Autobahn mit RettungsgasseAb 2012 gilt für Autofahrer eine neue Regel im Stau. Damit sollen Einsatzorganisationen rascher an den Unfallort gelangen.
Kein Durchkommen für Rettung und Feuerwehr
Nach langer Diskussion wird sie auch in Österreich eingeführt - die sogenannte Rettungsgasse auf Autobahnen und Schnellstraßen. Kurz erklärt: Bei einem beginnenden Stau müssen Fahrzeuge an den linken bzw. rechten Rand ausweichen, um in der Mitte eine Gasse für Einsatzautos zu bilden, damit diese rasch zum Unfallort gelangen. Denn auf dem Pannenstreifen gibt es oft kein Durchkommen.
Das System der Rettungsgasse habe sich in einigen Nachbarländern Österreichs bereits gut bewährt, begründet Verkehrsministerin Doris Bures, die damit auch zu einer Vereinheitlichung in Europa beitragen will. Die Regel gilt in Deutschland, der Schweiz, Slowenien und Tschechien.
Allerdings tritt die Änderung erst mit dem Jahreswechsel 2011/2012 in Kraft, so bleibt dem Ministerium Zeit, die Bevölkerung umfassend zu informieren. Alle Rettungsorganisationen, die Exekutive, das Kuratorium für Verkehrssicherheit und der ÖAMTC begrüßen diesen Schritt. Auch der Arbö - obwohl der Autofahrerklub kritisch war und nach wie vor nicht alle Befürchtungen ausgeräumt sieht.
"Die Rettungsgasse entwertet den Pannenstreifen und wir sehen die Gefahr, dass er als Einsparungspotenzial gesehen wird", sagt Arbö-Sprecherin Lydia Ninz zur Kleinen Zeitung. "Wenn aber alle Organisationen die Rettungsgasse wollen, sperren wir uns nicht." Der Arbö fordert eine "glasklare Information" der Bevölkerung, damit es nicht zu einem Chaos kommt "und jeder etwas anderes macht". Zudem sollte eine europaweit einheitliche Lösung angestrebt werden.
Froh über die Einigung auf die Rettungsgasse zeigen sich das Rote Kreuz und die Feuerwehren. "Es wird höchste Zeit, dass dies umgesetzt wird. Es handelt sich um eine jahrelange Forderung", sagt Josef Buchta, Präsident des Bundesfeuerwehrverbandes.
RettungsgasseDie Rettungsgasse wird
auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung immer zwischen dem äußersten linken und dem nächst folgenden Fahrstreifen gebildet.
Quelle:
www.kleine.atDa bin ich gespannt, ob die Autofahrer reagieren, wenn das Gesetz in Kraft tritt. Nachdem das im benachbarten Ausland schon Standard ist, kann man ja guter Hoffnung sein.