Naja, reichen die vielen verbauten Millionen für die (200m?)Unterführung der Bim etwa nicht?
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ohne die sicher nicht ganz billige Verlegung der Tram war erst eine so luxeriöse Unterführung möglich und stehen dem MIV nunmehr Ampelphasen zur Verfügung (weil die Tram ja wegfällt.
Lustiges Argument. Ja sterben tut natürlich keiner, aber wo bitte ist die Messlatte des Zumutbaren?
Da kann ich leider nicht drüber lachen. Was ist ZUMUTBAR? Zumutbar ist, dass Menschen in einer Stadt gesunde Luft atmen DÜRFEN und ohne Schlafstörungen einmal 6 bis 7 Stunden pro Nacht durchschlafen DÜRFEN und sich nicht auf 1,5-m-Gehsteig durchzwängen MÜSSEN. Soll ich das noch fortführen? Es gibt kein verfassungsrechtlich verbrieftes Recht auf die Nutzung seines stinkenden Untersatzes inkl. eines Gratis-Parkplatzes auf öffentlichem Grund!
Die Verkehrspolitischen Leitlinien der Stadt Graz sprechen u. a. davon, den MIV entsprechend zu reduzieren. Das ist schon ZUMUTBAR!!!!
Ja genau, nur dass eben der Ausbau des ÖV gut (aber langsam) vorangeht, der IV aber immer wieder gerne zurückgedrängt wird.
Wo wird denn bitte in Graz der MIV zugedrängt - und komm mir jetzt bitte nicht damit, dass man in der Annenstraße jetzt teilweise nicht mehr stadtauswärts fahren darf und für seinen Parkplatz auf öffentlichem Grund etwas zu bezahlen hat?
Soll ich - wieder einmal - die wichtigsten Ausbauten der Straßeninfrastruktur der letzten Jahrzehnte aufzählen? St.-Peter-Gürtel, Südgürtel, vierspuriger Ausbau Puntigamer Straße inkl. Puntigamer Brücke, Weblinger Gürtel, Nordspange, Ausbau Knoten Graz Ost mit Straßeninfrastruktur drumherum, Ausbau südliche Triester Straße, von der Stadt geförderte Parkhäuser (K&Ö, Kunsthaus, Karmeliterplatz) ...
Wenn so viel Geld auch in die ÖV-Infrastruktur geflossen wäre, dann hätte wir heute kein Problem mehr!!!
Und dass wir uns nicht missverstehen: ich will auch, dass der MIV problemlos durch die Stadt fließt, aber die Stadtstruktur hat nun einmal Grenzen. Neue Straßen werden das Problem nur bedingt lösen, sondern schlichtweg eine Änderung des Mobilitätsverhaltens. Was soll den, deiner Meinung nach, in dem von dir angesprochenen Bereich Plüddemanngasse etc. passieren. Dort kannst du nichts mehr machen.
Die so genannte "Grüne Welle" ist ein hilfloser Versuch, etwas zu ändern. Aber: wenn Straßen an sich überlastet sind, kannst du da nichts mehr gestalten, sondern nur den Verkehr reduzieren. Es ist wie mit einer Badewann, die zu voll ist, da muss man zuerst Wasser ablassen, dann kann man sich reinsetzen. Anders geht´s nicht ...
Naja, die dementsprechenden Zulaufstrecken sind ja genau dafür da, hohen Verkehr auszuhalten: Kalvariengürtel, Grabenstrasse, Bergmanngasse sind bitte Hauptverkehrsadern, die nun alle endlich konstruktiv verbunden sind!
Bregenzt, weil diese Straßen ja auch von anderen Straßen "gefüttert" werden - nicht umsonst ist das Chaos am Glacis und im Bereich Geidorfplatz von Jahr zu Jahr größer ...
Ich denke sehr wohl, dass die vielen Bewohner entlang das alten Schleichwegs (Fischergasse, Korösistrasse, etc.) über die Entlastung und dadurch entstandene Lebensqualität mehr als froh sind...
Die möglicherweise. Andere halt nicht oder noch mehr. Sind das Menschen zweiter Klasse? Was ist da ZUMUTBAR?
Ich auch nicht, aber ich habe jetzt ein Jahr gesehen, was dort täglich abgegangen ist...
Infarkt wäre auch der worst case, bei voll verbautem Reininghausareal samt geschlossener HBF Unterführung.
Wie gesagt: es gab keinen Infarkt, die Welt dreht sich noch und von einer geschlossener Hauptbahnhof-Unterführung habe ich nicht gesprochen, sondern davon, dass man aufgrund der Dimension dort vielleicht auch an die Buslinie 85 hätte denken können und Busspuren hätte einplanen können, damit der ÖV dort auch fließen kann, ohne dass sofort der MIV im gesamten Bahnhofsgebiet zusammenbricht (Sorry, für die Ironie!).
Tja, das entscheiden wohl die Menschen dann selbst, die doch sehr gerne mit dem Auto fahren wollen oder müssen.
Im Prinzip richtig, deshalb sollte es ja Politiker geben, die das lenken und nicht nur bloß auf die (angebliche) Masse reagieren. Siehe die Verkehrspolitischen Leitlinien der Stadt!
Plan hin oder her, es werden nicht weniger Autos in Zukunft. Eher mehr und zwar auch auch dort!
Das werden wir noch sehen. Letztlich sägen wir eh den Ast ab, auf dem wir sitzen
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)