und sie verbindet wie die Mariahilferstraße in Wien den Bahnhof mit dem Zentrum, in den 50ern und 60ern waren beide auf Augenhöhe...
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Sanfte Mobilität am April 27, 2021, 21:42:04
Naja, man hätte die Chance gehabt mit einem mutigen Beschluss die Straße vor einem Jahrzehnt wiederzubeleben. Und ja, selbst "Einheimische" können dort einkaufen gehen, z. B. zum besten Gewürzhändler der Stadt, außerdem gibt es dort durchaus auch ansprechende Gastronomie (Esperantoplatz) und sogar ein Kino, glaube ich ;-) - und mit dem Möbelhaus sollte es eigentlich auch einen entsprechenden Frequenzbringer geben. Ein weiteres, neues Hotel kommt ja auch beim Bahnhofgürtel, da könnte eigentlich die Gastro profitieren.

Dass der Branchenmix im Moment nicht ideal ist, ist auch klar, aber sowas braucht eben Zeit und - die richtigen Bedingungen, was auch andere Straßen (z. B. die Grazer Mariahilfer Straße) beweisen. Die Chance für diese richtigen Bedingungen hat man leider damals versäumt. Schau mer mal, jetzt ist natürlich auch noch Corona dazwischen gekommen, da wird es (leider) überall Probleme (sprich: Geschäftsschließungen) geben.

W.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: FlipsP am April 27, 2021, 22:08:41
Es wurde definitiv vor 10 Jahren die chance vertan. Wenn man diesen Fehler aber heute rückgängig machen würde, sehe ich es nicht als gesetzt, dass es sich nicht wieder zum positiven ändern wird. Nicht von heute auf morgen, aber je früher anfängt, desto früher kommt der positive Aspekt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: VarioRunner am April 27, 2021, 22:24:28
Zitat
Man hat vor 10 Jahren die Annenstraße kaputt gemacht. Die Grazer Annenstraße mit der Wiener Mariahilferstraße zu vergleichen ist irrwitzig. Die Annenstraße wird künftig die Straße für asiatische, afrikanische und islamisch geprägte Kleingreisler werden. Die einheimischen Grazer werden immer mehr diese Straße meiden. Was sollen sie dort auch kaufen?
Vollkommen richtig, die Grazer Kleingeister werden die Annenstraße meiden. Aber die braucht eh niemand ...

Offenbar warst Du noch nie bei einem dieser Greisslerläden (die übrigens die "alteingesessenen" Greissler ersetzten, weil diese offensichtlich wegen zuwenig Gewinn zusperrten) sonst würdest Du ja wissen, dass es da frische und gute Waren (zB Obst und Gemüse) zu günstigen Preisen gibt.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Vitus am April 27, 2021, 22:32:57
. Die Annenstraße war früher die attraktivste Einkaufsstraße,  und sie verbindet wie die Mariahilferstraße in Wien den Bahnhof mit dem Zentrum, in den 50ern und 60ern waren beide auf Augenhöhe...

Bin als Schüler in den 1960er und dann in den 1970er gern entlang der Annenstraße gegangen, besonders in der Adventzeit war die Straße ein Erlebnis Als erste Straße, lange vor der Herrengasse, gab es dort eine Weihnachtsbeleuchtung. Aber heute hat sich die einheimische Kaufmannschaft aus dieser Straße zurückgezogen. Die Geschäftslokale sind für größere Betrieb viel zu klein und anscheinend waren auch die Vermieter alles andere alsk kooperativ. Es fehlten einfach in dieser Straße moderne Leitbetriebe.  Leiner und heute Billa Plus, schon mehr am Bahnhofgürtel ziehen keine Einkaufswilligen in der Annenstraße. Der C&A wird zum Hotel. Bin gespannt wann das alte Hotel 3 Raben schließen wird. Schließlich gibt es am Bahnhofgürtel/Eggenbergerstraße zwei neue Hotels.Erst ab der Vorbeckgasse ist die Annenstraße etwas belebter. Also was soll eine Fußgängerzone bringen, Der Anteil der Migranten wird erhöht, somit, wie geschrieben , hat der Grazer/die Grazerin dort nichts mehr verloren. 

@ Variorunner: Um preisgünstiges Obst und Gemüse zu bekommen brauche ich nicht in die Annenstraße gehen oder fahren. Die türkischen oder kurdischer Händler gibt es überall in Graz (z.B.Keplerstraße oder Lendplatz). Übrigens bin ich kein Grazer Kleingeist sondern Realist.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: VarioRunner am April 27, 2021, 22:38:53
Zitat
Also was soll eine Fußgängerzone bringen, Der Anteil der Migranten wird erhöht, somit, wie geschrieben , hat der Grazer/die Grazerin dort nichts mehr verloren.
Du kannst das sicher wissenschaftlich belegen, dass eine Fußgängerzone den Anteil an Migranten erhöht, oder?
Und weltoffene Grazer (= die überwiegende Mehrheit) werden eine "weltbunte" Fußgängerzone gerne frequentieren, da bin ich sicher.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: scheurin am April 28, 2021, 06:35:03
In Österreich gibt es den festen Glauben, dass fast alles sta(a/d)tlich gelenkt sein muss. À la die Annenstrasse "bekommt" eine Erneuerung und alles wird gut. Das ganze müsste von innen heruas kommen und nicht aufoktroyiert werden.

Zur Sache selbst wäre es leider Zeit- und Geldverschwendung. Früher brauchte man diese 2 Einkaufsstrassen. Dann kamen die Shoppingcenter, jetzt eben das Internet. Hier ist die Innenstadt für das Einkaufen unnötig geworden (meine das nicht wertend). Nur als Beispiel wollte "offline" einen Apfelstecher kaufen und war bei 3 oder 4 Geschäften ohne Erfolg. Jetzt beim Schreiben fällt mir ein ich hätte bei der Küchenfee fragen können.

Die paar Läden in der Herrengasse reichen völlig aus und nicht mal die ist gut belegt was ich nicht für möglich hielt noch vor ein paar Jahren. Es staut sich bei den unzähligen Eisläden (scheint DAS Geschäftsmodell zu sein), bei den Essensläden und beim Mobilfunk. Ansonsten sehe ich die anderen Geschäfte eher unterbesucht. Auch der Kastner ist eher leer. Im Keller dort sowieso. Nur meine eigene Beobachtung; wie die Situation in den EKZs aussieht weiss ich nicht, bin da fast nie.

Was ich relativ oft benötige sind Spezialgeschäfte. Allerdings ist Graz für diese viel zu klein. Spreche da zum Beispiel von Luxusläden (Cartier, Hermès, ...), welche ich geschäftlich besuche aber auch z.B. die Feinkostabteilung in den Galeries Lafayette ist voll toll. Sowas geht eben gerade mal in Wien und sogar da nur eingeschränkt. Kann man für Graz vergessen. Wie wäre es aber mit einer französischen Bäckerei à la Parémi aus Wien? Oder einem Akdag in der Innenstadt? Ein guter Italiener (wie die Pronto vor Jahrzehnten es mal war)? Was schwedisches? Kulinarik halt. Alles, was man in der Frische nicht im Internet hat.

Als kleines unbedeutendes aber gutes Beispiel: Wir gehen oft zum Franziskanerplatz wegen den guten Nudeln. Klar könnten man auch die grausigen (und teureren) vom Hauptplatz nehmen wie letztens als am Sonntag nur dort offen war. Nach der erneuten Erfahrung würden wir eine lange Anreise in Kauf nehmen nur wegen dieser Nudeln. Nach Hause nehmen (vulgo "liefern") kam für die Kleinen überhaupt nicht in Frage, die Nudeln müssen frisch sein.

Solche kleinen Attraktionen würde es brauchen wie der Eisgreissler, das Mészáros. In Vielzahl.

Sry etwas lang
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Bus 15 O530 Citaro L am April 28, 2021, 07:42:48
Um preisgünstiges Obst und Gemüse zu bekommen brauche ich nicht in die Annenstraße gehen oder fahren.
Es geht ja nicht um preisgünstig! Das bekomm ich beim Diskonter auch.

Ich gehe gerne in diese Läden, weil man da GUTES Obst und Gemüse bekommst wie auf den Märkten im Kroatienurlaub. So etwas bekommst du in keinem Supermarkt bei uns. Vergleiche einmal die riesen Wassermelone, den Knoblauch, die Zuckermelonen mit dem, was du im Supermarkt bekommst. Dann gehst du nurmehr zu den ,,Ausländern" einkaufen, wenn du diese Produkte willst.

Natürlich gibt es diese Geschäfte auch außerhalb der Annenstraße (vor allem in der Gegend Lendplatz). Aber was ist das für ein Argument? Am Lendplatz gibt es auch einen Billa - darf es deshalb in der Annenstraße keinen geben?
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 28, 2021, 08:18:50
Natürlich kann man keinen Erfolg "verordnen", aber man muss zumindest die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Was war der Lendplatz früher z.B. für ein toter, hässlicher Fleck, und nun ist der Marktbereich belebt. Selbiges wäre am Griesplatz bestimmt auch möglich, aber hier hat man bisher dem Platz nicht die Chance gegeben.
Der Karmeliterplatz war früher ein einziger Parkplatz, da waren Fußgänger nur am Weg zu ihrem Auto zu finden - heute ist's dort ganz anders.
Ich würde also schon davon ausgehen, dass es mit der Annenstraße bergauf gehen würde, wenn man sie endlich mit einer entsprechenden Aufenthaltsqualität ausstattet.
Dass dann natürlich nicht gleich bei Eröffnung der Zara, H&M, Media Markt einziehen werden ist schon klar, aber braucht man die zwingend? Die Stärke der Innenstädte ist definitiv der Mix von noch immer unverwechselbaren Spezialgeschäften, Gastronomie, Ambiente und guter Erreichbarkeit.
Mit der Fußgängerzone würde primär einmal die Gastronomie aufblühen können, was aber auch Passanten in die Straße bringt, welche in weiterer Folge auch zu Kunden für die Geschäfte werden können. mit entsprechendem Marketing auch noch dazu, z.B. einem Fest wie dem Lendwirbel, oder dem Flohmarkt in der Wiener Neubaugasse, könnte man wohl weiteres Publikum anziehen, das sonst diese Straße gemieden hätte.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: scheurin am April 28, 2021, 08:38:21
Der Karmeliterplatz war früher ein einziger Parkplatz, da waren Fußgänger nur am Weg zu ihrem Auto zu finden - heute ist's dort ganz anders.

Jetzt bin ich mal ganz böse: Die ÖVP-Bonzenburg in die Annenstrasse zwangsübersiedeln und in ein paar Jahren sieht es dort prächtig aus  :hehe:
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 28, 2021, 08:48:33
Nur so als Gedankenexperiment, welche Geschäfte in der Annenstraße Erfolg haben könnten:
Ich bin ja mal gespannt, wie sich der Ikea in Wien am Westbahnhof entwickelt, denn ich wäre ja sehr dafür, dass es auch kleine Innenstadt-Ikeafilialen gibt, wo man so die alltäglichen Dinge aus dem Sortiment bekommt. Geschirr, Kerzen, Servietten, Lampen, Stoffe sowie Ersatzschrauben und so. Das ginge auf relativ wenig Fläche, würde ein gänzlich anderes Publikum bedienen und sich bestimmt rechnen, weil, wegen 1 Pkg Servietten und 2 Untersetzern fahre ich nicht extra zum Ikea, aber wenn es bequem am Weg liegt und ich nicht durch den ganzen Markt muss, dann hole ich mir dort natürlich gerne zum Service oder Tischtuch passende Ausrüstubg und Deko. Wenn man diet dann auch die Möbel an Terminals ansehen, konfigurieren und heim liefern lassen könnte wäre das eine tolle Ergänzung und in einem eher jung/alternativ/hip geprägten Viertel bestimmt ein Erfolg-die Annenstraße oder Annenpassage wäre in meinen Augen Goldrichtig dafür, um dieses Experiment zu wagen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: FlipsP am April 28, 2021, 09:29:08
Ein IKEA city würde mir gut gefallen, der wäre sicher ein Magnet. Ich hätte dafür ja das Gebäude das Niceshops gerade am Rosseggerhaus bezieht genutzt.
Wo wäre denn deiner Meinung nach eine IKEA-taugliche Lokalität?

Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: Vitus am April 28, 2021, 09:49:57
Zitat
Also was soll eine Fußgängerzone bringen, Der Anteil der Migranten wird erhöht, somit, wie geschrieben , hat der Grazer/die Grazerin dort nichts mehr verloren.
Du kannst das sicher wissenschaftlich belegen, dass eine Fußgängerzone den Anteil an Migranten erhöht, oder?
Und weltoffene Grazer (= die überwiegende Mehrheit) werden eine "weltbunte" Fußgängerzone gerne frequentieren, da bin ich sicher.

Der "weltoffene Grazer" möchte aber nicht in 27 leere und staubige Geschäftsauslagen starren!. Sogar deine vielgepriesenen Obst und Gemüsehändler sperren , mangels Kunden, schon die Geschäfte zu. De facto ist eigentlich die Annenstraße schon jetzt eine Fußgängerzone, zumindest stadtauswärts, allerdings fehlt halt das Grünzeug.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: FlipsP am April 28, 2021, 10:07:10
Ich geb dir Recht! Es fehlt grün, aber viel wichtiger: Es ist eines noch immer viel zu viel - nämlich der MIV!

Wenn das Ambiente und die Aufenthaltsqualität geschaffen wird, dann kommen einerseits die Kunden und andererseits die Geschäfte und Lokale. Um das zu beschleunigen kann man noch ein paar wenige ,,Magneten" nutzen, aber im Grunde kann man international sehen, dass es funktioniert.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: VarioRunner am April 28, 2021, 10:14:24
@Vitus:
Hast Du schon einmal hinterfragt, warum so viele Läden leer stehen?
Neben der Kundenfrequenz ist einer der Gründe sicher der, dass die Hauseigentümer horrend hohe Pacht- und Mietzinse verlangen, die nicht mehr bezahlt werden wollen. Ich schlage vor: kaufe die Häuserzeilen in der Annenstraße auf und biete die Geschäftslokale nicht zu astronomischen, sondern zu irdischen Mieten an - ich bin sicher, in kurzer Zeit gibt es keine leer stehenden Geschäfte mehr! ...
Und mit den Geschäften kehren die Kunden zurück und auch die Leute, die einfach nur durch eine belebte Straße lustwandeln wollen ...

Zum Grünzeug: da (wie auch bei vielen anderen Dingen) müsste die Stadtregierung einmal über den Tellerand blicken - ein Beispiel aus jüngerer Zeit: in Linz wurde der Hauptplatz durch eine Begrünung (es wurden Bäume und andere Pflanzen in Holztrögen aufgestellt) recht nett aufgewertet.

@FlipsP:
die Idee mit Ikea ist einerseits gut, andererseits bietet in dieser Gegend eh schon der Leiner ein recht ähnliches Sortiment.

Zitat
Ich gehe gerne in diese Läden, weil man da GUTES Obst und Gemüse bekommst wie auf den Märkten im Kroatienurlaub. So etwas bekommst du in keinem Supermarkt bei uns.
Exakt, so ist es,mehr ist dazu eh nicht zu sagen!
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: FlipsP am April 28, 2021, 10:18:57
@FlipsP:
die Idee mit Ikea ist einerseits gut, andererseits bietet in dieser Gegend eh schon der Leiner ein recht ähnliches Sortiment.

Danke, die Idee ist aber nicht von mir. Wobei ich mir vorstellen kann, dass ein ,,IKEA city" eine andere Kundenschicht anspricht, als der Leiner.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: riggnix am April 28, 2021, 11:16:00
Nur so als Gedankenexperiment, welche Geschäfte in der Annenstraße Erfolg haben könnten:
Ich bin ja mal gespannt, wie sich der Ikea in Wien am Westbahnhof entwickelt, denn ich wäre ja sehr dafür, dass es auch kleine Innenstadt-Ikeafilialen gibt, wo man so die alltäglichen Dinge aus dem Sortiment bekommt. Geschirr, Kerzen, Servietten, Lampen, Stoffe sowie Ersatzschrauben und so. Das ginge auf relativ wenig Fläche, würde ein gänzlich anderes Publikum bedienen und sich bestimmt rechnen, weil, wegen 1 Pkg Servietten und 2 Untersetzern fahre ich nicht extra zum Ikea, aber wenn es bequem am Weg liegt und ich nicht durch den ganzen Markt muss, dann hole ich mir dort natürlich gerne zum Service oder Tischtuch passende Ausrüstubg und Deko. Wenn man diet dann auch die Möbel an Terminals ansehen, konfigurieren und heim liefern lassen könnte wäre das eine tolle Ergänzung und in einem eher jung/alternativ/hip geprägten Viertel bestimmt ein Erfolg-die Annenstraße oder Annenpassage wäre in meinen Augen Goldrichtig dafür, um dieses Experiment zu wagen.

Die Idee find ich echt interessant. Das wär für Ikea oder Ähnliches ein echt guter Standort. Erinnert mich für "Kleinzeug" sehr an den großen SEWA im Roseggerhaus. Und auch sonst: Wie oft ich mir schon gedacht habe: "Ich bräuchte ein paar Kleinigkeiten vom Ikea, aber da bin ich viel zu lange unterwegs." Ich glaube, das würde auf Anhieb richtig gut funktionieren.


Zum Thema Aufenthaltsqualität und MIV:

Wie wäre es, wenn man einfach die Einbahn in Orpheumgasse und Sankt-Georgen-Gasse umdreht, sodass dort dann ein Einbahnring im Uhrzeigersinn entsteht (Volksgartenstraße natürlich ohne Einbahn)?

Das könnte den Durchzugsverkehr in der Annenstraße glaube ich sehr stark verringern, ohne die Erreichbarkeit wirklich einzuschränken. Nur von Westen kommend müsste man um den letzten Block bei der Orpheumgasse fahren, dort würde man aber vermutlich sowieso einen Parkplatz suchen.
Umsetzung wäre sehr simpel, nur die Kreuzung Annenstraße/Volksgartenstraße wird komplizierter, weil man Linksabbiegen erlauben müsste. Das könnte wieder Verkehr Richtung Lendplatz anziehen, wobei man das vielleicht mit einer Ampelschaltung, die "schlecht genug" ist abdämpfen kann.

Als Effekt könnte man zwischen Volksgartenstraße und Vorbeckstraße die West-Ost-Spur auflassen und durch Platz für Fußgänger und Gastgärten ersetzen. Und der Verkehr würde in diesem Stück gegen 0 gehen.

Das wäre sogar als kurzzeitiges Experiment interessant; man müsste ja nichts umbauen.
Titel: Re: Neugestaltung Annenstraße
Beitrag von: PeterWitt am April 28, 2021, 13:19:24
Ein IKEA city würde mir gut gefallen, der wäre sicher ein Magnet. Ich hätte dafür ja das Gebäude das Niceshops gerade am Rosseggerhaus bezieht genutzt.
Wo wäre denn deiner Meinung nach eine IKEA-taugliche Lokalität?
Das Roseggerhaus wäre bestimmt eine tolle Location, aber auch zB der ehemalige Grohs (dort ist jetzt glaube ich ein E-Bike Shop) oder ggf. der Joka (gibt's den noch?) wären wegen ihrer Lage zwischen Bahnhof und Roseggerhaus optimal. 
Noch mehr Fläche wäre natürlich in der Annenpassage, aber da wäre der Effekt für die Straße wieder gering.

Und es stellt sich ja auch die Frage, ob man nicht die eine oder andere Geschäftsfläche zusammengelegt zu einer größeren, eine große Kette kann sich sowas ja leisten...