Schaut euch doch mal die Altstadt von Graz aus der Vogelperspektive an. Da stehen Bauwerke verschiedenster Jahrhunderte nebeneinander, welche Gebäude fallen hier negativ auf?
Naja dann wäre ja halb Graz kitschig
Man hat es jahrhundertelang geschafft, Gebäude halbwegs harmonisch in das Stadtbild zu integrieren, aber seit 60 Jahren ist da anscheinend nahezu unmöglich geworden.
Das mit den modernen Baumaterialien ist auch ein zweischneidiges Schwert
habe noch nicht viele Büroneubauten gesehen, in denen das Klima ohne technischen Firlefanz annehmbar ist (der wieder fehleranfällig und teuer ist).
Z.B. das schon angesprochene CA-Gebäude in der Herrengasse: 1-2 Stockwerke höher als die Nachbarbauten, andere Dachform, etc... Kann mich hier amadeus und flow nur anschließen.
Wurde halb Graz in den letzten 60 Jahren erbaut? (Ok, das könnte sogar hinkommen aber ich mein natürlich die Altstadt, um die es hier geht).
ZitatEine historisierende Fassade halte ich für grundweg falsch, das sie keinerlei Bezug hat auf unsrige Zeit hatDas ist eine sehr gefährliche Ansicht, die du da hast...Ich bin kein harter Altstadterhaltungsfreak, doch grundsätzlich damit zu argumentieren...?!?Da fragt man sich, ob du schon viel von der Welt gesehen hast...
Eine historisierende Fassade halte ich für grundweg falsch, das sie keinerlei Bezug hat auf unsrige Zeit hat
wieso sollen wir uns nun anbiedern?
Und in diesem Fall geht es hier nicht um hässliche Nachkriegsbauten die es tatsächlich verdient haben, zeitgemäss aufpoliert zu werden (wie zB. Stadtwerke, Dorotheum,...)
Ein Beispiel dafür und gleichzeitig ein Beispiel für einen Bauherren, der auch in der heutigen Zeit noch repräsentativ baut, wäre die Zentrale der Steiermärkischen am Andreas Hofer Platz gewesen. Die ist wirklich ein Nachkriegsbau und wurde IMHO gelungen von ihrem 60er-Look befreit.
Es ist alles nur Gewohnheitssache. Schau gewisse Gebäude in der Herrengasse (Bankgebäude) oder am Hauptplatz (Verkehrsbüro) an. Paßt wie die Faust aufs Auge dazu, fällt uns heutzutage aber überhaupt nicht auf.
Die Stadtwerke sind kein Nachkriegsbau sondern von 1930 und denkmalgeschützt
Das Dorotheum ist auch schon lange vor dem Krieg entstanden, wurde aber in den 60ern leider "erfolgreich" modernisiert. Für mich das häßlichste Gebäude der Stadt.
Das mag zwar seinerzeit modern gewesen sein, aber wer da schon mal drinnen war (vor allem in den oberen Stockwerken), dem müsste dieser modrige Geruch sofort auffallen. Keine Ahnung, woher dieser Geruch kommt - vielleicht sind es die alten Holztüren?
Sehe ich auch so. Da schaut ja das damalige viel schöner aus - Vor allem auch gegenüber dem Steirerhof. (Wobei der heutige Steirerhof auch nichts besonderes ist )
Ja, der neue Look schaut elegant aus und gibt dem Andreas-Hofer-Platz etwas Flair. Ich kann mich jetzt gar nicht mehr erinnern, wie das Gebäude vor dem Umbau aussah?
Das wurde ja nicht als Dorotheum gebaut, das war ein Kaufhaus. Das Dorotheum war früher in der Bürgergasse.
Übrigens möchte ich auch wenn der Thread länger her ist - weil kürzlich von mir bemerkt hier ein gelungeres Beispiel bringen:
Zitat von: Torx am Dezember 28, 2010, 13:51:58Übrigens möchte ich auch wenn der Thread länger her ist - weil kürzlich von mir bemerkt hier ein gelungeres Beispiel bringen:Gelungenes Beispiel?!Für mich ist das Haus am Dietrichsteinplatz wohl das Negativbeispiel schlechthin für den Ausbau/Umbau/Neubau eines Altbauhauses. Hier einen öden und nichtssagenden Klotz hinzustellen und alibihalber die Fasadengestaltung des ursprünglichen Hauses in den ersten beiden Geschossen zu übernehmen nur damit dann die Dachhöghengestaltung einheitlich bleibt kann wohl kaum das Ziel sein. Gerade wo es zwei Ecken weiter an der Kreuzung Grazbachgasse mit Wielandgasse schon lange ein sehr gutes Beispiel gibt wie man etwas modernes in eine Altbauzeile eingliedern kann.Selbst die Einhhaltung der Dachform und Höhe ist in dem Fall am Dietrichsteinplatz sinnlos weil vier Häuser weiter oben in der Sparbersbachgasse auch schon ein höherer Neubau steht (vom Hochhaus am Platz selbst ganz zu schweigen).