Re: NVD-Doku [BL Annenstraße]
Antwort #90 –
In allen Tageszeitungen findet man fast täglich Artikel zu Projekten, die Steuergelder kosten, aber nichts bringen außer eine deutliche Vergrößerung des Schuldenberges!
Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, was in Zeitungen steht ...
Die nun angelaufene Reinighaus-Umfrage, sowie der mögliche Ankauf der 54 Hektar großen Reininghausgründe, kosten auch enorm viel (gar nicht vorhandenes) Steuergeld, ohne dass effektiv auch nur ein einziges Projekt auf den 54 Hektar großen Reininghausgründen sicher umgesetzt wird! Nicht einmal die Umwidmung ist unter Dach und Fach, wozu also jetzt schon Geld für die Planung von vielleicht gar nie durchführbaren Projekten rauswerfen?
Mag sein. Es war allerdings immer üblich, dass sich die Stadt Grunstücke als Baulandreserve gekauft hat - z. B. in der Gründerzeit ... - zum Rest kann ich nix sagen.
Da wäre es wohl wichtiger, die selbe Summe für dringlichere Projekte auszugeben (z.B. Hochwasserschutz, Straßenerhaltung, Kindergärtenfinanzierung, Öffis-Ausbau, usw.) und auch die laufenden Großprojekte damit zu bezahlen (z.B. Südgürtel oder NVD)!
Zum Südgürtel schweige ich lieber - das ist wirklich rausgeschmissenes Geld. Problem ist halt, man braucht jedes Jahr mehrere tausend neue Wohnungen für den Zuzug. Insofern ist Reininghaus natürlich ein richtiges Projekt - zurückbekommt man das ausgegebene Geld (wahrscheinlich in Summe zig-fach) durch entsprechend höhere Einnahmen aus dem Finanzausgleich. Und gerade in den meisten von dir erwähnten Punkten passiert ja was (Schulausbauten, Hochwasserschutz). Klar, beim ÖV-Ausbau könnte man mehr machen (immerhin kommt NVD, 7er-LKH, neue Trams, neue Gelenkbusse ...)
Erstaunlich ist, dass es die Grazer Politiker doch immer wieder schaffen, erneut Gelder auf Pump zu lukrieren, diese Gelder aber anderwärtig rauswerfen. Wenn sichtlich genug Geld da ist, wieso wird damit nicht die optisch viel schönere und zuvor geplante Variante der Annenstraßen Ein-/Ausfahrt gebaut?
Politik ist aber nunmal keine Einbahnstraße und Projekte verändern sich - auch der Projektrahmen für den NVD hat sich mittlerweile erheblich erweitert!!! Zu den erwähnten Änderungen/Anpassungen bei der Rampe Annenstraße oder bei den Glasstürzen kann nix sagen - aber eine Visualisierung kann niemals den Letztstand einer Ausschreibung wiedergeben, zumal da eine ganze Menge Leute/Behörden/Institutionen mitreden, wie was aussehen soll/kann (geht jetzt letztlich auch um Fragen des täglichen Betriebs, Reinigung etc.) und am Ende auch ums Geld (was vielleicht in einer Visualisierung - als Vorschlag - ganz gut aussieht, ist möglicherweise in der Umsetzung dann massiv teurer - dann muss abgespeckt werden ...).
Naja, Österreich und seine Kommunen sind bekanntlich gute Schuldner! Die Stadt hat zwar eine gute Milliarde Schulden, aber die ordentlichen Budgets sind in den letzten Jahren alle im Wesentlichen positiv, nur die außerordentlichen Jahresbudgets (=Investitionen) schreiben rote Zahlen (dafür bekommt man aber auch etwas!).
Wie auf den Webcam-Bildern zu sehen ist, werden die Haltestellenabgangs-Dächer nur aus Glas bestehen und nicht wie in den Visualisierungen gezeigt aus unterbrochenen Beton-/Glasdächern.
Vermindern sich durch genau diese Änderung die Jahresausgaben der Stadt Graz? Wenn nein, warum änderte man die Pläne also?
Das kann ma n ja auch nicht so sagen, weil es im Projekt sicher Dinge gab und gibt die billiger, aber auch teurer geworden sind. Letztlich geht es darum, mit den vorhandenen Mitteln das Auslangen zu finden - und im Moment sieht es danach aus. Ich möchte das Geschrei nicht hören, wenn ein Projekt plötzlich massiv teurer werden würde.
Und: ich würde mal schauen, wie das ganze Projekt aussieht, wenn es fertig ist ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)