Schlimmstenfalls kommt eine Antwort à la "Jeder glaubt, er ist ein Experte für öffentlichen Verkehr und redet mit, auch mit null Erfahrung."
Ich glaube, auf diesem Gebiet könnte ich es mit der Erfahrung von Frau Muhr gerade noch aufnehmen...
Was macht man mit dem Autoverkehr?
Ich hab gar nicht gewußt, dass Dir der so am Herzen liegt!
(Warum wird in dieser Stadt eigentlich nie die Frage gestellt, was mit der Straßenbahn
wirklich passiert?
)
Aber was soll wirklich mit dem Autoverkehr passieren? Grundsätzlich gar nichts!
Der MIV muss nach meiner Ansicht nur konsequent von den Gleisbereichen ferngehalten werden.
Das geht in den meisten Fällen durch bauliche Trennung, an manchen Stellen ist damit natürlich
eine Reduktion der KFZ- Fahrspuren und die Auflassung von Stellplätzen verbunden (die Streichung
der durch die P&R- Häuser Murpark und Fölling ersetzten Stellplätze ist ja ohnehin bis heute nicht
erfolgt [und diese daher auch noch nicht fertig]).
Einzelne neuralgische Punkte (Leonhardstraße, Münzgrabenstraße, Sparbersbachgasse...) wird man halt
auch für den MIV sperren müssen. Diese drei bis vier Kilometer sollten bei einer Gesamtlänge des Grazer
Straßennetzes von 770 km aber eigentlich nicht sonderlich ins Gewicht fallen...
Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, so rigoros vorzugehen wie zB in Frankreich. Wenn, ohne
darüberhinausgehende restriktive Maßnahmen, nur die Straßenbahn vom übrigen Verkehr getrennt
wird, sehen die Menschen selber, welches Verkehrsmittel im Stadtverkehr am effizientesten und auch
am schnellsten ist und werden auch von sich aus umsteigen.
Bei der Anlage von Radwegen war es ja auch in Graz immer schon möglich, die Flächen für den MIV zu
reduzieren - der Rückbau der Keplerstraße von vier auf zwei Fahrspuren ist dafür ja nur das prominenteste,
aber keineswegs das einzige Beispiel.
Und - baulich getrennte - Straßenbahntrassen haben für mich zumindest eine weitaus höhere Priorität
als Radwege.
LG Rainer