Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Private im Bahnverkehr (19020-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema - Thema abgeleitet von [KORALMBAHN] - Presse...

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #15
(...)
Man kann aber durch Ausschreibungen herausfinden, ob die ÖBB auf diesem Niveau wirklich die billigsten sind oder ob nicht Private es billiger fahren könnten.
(...)

Dafür braucht man nicht ausschreiben. Schließlich hat die WESTbahn für Vorarlberg und für die REX 200-Leistungen (für die REX200 angeblich auch einige weitere EVU) Angebote eingereicht. Schlussendlich wurde beides an die ÖBB vergeben da die Angebote der ÖBB anscheinend besser waren.

In Deutschland wurde so viel ich weiß mit dem Billigstbieterprinzip ausgeschrieben, da ist klar, dass man, wenn man einen hohen Standard bietet, verliert.
  • Zuletzt geändert: März 25, 2018, 19:45:09 von Andreas

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #16
In Deutschland wurde so viel ich weiß mit dem Billigstbieterprinzip ausgeschrieben, da ist klar, dass man, wenn man einen hohen Standard bietet, verliert.

Da wäre ich einmal sehr vorsichtig.

In der Regel gibt es bei den Ausschreibungen in Deutschland zwei Herangehensweisen:

1. (die üblichere) Ausschreibungen von Leistungen inkl. der Fahrzeuge, damit gab es oftmals mit einem Schlag moderne, komfortable Fahrzeuge im Regionalverkehr, während die DB mit altgebrauchten Fahrzeugen durch die Gegend gefahren ist (hat auch lange gedauert, bis die das verstanden haben)

2. (u. a. in Niedersachsen) wird nur die Leistungen ausgeschrieben und der Auftraggeber stellt das Fahrzeug (hat den Vorteil, dass man beim Betreiberwechsel keine Probleme hat etc.).

Bei den Leistungen (also Fahrdienste etc.) ist dann die Frage, nach welchen Kritieren die jeweiligen Ausschreibungen gestaltet ist. Billigstbieter ist ja nicht unbedingt Bestbieter (auch in der Frage nach Tarif- und/oder Mindestlohn). Das muss der Auftraggeber (= Öffentliche Hand) entscheiden, um Lohndumping zu vermeiden. Trotzdem hat sich ein Markt ergeben, weil viele private Anbieter eben günstiger anbieten können (und damit meine ich das Gesamtpaket und nicht nur die Löhne/Arbeitskosten), weil sie eben keinen so großen Overhead haben (dafür hat die DB dann später einmal reagiert).

Wenn man es richtig macht, sind Ausschreibungen eine absolut sinnvolle Maßnahme und bringen v. a. mehr Qualität (weil das Angebot bestimmt eh der Ausschreibende etc.).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #17
In Deutschland wurde so viel ich weiß mit dem Billigstbieterprinzip ausgeschrieben, da ist klar, dass man, wenn man einen hohen Standard bietet, verliert.

Da wäre ich einmal sehr vorsichtig.

In der Regel gibt es bei den Ausschreibungen in Deutschland zwei Herangehensweisen:

(...)

Ok, dann hatte ich das vielleicht nicht mehr richtig in Erinnerung, Danke für die Richtigstellung.
Weißt Du oder jemand anders noch zufälligerweiße, wie man bei jener Ausschreibung in D vorgegangen ist, die die ÖBB verloren haben?



  • 38ger
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #18
In Deutschland wurde so viel ich weiß mit dem Billigstbieterprinzip ausgeschrieben, da ist klar, dass man, wenn man einen hohen Standard bietet, verliert.

Da wäre ich einmal sehr vorsichtig.

In der Regel gibt es bei den Ausschreibungen in Deutschland zwei Herangehensweisen:

(...)

Ok, dann hatte ich das vielleicht nicht mehr richtig in Erinnerung, Danke für die Richtigstellung.
Weißt Du oder jemand anders noch zufälligerweiße, wie man bei jener Ausschreibung in D vorgegangen ist, die die ÖBB verloren haben?




Diese hier:
"1. (die üblichere) Ausschreibungen von Leistungen inkl. der Fahrzeuge, damit gab es oftmals mit einem Schlag moderne, komfortable Fahrzeuge im Regionalverkehr, während die DB mit altgebrauchten Fahrzeugen durch die Gegend gefahren ist (hat auch lange gedauert, bis die das verstanden haben)"
Wobei man zu 2. die zunehmend üblichere hinzufügen könnte. Die Aufgabenträger, die derartige Fahrzeugfinanzierungsmodelle anwenden werden immer mehr. Ist z.B. in GB und Schweden auch in ähnlicher Form üblich. Wobei in GB die Rollingstock-Anbieter nicht öffentlich, sondern privat sind. Wie es in Schweden ist, weiß ich nicht.

Dass die ÖBB die Fahrzeuge nicht bereitgestellt bekommen hätten, sondern eigene beschaffen müssen hätten ist übrigens logisch ableitbar aus der bekannten Tatsache, dass die ÖBB die Desiro ML ursprünglich ja für das Werdenfelser Netz bestellt hatten.

Daraus, dass die ÖBB dieses Netz verloren haben würde ich übrigens nicht zwangsläufig schließen, dass diese nicht so billig anbieten können, sie hatten in diesem konkreten Fall halt entweder zu viel Geld verdienen wollen oder schlechtere Voraussetzungen (z.B. für die Wartungs- und Instandhaltungsmöglichkeiten, oder höhere Gehälter ...) als deren Mitwerber. Und wenn ein Anbieter etwa wegen schlechter Entlohnung gewinnt, dann ist das volkswirtschaftlich betrachtet ja auch kein Gewinn, weil die Kaufkraft verliert. In Deutschland hat man mittlerweile ja massive Probleme beim Finden von Personal (in erster Linie Lokomotiv- / Triebwagenführer, zunehmend aber auch bei Zugbegleitern). Um das in den Griff zu bekommen wäre höheres Gehalt wohl ein wichtiger Schritt - so lange dies nicht explizit bei der Ausschreibung gefordert wird, wird kein EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen) diesen Schritt gehen, weil es die anderen ja auch nicht machen ... solche Probleme lassen sich nur auf staatlicher Ebene lösen! (Was natürlich auch im Rahmen von Ausschreibungen festgelegt werden kann).

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #19
(...)

Und Ausschreibungen würden im ersten Schwung billigere Kosten oder eben mehr Kilometer für die Besteller bringen. Siehe die ersten Ausschreibungen in Deutschland wo die DB teilweise um 50% teurer war.

Hierbei ist das "im ersten Schwung" besonders wichtig. In Deutschland zeigt sich nämlich nun, dass bei den folgenden Runden die Anzahl der Bieter stark schrumpft und die Preise der Privaten ordentlich steigen. In Kombination mit dem Aufwand, der für Ausschreibung nötig ist, verschwindet auch der Kostenvorteil. Übrig bleiben die negativen Auswirkungen, die Ausschreibungen mit sich führen, siehe Abelio.
Außerdem haben die ÖBB sowieso schon einen deutlich niedrigeren Preis als die DB und bieten schon jetzt einen hohen Service und Komfort. Ich sage nur Steckdosen und Wlan selbst in Nahverkehrszügen.
Was also soll sich noch verbessern bzw. wo einsparen, frage ich mich, außer dass es eben tatsächlich schlechter oder gar teurer wird durch die von User 38ger genannten Gründe.

Die ÖBB bietet mit den Cityshuttle bereits mehr Komfort als die DB auf vielen NV Strecken und der Dosto im Wiener Raum lässt auch viele RE Strecken Alt aussehen!

In Deutschland hat etwa Baden Württemberg der DB einen Luxus Vertrag abgschlossen aber ich will hier nicht mal schreiben wie mies die Wagen und Servcie sind! Langsam aber sicher verbessert auch die DB ihren Service im NV Bereich mit neuen zeitgerichten Fahrzeugen welche wenn das Land so ausschreibt auch WLAN haben.

Bei den Privaten gibt es in Deutschland doch ein paar Player im NV wo man einige Aufträge gewinnen konnte, aber einzig am Roesenheimer Netz kann ich es doch beurteilen, weil da hat die DB bis 2013 miese Qualität geboten, aber Meridian hat auch deutlich länger gebraucht um die nötigen Zulassungen für die Triebwagen zu haben und hat immer wieder mal mit den Stadler Flirt zu kämpfen und dann kommen noch Unfälle wo einige längere ausfielen.

Ob auf Kufstein - München oder Salzburg - München ich bin mit den Meridian doch relativ zufrieden und weiche wenn es mit den Anschluss passt auch auf diese Züge aus.

Fernverkehr in Deutschland fahren die Privaten ob HKX oder Locomore mit Zügen aus den 70er haben ja WLAN usw. aber die Fahren einmal am Tag pro Richtung, die DB etliche Male direkt bzw. mit Umsteigen, einizg der Preis ider Prviaten ist interssant. HKX  fuhr im Herbst wo weniger los war einige Wochen überhaupt nicht, auf so einen FV kann ich mich nicht verlassen und wähle hier klar die DB. Lcoomore ging das Geld aus und das ist auch kein gutes Zeichen, nun hat es Leo Express übernommen aber im deutschen Markt sind die Preise auf den Strecken von DB Netz doch viel höhrer als in CZ, mal schauen was man hier noch verbessern kann.

Die Westbahn ich msus dieser zu Gute halten, die fahren mit neuen Material und bieten gegenüber den Privaten FV in Deutschland eine sehr häuftige Verbindungen und zwar TÄGLICH und auch beim Preis braucht man sich gegenüber dier ÖBB nicht verstecken.

Für die Westbahn wäre eine Verbindung von Wien nach München oder Innsbruck sicher sehr interssant, da mal heir einen neuen Makrt erschließen würde und die Überkapazität auf Teilen der Westbahnstrecke damit wieder beseitigt wären.
LG TW 581

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #20
Also bitte, private Anbieter (und das sind z. T. keine kleine "Player") fahren der DB im Nahverkehr seit Jahren ordentlich um die Ohren.

In NRW z. B. werden sicherlich 40 - 50 % der Nahverkehrsleistungen durch Private durchgeführt.
 
Und da ist natürlich neues Material klares Ausschreibungskriterien, insofern sind die Vergleiche mit ÖBB-Material nicht ganz zulässig.

HKX und Locomore werden jetzt über Flixbus (= Flixtrain) verkauft, dass wird den DB-Fernverkehr nicht in Schwierigkeiten bringen (dort feiert man nach Einführung der Fernbusse einen Fahrgastrekord nach dem anderen), die ÖBB haben da schon eher Probleme mit der privaten Konkurrenz (auf Schiene und Straße)

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #21
Zitat
Wenn man es richtig macht, sind Ausschreibungen eine absolut sinnvolle Maßnahme und bringen v. a. mehr Qualität (weil das Angebot bestimmt eh der Ausschreibende etc.).
Gibt es dazu wissenschaftliche Studien oder ist das eine Einschätzung deinerseits?
Wenn ja, bitte auch so kennzeichnen - die Schweiz zeigt nämlich vor, wie öffentlicher Verkehr geführt wird: Hochqualitativ in öffentlicher Hand.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #22
Da gab es z. B. in den Regional Schienen in den letzten Jahren entsprechende Berichte, z. B. von der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (für die Ausschreibungen in Bayern zuständig).

Die Schweiz ist natürlich das Gegenbeispiel, obwohl dort die Qualität (v. a. bei der SBB) aber auch nachlässt ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Ch. Wagner
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #23
die Schweiz zeigt nämlich vor, wie öffentlicher Verkehr geführt wird: Hochqualitativ in öffentlicher Hand.


Ah ja. Und wie erklären sich dann die vielen Unfälle im Personenverkehr? Wie erklärt sich die überaus negative Bilanz des Güterverkehrs?
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #24
Da gab es z. B. in den Regional Schienen in den letzten Jahren entsprechende Berichte, z. B. von der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (für die Ausschreibungen in Bayern zuständig).
Es gibt sicherlich auch Verbesserungen. Ob das an der Regionalisierung liegt oder daran, dass Private die Bahn betrieben sei aber dahingestellt. Immerhin kämpft man auch mit einigen Privaten, sei es wegen Fahrzeug- oder Personalmangel.

Zitat
Wie erklärt sich die überaus negative Bilanz des Güterverkehrs?
Was hat denn der öffentliche Personenverkehr mit dem Güterverkehr zu tun?

A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Ch. Wagner
Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #25
Zitat
Wie erklärt sich die überaus negative Bilanz des Güterverkehrs?
Was hat denn der öffentliche Personenverkehr mit dem Güterverkehr zu tun?


Natürlich nix.  Das gehört nur zu den Krankheitssymptomen der SBB.
Und es ändert nichts an den Unfällen und Verspätungen im Personenverkehr. Oder die völlig danebengegangene Übernahme der Bombardier Triebwagen.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #26
Damit auch einmal ein Bild in diesem Thread zu sehen ist, sei berichtet, dass heute die 2143 009 von ZTT im Bhf. Wettmannstätten im Einsatz war. Am Samstag und am Sonntag werden im Bahnhofsbereich mit der Nostalgielokomotive von Reinhard Zeller und den beiden Güterwagen Bremsversuche mit Kunststoff-Bremsklötzen gemacht.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #27

Re: Private im Bahnverkehr
Antwort #28