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Verkehr => IV - Straßenverkehr => Thema gestartet von: georgkr am Juni 15, 2015, 08:18:34

Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: georgkr am Juni 15, 2015, 08:18:34

....im Norden befindet sich mit der Peter-Tunner-Gasse eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung.


...und das leider immer noch ohne einen Radweg. Stadt und Land schieben sich immer den schwarzen Peter zu oder verwenden die ÖBB Unterführung als Ausrede wieso hier kein Radweg gebaut werden kann. Es wäre dieser etwa 1,1km lange Abschnitt Peter-Tunner-Gasse/Kalvariengürtel/Grabengürtel von Waagner-Biro Straße bis Floßlendstraße höchst überfällig.
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Vitus am Juni 15, 2015, 22:17:36


....im Norden befindet sich mit der Peter-Tunner-Gasse eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung.


...und das leider immer noch ohne einen Radweg. Stadt und Land schieben sich immer den schwarzen Peter zu oder verwenden die ÖBB Unterführung als Ausrede wieso hier kein Radweg gebaut werden kann. Es wäre dieser etwa 1,1km lange Abschnitt Peter-Tunner-Gasse/Kalvariengürtel/Grabengürtel von Waagner-Biro Straße bis Floßlendstraße höchst überfällig.


Autofahrer zahlen Steuern und Versicherung. Wenn Radfahrer eigene Radwege wünschen sollen sie auch etwas dazu beitragen, ich würde also sagen eine Radfahrerabgabe in Form eines Radfahrerkennzeichens!
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: invisible am Juni 15, 2015, 23:28:43



....im Norden befindet sich mit der Peter-Tunner-Gasse eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung.


...und das leider immer noch ohne einen Radweg. Stadt und Land schieben sich immer den schwarzen Peter zu oder verwenden die ÖBB Unterführung als Ausrede wieso hier kein Radweg gebaut werden kann. Es wäre dieser etwa 1,1km lange Abschnitt Peter-Tunner-Gasse/Kalvariengürtel/Grabengürtel von Waagner-Biro Straße bis Floßlendstraße höchst überfällig.


Autofahrer zahlen Steuern und Versicherung. Wenn Radfahrer eigene Radwege wünschen sollen sie auch etwas dazu beitragen, ich würde also sagen eine Radfahrerabgabe in Form eines Radfahrerkennzeichens!


Wusste gar nicht, dass Radfahrer steuerbefreit sind... Nebenbei ist inzwischen schon x-mal durchgerechnet worden, dass Radfahrer den Staat unterm Strich deutlich billiger kommen als Autofahrer - NoVA und MÖSt ändern daran auch nichts.
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: FlipsP am Juni 16, 2015, 07:05:52



....im Norden befindet sich mit der Peter-Tunner-Gasse eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung.


...und das leider immer noch ohne einen Radweg. Stadt und Land schieben sich immer den schwarzen Peter zu oder verwenden die ÖBB Unterführung als Ausrede wieso hier kein Radweg gebaut werden kann. Es wäre dieser etwa 1,1km lange Abschnitt Peter-Tunner-Gasse/Kalvariengürtel/Grabengürtel von Waagner-Biro Straße bis Floßlendstraße höchst überfällig.


Autofahrer zahlen Steuern und Versicherung. Wenn Radfahrer eigene Radwege wünschen sollen sie auch etwas dazu beitragen, ich würde also sagen eine Radfahrerabgabe in Form eines Radfahrerkennzeichens!


Immer das leidige Thema nur Autofahrer zahlen steuern und sind die Melkkühe der Nation. Rechne und lies mal nach wie viel das ausmacht und welcher Unterschied da zu einem Radfahrer besteht..
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Ahenobarbus am Juni 16, 2015, 23:56:51



....im Norden befindet sich mit der Peter-Tunner-Gasse eine wichtige Ost-West-Straßenverbindung.


...und das leider immer noch ohne einen Radweg. Stadt und Land schieben sich immer den schwarzen Peter zu oder verwenden die ÖBB Unterführung als Ausrede wieso hier kein Radweg gebaut werden kann. Es wäre dieser etwa 1,1km lange Abschnitt Peter-Tunner-Gasse/Kalvariengürtel/Grabengürtel von Waagner-Biro Straße bis Floßlendstraße höchst überfällig.


Autofahrer zahlen Steuern und Versicherung. Wenn Radfahrer eigene Radwege wünschen sollen sie auch etwas dazu beitragen, ich würde also sagen eine Radfahrerabgabe in Form eines Radfahrerkennzeichens!


Die von Autofahrern gezahlten Steuern sind nicht zweckgebunden, sondern kommen in den grooooooßen, tiefen Steuertopf (genauso wie die Sektsteuer, die Lohnsteuer, die Umsatzsteuer, die Kapitalertragssteuer etc). In diesen Steuertopf zahlen die meisten Österreicher ein (Autofahrer und Pensionisten, Radfahrer und Selbständige, Angestellte und Beamte, Reiche und Arme); keine der Gruppen hat jedoch den Anspruch - und bis auf ein paar Autofahrer macht es auch keiner - ALLEIN aufgrund einer spezifischen Steuerleistung spezifische Gegenflüsse zu erwarten. Verallgemeinert würde dies das System ad absurdum führen. Es braucht andere Argumente um spezifische Gegenflüsse einfordern zu können, bzw spezifische Gegenflüsse für andere Gruppen ablehnen zu können.
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: ptg am Juni 17, 2015, 10:06:52
Autofahrer sehen nur die direkten Kosten also den Straßenbau vielleicht noch die Erhaltung. Die Reinigung und Beleuchtung selbiger (auch die Fahrzeuge müssen angeschafft/erhalten und die Angestellten bezahlt werden), Ampelregelung usw. wird schon nicht mehr berücksichtigt. Von Folgeschäden für Gesundheit und Umwelt ganz zu schweigen.

Im Speziellen @vitus:
http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf (http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf)

Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: x37 am Juni 17, 2015, 13:52:42

Autofahrer sehen nur die direkten Kosten also den Straßenbau vielleicht noch die Erhaltung. Die Reinigung und Beleuchtung selbiger (auch die Fahrzeuge müssen angeschafft/erhalten und die Angestellten bezahlt werden), Ampelregelung usw. wird schon nicht mehr berücksichtigt. Von Folgeschäden für Gesundheit und Umwelt ganz zu schweigen.

Im Speziellen @vitus:
http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf (http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf)


Hier muss ich ihnen mehrmals widersprechen.

1. Die Beleuchtung ist wohl kaum den Privaten-PKW Verkehr zuzurechnen. Sondern hauptsächlich den Fußgängern.
2. Die Reinigung ist auch für alle. So trägt hier der Privat-PKW "nur" seinen Anteil
3. Bau und Erhaltung: Sollte sie auch auf alle Teilnehmer aufteilen. Wo meiner Meinung ein Großteil der Erhaltung (Sanierungen) dem Schwerverkehr (LKW/Bus) zuzurechnen sind.
4. Mit NUR Öffentlichem Verkehr in der Stadt bräuchten wir keine Straßen? Keine Erhaltung? Keine Schneeraumung? Keine Beleuchtung?
5. Ihr Link: Der bezieht sich auf die Kosten der Kommune(Gemeinde) und nur auf auf diese. Die Betrachtung ist uninteressant, da es mir egal ist ob Gemeinde/Bezirk/Länder/Bund Aufwendungen oder Einnahmen haben. Nur die Summe ist Interessant. Und zb "Es folgen Straßenbeleuchtung (8 Mio.
Euro), Anlage von Straßenbegleitgrün (4,75 Mio. Euro)" werden bei Graz voll dem Privaten-PKW Verkehr zugerechnet. Sehr einseitige Betrachtung.

In Summe bin ich der Meinung (nein ich kann es nicht beweisen) dass der Privat-PKW Verkehr durch die direkten Steuern auf ihn (Nova,Motorbezogene-Versicherungssteuer,Möst(Anteil),MWSt(Anteil),Maut,Parkgebühren,usw), die anteiligen Kosten, die durch ihn versursacht werden, bezahlt.

Der Schwerverkehr bezahlt sie meiner Meinung nach nicht. So wie natürlich  die Gruppe der Fussgänger und Radfahrer da sie ja gar keine (direkten) Steuern bezahlen.

edit: sorry für so viel offtopic
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: ptg am Juni 17, 2015, 15:13:27


Autofahrer sehen nur die direkten Kosten also den Straßenbau vielleicht noch die Erhaltung. Die Reinigung und Beleuchtung selbiger (auch die Fahrzeuge müssen angeschafft/erhalten und die Angestellten bezahlt werden), Ampelregelung usw. wird schon nicht mehr berücksichtigt. Von Folgeschäden für Gesundheit und Umwelt ganz zu schweigen.

Im Speziellen @vitus:
http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf (http://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/redakteure_2010/themen/verkehrspolitik/kostenwahrheit/vcd_iclei_5_2005_einzeln.pdf)


Hier muss ich ihnen mehrmals widersprechen.

1. Die Beleuchtung ist wohl kaum den Privaten-PKW Verkehr zuzurechnen. Sondern hauptsächlich den Fußgängern.
2. Die Reinigung ist auch für alle. So trägt hier der Privat-PKW "nur" seinen Anteil
3. Bau und Erhaltung: Sollte sie auch auf alle Teilnehmer aufteilen. Wo meiner Meinung ein Großteil der Erhaltung (Sanierungen) dem Schwerverkehr (LKW/Bus) zuzurechnen sind.
4. Mit NUR Öffentlichem Verkehr in der Stadt bräuchten wir keine Straßen? Keine Erhaltung? Keine Schneeraumung? Keine Beleuchtung?
5. Ihr Link: Der bezieht sich auf die Kosten der Kommune(Gemeinde) und nur auf auf diese. Die Betrachtung ist uninteressant, da es mir egal ist ob Gemeinde/Bezirk/Länder/Bund Aufwendungen oder Einnahmen haben. Nur die Summe ist Interessant. Und zb "Es folgen Straßenbeleuchtung (8 Mio.
Euro), Anlage von Straßenbegleitgrün (4,75 Mio. Euro)" werden bei Graz voll dem Privaten-PKW Verkehr zugerechnet. Sehr einseitige Betrachtung.

In Summe bin ich der Meinung (nein ich kann es nicht beweisen) dass der Privat-PKW Verkehr durch die direkten Steuern auf ihn (Nova,Motorbezogene-Versicherungssteuer,Möst(Anteil),MWSt(Anteil),Maut,Parkgebühren,usw), die anteiligen Kosten, die durch ihn versursacht werden, bezahlt.

Der Schwerverkehr bezahlt sie meiner Meinung nach nicht. So wie natürlich  die Gruppe der Fussgänger und Radfahrer da sie ja gar keine (direkten) Steuern bezahlen.

edit: sorry für so viel offtopic

Ist klar die selbstbetroffenen fühlen sich immer benachteiligt (wie ich als primär Radfahrer).

ad 1) Warum befinden sich die Beleuchtungen dann in der Straßenmittte? Ist dort der übliche Verkehrsweg der Fußgänger. Wenn man in irgendeine Stadt reinfährt wird man schon km vorher von einer Lichterallee in Empfang genommen. Dort sehe ich äußerst selten Fußgänger/Radfahrer. Gesonderte Geh- und Radwege werden oft nur funzerlhaft beleuchtet. (z.B. Stadtpark/Ring/entlang der Mur im Gegensatz zu den daneben liegenden Straßen)
ad 2) Welcher Gehweg wird von der öffentlichen Hand gereinigt. Radwege werden äußerst selten gereinigt bzw. müssen auch seltener gereinigt werden, weil weniger Dreck und Staub anfällt und auch entsprechend aufgewirbelt wird. Im Winter sind sie dafür bis zum geht nicht mehr versaut, weil durch den MIV alles auf die Radwege geschleudert wird.
ad 3) Also durch Radfahrer benützte Straßen werden glaube ich nicht so stark beansprucht - aber das ist nur eine Vermutung...
ad 4) Wüsste nicht, wo ich das behauptet habe. Abgesehen davon, dass es ja primär um den Vergleich Autofahrer zu Radfahrer geht.
Man bräuchte aber weniger/nicht so breite Straßen, weniger Erhaltung, weniger Räumung, weniger Beleuchtung
Zitat
Autofahrer zahlen Steuern und Versicherung. Wenn Radfahrer eigene Radwege wünschen sollen sie auch etwas dazu beitragen, ich würde also sagen eine Radfahrerabgabe in Form eines Radfahrerkennzeichens!

Und wie vorhin angemerkt die Abnützung und Verschmutzung durch den Kfz-Verkehr ist etwas höher anzusetzen.

ad 5) Die Aussage versteh ich nicht:
Zitat
Die Betrachtung ist uninteressant, da es mir egal ist ob Gemeinde/Bezirk/Länder/Bund Aufwendungen oder Einnahmen haben. Nur die Summe ist Interessant.

Die Summe - korrekterweise Differenz Aufwendungen zu Einnahmen sagt, dass für den Autoverkehr pro Einwohner und Jahr 170€ mehr ausgegeben werden als die Stadt durch diesen erhält. Warum ist das uninteressant?

Ausschnitt aus der Studie: "Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Kosten nicht zu 100 Prozent dem Autoverkehr zugerechnet werden können. Es ist daher notwendig, Ausgaben, die auch anderen Verkehrsarten zugute kommen, bei der Betrachtung der Kosten für den Autoverkehr zu trennen. Da die meisten städtischen Haushaltspläne eine solche differenzierte Analyse nicht zulassen, müssen die Ausgaben für andere Verkehrsarten abgeschätzt werden. Für Straßen lässt sich beispielsweise auf Grundlage der räumlichen und zeitlichen Flächeninanspruchnahme und dem Grad der Abnutzung ableiten, dass die Ausgaben zu 80 bis 90 Prozent dem Autoverkehr zuzuordnen sind, während der Anteil anderer Verkehrsmittel bei rund zehn Prozent liegt."



Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: 4020er am Juni 17, 2015, 18:18:43
Zitat
In Summe bin ich der Meinung (nein ich kann es nicht beweisen) dass der Privat-PKW Verkehr durch die direkten Steuern auf ihn (Nova,Motorbezogene-Versicherungssteuer,Möst(Anteil),MWSt(Anteil),Maut,Parkgebühren,usw), die anteiligen Kosten, die durch ihn versursacht werden, bezahlt.

Einfach mal diese Studie (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=6553) durchlesen. Kostendeckungsgrad langsamer Verkehr: ca. 85%, Autoverkehr: 83%-90%.
Wie man sich als Melkkuh fühlen kann, wenn die öffentliche Hand 10% der Kosten zur Verfügung stellen muss, ist mir unverständlich...
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Sanfte Mobilität am Juni 17, 2015, 21:49:45
Der Kostendeckungsgrad für den MIV liegt in der Regel zwischen 15 und 25 %, beim ÖV zwischen 55 und 65 %.

W.
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: 4020er am Juni 17, 2015, 22:14:35
Woher stammen deine Werte?
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: 4010 am Juni 18, 2015, 01:19:10
Es kommt immer darauf an, was man da alles miteinberechnet, und auch welche externe Effekte berücksichtigt werden - also wie man Kostendeckung definiert. Alleine schon wegen den Folgen für Umwelt und Mensch (Gesundheitssystem) kann der MIV nüchtern betrachtet gar nicht kostendeckend sein.

Trambetriebe in Frankreich gelten übrigens oft deswegen als 100% kostendeckend, weil nur die Betriebskosten beachtet werden - und diese werden aus Fahrgasteinnahmen und der Transportsteuer (=Arbeitgeberabgabe) gedeckt.
Titel: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: x37 am Juni 20, 2015, 01:11:46

ad 1) Warum befinden sich die Beleuchtungen dann in der Straßenmittte? Ist dort der übliche Verkehrsweg der Fußgänger. Wenn man in irgendeine Stadt reinfährt wird man schon km vorher von einer Lichterallee in Empfang genommen. Dort sehe ich äußerst selten Fußgänger/Radfahrer. Gesonderte Geh- und Radwege werden oft nur funzerlhaft beleuchtet. (z.B. Stadtpark/Ring/entlang der Mur im Gegensatz zu den daneben liegenden Straßen)

Ernst gemeint? Warum sollten die Lampen nicht in der Mitte der Verkehrsfläche sein? Möglichst überall sollten Rad und Fussgänger genug sehen können und andere diese so früh wie möglich sehen können.
Weil Lampen nur für Auto sind werden Freilandstraßen, Schnellstrassen und Autobahnen ja beleuchtet. Ist Für den PKW und LKW ja absolut notwendig....  (nur die Belgier sehen das so  ::) )
Zitat

ad 2) Welcher Gehweg wird von der öffentlichen Hand gereinigt. Radwege werden äußerst selten gereinigt bzw. müssen auch seltener gereinigt werden, weil weniger Dreck und Staub anfällt und auch entsprechend aufgewirbelt wird. Im Winter sind sie dafür bis zum geht nicht mehr versaut, weil durch den MIV alles auf die Radwege geschleudert wird.

In den Städten werden die Kosten der Schneeräumung den Eigentümer des angrenzenden Grundstückes abgeschoben. Werden also auch nicht von den Nutzern (wir reden da geraden von Fußgängern und Radfahren) direkt bezahlt. Wie gesagt die bezahlen DIREKT nichts.
In Gemeinden (ich persönlich weiß es zb von Lieboch und Unterpremstätten) werden die Gehwege von der Gemeinde geräumt und dafür wurde auch spezielles Gerät angeschafft. (Sehr schmale Fahrzeuge die auch am Gehsteig Platz haben)
Zitat
ad 3) Also durch Radfahrer benützte Straßen werden glaube ich nicht so stark beansprucht - aber das ist nur eine Vermutung...

Die Abnutzung wird nicht messbar sein, aber auch Radwegen müssen sanitiert und erhalten werden, denn sie verwittern unabhängig von der Nutzung. zb Frostaufbrüche. Und diese können auf Rad-exklusiven Strecken schon als Kosten des Radverkehrs angesehen werden.
Zitat
ad 4) Wüsste nicht, wo ich das behauptet habe. Abgesehen davon, dass es ja primär um den Vergleich Autofahrer zu Radfahrer geht.
Man bräuchte aber weniger/nicht so breite Straßen, weniger Erhaltung, weniger Räumung, weniger Beleuchtung

Ja, wenn alle Radfahren (oder zu Fuß gehen) statt mit dem Privat-PKW zu fahren kann man wahrscheinlich auf mehrspurige (in eine Richtung) Straßen verzichten. Das wars dann aber auch schon, denn der LKW-Verkehr kann nicht durch Rad und Fußgänger ersetzt werden. (Innerstädtisch auch nicht durch die Bahn) Auch Busse, Taxis, Einsatzfahrzeuge usw. brauchen weiterhin die Straßen und dafür müssen sie weiterhin erhalten werden. Und wie geschrieben ist für den Verschleiß hauptsächlich der Schwerverkehr(hohe Achslast) verantwortlich. Bei der Räumung oder Beleuchtung würde gar nichts einspart werden.
Zitat
ad 5) Die Aussage versteh ich nicht:
Zitat
Die Betrachtung ist uninteressant, da es mir egal ist ob Gemeinde/Bezirk/Länder/Bund Aufwendungen oder Einnahmen haben. Nur die Summe ist Interessant.

Die Summe - korrekterweise Differenz Aufwendungen zu Einnahmen sagt, dass für den Autoverkehr pro Einwohner und Jahr 170€ mehr ausgegeben werden als die Stadt durch diesen erhält. Warum ist das uninteressant?

Vielleicht hab ich mich schlecht ausgedrückt. Ein Beispiel: wenn die Gemeinden(Städte) ab sofort die Einnahmen aus Nova,Möst usw statt dem Bunde bekommen würden und dadurch der Wert von 170 auf zb 1 sinken würde. Wären dann alles besser? Oder wäre es volkswirtschaftlich nicht einfach komplett egal. Jetzt klarer was ich meinte?

Zitat
Ausschnitt aus der Studie: "Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Kosten nicht zu 100 Prozent dem Autoverkehr zugerechnet werden können. Es ist daher notwendig, Ausgaben, die auch anderen Verkehrsarten zugute kommen, bei der Betrachtung der Kosten für den Autoverkehr zu trennen. Da die meisten städtischen Haushaltspläne eine solche differenzierte Analyse nicht zulassen, müssen die Ausgaben für andere Verkehrsarten abgeschätzt werden. Für Straßen lässt sich beispielsweise auf Grundlage der räumlichen und zeitlichen Flächeninanspruchnahme und dem Grad der Abnutzung ableiten, dass die Ausgaben zu 80 bis 90 Prozent dem Autoverkehr zuzuordnen sind, während der Anteil anderer Verkehrsmittel bei rund zehn Prozent liegt."

Ja sie haben abgegrenzt zwischen "Autoverkehr" und Rest. Aber scheinbar nicht den Autoverkehr in PKW und LKW Verkehr getrennt.


Einfach mal diese Studie (http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.html?publicationID=6553) durchlesen. Kostendeckungsgrad langsamer Verkehr: ca. 85%, Autoverkehr: 83%-90%.
Wie man sich als Melkkuh fühlen kann, wenn die öffentliche Hand 10% der Kosten zur Verfügung stellen muss, ist mir unverständlich...

Danke für den Link.
Die Zusammenfassung (Seite 7-8) enthält viele interessante Infos über den Schweizer Verkehr. Und sie ist eine Sachliche Darstellung nicht keine einseitige Betrachtung. (Nicht wie die vom VCD, der scheinbar wie sein Österreichischer Namensverwandter VCÖ, einseitig berichtet)
So zum Beispiel das laut der Studie der Private-PKW-Verkehr mehr seiner Kosten trägt als der Radfahrer.
Der PKW-Verkehr trägt seine Kosten zu 90%, der schwere LKW-Verkehr gar zu 97%. Radfahrer zu 84% nach den Berechnungen der Schweizer.
Da ich die die Besteuerung in der Schweiz etwas anders ist als bei uns sehe ich mich bestätigt in dem Eindruck das bei uns der Privat-PKW seine Kosten DIREKT bezahlt und der Rest nicht.
(die direkte Besteuerung auf PKW ist in der Schweiz geringer, Treibstoff etwas teuerer, keine Nova; LKW sind viel höher bemautet, mit dem Ziel Verlagerung auf die Bahn; Dazu passt auch der geringe direkte eigene Kostendeckung von 54% beim Schienengüterverkehr)


Es kommt immer darauf an, was man da alles miteinberechnet, und auch welche externe Effekte berücksichtigt werden - also wie man Kostendeckung definiert. Alleine schon wegen den Folgen für Umwelt und Mensch (Gesundheitssystem) kann der MIV nüchtern betrachtet gar nicht kostendeckend sein. Trambetriebe in Frankreich gelten übrigens oft deswegen als 100% kostendeckend, weil nur die Betriebskosten beachtet werden - und diese werden aus Fahrgasteinnahmen und der Transportsteuer (=Arbeitgeberabgabe) gedeckt.

Ja gebe dir Vollkommen recht das es immer ein Sache der Abgrenzung ist. Bei der Schweizer Studien wurden aber sehr viel zusätzliche schwer zu fassende Kosten (Umwelt-,Gesundheit-,Unfall-kosten) hinzugenommen und trotzdem deckt dort der Private PKW-Verkehr 90%.
Ich würde zum Beispiel nicht sagen das ein Abgaben auf Arbeitsplätze (wie die FR oder die U-Bahn-Steuer in Wien) die Kostendeckung eines Verkehrsmittel bessert. Den dieser Beitrag wird nicht nur von Nutzern bezahlt sonder auch von nicht Nutzern. Oder würden sie sagen das wenn man  in Österreich die Tabaksteuer direkt der Asfinag geben würde, das die Kostendeckung der Autobahnbenutzer verbessert?

So das ganze ist etwas lange geworden und hat mit dem Thread-Titel auch leider schon nix mehr zu tun. @admins könnte man vielleicht ausgliedern?
Ich hoffe es sind nicht zu viele Fehler im Text und ich hab mir gerade vorgenommen in Zukunft keine so langen zeitraubenden Posting mehr zu schreiben.   :closed:
Titel: Re: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Cerberus2 am Juni 20, 2015, 08:23:36

1. Die Beleuchtung ist wohl kaum den Privaten-PKW Verkehr zuzurechnen. Sondern hauptsächlich den Fußgängern.


Ich verstehe bis heute nicht, warum ich bei vollkommener Dunkelheit überland mit bis zu 130 km/h von einer größeren Stadt zur nächsten brausen kann und dann schon auf der Autobahn mit Straßenbeleuchtung empfangen werde. Was ist, wenn ich von Graz nach Wien brause, am Wechsel anders als an der Wiener Stadtgrenze, wo mittlerweile fast schon ab Mödling eine künstlich beleuchtete Autobahn besteht?

Was das an Stromkosten frisst, oder vielleicht sogar noch ärger: Was das an Errichtung- und Wartungskosten frisst.

Man könnte es ja so machen wie in den U-Bahn-Tunnels: Beleuchtung ist da, aber eingeschaltet wird nur im Notfall. Spart durch den nur kurzen Betrieb auch einiges an Wartungskosten ein ...
Titel: Re: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Martin am Juni 20, 2015, 12:44:24
Dann müssten die armen Verkehrsteilnehmer aber besser aufpassen...  :o
Titel: Re: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Cerberus2 am Juli 08, 2015, 21:17:12


1. Die Beleuchtung ist wohl kaum den Privaten-PKW Verkehr zuzurechnen. Sondern hauptsächlich den Fußgängern.


Ich verstehe bis heute nicht, warum ich bei vollkommener Dunkelheit überland mit bis zu 130 km/h von einer größeren Stadt zur nächsten brausen kann und dann schon auf der Autobahn mit Straßenbeleuchtung empfangen werde. Was ist, wenn ich von Graz nach Wien brause, am Wechsel anders als an der Wiener Stadtgrenze, wo mittlerweile fast schon ab Mödling eine künstlich beleuchtete Autobahn besteht?


Heute wegen Unwetter wieder ein typisches Beispiel:

Link zum News-Artikel: (http://www.news.at/a/unwetter-suedautobahn-a2-333748)
Auf der Südautobahn waren zwischen der Anschlussstelle Packsattel und Steinberg in beiden Richtungen die Fahrbahnen wegen der Stromausfälle in den Tunnels gesperrt, gleiches galt für den Kalcherkogeltunnel an der Landesgrenze zwischen Kärnten und Steiermark.

Wo ist das Problem? Entlüftung müsste von selbst durch Kamineffekt passieren, dann bleibt nur mehr eine kohlrabenschwarze Tunnelröhre mit besten witterungsunabhängigen Fahrbahnverhältnissen.

Einziger "Nachteil": Eventuell werden keine Geschwindigkeitsbeschränkungen angezeigt, und es darf mit 130km/h durch den Tunnel gefahren werden. Na und? Die gleichen 130km/h werde ich ab der Staatsgrenze nächsten Samstag in den Tunnels westlich von Arnoldstein im italienischen Kanal- und Eisental fahren, und ich denke, meine Familie und ich werden wohlbehalten am Urlaubsort ankommen.
Titel: Re: Kostendiskussion MIV / ÖV / Radfahrer
Beitrag von: Sanfte Mobilität am März 12, 2019, 08:31:01
Hier was zum Thema: https://www.internationales-verkehrswesen.de/studie-autoverkehr-kosten-kommunen/

Und als Ergänzung: https://www.kleinezeitung.at/international/5595162/Erschuetternder-UNOBericht_Umweltschaeden-verursachen-ein-Viertel

W.