Tanzenbergtunnel: Freie Fahrt nicht nur für Fußballfans
Der Start zur Sanierung verlief nicht allzu vielversprechend: Durch den Einspruch eines Bieters verzögerte sich der Baubeginn um mehr als einen Monat, so blieben den Firmen nur knapp acht statt der vorgesehen neun Monate für die Sanierung der Südröhre des Tanzenbergtunnels.

Der sanierte Tunnel ist nicht nur sicherer sondern auch viel freundlicher
Sie haben es trotzdem geschafft: Derzeit sieht man nur noch vereinzelt Monteure, die letzte Hand anlegen, aber die großen Arbeiten sind beendet. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist der Tunnel bereits fertig. Eine erste "Feuerprobe" mit Löscheinsatz hat er auch schon bestanden, am Dienstag folgt noch eine Großübung mit allen Einsatzkräften, und auch alle technischen Einrichtungen müssen noch getestet werden, bis der Tunnel in der Nacht auf den 7. Juni für den Verkehr freigegeben wird.

Die beiden Asfinag-Bauleiter Martin Gruber und Werner Strommer zeigen sich sehr zufrieden mit den Firmen. Schließlich bestand noch vor vier Monaten der ganze Tunnel nur aus einer alten, düsteren Betonröhre. Jetzt sind die Tunnelwände saniert und frisch gestrichen, die Betonfahrbahn ist fertig, und alles wirkt hell und freundlich.

Sicherheit. Dabei sieht man einen Gutteil der Arbeiten nicht einmal: Lüftung, Tunnelfunk, Videoüberwachung, Löschwasserleitungen und Notruftelefone sorgen für viel mehr Sicherheit als bisher. Dazu kommen viele Detailverbesserungen, etwa die Entwässerung durch Schlitze in den Beton-Randleisten anstatt wie bisher durch Kanaldeckel. Diese könnten sich in der enormen Sogwirkung eines Lkw lösen und nachfolgenden Autos sehr gefährlich werden.

Alles im Plan
Laut Gernot Brandtner, dem Geschäftsführer der "Asfinag Bau Management GmbH", hat man die Vorgaben nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell einhalten können. Damit ist er zuversichtlich, dass man für die Sanierung beider Röhren mit den insgesamt vorgesehenen 36 Millionen Euro auskommen wird.

Pause. Aber jetzt wird erst einmal Pause gemacht, und zwar wegen der Euro 08. Danach wartet man noch den Ferienbeginn in Ostösterreich ab, bevor man sich an die Arbeiten in der zweiten Röhre macht. Brandtner: "Wir beginnen am 8. Juli und wollen am 1. März 2009 fertig sein."

Erst der Anfang
Damit ist aber erst der Auftakt für die Sanierung der gesamten Tunnelkette von Kapfenberg bis Leoben gemacht. Weiter geht's mit dem Massenbergtunnel in Leoben, der gerade in Planung ist. Im Jahr 2010 folgen die Tunnel St. Ruprecht und Oberaich. Den Abschluss bildet der Niklasdorf-Tunnel, der wegen eines Risses vor einigen Monaten für Aufregung gesorgt hatte.

90 Millionen Euro. Die Sanierung der gesamten Tunnelkette kostet rund 90 Millionen Euro und soll 2011 abgeschlossen sein. Parallel dazu wird auch eine neue Überwachungszentrale in der Asfinag-Bruck errichtet, die in weiterer Folge auch die Semmering-Tunnelkette und den Gleinalmtunnel von Bruck aus überwachen sollen.

FRANZ POTOTSCHNIG

quelle:kleinezeitung.at

Tanzenbergtunnel bis Freitag gesperrt
Im Tanzenbergtunnel werden drei Nächte lang die Lüftungsprogramme nachjustiert.
Dies erfolgt aufgrund der Ergebnisse des Brandversuches vor der Inbetriebnahme Ende März. Die Sperre ist von heute Nacht bis zur Nacht auf Freitag, also drei Nächte lang, jeweils von 20 Uhr bis 5 Uhr morgens in Kraft. Der Verkehr wird über Kapfenberg umgeleitet.

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/bruckandermur/1985025/index.do