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Thema: Neugestaltung Annenstraße (72873-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #165
Hier sind nun Juryprotokoll, sowie Details zu den diversen prämierten Einreichungen zu finden:
http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/beitrag/10166245/2852837/

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #166

Danke

http://www.stadtentwicklung.graz.at/cms/dokumente/10166245_2852837/adb8e727/Baldauf_Projekt_11.jpg
Graugelbe Granitplatten - auf jeden Fall eine schönere Farbe als die rote Laufbahn (gibt es die noch?) in der Jakoministraße.
Allerdings würde ich für diese Variante den Autoverkehr komplett verbannen - zumindest vom Gürtel bis zum Rosegger-Haus.

Schade, dass dieses Projekt es nicht geworden ist - ziemlich gelungen - einzig die quadratischen Pflanzen sehen etwas eigenwillig aus.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #167
Tja, da wird wirklich Geld in die Hand genommen:
Gestrahlter kunstharzgebundener Asphalt und auch die gesägten Granitplatten sind nicht billig. Ich hoffe auch, daß die in Salzburg vor dem Festspielhaus aufgetretenen Probleme bei der Planung berücksichtigt wurden: http://oesterreich.orf.at/salzburg/stories/124941/   :-\

Den quaderförmigen Baumkronen würde ich nicht allzuviel Bedeutung beimessen, das dürfte unter künstlerischer Freiheit des Grafikers zu verbuchen sein.

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #168

Gestrahlter kunstharzgebundener Asphalt und auch die gesägten Granitplatten sind nicht billig.


Ich könnte mir gut vorstellen dass man die Platten dann vielleicht doch aus Beton gießt - wäre zwar nicht im Sinne des Erfinders, aber so lange man eine helbwegs gute Betonqualität wählt soll's mir auch recht sein.

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #169
Annenstraße Graz: Einstimmiges Jury-Votum für Siegerprojekt
   
,,Schweizer Berlinerin" Rita Mettler überzeugte mit ihrem Entwurf - jetzt geht es unverzüglich an die Umsetzung der ,,neuen Annenstraße" bis zum Jahr 2013.

The eagle has landed - zwar nicht auf dem Mond, aber mit ähnlicher Wichtigkeit für Graz in der Annenstraße: Nach zwei intensiven Beratungstagen hat sich die Jury im Architekturwettbewerb zur Gestaltung der künftigen Erlebnisstraße Annenstraße für den Entwurf der Landschaftsarchitektin Rita Mettler - einer gebürtigen Schweizerin mit Büros in Berlin und im Schweizer Gossau - als Siegerprojekt entschieden. In einem einstimmigen Votum verwies Mettler mit ihrem Team die Vorschläge der Münchner Büros realgrün Landschaftsarchitekten sowie bauchplan Landschaftsarchitektur und urbanismus auf die Plätze. Juryvorsitzende Univ.-Prof. DI Gabriele Kiefer aus Berlin lobte den aus 30 Einreichungen ausgewählten Siegerentwurf nicht nur wegen klarer Antworten auf entscheidende Fragen - etwa wieviel Grün die Annenstraße vertrage und ob man den Asphalt nicht stellenweise durch andere, edle Materialien ersetzen könne -, sondern auch wegen seiner Liebe zum Detail: ,,So wurde beispielsweise auch nicht auf Sitzgelegenheiten vergessen, die mit Rückenlehnen für eine bequeme Nutzung durch ältere Menschen ausgestattet sind!" Jeder der entstehenden Platzbereiche werde mit Grün ausgestaltet, eine Bestückung mit Naturstein - je nach Nutzung mit Kleinstein oder Platten, was den Prinzipien des Shared-Space-Konzepts nahekommt - sorge für entsprechende Veredelungen. Kiefer: ,,Wir von der Jury haben bewusst nachhaltige Lösungen gesucht, die wir im Siegerprojekt von Rita Mettler am stärksten gefunden haben!"

Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl freute sich bei der heutigen Projektpräsentation im Grazer Haus der Architektur über das Wettbewerbsergebnis, das ein weiterer wichtiger Meilenstein bei der Aufwertung des historisch benachteiligten Westens der Stadt sei: ,,Dass wir nach dem Bildungsschwerpunkt in Eggenberg jetzt binnen weniger Stunden die künftige Gestaltung der Annenstraße präsentieren und das neue Bad Eggenberg eröffnen können, erfüllt mich mit Stolz!" Insgesamt würden in den kommenden Jahren gemeinsam mit Partnern in die Annenstraße und den Bereich des Hauptbahnhofs rund 320 Millionen Euro investiert. Basis für das Konzept der neuen Annenstraße sei die gemeinsame Entwicklung einer Verkehrslösung gewesen, jetzt führe man auch schon intensive Gespräche über eine interessante Wohnbebauung rund um das Traditionsmöbelhaus Leiner, das ebenfalls Pläne für einen Ausbau und eine Revitalisierung wälze. Nagl lud auch die privaten Hauseigentümer zu Verbesserungsmaßnahmen ein, die am besten mit der Neugestaltung der Annenstraße Hand in Hand gehen sollten: ,,Dann haben wir einen gemeinsamen attraktiven Auftritt bei der Eröffnung im Jahr 2013!" Durch die Einbeziehung aller Interessensgruppen sei die Annenstraße auch ein gelebter Beitrag zur Integration.

Als ,,neuen Äquator in der kleinen Welt Graz" bezeichnete Bürgermeister-Stellvertreterin Lisa Rücker die künftig aufgewertete Annenstraße. Der einst wichtige Handelsweg werde zum Eingangstor der Stadt aus Richtung Westen, die Reduktion der Autos durch die neue Verkehrsführung schaffe mehr Platz für Menschen, der hoffentlich zum Flanieren in Richtung Innenstadt genutzt werde. Rücker verwies vor allem auf den neuen Ansatz in der Vorbereitung: Im Zuge eines Stadtteilmanagements hatten alle betroffenen Gruppen - von Wirtschaftstreibenden über Wohnungseigentümer, Vereine und Initiativen bis hin zu Menschen mit Behinderungen, Migranten und den Bezirksvertretungen - die Möglichkeit bekommen, ihre Sichtweisen und Wünsche in die Planung einzubringen. ,,Das Engagement aller Mitwirkenden war vorbildlich, ebenso die Identifikation mit dem Projekt. Jetzt gilt es noch die Dürreperiode der Bauarbeiten zu durchtauchen, dann haben wir gemeinsam etwas Großes geschafft!"

Als ,,mutigen Schritt der Politik" lobte der Grazer Baudirektor DI Mag. Bertram Werle den Entschluss, sich auf die neue Verkehrsführung als Grundlage der künftigen Erlebnisstraße zu festzulegen. Die jahrelange Vorarbeit zahlreicher städtischer Abteilungen habe im Zusammenwirken mit externen Partner in ein ,,überzeugendes Wettbewerbsergebnis" gemündet, das man jetzt unter Projektkoordination der Stadtbaudirektion zügig umsetzen werde. Das sei nicht zuletzt deshalb möglich, weil die Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro - davon entfallen sieben Millionen auf die Neugestaltung der Annenstraße inklusive der neu entstehenden Plätze und der Rest auf Maßnahmen im Umfeld - bereits im Rahmen einer Projektgenehmigung durch den Gemeinderat beschlossen seien. Werle sieht für das gesamte Annenviertel durch die Neugestaltung eine ,,neue Ära anbrechen". Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, erfolge die Umsetzung in enger Kooperation mit allen anderen Bauträgern einschließlich der Holding Graz Linien.

Der Vorstand des Grazer Stadtplanungsamtes, das den Architekturwettbewerb ausgelobt hatte, Dipl.-Arch. Heinz Schöttli, betonte, dass man durch die Einbeziehung von Landschaftsarchitekten in den Wettbewerb zur Annenstraße neue Wege beschritten habe - und das mit durchschlagendem Erfolg: ,,Alle drei Preisträger-Projekte kamen aus Landschaftsarchitekturbüros!" Man werde diese Neuerung daher auch für künftige Wettbewerbe beibehalten, kündigte Schöttli an, der den Siegerentwurf als ,,neues Quantum an Lebensqualität, das für alle Leute spürbar sein wird", bezeichnete. Die Preisträgerin Rita Mettler konnte an der heutigen Präsentation ihres Projektes übrigens nicht teilnehmen - sie befand sich gerade als Jurymitglied bei einem Wettbewerbs-Preisgericht. Zuletzt hatte sie in den vergangenen vier Jahren mit nicht weniger als zwölf Wettbewerbssiegen von sich reden gemacht, darunter große Projekte wie Neugestaltung der Kaiserstraße und der Karl-Friedrich-Straße im deutschen Karlsruhe oder des Max-Frisch-Platzes im Schweizerischen Zürich.

Im Preisgericht für den Annenstraßen-Architekturwettbewerb hatten sich neben der Vorsitzenden Univ.-Prof. DI Gabriele Kiefer (Berlin) und ihrem Stellvertreter Arch. DI Markus Pernthaler (Graz) auch noch Univ.-Prof. Arch. DI Karla Kowalski (Graz), Arch. DI Peter Nageler (Wien) sowie Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle und Stadtplanungsamtsvorstand Dipl.-Arch. Heinz Schöttli befunden. Sie hatten die Wahl aus
30 eingereichten Projekten, von denen 19 aus Österreich kamen.

Die Neugestaltung der Annenstraße mit Gesamtkosten von 8,3 Millionen Euro - sieben Millionen für die Oberflächengestaltung, Begrünung und Möblierung und Plätze, 1,3 Millionen Euro für verkehrliche Begleitmaßnahmen im Umfeld - soll bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein - in enger Verschränkung mit der Sanierung der Straßenbahngleise durch die Holding Graz Linien und dem Bau der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof. Erster Schritt ist die Gleissanierung von der Murgasse bis zur Vorbeckgasse im heurigen Jahr, 2012 folgen die Gleissanierung von der Vorbeckgasse bis zur Babenberger Straße und die Hauptmaßnahmen entlang der Annenstraße. Ende 2012 soll die Straßenbahnunterführung unter dem Gürtel in Betrieb gehen, ehe mit der Entfernung der Gleisprovisorien bis zum Sommer 2013 der oberste Bereich der Annenstraße fertiggestellt sein soll. Die neue Verkehrsführung als Einbahn stadteinwärts schafft viel Platz für Radfahrer, Fußgänger und lädt zum Verweilen ein.


Quelle: GAT.ST

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #170

Ich bin der Meinung, dass sich die Annenstrasse in den nächsten 5 jahren von selber attraktivieren wird.
Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.
Dadurch wird eine Durchmischung der Bevökerungsgruppen, bzw Erhöhung der Kaufkraft entstehen, sprich der Ort wird attraktiver für "seriösere" Geschäfte.
Das ECE und die Verlagerung des "Stadtzentrums" Richtung Westen, Stichwort FH, Stichwort Rheininghausgründe, wird eine weitere Akktrativiereung der Strasse hervorrufen.
Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.


  • Metro5
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #171
Nicht nur Kosmetik, denn wenn dort mehr Leute "urban", d.h. zur Abwechslung mal nicht mit der eigenen Kraxn, unterwegs sind, dann brauchen die auch mehr Platz auf den Straßen. Zur Zeit ist das Gehvergnügen auf der Annenstraße ja ordentlich begrenzt, ganz zu schweigen von den Super-Bimhaltestellen, bei denen man nie so ganz sicher sein kann, ob der nahende Autofahrer Ich-muss-auch-stehenbleiben-Regel bei Haltestellen kennt, gerade bei Leuten, die nicht in einer größeren Stadt wohnen. Aber vielleicht muss es diese "No risk no fun" Antithese zur Nightline geben...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #172


Ich bin der Meinung, dass sich die Annenstrasse in den nächsten 5 jahren von selber attraktivieren wird.
Ein Grund dafür ist , dass zur Zeit recht viel in der Nachbarschaft der Annenstrasse in Wohnbauten investiert wird, die einerseits recht ordendliche Preise haben, aber andereseits durchaus erwschwingliches Wohnen bietet.
Dadurch wird eine Durchmischung der Bevökerungsgruppen, bzw Erhöhung der Kaufkraft entstehen, sprich der Ort wird attraktiver für "seriösere" Geschäfte.
Das ECE und die Verlagerung des "Stadtzentrums" Richtung Westen, Stichwort FH, Stichwort Rheininghausgründe, wird eine weitere Akktrativiereung der Strasse hervorrufen.
Die Gesteigproblematik wird dann Kosmetik.




Hallo thomson und Willkommen im Forum!

Was willst Du uns mit dem Zitat des Beitrags von kayjay sagen?
Dass Du derselben Meinung bist? - Dann solltest Du das unter dem Zitat dazuschreiben...   ;)
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #173

Und es bewegt sich doch

Rosa Aussichten fürs Sorgenkind Annenstraße: Ab Juni legt die Stadt mit der Megabaustelle los. Anrainer: ,,Es ist die letzte Chance."


Totgesagte leben länger. Ein Slogan, scheinbar erfunden für die Annenstraße. Was wurde sie in den letzten Jahren nicht zu Grabe getragen! Von der Politik aufgegeben, den Medien totgeschrieben, vielen Händlern verlassen, den Autofahrern als Parkplatz missbraucht und den Menschen großteils ignoriert.

Lokalaugenschein an einem tristen Freitagvormittag, wieder haben neue Geschäfte einen ,,Zu vermieten"-Zettel in der Auslage picken. Liselotte Neumann, 58, lebt seit 22 Jahren in der Idlhofgasse. ,,Damals war die Straße voller Leben und Geschäfte", erzählt sie. Lang ist's her, seit die Annenstraße drittgrößte Einkaufsstraße Österreichs und beim Brettspiel DKT gleich teuer wie die Wiener Mariahilferstraße war. Neumann hat die Verwandlung von der Annen- zur Pannenstraße erlebt: den Boom der Einkaufszentren, den Zuzug der Ramschläden, die Flucht vieler auf die andere Murseite. ,,Eine Wiederbelebung halte ich für möglich", sagt sie. Aber: ,,Das ist die letzte Chance für die Straße."


Alles wird anders

Ein Ende des Leidenswegs Annenstraße ist in Sicht. Die Stadt Graz nimmt 8,3 Millionen Euro für das Megaprojekt ,,Annenstraße neu" in die Hand. Im Juni werden die Leitungsträger in der gesamten Straße montiert, im Juli die Schienen neu verlegt. Ein Jahr später soll alles anders sein.

Was erwartet uns? Höher gelegte Haltestellen, eine barrierefreie Ebene, ein Radweg. Auf der Nordseite werden die Fußwege bis zu sechs Meter breit, dafür opfert man 130 Parkplätze. ,,Sie wird zur Einbahn stadteinwärts", sagt Baudirektor Bertram Werle.

Dazu: Bäume und Bänke etwa an Metahof- und Esperantoplatz. ,,Wir haben uns für einen Granitbelag und Altstadtpflaster entschieden." Gleich hochwertig wie jenes in der Herrengasse.

So einig hat man die schwarz-grüne Koalition schon lange nicht mehr erlebt. ,,Durch den Umbau wird sich auch das Bild verändern. Die Annenstraße wird zum Annenviertel. Damit verändert sich der Charakter", sagt VP-Bürgermeister Siegfried Nagl. Seine grüne Vize Lisa Rücker ist stolz auf die Verkehrsberuhigung: ,,Die breiteren Gehsteige und die Begrünung der Plätze schaffen Aufenthaltsqualität und stärken auch den Wirtschaftsstandort."

Vorschusslorbeeren, die die Anrainer und Händler der Straße teilen: ,,Vielleicht flüchten unsere Gäste dann nicht mehr in die Innenstadt", sagt Julia Goissa vom Hotel ,,Drei Raben". Kurt Otter, emsiger Kämpfer für die Straße, sagt: ,,Hauptsache, es passiert etwas." Riecht nach Aufbruch. Und Hoffnung.


Von der Straße zum Viertel

Werle spricht von einer Andockung an die Nahverkehrsdrehscheibe und einer logischen Anknüpfung an den Westen - wo auch Reininghaus liege. Und er erwähnt nicht mehr die Straße, sondern gleich das ,,Quartier". Das Annenviertel. Ein Begriff, den eigentlich Margarethe Makovec und Anton Lederer vom Kunstverein <rotor> mit ihrem ,,Annenviertel"-Projekt und konsequenten Aktionen geprägt haben. Ein Begriff, für den man mit Simone Reis auch die erste Stadtteilmanagerin engagierte. ,,Die Stimmung unter den Anrainern ist gut", sagt Reis. Ein Auszug des Annenviertels ist ab nächster Woche im Stadtmuseum (siehe Seite 8 ) zu sehen. ,,Wir holen das Annenviertel ans linke Murufer und schlagen so eine Brücke über die Mur", freut sich Museumschef Otto Hochreiter.

Trotz aller Aufbruchstimmung ist für Lederer aber klar: ,,Es gibt keine Garantie dafür, dass sich die Annenstraße etabliert." Das müsse von unten passieren. Fix: <rotor> rotiert weiter fürs Viertel.


Das Stadtmodell, gespiegelt

Gerade erst im Aufbrauch und schon ein Fall fürs Museum: Das Annenviertel bekommt eine eigene Ausstellung im Stadtmuseum. Ein Lebenszeichen!

Im offiziellen Stadtmodell, das im obersten Stock des Stadtmuseums steht, spielt das Annenviertel keine Rolle. Die Stadtteile Lend, Gries sowie alle anderen, die rechts der Mur liegen, fehlen. Der Fluss ist die Grenze.

Der Sozialhistoriker Joachim Hainzl hat das Modell von 1964, das die Kernstadt von Graz um 1800 zeigt, nun gespiegelt. Für die Installation, die Teil der neuen Ausstellung ,,Schauplatz Annenviertel!" von Stadtmuseum, Stadtteilmanagement und <rotor> ist, hat Joachim Hainzl zahlreiche Gegenstände aus dem Viertel arrangiert. Der rote Faden (auch tatsächlich einer) ist die Annenstraße. Die Verbindungsachsen zwischen Ost und West zeigen den Mühlgang oder die Bahnlinie weiter stadtauswärts. Die Geschichte rechts der Mur sei ,,in erster Linie soziales Thema" so Hainzl und erörtert diese Hälfte von Graz als Industriestandort, Arbeiterbezirk, als jene Seite, die von hohem Bevölkerungs-Wegzug von rechts nach links der Mur gekennzeichnet ist.

Trotz sozialhistorischem Bezug kommt die Gegenwart nicht zu kurz. Teils ironische Verweise zeigen das Kunsthaus via Sonnenbrille als Eyecatcher, leere, weiße Verpackungen (,,ohne Inhalt") mit dem CIS-Logo oder eine in der Proportion riesige Schallplatte für Radio Helsinki.

Bürgerbeteiligung ist auch in den anderen Ausstellungsräumen Programm: in der Schilderbastelecke vom Lendwirbel, der Videobotschaft des Theater im Bahnhof über die Fällung eines Baumes, den Fotos von Karin Lernbeiß, die Hinterzimmer aus dem Viertel fotografiert hat. Prädikat: absolut sehenswert und mit tollem Rahmenprogramm. JULIA SCHAFFERHOFER


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
„Bitte keinen Bogen um die Annenstraße machen!“
Antwort #174

,,Bitte keinen Bogen um die Annenstraße machen!"


Von Vojo Radkovic

vojo.radkovic@grazer.at

Pünktlich zum Schulferienbeginn wird die Annenstraße heuer bekanntlich zur Großbaustelle. Die Straßenbahnschienen werden ausgetauscht, die Bim soll erst ab Schulanfang im September wieder fahren. Dazu kommt noch die geplante Neugestaltung der Annenstraße. Dabei haben die Geschäftsleute, allen voran Dietrich-Wolf Kolaric von der Apotheke ,,Zum Grünen Kreuz", bereits große Existenzsorgen im Zusammenhang mit der sommerlichen Großbaustelle. Kolaric bekommt Unterstützung von Bezirksvorsteher-Stellvertreter Hardy Macher. Macher: ,,Dass der Schienenersatzverkehr in dieser Zeit die Annenstraße nicht anfahren soll, ist unverständlich. Sowohl für die Bewohner des Annenviertels als auch für die Kunden, die die weit mehr als 130 Geschäfte der Annenstraße zum Einkaufen nutzen. Das ist ein absolutes No-Go." Kolaric wiederum hat Vorschläge erarbeitet, die er dem Bezirksrat zur Weiterleitung an das Rathaus vorlegen wird: ,,Man könnte eine Ringlinie installieren, auf der kleinere Busse von der Keplerstraße in Hans-Resel-Gasse, Idlhofgasse und über Elisabethinergasse und Volksgartenstraße in die Keplerstraße zurückfahren. Der große Schienenersatzverkehr könnte über die Keplerstraße, Hans-Resel-Gasse, Idlhofgasse, Ungergasse, Elisabethinergasse, Volksgartenstraße, Josefigasse, den Lendkai und die Tegetthoffbrücke zum Andreas-Hofer-Platz führen." Der Baustellenplan sieht vor, dass ab Juni Leitungsträgerarbeiten inklusive Oberflächengestaltung bis zum Roseggerhaus starten. Ab Juli gibt es dann die Straßenbahngleissanierung inklusive Installierung neuer Haltestellen.


Quelle: www.grazer.at


Wie sollte der Schienenersatzverkehr dort auch fahren können, wenn Baustelle ist. Das würde ja bei laufenden Betrieb die Baustelle umso mehr in die Länge ziehen. Ob eine Ringlinie funktionieren wird, ist wohl fraglich. Wenn, dann ist es gleich gescheiter, die großen Busse durchzuschleusen, sofern möglich.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #175
So wurde die Gleisbaustelle in den 60er Jahren abgewickelt...  ;)

Das wäre heute wahrscheinlich viel zu aufwändig...
Liebe Grüße
Martin

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #176
Das kommt eben von der supertollen Planung. Anstatt einen kompletten Neubau vom Hauptplatz bis zur Unterführungseinfahrt in einem Sommer durchzuführen hat mans aufgeteilt.
War ja ein Schwachsinn sonder gleichen. Man hätte vorriges Jahr eben auf die Sanierung der Murgasse verzichten müssen wenn man in der Planung noch nicht weit genug für die Annenstrasse war.

Allein schon aus kostengründen ists ja Unsinn das ganze so stückweise zu machen. Ist so um ein vielfaches teurer, komplizierter, schlechter für die Holding selbst, schlechter für den Handel, schlechter für die Fahrgäste, schlechter für die Bewohner.

  • Ch. Wagner
Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #177
Ich unterstelle jetzt einmal, daß man sich was dabei gedacht hat. Und sei es nur, um in den Ferien bauen können, in denen naturgemäß weniger los ist. Wir haben ja bei der St.Peter Hauptsraße gesehen, wozu es kommt, wenn man unter großem Zeitdruck arbeiten muß. Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß erst im letzten Jahr die Planung gemacht wurde.
Ebenso glaube ich nicht, daß Herr Kolaric große Einbußen haben wird, lebt er doch von Laufkundschaft und Bewohnern der Umgebung. 
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #178

So wurde die Gleisbaustelle in den 60er Jahren abgewickelt...  ;)

Das wäre heute wahrscheinlich viel zu aufwändig...


Naja, es ist ja nicht nur eine Gleisbaustelle sondern eine komplette Neugestaltung. Das schallgedämmte Betonfundament braucht halt mal einige Zeit zum Aushärten, in der das Gleis nicht befahren werden kann. Man könnte zwar mit Kletterweichen arbeiten, aber dann wird man trotzdem nicht alle 4 Linien durchbringen - dazu reicht die Kapazität einer eingleisigen Strecke einfach nicht. Es wäre also so oder so nur ein "Notbetrieb" und man bräuchte zusätzliche Ersatzbusse. Da finde ich es auch gescheiter man stellt den Betrieb gleich komplett ein und verkürzt damit die Bauzeit.

Die andere Möglichkeit wäre eine größere Veränderung der Gleisachse gewesen (z.b. an den nördlichen Straßenrand, dann würde sich auch eine Abzweigung in die Elisabethinergasse leichter ausgehen), um neben den befahrenen Gleisen das neue komplett fertig herstellen zu können.

Was die Länge der Baulose betrifft: die sind eben genau so gewählt, dass der Neubau über die Ferien sicher fertiggestellt werden kann.

Re: Neugestaltung Annenstraße
Antwort #179

Was die Länge der Baulose betrifft: die sind eben genau so gewählt, dass der Neubau über die Ferien sicher fertiggestellt werden kann.


... v. a. auch mit den vorhandenen Ressourcen bewältigbar sind (Maschinen, Mitarbeiter, Kosten)!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)