Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf (59568-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Michael
  • Styria Mobile Team
Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf

Neue Aufsichtsratschefs der Grazer Stadtwerke starten Strom-Offensive.


Der Wasserspiegel der Mur könnte sich um ein, zwei Meter heben

In Zeiten steigender Energiekosten belebt die Grazer Stadtwerke AG die Pläne für ein Grazer Murkraftwerk im Bezirk Puntigam wieder. Das Projekt, das wegen zu hoher Kosten 2001 ad acta gelegt worden ist, soll nun angegangen werden. "Der Aufsichtsrat hat dem Vorstand diesen Auftrag erteilt", bestätigte gestern der neue Aufsichtsratsvorsitzende der Grazer Stadtwerke AG, Ernst Wustinger.

Mur steigt. Ziel sei es, die Stadtwerke zu einem "integrierten Energiekonzern zu entwickeln, der auch Strom produziert", erläuterte Vize-Aufsichtsratschef Oswin Kois, der auch gestalterische Chancen für den Eigentümer Stadt Graz sieht: "Der Wasserspiegel der Mur würde sich um ein, zwei Meter heben, was sogar die Schifffahrt am Fluss und in Folge eine attraktiver Ufernutzung ermöglichen könnte."

Damit entstünden bei Graz mittelfristig sogar drei Staustufen. Sollen doch jene zwei von Verbund und Energie Steiermark geplanten in Gössendorf und Kalsdorf bereits ab 2010 ans Netz gehen. Die Energie Graz (EGG), eine Tochter der Stadtwerke AG, soll die Gespräche mit ihrem Miteigentümer, der Energie Steiermark, aufnehmen. EGG-Geschäftsführer Rudolf Steiner wird das bereits entwickelte Projekt nun neu kalkulieren: "Wir müssen inzwischen mit einem Investitionsbedarf von 80 Millionen Euro rechnen." Zum Vergleich: Die Staustufen in Gössendorf und Kalsdorf kosten zusammen rund 115 Millionen Euro.

Neue Straßenbahnen. Als weitere wichtige Ziele und Herausforderungen der Stadtwerke AG nannte Wustinger die Anschaffung neuer Straßenbahnen für Graz und die Übernahme der profitablen Geschäftsfelder Müllentsorgung und Kanal von der Stadt Graz.

Quelle: www.kleine.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #1
Zweitgrößte österreichische Auenlandschaft soll durch neue Kraftwerke gefährdet sein, daher hat man Einwände bei der Umweltverträglichkeitsprüfung angekündigt.


Der steirische Naturschutzbund hat am Montag gemeinsam mit dem Umweltdachverband in Graz bekannt gegeben, dass man gegen zwei geplante Wasserkraftwerke an der Mur im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung Einspruch erheben werde. Die Kraftwerke sollen südlich von Graz in Gössendorf und Kalsdorf (Bezirk Graz-Umgebung) gebaut werden und rund 45.000 Haushalte mit Strom versorgen. Naturschützer sehen die Murauen gefährdet.

Einspruchsfrist. Noch bis 26. Juni läuft die sechswöchige Einspruchsfrist im UVP-Verfahren für die Kraftwerksprojekte an der Mur, in den nächsten Tagen wird der steirische Naturschutzverbund Einspruch erheben. Die Umweltschützer sind davon überzeugt, dass die Kraftwerke die mit rund 720 Hektar zweitgrößte Auenlandschaft Österreichs unwiederbringlich zerstören würden. Seltene Tier- und Pflanzenarten seien bedroht, außerdem würde die Au austrocknen.

Verbund. Von der Energie Steiermark, die mit dem 50:50-Partner Verbund das Projekt federführend abwickelt, gibt es ein 100 Punkte umfassendes Programm mit Maßnahmen zum Umweltschutz im Zuge des Kraftwerksbaus - rund 15 Mio. Euro sollen der Aufwertung und Erhaltung der Au zugute kommen. Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer des Naturschutzbundes, gibt sich damit nicht zufrieden: "So ein Programm wäre ohne den geplanten Bau gar nicht nötig. Und auch trotz dieses Programmes wird es zu einer Qualitätsverminderung in den Murauen kommen." Man könne kein natürliches Fließgewässer in ein künstliches Gewässer umwandeln, ohne dass dabei Natur zerstört werde.

Vorwürfe. Bei der Energie Steiermark zeigt man sich überrascht über die Vorwürfe der Umweltorganisationen, da man eigentlich "sehr dialogorientiert und gut zusammen arbeitet", wie Sprecher Urs Harnik-Lauris betont. Man stehe weiterhin zu dem erarbeiteten Maßnahmenkatalog. Es gehe eigentlich um eine Renaturierung, zumal die Mur wieder weitgehend in einen Zustand rückgeführt werde, wie er vor 150 Jahren vor der Regulierung bestanden habe.

Kraftwerke. Die beiden geplanten Kraftwerke sollen 115 Mio. Euro kosten und eine Leistung von 18,7 beziehungsweise 18,5 MW Leistung erzielen. Während der Bauphase könnten etwa 1.500 Arbeitsplätze in der Steiermark geschaffen werden. Voraussichtlicher Baubeginn ist 2008/2009, drei Jahre später sollen die Kraftwerke in Betrieb gehen.

Quelle: www.kleine.at


War ja klar, das Einsprüche kommen - Ist ja überall so.

Ist in diesem Zusammenhang nicht geplant, einen Seitenarm für die Mur zu errichten?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #2

Naturschützer kämpfen für Erhalt der Murauen

Einspruch gegen geplante Kraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf - Seltene Tier- und Pflanzenarten sind angeblich bedroht.

Gegen zwei geplante Kraftwerksprojekte in Graz Umgebung hat der steirische Naturschutzbund im Zuge der Umweltverträglichkeitsprüfung Einspruch erhoben. Am Dienstag präzisierten die Naturschützer ihre "massiven Bedenken". Die Kraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf würde die mit rund 720 Hektar zweitgrößte Auenlandschaft Österreichs unwiederbringlich zerstören.

Murauen. Das biogenetische Reservat "Murauen" südlich von Graz gehört laut Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Steiermark, zu den artenreichsten Lebensräumen der Steiermark. Genau dieser Lebensraum sei nun durch die beiden Kraftwerksprojekte gefährdet. Durch eine "harte Ufer-Verbauung", ständigen Turbinenlärm und auch in der Nacht aktive Lichtanlagen würde der "Wildnischarakter" des Gebietes nachhaltig verloren gehen. Seltene Tier- und Pflanzenarten seien dadurch bedroht. "Eine Wasserkraftnutzung der freien Fließstrecke ohne gravierende ökologische Auswirkungen ist nur schwer vorstellbar", so Ehrenpaar.

Netzwerk. Die Murauen im Grazer und Leibnitzer Feld gehören seit 1996 zum Netzwerk der biogenetischen Reservate. Dieses internationale Programm wurde 1976 vom Europarat beschlossen und umfasst heute über 340 Gebiete in mehr als 30 Ländern. In Österreich sind 56 biogenetische Reservate ausgewiesen. Graz habe nun die Möglichkeit, ähnlich dem "Nationalpark Donauauen", einen "Wildnislebensraum von unbezahlbarer Wertigkeit" unweit der Stadt zu erhalten, so Ehrenpaar.

Fakten

Die beiden geplanten Kraftwerke sollen 115 Mio. Euro kosten und rund 45.000 Haushalte mit Strom versorgen werden. Voraussichtlicher Baubeginn ist 2008/2009, drei Jahre später sollen die Kraftwerke in Betrieb gehen.

Quelle: www.kleine.at
  • Zuletzt geändert: Januar 08, 2009, 12:57:35 von PM
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #3
Bin zwar umweltbewusst aber kein extremer Ökofuzzi, aber die Kraftwerke in den Auen gehören auch meiner Meinung nach verboten.
Muss denn auch noch das letzte fast unberührte Stück Land in unserer Umgebung zugemauert werden???
Auf der Erde sind nicht nur Menschen zu Hause sondern auch Tiere etc. und diese haben genau so ein Recht in ihren Gebieten zu leben.
Leider ist es aber so, dass Tiere, die nicht ins Konzept der Menschen passen abgeknallt oder durch Verbauung vertrieben werden...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #4
Bin nur gespannt, wie das weitergeht.

Man will zwar die heimische Stromförderung ausbauen, aber mit Windkraft kann man das nicht erreichen. Und selbst wenn diese Projekte nicht kommen werden....

Wie war das damals mit Zwentendorf? Mich würde gerne interessieren, wieviel Anteil der Bevölkerung für ein AKW in Österreich sind?
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #5

Bin zwar umweltbewusst aber kein extremer Ökofuzzi, aber die Kraftwerke in den Auen gehören auch meiner Meinung nach verboten.
Muss denn auch noch das letzte fast unberührte Stück Land in unserer Umgebung zugemauert werden???
Auf der Erde sind nicht nur Menschen zu Hause sondern auch Tiere etc. und diese haben genau so ein Recht in ihren Gebieten zu leben.
Leider ist es aber so, dass Tiere, die nicht ins Konzept der Menschen passen abgeknallt oder durch Verbauung vertrieben werden...


Naja, ganz so einfach ist es auch wieder nicht.

Gerade im Bereich von Gössendorf ist die Mur heute eine mit Steinen eingefasste Rinne, die schnurgerade durch das Augebiet führt - also bereits weit entfernt von ihrem ehemaligen Zustand. Durch die Begradigung gräbt sich das Flussbett auch immer tiefer ein, wodurch die ehemaligen Seitenarme in der Au bereits lange trocken sind. Hier könnte ein Kraftwerk u.U. sogar helfen, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen und - durch die langsamere Fließgeschwindigkeit - die Eintiefung zu bremsen.
Ob das unterm Strich eher positive oder negative Auswirkungen auf die Ökologie des Gebiets hat kann ich allerdings nicht beurteilen. Immerhin hat sich unter den derzeitigen Bedingungen auch ein funktionierendes Ökosystem aufgebaut, welches nach einer "Renaturierung" in dieser Form nicht mehr existieren wird...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #6
Das kann ja spannend werden...

Die Grünen sind wahrscheinlich auch dagegen, so wie ich die kenne. ::) >:(
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #7
Zitat
Man will zwar die heimische Stromförderung ausbauen, aber mit Windkraft kann man das nicht erreichen. Und selbst wenn diese Projekte nicht kommen werden....


Ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber anfangen um Strom zu sparen wär auch gefragt.
Ich frag mich z.B. oft ob es wirklich sein muss, jedes noch so kleine und uninteressante Reklame- oder Firmenschild die ganze Nacht über zu beleuchten etc..

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #8
Aha, sonst wird immer wieder gegen "Oekodiktatur", die Gruenen und umweltschutz gewettert. Kaum ist das problem im eigenen haus, sieht das schon ganz anders aus.

Das St.Florianprinzip finde ich halt bei umweltschutz nicht angebracht. ::)

LG Hans

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #9
Zitat
Aha, sonst wird immer wieder gegen "Oekodiktatur", die Gruenen und umweltschutz gewettert


Von meiner Seite aus wird gegen Umweltschutz sicher nicht gewettert.
Bin Öffi-fahrer obwohl es mir viele Umstände bereitet und wertvolle Zeit frisst der Umwelt zuliebe und bin auch sonst gegen das sinnlose zubetonieren unserer Landschaft. Egal ob in Graz oder in den Murauen.

Die Auen sind auch nicht vor meiner Haustüre und um erhlich zu sein, war auch ich noch nie dort. Aber wenn ich schon hör, Auenlandschaft und Kraftwerk... nein, das vertragt sich gar ned  ;)

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #10
Merke mir leider keine namen, aber hier wurde schon des oefteren gegen natur- und umweltschutz gewettert.

Wie waere es mit einem wasserkraftwerk im grazer bereich? Och, dann waere die schoene murpromenade aber ueberschwemmt, und auf den kuenstlichen stromschnellen koennten die damen/herren auch nicht mehr surfen. Wer heute aber noch ein AKW will, hat irgendwie etwas verschlafen. Sellafield? Tschernobyl? Der wirbel um Temelin? Alles schon wieder vergessen?
Zum nachlesen was Sellafield betrifft:
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_wiederaufarbeitung/artikel/sellafield_traurige_bilanz/

Wie schon richtig festgestellt wurde, wird zwar vom stromsparen geredet, aber in der praxis passiert genau das gegenteil! Jede haltestelle der GVB hat schon werbung mit einem lichtplakat. Nebenbei: Die autobusse haben einen beleuchteten werbungskasten hinten. Kostet aber "nur" diesel.

Und ja, ohne klimaanlage in der wohnung haelt es heute ja auch keiner mehr aus. Selbst mein kotter hier braucht einen haufen strom, obwohl ich jetzt sogar einen flachbildschirm habe.

LG Hans

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #11
Zitat
Die Auen sind auch nicht vor meiner Haustüre und um erhlich zu sein, war auch ich noch nie dort.


Der Murradweg führt hier durch einen Teil der Auenlandschaft. Früher bin immer mit dem Radl von Waltendorf zum Flughafen gefahren. Ist eine schöne Strecke, nur jetzt hab ich kein Radl mehr.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #12
Am schoensten sind auen dort, wo der mensch aus bequemlichkeits- und gelsengruenden garnicht hinkommt!

LG Hans

Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #13
Mein Standardkommentar dazu:

Zur Zeit kann man die Probleme nur durch Energieeinsparung lösen - also diese Bauten unterlassen...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Wasserkraftwerke in Gössendorf und Kalsdorf
Antwort #14
Ja, den meisten ist warscheinlich (noch immer) nicht bewusst, wieviel Strom Standyby-Geräte verursachen. Gerade da kann man an Strom sparen.

Was noch ärger ist, ist der Ökostrom (teuerster Strom überhaupt, kostet im Jahr um die € 750). Wer kaut diesen Strom? - Wohl die Grünen. ;D
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile