...wohin sich ein Ausflug auch ohne blühende Rosen lohnt.

Wir schreiben letzten Montag, dem 29. September 2014 in der Früh in Graz, als es noch den Anschein machte, ein relativ schöner Herbsttag in der Steiermark zu werden. Am Vormittag sollte noch dazu ein Güterzug mit einem LTE sowie Adria Transport 2016er - Tandem von Kalsdorf nach Koper fahren, also gut geeignet für einen Fototag an der Südbahn. Die Rechnung hatten wir aber ohne den morgentlichen Hochnebel gemacht, mit dem um diese Jahreszeit natürlich zu rechnen ist, auch wenn es am Tag davor von der Früh weg strahlend sonnig war. Trotz des dichten Nebels ging es auf nach Kalsdorf, vielleicht löst sich der Nebel bis dahn ja auf. An dieser Stelle möchte ich mich für den an diesem Tag sehr hartnäckigen und dichten Nebel in Kalsdorf sowie für den Containerzug, der ausschließlich aus Flachwagen bestand, bedanken, die uns die Entscheidung, doch wo anders hinzufahren, leicht machten. Doch wohin an diesem angebrochenen Montag Vormittag? Rüber nach Ungarn zum Ludmilla fotografieren? Nein, Strecke wegen Elekrifizierung seit heute gesperrt, Schade. Nach Slowenien? Den Eisregenersatzverkehr mit Dieselloks machen? Für einen halben Tag etwas zu weit weg. Pragersko - Hodoš? Auch zu. Wie wärs mal wieder mit Nordkroatien? Wetter passt, Zugdichte passt, Entfernung passt, Perfekt! Wir fuhren also auf die A9 auf, in Spielfeld fuhren wir allerdings auch gleich wieder ab und machten einen kleinen Ausflug zum Bahnhof, immerhin könnte ja vielleicht die gelbe 363 dastehen und einien Güterzug nach Slowenien bringen. Ruhigen Gewissens fuhren wir allerdings gleich wieder weiter, keine einizge slowenische Lok stand am Bahnhof. Nach einem kurzem Stop in Bad Radkersburg - wir mussten uns schleißlich noch mit Essen und Trinken versorgen, da man bei einem sehr spontanen Trip als erstes nicht daran denkt, Kroatische Kuna mitzunehmen, riss die Nebeldecke hinter der Grenze bei Radenci auf, sehr schön. Da wir noch relativ viel Zeit bis zum ersten erreichbaren Foto eines lokbespannten Zuges hatten, sahen wir uns noch die Strecke von Ljutomer bis Ormož etwas genauer an und stellten erfreulicherweise fest, dass es noch vereinzelt Stellen ohne Oberleitungsmasten gibt. Weiter ging es über Središče, wo wir die slowenisch-Kroatische Grenze überquerten bis kurz vor Varaždin, genauer gesant nach Gornji Kuršanec, wo wir auf unser erstes Eisenbahnfoto des Tages warteten.


Als wir uns für das Foto bereitmachten, sah man den bis zum Zug vorbeigehenden bzw. -fahrenden Leuten an, dass sie noch nie zuvor zwei mit Kameras stehenden Leuten auf einer Leiter gesehen haben, während in der Ferne bereits sehr helle Lichter zu sehen waren,bwas auf eine modernisierte Lok hindeutete. Es war 2044 020 mit ihrem Pu 3013 (Kotoriba - Zagreb Gl. kol.).


Da der Zug in Varaždin planmäßg sieben Minuten Aufenthalt hat, klappten wir die Leiter zusammen und fuhren über die Hauptstaße, auf der auf diesem Abschnitt außerhalb des Ortsgebites 60 km/h erlaubt sind, während in Varaždin selbst auf dieser Straße 80 km/h erlaubt sind, sowie anschließend über eine Nebenstraße zum Bahnhof, wo uns wenige Sekunden vor der Abfahrt noch ein Notschuss des Zuges gelang, leider stand der Gegenzug etwas im Weg herum.


Nun hieß es aber erneut Beeilung, immerhin stand bereits der nächste Zug an. Diese für den "Osten" untypische Zugdichte stresst einen ja richtig. Sehr erfreut waren wir über den sauberen 7122 017 als Pu 3803 (Mursko Središće - Varaždin).


Nun war es für die Stelle genug und, nachdem der nächste Zug stolze fünf Wagen haben sollte, musste eine Stelle für einen langen Zug her. Also blieb ohnehin nur die Draubrücke übrig. Dort steht zwar das Geländer ziemlich im Zug, außerdem habe ich die Stelle mit dem selben Zug schon, aber immerhin standen diesmal zwei Boote am Ufer, die gerne mit aufs Bild wollten, herum. Auch eine für Kroatien fast obligatorische offene Wagentür war im Zugverband des von der 2044 004 gezogenen Pu 3605 (Kotoriba - Koprivnica) zu sehen.


Bei diesem Zug hatten wir es wesentlich leichter, als beim 3013 zuvor in Varaždin, hinterher zu kommen, immerhin steht dieser dort über 20 Minuten, ehe er weiterfährt.


Zufall oder Absicht? Ich tippe eher auf zweiteres.


Bis zum nächsten Zug war noch recht viel Zeit, die man aber auch braucht, wenn man noch nie südlich von Varaždin fotografiert hat. Leider war die Stelle mit Varaždin im Hintergrund in den Bergen hinter Turčin für uns unauffindbar oder einfach bereits so zugewachsen, dass dort nichts mehr geht, also fuhren wir der Bahn entlang weiter und wurden bei Krušljevac fündig, leider war die Stelle halt nichts besonderes. Einzig der Duft nach Basilikum, der hier wuchs war nach dem Geruch nach verbrannten Müll oder dergleichen mal eine willkommene Abwechslung. Als der Pu 3015 (Varaždin - Zagreb Gl. Kol) mit 2044 007 beim Verlassen der Haltestelle an uns vorbeirollte waren wir von dem Fahrgastwechsel sehr überrascht, etwa 20 bis 30 Leute hatten den Zug hier verlassen, zuvor haben wir uns noch fast lustig gemacht, wieso der Zug in so einem Kaff überhaupt stehen bleibt.


Nachdem auf der Strecke in Richtung Süden jetzt für rund eineinhalb Stunden mal Ruhr war, bot sich ein Abstecher zur Strecke nach Koprivnica gut an, immerhin sollte auch die 2044 004 zurückkommen und wurde von uns mit ihren Pu 3606 (Koprivnica - Varaždin) bei Zbelava festgehalten.


Nun ging's wieder recht flott zurück auf die "Hauptstrecke", wo wir zuvor eine Stelle mit zumindest ein bisschen Aussicht auf Varazdin hatten, auch wenn diese Stelle be solchen schönen und langen Zügen nicht gerade das Wahre ist. Auch der Pu 3017 (Varaždin - Zagreb Gl. kol.) hatte eine bereits modernisierte 2044 an der Spitze und konnte bei Sveti Ilija festgehalten werden.


Da der nächste südfahrende Zug Varaždin erst um 18 Uhr verlässt, was Ende September schon etwas problematischt ist, allerdings zuerst von Kotoriba kommt, fuhren wir dem Zug entgegen. Da wir ohnehin viel Zeit hatten, ging sich ein Sprung zum Bahnhof in Varaždin leicht aus. 2044 004 stand recht fotogen am Bahnsteig herum.


Als wir bereits am halben Weg nach Čakovec waren, fiel mit am Fahrplan auf, dass der nächste Nordfahrer gerne mal der 7022 ist, an den hatten wir den ganzen bisherigen Tag noch gar nicht geadcht. Den könnte man auf der Draubrücke ganz gut seitlich nachschießen, Zeit hatten wir schließlich auch noch. Und es war tatsächlich der 7022 001, welcher als UB 992 (Zagreb Gl. kol. - Kotoriba) unterwegs war.


Den nächsten und gleichzeitig letzten fotografieren Zug des Tages, erwischen wir dank der Stehzeit in Čakovec von neun Minuten gleich zwei mal. Die erste Aufnahme des UB 995 (Kotoriba - Zagreb Gl. kol.) entstand bei Štefanec, einem kleinen Ort zwischen Čakovec und Mala Subotica. Das man auf diesem Streckenabschnitt auch in den nächsten Jahren so schöne und lange lokbespannte Züge sehen wird, wage ich zu bezweifeln, Fahrgäste habe ich bei der Vorbeifahrt im Zug leider keine erkennen können.


Auch kurz hinter Čakovec gelang uns noch eine Aufnahme des Zuges, hier waren auch einige Reisende im Zug zu sehen. Nun konnten wir zufrieden die Heimreise antreten, diesmal via Ptuj und Maribor bis Spielfeld auf der Bundesstraße, 15 Euro für eine kurze Fahrt auf der Autobahn wären dann doch ein bisschen viel gewesen, auch wenn die Ortsgebiete etwas lästig sind, und ab Spielfeld über die Autobahn nach Hause.

Fesch!

...wohin sich ein Ausflug auch ohne blühende Rosen lohnt.

Eine wunderschöne Reportage! 

Zufall oder Absicht? Ich tippe eher auf zweiteres.

Der gute Herr am Mopperl hat doch nicht etwa soeben erst den Weichenhebel umgestellt? 

Der gute Herr am Mopperl hat doch nicht etwa soeben erst den Weichenhebel umgestellt? 

Gute Frage, ich glaube aber eher nicht. Jedenfalls stand er anschließend zirka 5 Minuten direkt hinter uns am geschlussenen Bahnübergang und wartete, bis sich der Bahnhübergang nach dem Zug nach Golubovec wieder öffnete.

Wunderbar!