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Thema: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz (13947-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #15

Die gelenkten Achsen 1 und 4 erlauben eine Wendigkeit wie bei normalen Gelenk-Trolleybussen. Quelle: http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/linzag/linzag_1/presse_1/pressemeldungen_4_p_37249


Ich denke, dass von einer "gleichen" Schleppkurve nur gesprochen werden kann, wenn der Bus beim Fahren im Kreis bewertet wird. Real beim rechtwinkeligen Abbiegen dürfte es tatsächlich anders aussehen.

Dazu betrachte ich zwei verschiedene Ein-Gelenk-Busse (also "normale" Gelenkbusse, wie ich sie in Wien erlebt habe bzw. erlebe):

Typ "Angelenkte 3. Achse"

Die Wiener Hochflur-Gelenkbusse waren auf de 2. Achse angetrieben, die dritte wurde gelenkt. Die Auslenkung der 3. Achse wurde vom Knick im Gelenk bestimmt.

Der Fahrer konnte somit eine Kurve wie mit einem Normalbus anfahren, da die 2. Achse auf alle Fälle die innerste Kurve gezogen hat. Die 3. Achse zog ihre Spur irgendwo zwischen der der 1. Achse und der der 3. Achse.

Und genau das galt aber nur, wenn der Bus bereits vollständig im Bogen war: Im Moment des Einlenkens (und damit des beginnenden Abknicken des Busses) lenkte die hinterste Achse nämlich nach außen und fuhr damit außerhalb der Spur der ersten beiden Achsen, die an dieser Stelle noch geradeaus unterwegs waren.

Der Fahrer durfte die Kurve daher nicht von ganz außen anfahren, da sonst das äußere Heck mit der Fahr- oder Parkspur links daneben kollidiert wäre. Als Ausgleich dafür durfte er bereits mit der 2. Achse innen direkt ran an den Feind (Fahrbahnrand), da die 3. Achse innen niemals Gefahr lief, anzustoßen.

Typ "Starre 3. Achse"

Die Niederflurbusse hingegen haben die 3. Achse angetrieben, und diese ist starr. Damit kann der Fahrer die Kurve weiter außen anfahren, weil das nicht auslenkende Heck nur bestenfalls durch den hinteren Überhang ausschwenkt. Dieses Heck verhält sich daher wie das Heck eines Solobusses. Umgekehrt muss der Fahrer die Kurve aber ohnehin weiter außen beginnen, weil nicht die 2., sondern die 3. Achse den engsten Bogen fährt.

Doppelgelenkbus

Und nun zum Doppelgelenkbus: Mit den ersten 3 Achsen verhält er sich wie der Niederflurgelenkbus - die 3. Achse fährt die engste Kurve, der Fahrer muss die Kurve daher weiter außen beginnen. Nun kommt aber dazu, dass die 4. Achse nach außen schwenkt, die Achsen 3 und 4 verhalten sich daher so wie die Achsen 2 und 3 des normalen Gelenkbusse mit gelenkter Hinterachse. Das Heck wird also am Beginn der Kurve die äußerste Linie ziehen.

Zusammenfassung: Bei Kreisfahrt stimmt das mit der gleichen Schleppkurve auf jeden Fall. Beim Abbiegen (also bei Beginn der Kurve) ergibt sich ein Mehrbedarf an Platz, weil der Fahrer soweit außen fahren muss, dass die 3. Achse um die Kurve kommt, aber nicht soweit außen fahren darf, dass das ausschwenkende Heck außen anstreift.
Erstellt am: September 14, 2014, 17:37:47
LG Cerberus2

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #16
Na hoffentlich schauen sich dann auch endlich mal ein paar Leute der HGL das an wenns die ersten Busse in Linz gibt. Weil bevor dann Unmengen an Geld in den Bau neuer Strassenbahnlinien gesteckt wird wärs schon mal an der Zeit zu überlegen obs nicht auch in Graz endlich Zeit für ein O-Bus-System wäre. Und mit Doppelgelnkbussen kann auch locker jede Strassenbahn ersetzt werden.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #17
Was glaubst Du, warum dann gerade in Linz NEUE STRASSENBAHNSTRECKEN genaut werden? Just 4 fun?
Liebe Grüße
Martin

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #18
@ Cerberus2: Die Doppelgelenkbusse von Hess haben eine Wendigkeit wie ein 18 m Gelenkbus.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #19

Na hoffentlich schauen sich dann auch endlich mal ein paar Leute der HGL das an wenns die ersten Busse in Linz gibt. Weil bevor dann Unmengen an Geld in den Bau neuer Strassenbahnlinien gesteckt wird wärs schon mal an der Zeit zu überlegen obs nicht auch in Graz endlich Zeit für ein O-Bus-System wäre. Und mit Doppelgelnkbussen kann auch locker jede Strassenbahn ersetzt werden.


Selbst wenn die Dinger tatsächlich den gleichen Platzbedarf wie normale Gelenkbusse haben (wovon ich wie gesagt nach meinen Fahrten mit solchen Teilen nicht im geringsten überzeugt bin): kapazitätsmäßig kommen sie an die Tram nicht heran. Selbst im Vergleich zu den traditionell sehr kurzen Zügen in Graz kommt er nur ca. auf die gleiche Kapazität. Die Straßenbahnen kann man aber ohne größere Probleme verlängern (oder gleich länger beschaffen), während mit einem Doppelgelenkbus wohl das Ende der Möglichkeiten erreicht ist.

Unterm Strich sind Doppelgelenker ein nettes Spielzeug, für das es durchaus sinnvolle Einsatzgebiete geben kann; aber am Ende bleiben sie eine Nischenlösung.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #20


Na hoffentlich schauen sich dann auch endlich mal ein paar Leute der HGL das an wenns die ersten Busse in Linz gibt. Weil bevor dann Unmengen an Geld in den Bau neuer Strassenbahnlinien gesteckt wird wärs schon mal an der Zeit zu überlegen obs nicht auch in Graz endlich Zeit für ein O-Bus-System wäre. Und mit Doppelgelnkbussen kann auch locker jede Strassenbahn ersetzt werden.


Selbst wenn die Dinger tatsächlich den gleichen Platzbedarf wie normale Gelenkbusse haben (wovon ich wie gesagt nach meinen Fahrten mit solchen Teilen nicht im geringsten überzeugt bin): kapazitätsmäßig kommen sie an die Tram nicht heran. Selbst im Vergleich zu den traditionell sehr kurzen Zügen in Graz kommt er nur ca. auf die gleiche Kapazität. Die Straßenbahnen kann man aber ohne größere Probleme verlängern (oder gleich länger beschaffen), während mit einem Doppelgelenkbus wohl das Ende der Möglichkeiten erreicht ist.

Unterm Strich sind Doppelgelenker ein nettes Spielzeug, für das es durchaus sinnvolle Einsatzgebiete geben kann; aber am Ende bleiben sie eine Nischenlösung.


Ich bin selbst oft genug mit Doppelgelenkbussen in Schweden gefahren, und die könnens von der kapazität her locker mit den Grazer Trams aufnehmen. Damit die Tram einen Vorteil hat müsst man die schon von 6 auf 8-Achser verlängern, die wird aber nie kommen weil sich Graz das nicht leisten kann. Allein schon aus Flexibilitätsgründen ist der Bus, oder O-Bus mit Kurzzeitbatterie der Tram meilenweit überlegen, man muss ja nur mal schaun wie oft es in Graz Verzögerungen aufgrund von Problemen gibt die ein Bus einfach umfahren kann. Und ausserdem erspart sich Graz so den Gleisbau, in den nächsten Jahren durch striktere Budgetregularien wird sich Graz solche Investitionen genausowenig leisten können, da machts schon Sinn an unnötigen Investitionen zu sparen und in die äquivalente, aber kostengünstigere Technologie zu investieren.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #21

Ich bin selbst oft genug mit Doppelgelenkbussen in Schweden gefahren, und die könnens von der kapazität her locker mit den Grazer Trams aufnehmen. Damit die Tram einen Vorteil hat müsst man die schon von 6 auf 8-Achser verlängern, die wird aber nie kommen weil sich Graz das nicht leisten kann.


Aber Busse mit geringerer Kapazität (= höherer Stückzahl & Personalkosten) sowie kürzerer Lebensdauer können wir uns leisten? Kurzfristig klingt das vielleicht nach einer guten Idee, aber wenn man es auf 20, 30 Jahre rechnet sieht die Sache schon nicht mehr so toll aus. Auf diese Zeit fällt auch der Gleisbau kaum mehr ins Gewicht, insbesondere, weil man mit Schwerverkehr belastete Straßen da auch schon 2-3x sanieren muss.

Die Straßenbahn brauchen wir in Graz aber schon deshalb, weil es auf einigen Linien heute schon zu wenig Kapazität gibt - das kann man mit einem Bus, der gerade mal die gleiche Kapazität bietet halt nicht ändern. Jedenfalls nicht mit geringeren Kosten. Das kriegt man langfristig bezahlbar nur mit größeren Fahrzeugen hin und dann braucht man eben eine Spurführung.

Zusammengefasst: Zum kurzfristigen Beheben von Kapazitätsengpässen auf Buslinien kann man Doppelgelenkbusse schon in Betracht ziehen, aber langfristig bleibt das eine Notlösung. Und zum Beheben von Kapazitätsproblemen auf Straßenbahnlinien sind sie mangels höherer Kapazität sowieso nicht geeignet.

Zitat

Allein schon aus Flexibilitätsgründen ist der Bus, oder O-Bus mit Kurzzeitbatterie der Tram meilenweit überlegen, man muss ja nur mal schaun wie oft es in Graz Verzögerungen aufgrund von Problemen gibt die ein Bus einfach umfahren kann.


Tja, Gleisparker müsste man halt durch entsprechende Gestaltung der Straße und/oder entsprechend saftige Strafen verhindern, was - entsprechenden Willen vorausgesetzt - innerhalb kürzester Zeit umsetzbar wäre.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #22

Typ "Angelenkte 3. Achse"
Typ "Starre 3. Achse"
Doppelgelenkbus



@ Cerberus2: Die Doppelgelenkbusse von Hess haben eine Wendigkeit wie ein 18 m Gelenkbus.


Meine Überlegungen zur "Wendigkeit" beruhen auf einem gedächtnislosen System, also einem System, bei dem die Auslenkung der letzten Achse nur vom Knickwinkel des hinteren Gelenks abhängt. Gedächtnislos wäre das System auch, wenn man zusätzlich die aktuelle Abknickung des vorderen Gelenks sowie den aktuellen Lenkeinschlag der ersten Achse einbezöge.

Aber selbst mit solchen Systemen könnte man nicht 100% garantieren, dass sich der Platzbedarf durch die zusätzliche 4. Achse nicht erhöht. Nehmen wir an, ein einfacher Gelenkbus mit starrer letzter Achse steht sauber parallel an einer Haltestelle am Gehsteig und muss beim Rausfahren kräftig nach links kurbeln, um am ersten parkenden Auto vorbei  zu kommen. Der Fahrer wird erst gegenlenken, wenn er sicher stellen kann, dass auch die letzte Achse sauber um das parkende Auto herum kommt.

Und nun hängen wir an diesen Bus einen weiteren Teil mit angelenkter Achse an. Wie soll die Anlenkung der Achse erfolgen, dass die letzte Achse genau der vorletzten folgt und nicht etwa beim Wegfahren auf den Gehsteig hüpft oder aber doch später das parkende Auto rammt?

Bei gedächtnisbehafteten Systemen ginge das schon. Hierbei werden als Steuerparameter für die Auslenkung der letzten Achse nicht nur aktuelle Zustandsparameter (Lenkeinschlag, Knickwinkel) genommen, sondern auch die Entwicklung dieser Parameter in Abhängigkeit der zuvor zurückgelegten Wegstrecke. Und so könnte man wirklich der Spur der 3. Achse folgen, man müsste nur die Auslenkung der letzten Achse durch einen Stellmotor bewerkstelligen. So etwas wäre mit "Drive by Wire" vegleichbar, also einem rein elektrischen Lenkrad, das elektrisch die Auslenkung vorgibt.

Weiß jemand bzw. weißt Du Stefan 4076, wie Hess das konkret gelöst hat?

P.S.: Bei rutschigem Untergrund wird aber so ein System zu lustigem Verhalten führen, etwa, wenn in einer engen Kurve der Bus über die 1. Achse hinausschiebt und daher erst mal der zu geringe Knickwinkel des 1. Gelenks der Software einiges an Rätseln aufgibt ...

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #23

P.S.: Bei rutschigem Untergrund wird aber so ein System zu lustigem Verhalten führen, etwa, wenn in einer engen Kurve der Bus über die 1. Achse hinausschiebt und daher erst mal der zu geringe Knickwinkel des 1. Gelenks der Software einiges an Rätseln aufgibt ...


Im Detail kenne ich die Lenksteuerung nicht, aber Hess hatte ja zuerst einen Genfer Obus verlängert (Prototyp) und getestet, bevor die Serienproduktion begann. Somit wird man eine intelligente Lösung gefunden haben. Mit dem Zürcher Doppelgelenkobus wurden die engsten Altstadtgassen in Salzburg ohne Probleme abgefahren. Rutschigen Untergrund bzw. winterliche Verhältnisse werden in der Schweiz häufiger vorkommen, hier werden entsprechende Erfahrungen vorliegen.

Für die Linzer Obuslinien sind Doppelgelenkobusse optimal, das steigende Fahrgastaufkommen erfordert jetzt eine Kapazitätserhöhung. Und es macht das Obussystem damit wirtschaftlicher.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #24

Für die Linzer Obuslinien sind Doppelgelenkobusse optimal, das steigende Fahrgastaufkommen erfordert jetzt eine Kapazitätserhöhung. Und es macht das Obussystem damit wirtschaftlicher.


"Optimal" nenne ich diese Lösung nicht, aber immerhin ist sie ein guter Kompromiss, wenn das Geld für eine Straßenbahn nicht da ist. Und diese Lösung ist - da gebe ich Dir recht - eine Verbesserung.


  • Ch. Wagner
Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #25
Tante Wiki weiß natürlich a bisserl was dazu:
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #26


Für die Linzer Obuslinien sind Über die neue Donauquerung soll künftig die zweite Straßenbahnachse führenoptimal, das steigende Fahrgastaufkommen erfordert jetzt eine Kapazitätserhöhung. Und es macht das Obussystem damit wirtschaftlicher.

"Optimal" nenne ich diese Lösung nicht, aber immerhin ist sie ein guter Kompromiss, wenn das Geld für eine Straßenbahn nicht da ist. Und diese Lösung ist - da gebe ich Dir recht - eine Verbesserung.


Selbst wenn das Geld für eine Straßenbahn-Lösung vorhanden wäre, bis zu deren Inbetriebnahme würden die Doppelgelenkobusse schon ihr Ausmusterungsalter erreichen.

  • TW 22
Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #27
Soweit ich dies nachlesen kann, wurde die Bekanntmachung für die Doppelgelenkbusse in Linz annulliert.

Re: Ausschreibung Doppelgelenk-O-Busse Linz
Antwort #28

Soweit ich dies nachlesen kann, wurde die Bekanntmachung für die Doppelgelenkbusse in Linz annulliert.

Die vorherige Ausschreibung wurde annulliert.