In bestehende Thermen wird aber investiert. Das Land finanziert Werbung im Ausland mit 700.000 Euro.
Die Thermenstrategie des Landes Steiermark präsentierte am Dienstag Vize-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. "Auf überschaubare Sicht bitte keine neue Therme mehr", stellte er dabei klar, "denn die Kapazitätsgrenzen sind erreicht." Deswegen wurde auch eine Thermen-Prioritätenliste erarbeitet. Demnach will man sich vor allem für die sieben bestehenden Wellnesstempel einsetzen.
Eingeschränkte, regionale Funktion. Zusätzlich sollen zukünftig nur noch die in Planung befindlichen Thermen Bad Mitterndorf und Bad Aussee finanziell unterstützt werden. Die Projekte Fohnsdorf, Leoben, Ehrenhausen sowie Allerheiligen im Mürztal hingegen müssen auf Förderungen durch die Gemeinden hoffen. Das Land bescheinigt diesen Thermen nämlich nur eine eingeschränkte, regionale Funktion für den Tourismus, weshalb Landesmittel nur in Ausnahmefällen zugeschossen werden sollen.
Finanzspritze. Die erste Finanzspritze für die sieben bestehenden Thermen wird demnächst ausgeschüttet. Mit 700.000 Euro wird eine Marketingkampagne der steirischen Thermen in Deutschland, Italien und der Schweiz finanziert. Mittels Fernsehspots, Beilagen in Zeitungen und Werbefilmen sollen mehr ausländische Gäste in die steirischen Thermen gelockt werden.
RAINER BRINSKELLE
Steiermark will Thermen im ausländischen TV bewerbenLandesregierung pumpt rund 700.000 Euro in Marketing-Schwerpunkte und wirbt in Italien, Deutschland und der Schweiz.
Das Land Steiermark investiert rund 700.000 Euro in ein Marketingpaket, welches das steirische Thermenland in deutschen, italienischen und Schweizer Medien, darunter auch TV-Anstalten, potenziellen Erholungssuchenden schmackhaft machen soll. Dies teilten der steirische Tourismusreferent, Vize-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (V) und der Geschäftsführer der Steirischen Tourismusgesellschaft (STG), Georg Bliem, am Dienstag mit. Den Antrag zur Finanzierung will Schüzenhöfer kommenden Montag in der Regierungssitzung vorlegen.
Thermen. Das Geld wird zu je 100.000 Euro den sieben Thermen in Blumau, Bad Gleichenberg, Bad Radkersburg, Waltersdorf, Sebersdorf, Loipersdorf und Köflach zur Verfügung gestellt - unter der Bedingung, dass das internationale Marketing zusammen durchgeführt wird. Parallel dazu liefen die Bemühungen um den Ausbau der Flugverbindungen von und nach Graz in diese Märkte, sagte Schützenhöfer.
TV-Spots. Erstmals würden nun auf dem deutschen Markt TV-Spots mit etwa 20 Sekunden Länge gespielt. Begonnen werde im März 2008 mit rund 100 Ausstrahlungen im ARD, Bayrischen Rundfunk, WDR und SWR sowie im Privatsender TVtouring in den Regionen Aschaffenburg, Würzburg und Schweinfurt. Rund 20 Ausstrahlungen werde es im Raum Unterfranken geben. Dazu kämen Booklets als Beilagen im Magazin "Stern - Gesund leben" sowie in der "Brigitte - Balance".
Italien. Für Italien habe man eine zweiteilige touristische TV-Dokumentation produziert, zu je rund 30 Minuten, die außerdem noch in Ungarisch, Englisch und Deutsch zur Verfügung stünden. Die Ausstrahlung erfolge ab April 2008 auf italienischen Sendern.
Gäste. Deutsche und italienische Gäste würden die steirischen Thermen anders einordnen als die Inlandsgäste, sagte Bliem. Eine Untersuchung habe ergeben, dass "der österreichische Gast gerne schnell auf zwei, drei Tage zum Batterienaufladen in die Therme geht". Das sei bei deutschen und italienischen Besuchern anders. "Gäste aus dem südlichen Nachbarland fragten vor allem nach schöner Landschaft, Kulinarik und Kultur - wobei sich bei letzterem vor allem die Kulturhauptstadt Graz anbietet", so Bliem, dann erst komme die Schlüsselbotschaft Therme. Deutschen Urlaubern seien die Landschaft, Kulinarik und Bewegung wichtig. Aus der BAT-Tourismusanalyse 2007 sei bekannt, dass sich 69 Prozent aller Deutschen einen Wellness-Urlaub wünschten.
Quelle:
www.kleine.at