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Thema: Joanneum schüttet Flavia Solva zu (4919-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Eingespart: Joanneum schüttet Flavia Solva zu

Beim bedeutendsten römerzeitlichen Fundplatz des Landes gehen die Lichter aus. Das Römermuseum in Wagna wird zur Schauvitrine ohne Personal, die Mauerreste werden im Oktober zugeschüttet.

Just zum Jubiläumsjahr des Universalmuseums Joanneum setzte das Land heuer den Rotstift besonders kräftig an. 4,2 Millionen Euro weniger von bisher 17,5 Millionen stehen im Budget für heuer und 2012. Die Folge: Strukturreformen, aber auch gekürzte Öffnungszeiten in Stainz, im Schloss Eggenberg oder dem Landeszeughaus. Besonders drastisch trifft die Sparkeule nun aber das Römermuseum Flavia Solva in Wagna (Bezirk Leibnitz). Dort gehen regelrecht die Lichter aus.

Die Details: Nur noch bis Ende September gibt es das Römermuseum in seiner derzeitigen Form. Ab 2012 wird der Schauraum, der 2004 für die Landesausstellung errichtet worden ist, zur "geschlossenen Vitrine", in der vor allem Repliken der Römerfunde ausgestellt werden. Doch es kommt noch dicker: Die Grundmauern der einzigen Römerstadt der Steiermark (aus dem Jahr 70 nach Christi) werden im Oktober zugeschüttet und begrünt.

Schlechter Zustand
Diese Pläne bestätigt Karl Peitler, der Leiter der archäologischen Abteilung im Joanneum, der Kleinen Zeitung auf Anfrage. Konkret eingespart wird der Dienstposten der Museumsbetreuerin, die von April bis Ende September die Ausstellung betreut. Und das Universalmuseum "erspart" sich eine dringend notwendige Investition, erklärt Peitler: "Die in den 1980ern freigelegten Mauern sind nie konservatorisch behandelt worden und deshalb schon in einem sehr schlechten Zustand. Das Bundesdenkmalamt hat uns schon gerügt." Die Kostenschätzung für die Konservierung der bröckelnden Mauern liegt bei 400.000 Euro. Geld, das man nicht bereitstellen könne. Deshalb sei es für die Mauern der beste Schutz, wieder zugeschüttet zu werden. Die Siedlung sei archäologisch ohnehin ausreichend erforscht und dokumentiert.

Peitler versucht alles, um das Minimalprogramm doch noch "auszubauen": "Wir werden die Grundmauern mit Kies in der Wiese sichtbar machen, damit Besucher eine Vorstellung der Siedlung haben und suchen auch um EU-Mittel an, um die begehbare Vitrine dann auch attraktiv präsentieren zu können."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2826221/eingespart-joanneum-schuettet-flavia-solva-zu.story

Einfach nur mehr armselig, vielleicht sollte man einen Mega-Kreisverkehr um Flavia Solva bauen, da falllen die 400 000 €  nicht auf und können als Kunstprojekt für den Kreisverkehr verbucht werden  :boese:

  • kroko
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #1
So was hab ich noch nie gehört. Und der Gemeinde Leibnitz ist das wurscht?

  • Ch. Wagner
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #2
Wagna ist mit über 5300 Einwohner eine eigene Marktgemeinde, die hat auch schon ausreichend Kreisverkehre, sogar mit "antiken" Säulen.
Die Leibnitzer kriegen eh einen neuen Bahnhof, denen sind die Ausgrabungen wurscht. Wie auch der großen Mehrheit Kultur und Geschichte ziemlich wurscht sind. Und Archeologie erst recht.
Leider.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Ch. Wagner
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #3

...... ohne Fahrdienstleiter (ok, braucht man in Zukunft nicht mehr). Eine Personenkassa soll nach Intervention des Bürgermeisters allerdings bleiben.


Na allsdann, mehr brauchen's also nicht.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #4

Eingespart: Joanneum schüttet Flavia Solva zu


Das ist ja ein unglaublicher Riesenskandal!!! Kann am eigentlich nur mehr als Provokation auffassen!

Anstatt zuzuschütten, gehören endlich wie wenige 100m entfernten, noch deutlich erkennbaren Überreste der Arena mit Wagenrennbahn herausgeputzt (und am besten noch teilweise Hineinbauten in diese entfernt)!

Österreich und Kulturland?!? Ein reiner Etikettenschwindel. Mozartkugelproduktion und Habsburgervermarktung, und da und dort ein möchtegernweltmännisches Dekonstruktivismusobjekt machen für mich noch lange kein Kulturland aus!

  • PeterWitt
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #5
Ja, es klingt dramatisch - anderenfalls ist es die beste und billigste Methode, die Mauerrest dauerhaft zu konservieren. Insofern ist es zwar vielleicht nur eine Drohung um mehr Geld zu bekommen, ev. auch aus den Tourismuskassen der Region, sollte es aber dennoch soweit kommen sind die Mauerreste nicht verloren, sondern gut für die Nachwelt erhalten.
Schlimmer wäre es, die Instandhaltung auf null zu reduzieren und alles im Freien zu lassen - dann wäre alles binnen weniger Jahrzehnte verloren.

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #6
@ PeterWitt

Nimm's mir bitte nicht übel, aber...

...dann schütten wir ab jetzt am besten jedes gefährdete Kulturobjekt, für das halt wieder keine finanziellen Mittel zur Instandsetzung und Absicherung freigegeben werden, einfach sauber zu und begrünen es. Dann bleibt es für die NACHWELT doch schön erhalten.

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #7
Würde man die Beraterkosten kürzen, könnten man " Flavia Solva" locker die Instandhaltung finanzieren und müsste es nicht zuschütten.  ;)
LG TW 581

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #8

...dann schütten wir ab jetzt am besten jedes gefährdete Kulturobjekt, für das halt wieder keine finanziellen Mittel zur Instandsetzung und Absicherung freigegeben werden, einfach sauber zu und begrünen es. Dann bleibt es für die NACHWELT doch schön erhalten.


Zumindest für jene Objekte, die Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nur deshalb überdauert haben, weil sie unter der Erde waren, ist das sicher eine gute Idee.  

Und das ist ernst gemeint! :hammer:

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #9
Bankrotterklärung! :boese:
Die Stadt Flavia Solva wurde extra punktuell freigelegt um den Menschen unsere Geschichte ein klein wenig erlebbar zu machen. Nicht einmal dieses absolute Winzistück soll zu sanieren sein?!? Ich fordere hier sowieso nicht, dass am Thalerhof die größte bekannte Römervilla Österreichs(!) [siehe eigenen Thread] freigelegt wird. Die ruht eh noch für die Nachwelt...


Ist ja großartig, dass für das Erzherzog-Johann-Denkmal am Grazer Hauptplatz sogar noch Geld für die Überholung bereitgestellt wurde. Sonst hätten wir wohl inzwischen einen begrünten Erdhaufen im Herzen von Graz.
Jetzt wird der Nächste schreiben: "Na, wäre das denn nicht schöööön? Und so guuuut für die Umwelt..."

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #10
Römer-Ausgrabung Flavia Solva gerettet

Einigung in der Causa Flavia Solva: Die Ausgrabung in Wagna wird nur teilweise zugeschüttet, der andere Teil aber saniert und in Zukunft ganzjährig geöffnet sein.

Die römerzeitliche Ausgrabung in Flavia Solva in Wagna bei Leibnitz wird zugeschüttet - diese Meldung sorgte Anfang September für gehörigen Wirbel. Begründet wurde diese Maßnahme vom Universalmuseum Joanneum (UMJ) damals durch politisch vorgegebene Einsparungen.

In einer von Kulturlandesrat Christian Buchmann initiierten Klausur mit Vertreterinnen und Vertretern der Marktgemeinde Wagna, des Bundesdenkmalamtes und des Universalmuseums Joanneum wurde am Montag eine Einigung hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise erzielt.

Für die künftige Gestaltung des Freibereiches wird bis zum Frühjahr 2012 ein Ideenwettbewerb durchgeführt sowie von archäologischer Seite geprüft, welche Teile der freiliegenden Ruinenlandschaft mit vertretbarem Aufwand langfristig saniert werden können. Der bestehende Museumspavillon wird ebenso bis zum Frühjahr 2012 zu einer umgehbaren Vitrine umgestaltet und danach ganzjährig und ohne Eintrittsgebühren anhand von Objekten und medialen Installationen die historische Bedeutung von Flavia Solva vermitteln. Eine vollkommene "Ausradierung", wie bislang befürchtet, ist damit vom Tisch.


Quelle: kleine.at

Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #11
Alles andere wäre auch im höchsten Maße peinlich gewesen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Ch. Wagner
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #12

Alles andere wäre auch im höchsten Maße peinlich gewesen ...


Und wen - außer ein paar "Komiker" wie wir - hätte das gestört?
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Joanneum schüttet Flavia Solva zu
Antwort #13
Finanzieller Zuschuss aus EU-Mitteln für Flavia Solva zur Neugestaltung und Attraktivierung

Auf Antrag von Kulturlandesrat Christian Buchmann hat die Steiermärkische Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung die Gewährung einer Förderung in der Höhe von 360.000,00 EUR für bauliche und infrastrukturelle Maßnahmen im Bereich des Römermuseums Flavia Solva einstimmig beschlossen. Dieser Betrag stammt aus dem EU-Förderprogramm ,,Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013".

Die Neugestaltung und Adaptierung des Römermuseums Flavia Solva erfolgt vom Universalmuseum Joanneum auf Basis eines Maßnahmenkatalogs zur Attraktivierung der archäologischen Stätte Flavia Solva, der mit dem Bundesdenkmalamt und Vertretern der Marktgemeinde Wagna ausgearbeitet wurde.

Das Projekt sieht vier Arbeitspakete vor: den Umbau des Museumsgebäudes in eine großräumige, von außen begehbare Schauvitrine, die ganzjährig und bei freiem Eintritt die Kulturgeschichte und Archäologie Flavia Solvas zugänglich macht. Weiters die Konservierung und Restaurierung der freigelegten römerzeitlichen Grundmauern, von denen ein Teil - je nach Erhaltungszustand und Attraktivität für die Vermittlung - sichtbar bleibt und der Rest aus konservatorischen Gründen verfüllt wird. Ein drittes Arbeitspaket beinhaltet die Sichtbarmachung der antiken Stadt auf der gesamten Freilichtanlage, die eine Fläche von ca. 20.000m² umfasst. Zudem sollen Interventionen im öffentlichen Raum der Marktgemeinde Wagna die Ausdehnung der antiken Siedlung - der ersten Hauptstadt der Steiermark - sichtbar machen.

Die geplanten Investitionen, die sich auf insgesamt 400.000,00 EUR belaufen, entsprechen den Zielsetzungen der Richtlinie zur ,,Förderung von Leitprojekten und Modellregionen im Kulturbereich", haben innovativen Charakter und machen aus dem Römermuseum Flavia Solva einen Museumsbau, der österreichweit in dieser Form einzigartig ist.

Quelle: Presseinformation Universalmuseum Joanneum
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.