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Thema: Lohr - Venedig (9527-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Lohr - Venedig
Venedig wird von Mestre aus mit einer Lohr-Gummiradltram erreicht.

Anbei ein paar Bilder von letzter Woche, aufgenommen auf der Piazzale Roma in Venedig.

Welchen Sinn es macht, ein solches Verkehrsmittel im Mischverkehr mit dem MIV (ohne eigene Trasse) kilometerlang parallel zu einer viergleisigen Eisenbahnstrecke zu betreiben, erschließt sich mir nicht ganz.

Re: Lohr - Venedig
Antwort #1
Ist die Strecke schon eröffnet, oder ist sie noch in der Probephase?

Re: Lohr - Venedig
Antwort #2

Ist die Strecke schon eröffnet, oder ist sie noch in der Probephase?


Gute Frage. Eigentlich dachte ich das schon, habe aber nicht darauf geachtet. Irgendwie peinlich.

Mein erster Kontakt mit diesem "Ding" war übrigens der Blick aus dem Eisenbahnfenster zwischen Mestre und Venedig, wo ich eine Eindraht-Niedervoltoberleitung auf der Straße daneben gesehen habe. Diese konnte ich mir irgendwie nicht erklären, bis ich dann später auf der Piazzale Roma auch die Fahrzeuge und die "Gleis"-Anlagen dazu sehen konnte.

Anbei noch Details von den Gummireifen.

  • Ch. Wagner
Re: Lohr - Venedig
Antwort #3

Welchen Sinn es macht, ein solches Verkehrsmittel im Mischverkehr mit dem MIV (ohne eigene Trasse) kilometerlang parallel zu einer viergleisigen Eisenbahnstrecke zu betreiben, erschließt sich mir nicht ganz.


Welchen Sinn macht es, mit einem Autobus neben der Strecke zu fahren?  Und es wohnen nicht alle neben dem Bahnhof von Mestre. Es macht also durchaus Sinn, von verschiedenen Haltestellen in Mestre Richtung Venedig fahren zu können. Und es nutzen sich mehr Einheimische als Touristen diese Strecke.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • kroko
Re: Lohr - Venedig
Antwort #4
Mir erschließt sich nicht, warum man überhaupt so einen Lohr bauen sollte. Ich halte das für ein Exotikum, dem eine kurze Gesamtlebenszeit (als System) beschieden sein wird.

Re: Lohr - Venedig
Antwort #5


Welchen Sinn es macht, ein solches Verkehrsmittel im Mischverkehr mit dem MIV (ohne eigene Trasse) kilometerlang parallel zu einer viergleisigen Eisenbahnstrecke zu betreiben, erschließt sich mir nicht ganz.


Welchen Sinn macht es, mit einem Autobus neben der Strecke zu fahren?  Und es wohnen nicht alle neben dem Bahnhof von Mestre. Es macht also durchaus Sinn, von verschiedenen Haltestellen in Mestre Richtung Venedig fahren zu können. Und es nutzen sich mehr Einheimische als Touristen diese Strecke.


Die Autobusse, die in kurzen Intervallen die Piazzale Roma verlassen, waren am Nachmittag stets gut gefüllt. So gesehen ist der Bedarf nach einem höherwertigen Verkehrsmittel ("Straßenbahn", "Metro") sicher gegeben.

Meine Betonung liegt aber auf "ohne eigene Trasse". Für die ist aber wahrscheinlich kein Platz, und der Bau einer eigenen kilometerlangen Brücke ist wahrscheinlich auch unwirtschaftlich. So gesehen wird die Lösung noch der beste aller Kompromisse gewesen sein - ein Mischbetrieb von straßenbahnfähigen Stadtbahnfahrzeugen auf den Eisenbahngleisen wäre wohl auch schwierig zu realisieren gewesen, abgesehen davon, dass sich Mestre ja für ein nicht eisenbahngängiges Exotensystem entschieden hat.


Mir erschließt sich nicht, warum man überhaupt so einen Lohr bauen sollte. Ich halte das für ein Exotikum, dem eine kurze Gesamtlebenszeit (als System) beschieden sein wird.


Aber geh. ;) Das wurde doch auch schon für die Autobuslinie 13A in Wien (Link) angedacht. Ist aber zum Glück nur ein Aprilscherz von Harald A. Jahn.

Re: Lohr - Venedig
Antwort #6

Mir erschließt sich nicht, warum man überhaupt so einen Lohr bauen sollte. Ich halte das für ein Exotikum, dem eine kurze Gesamtlebenszeit (als System) beschieden sein wird.

So exotisch ist das System wieder auch nicht, siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Translohr
Ich habe die Translohr-Bahn in Mestre schon vor ein paar Jahren besucht und war von der Qualität beeindruckt.

Re: Lohr - Venedig
Antwort #7


Mir erschließt sich nicht, warum man überhaupt so einen Lohr bauen sollte. Ich halte das für ein Exotikum, dem eine kurze Gesamtlebenszeit (als System) beschieden sein wird.

So exotisch ist das System wieder auch nicht, siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Translohr
Ich habe die Translohr-Bahn in Mestre schon vor ein paar Jahren besucht und war von der Qualität beeindruckt.


Zitat aus Wikipedia: "Bisher gingen sieben Translohr-Strecken mit einer Gesamtlänge von rund 68 km in Betrieb, auf denen insgesamt 122 Fahrzeuge verkehren." Die gleiche Wikipedia gibt die Länge des Grazer Straßenbahnnetzes mit 66,4 km an. Also ein bissi exotisch ist das System doch ... und über Vor- und Nachteile eines solchen Systems ist ohnehin genug im Web zu finden.

  • TW 22
Re: Lohr - Venedig
Antwort #8

Die gleiche Wikipedia gibt die Länge des Grazer Straßenbahnnetzes mit 66,4 km an.


Da sieht man wieder wie unseriös es im Internet zugeht - 66,4 km Streckennetz  :lol: - das wäre schön! Es dürfte sich viel mehr um das Liniennetz handeln ...

Re: Lohr - Venedig
Antwort #9


Die gleiche Wikipedia gibt die Länge des Grazer Straßenbahnnetzes mit 66,4 km an.

Da sieht man wieder wie unseriös es im Internet zugeht - 66,4 km Streckennetz  :lol: - das wäre schön! Es dürfte sich viel mehr um das Liniennetz handeln ...


Es steht tatsächlich "Streckenlänge". Bis jetzt dachte ich, dass man Wikipedia bei nicht politischen Inhalten durchaus vertrauen dürfte.

Und noch etwas habe ich gemerkt: Man sollte mehr auf sich selbst hören: Als ich diese Zahl gelesen habe, bin ich schon mal in Gedanken die Grazer Linien bzw. Strecken abgefahren, weil ich diese Zahl eigentlich niedriger erwartet hätte. Und dann dachte ich mir, noch, irgendwie ist der 4er im Süden doch ziemlich lang, und Puntigam und Andritz liegen auch schön weit draußen ... wird schon stimmen. Wieder etwas dazugelernt.

Aber bei dem Begriff "Exot" für den Gummiradler bleibe ich trotzdem.

EDIT: Die Maximalsteigung im Grazer Straßenbahnnetz gibt Wikipedia mit 4 Komma 2 Promille an. Ich hätte da glatt Prozente erwartet.

  • Ch. Wagner
Re: Lohr - Venedig
Antwort #10
Es wird schon lange mit diesen Zwitterwesen experimentiert. Hier eine Version in Reims Nancy, bei dem der Obus nur innerstädtisch an der Schiene hängt. Die Büdl sind von 2006.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Lohr - Venedig
Antwort #11

Es wird schon lange mit diesen Zwitterwesen experimentiert. Hier eine Version in Reims, bei dem der Obus nur innerstädtisch an der Schiene hängt. Die Büdl sind von 2006.

Aha. Wenn man schon sarkastisch sagt, der Translohr vereinige die Nachteile einer Straßenbahn mit dem eines Autobusses, so kommt bei diesem System noch ein weiterer Nachteil gegenüber dem Translohr hinzu: Die Schleppkurve eines Busses trotz der Spurgebundenheit.

Lohr und andere Seltsamkeiten - Venedig
Antwort #12
Neben der Lohr-Bahn habe ich auf der Ponte della Constitutione (Fußgängerbrücke mit Stufen von der Piazzale Roma zum Bahnhof) folgende eingenwillige Konstruktion entdeckt: Anscheinend ein Fußgängerlift, eine Art People Mover - aber nicht der People Mover von Venedig, der zur Insel Tronchetto führt, sondern nur eine Brückenüberquerungshilfe.

Diese Anlage hat nicht unbedingt so ausgesehen, als wäre sie in Betrieb gewesen. Wie sie funktionieren soll, kann ich mit auch nicht erklären.


Re: Lohr - Venedig
Antwort #13

EDIT: Die Maximalsteigung im Grazer Straßenbahnnetz gibt Wikipedia mit 4 Komma 2 Promille an. Ich hätte da glatt Prozente erwartet.


Was natürlich nicht stimmt. Z.B. in der Annenstraße sinds vom Mühlgang bis zur Babenbergerstraße 10 Höhenmeter auf 550m Länge, also rund 18,2 Promille.

  • 4010
Re: Lohr - Venedig
Antwort #14

Es wird schon lange mit diesen Zwitterwesen experimentiert. Hier eine Version in Reims, bei dem der Obus nur innerstädtisch an der Schiene hängt. Die Büdl sind von 2006.


Das ist Nancy, nicht Reims, dort fahren Champagnergläser auf zwei Schienen! ;)

In Nancy handelt es sich um ein Bombardier-System (TVR), welches aufgrund mangelnden Erfolgs eingestellt wurde. Der andere französische Betrieb, der dieses System einsetzt, Caen, stellt in wenigen Jahren auf eine normale Stahlradtram um.

Translohr wird zurzeit vom neuen Eigentümer (50,x% Alstom) ein wenig gepusht, die Produktionskapazitäten wurden unlängst ausgeweitet. Keine Ahnung wieso, das System gehört meiner Meinung nach nämlich genauso vergraben.