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Thema: "Nadelöhr Herrengasse entflechten" (44248-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #45

Wenn aber zum Beispiel der 3er von der Krenngasse über den Griesplatz und die Elisabethinergasse zum Hauptbahnhof fahren würde, wären damit in der Herrengasse die Kapazitäten frei, um die Bim aus dem Südwesten über die Elisabethinergasse und Hauptplatz in die Innenstadt zu führen.


Ja, oder der 1er. Oder beide.
Wie gesagt: mit dem weiteren Ausbau war ja mal angedacht eben von möglichst jeder Endstation _zwei_ Linien abfahren zu lassen, die dann auf unterschiedlichen Routen die Stadt durchqueren und auch am anderen Ende in unterschiedliche Ecken führen. Das würde ein Maximum an umsteigefreien Verbindungen, oder zumindest Verbindungen mit max. 1x umsteigen garantieren und gleichzeitig das Fahrgastaufkommen besser verteilen (zumindest jene Fahrgäste die nicht zum Hauptplatz müssen könnten dann "außenrum" fahren).

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #46

Wenn ich die Postings von "p12578" und "hubertat" zu diesem Thema richtig in Erinnerung habe (ich möchte mich jetzt nicht schon wieder "deppatsuchen"),
dann wäre die Verbindung Don Bosco > Elisabethinergasse > Hauptplatz durchaus wünschenswert und es ist auch angedacht diese zu errichten.
Ein Gleisbogen ums "Kleiderbauer-Eck" wurde aber von "p12578" vehement ausgeschlossen.


Ich würde mal so sagen: das war/ist einmal angedacht (ändert sich aber ständig). Wie schon bekannt, bin ich kein Freund der Innenstadtumfahrungsstrecke Elisabethinergasse, sondern einer der Entlastungsstrecke über die Neutorgasse. Die Realisierung beider Varianten ist nicht leicht.

Bei der Elisabethinergassen-Variante müsste halt der gesamte Straßenzug Radetzkystrecke - Brückenkopfgasse - Rösslmühlgasse verkehrlich verändert werden (sprich: den IV einschränken). Dies wäre aber natürlich auch im Zusammenhang mit den SW-Linien-Plänen auch zu machen. Schwierig ist sicherlich die Verkehrslösung in der Rösslmühlgasse (die Überdeckelung des Mühlganges ist nicht billig bzw. die Einmündung in den Annenstraße nicht einfach). Aber dies sind alles bekannte Fakten, die schon seit der entsprechende Trassenstudien in den 1990er bekannt sind.

Bei der Neutorgassen-Variante gibt es leider den Hasenfuß, dass man sich von politischer Seite die beste, günstige und sinnvollste Variante, nämlich die direkte Anbindung an der Hauptbrücke durch die Zusage verbaut hat, in der Kleinen Neutorgasse keine Straßenbahn zu bauen. So müsste man dort halt durch die Belgiergasse, was auch entsprechende verkehrliche Veränderung mit sich ziehen würde, aber sicherlich zu einer Aufwertung des gesamten Gebietes (Bad zur Sonne!) führen und auch eine Schleifenanlage im Bereich Südtiroler Platz ermöglichen würde (NVK Hauptbahnhof).

Problem ist das Geld: Durch die Verweigerung des Bundes beim NVK mitzubezahlen, muss Rücker nun die für den Straßenbahnausbau reservierten Geld (so um die 35 Mio Euro) größtenteils in den NVK buttert, damit der umgesetzt werden kann. Dann bleibt halt max. Geld für ein Ausbauprojekt.

- Entlastungsstrecke: meiner Meinung nach das wichtigste Projekt, weil damit endlich ein Großteil der Probleme bei Veranstaltungen in der Herrengasse gelöst wären, außerdem braucht man diese Strecke für weitere Verdichtungen (mittlerweile hat man ja "herausgefunden", dass dazu nicht nur einfach größere Fahrzeuge - sofern die überhaupt je kommen - reichen werdne) etc.

- Uni-1er: das betrieblich günstige Ausbauprojekt mit relativ guten Fahrgastprognosen (große Einsparungsmöglichkeiten im Bereich Bus). Es wäre keine zusätzlichen Fahrzeuge auf der Linie 1 notwendig, abgesehen von der sowieso wünschenswerten Intervallverdichtung in der Frühspitze, die aber auch ohne Uni-Anbindung kommen müsste. Einzig einen Früheinschub in die Leonhardstraße wäre notwendig (wäre aber nur an Schultagen und daher ob der Einsparung im Busbereich verschmerzbar)

- 7er-Verlängerung: wäre ein ziemlicher Schildbürgerstreich im Zusammenhang mit dem Med-Uni-Ausbau dort keine Straßenbahn zu bauen; dazu hätte man doch einen sehr große Nachfrage durch die Siedlungen (Billrothgasse, Hahnhofweg) und durch das LKH.

- 5er-Verlängerung: naja, vielleicht kann ja IKEA und das SCW was dazuzahlen (einen Spar gibt es da ja jetzt auch). Die Trasse ist fertig (fährt ja heute der Bus drauf). Wäre schön, wenn es kommt, aber wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter

- SW- und NW-Linien: da wird noch viel Wasser die Mur herunter laufen, weil das riesige Projekte sind und einige Menge Geld kosten würden - in diesem Zusammenhang muss man auch die Entwicklungen bei den Reininghausgründen abwarten (dort müsste bei entsprechenden Projekten wohl auch eine Straßenbahn hin)

- NVD: da liegt das Problem. Eigentlich ist die jetzige Variante betrieblich mehr als suboptimal (Schleifenproblematik am Hbf. bzw. die dadurch erzwungene, nicht notwendige Weiterführung von Linien über den Hbf. hinaus) und eigentlich würde man sich einen wirklichen NVD a la Linz wünschen (was aber betrieblich - Tunnel! - nicht möglich wäre). Dazu kommt, dass der Bund nix dazu zahlen will (hätte mich auch gewundert). Das Geld soll jetzt wohl von der Stadt kommen, wenn das Land nicht mehr zahlen will. Problem ist, dass durch dieses Projekt alle anderen Ausbaumaßnahmen für diese Legislaturperiode (und vermutlich darüber hinaus) finanzielle blockiert wären. Ich frage micht, ob das wirklich sinnvoll ist. Meiner Meinung nach sind die konsequenten des gesamten Projektes nicht geklärt: Wer bezahlt die "Leerfahrten" zwischen Hbf. und der dahinterliegenden Schleife? Die ungelösten betrieblichen Probleme mit der fehlenden Schleife Hauptbahnhof (Entlastungsstrecke, Schleife Südtiroler Platz). Weitere Entwicklungschancen der Straßenbahn im Grazer Westen (Stichwort Reininghausgründe) werden/wurde nur sehr zaghaft mit dem NVD-Projekt verzahnt. Es ist keine Gesamtprojekt, d. h. die Busbahnhöfe (Stadt, Regional) sind nicht einbezogen. Die Überdachungslösung scheint wohl auch nicht das wahre zu sein (herzlichen Dank an die Herren der Stadtplanung). Letztlich stellt sich mir die Frage, ob man nicht wieder von vorne anfangen sollte und wieder auf eine (wesentlich billigere) oberirdische Lösung mit einer entsprechenden Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zurückkehren sollte (mit entsprechenden Vorsortierungen bei der Bahnhofskreuzung), um auch anderen Straßenbahnprojekten eine Chance zu geben.

Meiner Einschätzung nach wird dies natürlich nicht geschehen (keiner will das Gesicht verlieren), weshalb natürlich die jetzige NVD-Lösung kommen wird, max. mit einer Entlastungsstrecke verknüpft. Alle anderen Ausbauten werden wohl für 5 oder mehr Jahre in die Schublade verschwinden, sonfern nicht der reiche Onkel aus Amerika kommt ...

Leider!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #47

- NVD: da liegt das Problem.
[...]


Das Problem beim Hauptbahnhof ist halt auch, dass die ÖBB dort jetzt mit dem Umbau beginnen. Wenn man sich da nicht dranhängt dann wird es nachher wieder teurer. Und wenn man irgendwas im Zuge der jetzigen Bauarbeiten vorbereiten will (z.B. eine eigene Tram-Unterführung unter den Gleisen) dann muss man sich eh schon ziemlich festlegen wie man es später mal machen will...

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #48

Das Problem beim Hauptbahnhof ist halt auch, dass die ÖBB dort jetzt mit dem Umbau beginnen. Wenn man sich da nicht dranhängt dann wird es nachher wieder teurer. Und wenn man irgendwas im Zuge der jetzigen Bauarbeiten vorbereiten will (z.B. eine eigene Tram-Unterführung unter den Gleisen) dann muss man sich eh schon ziemlich festlegen wie man es später mal machen will...


Nicht böse sein, dies ist eine Diskussion, die schon seit mehr als 10 Jahren geführt wird. Nach ÖBB wäre die Unterführung Annenstraße schon längst gebaut worden (jedenfalls war es so einmal gepalnt). Die Stadt hatte echt Glück, dass man den Hauptbahnhof-Südkopf erst jetzt angeht und die anderen Maßnahmen, die jetzt am Hauptbahnhof passieren, haben mit dem NVD aber auch schon gar nix zu tun, weil der NVD (abgesehen von der Unterführung) den Hauptbahnhof ja nicht wirklich tangiert.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #49


Das Problem beim Hauptbahnhof ist halt auch, dass die ÖBB dort jetzt mit dem Umbau beginnen. Wenn man sich da nicht dranhängt dann wird es nachher wieder teurer. Und wenn man irgendwas im Zuge der jetzigen Bauarbeiten vorbereiten will (z.B. eine eigene Tram-Unterführung unter den Gleisen) dann muss man sich eh schon ziemlich festlegen wie man es später mal machen will...


Nicht böse sein, dies ist eine Diskussion, die schon seit mehr als 10 Jahren geführt wird. Nach ÖBB wäre die Unterführung Annenstraße schon längst gebaut worden (jedenfalls war es so einmal gepalnt). Die Stadt hatte echt Glück, dass man den Hauptbahnhof-Südkopf erst jetzt angeht und die anderen Maßnahmen, die jetzt am Hauptbahnhof passieren, haben mit dem NVD aber auch schon gar nix zu tun, weil der NVD (abgesehen von der Unterführung) den Hauptbahnhof ja nicht wirklich tangiert.


Klar, die Diskussion ist alt und man hat seitens der Stadt immer wieder auf Zeit gespielt. Insofern wäre es sicher besser gewesen in den vergangenen 10 Jahren wirklich ein möglichst optimales Konzept zu entwickeln und dafür schon mal Geld zur Seite zu legen. Hätte zwar wohl zumindest eine der 3 Verlängerungen verhindert, aber man stünde jetzt nicht wieder quasi ohne Plan (und Geld) da. Sieht man ja auch daran, dass jetzt - kurz bevor irgendwas geschehen wird, weil die ÖBB jetzt halt nicht weiter aufschieben wollen - erst wieder die Weichen an der Bahnhofseinfahrt getauscht wurden; das ist definitiv zum Fenster hinausgeworfenes Geld (außer man belässt die derzeitige Streckenführung auch für die nächsten 20 Jahre).

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #50

Ich war ja auch immer für die lange Variante. Viel wichtiger ist aber, dass die Entlastungsstrecke so schnell wie möglich errichtet wird. ;)
Die große Entlastungsstrecke wird es mit der Nordwestlinie ja sowieso geben. In Verbindung mit dieser wäre man schon mal sehr flexibel.
Eine Verbindung zwischen dem Lendplatz und der Keplerbrücke sollte dann auch nicht mehr im Weg stehen.

Wenn man die Nordwestlinie bei der Einfahrt von der Rösselmühlgasse in die Elisabethinergasse an die westliche Gebäudefront verlegt, sollte die dortige Mühlgangüberquerung vom Tisch sein. Zumindest theoretisch, nur gäbe es dann ein Problem mit der Kreuzung (IV). Naja, bei der Kreuzung kein Wunder. :-\
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #51

Wenn man die Nordwestlinie bei der Einfahrt von der Rösselmühlgasse in die Elisabethinergasse an die westliche Gebäudefront verlegt, sollte die dortige Mühlgangüberquerung vom Tisch sein. Zumindest theoretisch, nur gäbe es dann ein Problem mit der Kreuzung (IV). Naja, bei der Kreuzung kein Wunder. :-\


Das ist dort meiner Erinnerung nach der kleinste Problem, da geht es - im Falle des Baues der SW-Linie - um die Lage der Weichen, weil die natürlich nur auf einer planen (aber natürlich geneigten) Fläche liegen können, was dort schon wegen der Radien ziemlich schwierig ist.

Siehe auch: http://www.fahrgast-steiermark.at/uploads/media/20090813-PA_tramausbau.pdf

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #52

Siehe auch: http://www.fahrgast-steiermark.at/uploads/media/20090813-PA_tramausbau.pdf


Forderungen sind ja ganz gut und schön, aber die blauen Linien sind doch recht willkürlich gezogen. Da ist einiges unverständlich ...  >:D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #53

Forderungen sind ja ganz gut und schön, aber die blauen Linien sind doch recht willkürlich gezogen. Da ist einiges unverständlich ...  >:D


Was ist da unverständlich - es handelt sich ja auch nicht um Detail- oder Einreichplanungen, sondern um Forderungen/Vorschläge für generelle Linienausbauten?

W.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #54
Wieso wird bei Schienenbauten eigentlich so ein Trara gemacht? Bei Straßen wird ja auch nicht viel nachgefragt wenn welche gebaut werden. Wenn keine Kunstbauten benötigt werden sollten Straßenbahnerweiterungen ja eigentlich auch nicht viel mehr kosten als die Sanierung, und da wurden in letzter Zeit ja einige Kilometer neu gelegt.

Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #55

Wieso wird bei Schienenbauten eigentlich so ein Trara gemacht? Bei Straßen wird ja auch nicht viel nachgefragt wenn welche gebaut werden. ...


Weil das ja dem "kleinen Mann" zugute kommt, der sich kein Auto leisten kann.
Wer von den "Großkopferten" würde mit den ÖFFIS ins Büro fahren?


LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #56

Was ist da unverständlich - es handelt sich ja auch nicht um Detail- oder Einreichplanungen, sondern um Forderungen/Vorschläge für generelle Linienausbauten?


Auch Forderungen/Vorschläge sollten mit Maß eingebracht werden. Schon um ernstgenommen zu werden. Wer alles fordert bekommt letztlich nichts.
Vor allem bleibt ja oft unkar ob sie eine andere Linienführung bevorzugen (und wenn ja warum) oder ob gewisse Strecken zusätzlich verlangt werden.

Beispiele:
Strecke Schubertstraße - Hätte gegenüber der städtischen Planung welchen Vorteil, der viele zusätzliche Meter mit ebensolchen Kosten aufwiegen würde?
Verlängerung Peter Tunner Gasse - Frequenz rechtfertigt keinesfalls ein solches Vorhaben, zusätzliche ist in diesem Bereich nicht zu erwarten, da die mögliche Verbauung fast abgeschlossen ist.
Karl-Morre-Straße - Sackgassenidee, Frequenz rechtfertigt keine Straßenbahn, man beobachte die bescheidene Besetzung der Busse.


"Fahrgast will mehr":
Schön und gut, nur ist mit Verzettelung der Ressourcen niemandem gedient. Solange die Netzproblematik (Entflechtung) in der Innenstadt nicht gelöst ist sind weitere Netzerweiterungen völlig sinnloses Stückwerk.
In einem hat Fahrgast recht: "Es handelt sich um eine Frage der Prioritäten". Nur sollten sie das auch beherzigen, das bedeutet eben auch: "Das Wichtigste zuerst".
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #57
Tun sie ja eh - aber es geht da ja darum, dass nach der Entflechtung nicht Schluss sein darf.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #58
Graz: Starke Kritik an Öffis-Plänen von schwarz-grün

quelle: kleine.at

Verein Fahrgast kritisiert städtische Öffi-Pläne als zu lax. Die Tram-Entflechtung der Herrengasse ist "zu wenig ambitioniert", um Grazer nachhaltig zum Umsteigen zu bewegen.

Das Ziel ist wahrlich hoch gesteckt: Schwarz-Grün will den Autoanteil in Graz um fünf Prozentpunkte auf 40 senken. Im Gegenzug sollen im so genannten Modal Split 60 Prozent aller Wege mit dem Rad, zu Fuß und vor allem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden.

"Das wird eng, geht sich so nicht aus", hat nun der Verein Fahrgast berechnet. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten nämlich täglich um 40.000 Menschen mehr mit Bus oder Tram unterwegs sein. Und das sei mit dem Öffi-Ausbauprogramm niemals zu schaffen.

Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) hat ja erklärt, dass der Nahverkehrsknoten am Hauptbahnhof sowie die Entflechtung der zu eng gewordenen Herrengasse oberste Priorität haben. Alle anderen geplanten Tram-Verlängerungen müssen dafür warten.

Stefan Walter vom Verein Fahrgast begrüßt zwar das Aufbrechen des Nadelöhrs Herrengasse ausdrücklich, "für nachhaltige Politik ist das aber zu wenig ambitioniert. Das ist nur das Pflichtprogramm". Fahrgast liegen Zahlen vor, nach denen die optimistischsten Schätzungen von einem Zuwachs von 55.000 Fahrgästen ausgehen - aber nur, wenn alle geplanten Verlängerungen und Neu-Projekte umgesetzt werden. "Der Uni-1er, der Med-7er, die Nordwest- und Südwest-Linie, sie alle sind auf den St. Nimmerleinstag vertagt", beklagt Walter. "Das heißt: Die im schwarz-grünen Koalitionspakt angepeilte Reduktion des Autoverkehrs ist in weite Ferne gerückt."
Rücker: "Schritt für Schritt"

Vizebürgermeisterin Lisa Rücker verweist darauf, dass bei der derzeitigen Budgetlage nicht alles auf einmal durchgezogen werden kann. "Die Nahverkehrsdrehscheibe kostet insgesamt 80 Millionen Euro, von denen wir einen großen Teil tragen müssen." Die Entflechtung geht ebenfalls in die zweistellige Millionenhöhe. "Wir können Projekte nur Schritt für Schritt abarbeiten."

Für den Verein Fahrgast ist es nur eine Frage der Priorität. Daher fordert Walter eine massive Öffi-Offensive (siehe Infobox).
GERALD WINTER


Fakten

Neben der Entflechtung der Herrengasse - vom Jakominiplatz über den Griesplatz und die Elisabethinergasse in die Annenstraße - und dem Nahverkehrsknoten am Hauptbahnhof fordert der Verein Fahrgast eine Tram-Offensive:

Südweststrecke, die bis nach Straßgang führt.

Nordweststrecke, die bis Gösting (Nähe Bulme) geht.

Die Erschließung der Siedlungsgebiete in Eggenberg (Algersdorf, Karl-Morre-Straße), Schönau (Kasernstraße), Andritz (Oberandritz und St. Veit) sowie des Bereichs Karlau (Triestersiedlung, Payer-Weyprecht-Straße).

Uni-1er über die Zinzendorfgasse und den Uni-Kreisverkehr.

Med-7er ins Stiftingtal.

3er-Verlängerung zur Teichstraße


Entscheidung

Graz ist Hauptstadt der Ankündigungen." Das sagt Stefan Walter vom Verein Fahrgast, der Lobbying für den öffentlichen Verkehr macht. Und das Gesagte muss man unterschreiben. Die Ankündigungspolitiker trommeln jahraus, jahrein, wie wichtig der öffentliche Verkehr ist - nur die Taten halten nicht mit.

Zwar wurden 4er, 5er und 6er nach jahrzehntelangen Planungen verlängert, einen starken Zuwachs an Fahrgästen hat das aber nicht gebracht. Die von Lisa Rücker forcierte Entflechtung der Herrengasse liegt auch schon seit mehr als zehn Jahren in der Schublade - als gelernter Grazer weiß man, dass die Umsetzung der neuen Trasse weitere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen wird.

Es ist Graz zu wünschen, dass sich das Rathaus zu seinen Worten bekennt - damit aus Ankündigungs- endlich Entscheidungspolitiker werden.

Sie erreichen den Autor unter

gerald.winter@kleinezeitung.at

Liebe Grüße
Martin

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: "Nadelöhr Herrengasse entflechten"
Antwort #59
Also ich denke, dass "Fahrgast" durchaus gute Ansätze und Ideen hat, aber hier fordert "Fahrgast" mMn zu viel.

Über die Prioritäten bzw. "Reihungen" der Projekte kann man diskutieren, aber manche Ideen sind, wie es User Amadeus bereits festgestellt hat sicher nicht umsetzungswürdig.

Die Verlängerung des 3ers in die "Teichstraße" ist ja wahrlich eine tolle Forderung. Wo soll die Straßenbahn dort umdrehen - Im Gastgarten / Kinderspielplatz vom Gasthaus Sternwirt?  >:(
Eine Verlängerung des 3ers in den Süden (Plüdemanngasse) oder durch die Dr. Robert Grafstrasse würde neben einer Anbindung an die SL 6 auch eine mögliche Weiterführung einer dieser beiden Linien Richtung Raaba ermöglichen.
Man darf schließlich nicht vergessen, dass für die Bewohner der nördlichen Dr. Robert Grafstraße durch die Verlängerung der SL 6 eine Verschlechterung des Angebotes nach sich gezogen hat. (Längerer Fußweg -> früher war die Haltestelle / Endstation der BL 63/89 auf Höhe Dr. Robert Grafstrasse 42)
Bei Errichtung einer Haltestelle im Bereich der Kreuzung Waltendorfer Hauptstraße / Dr. Robert Grafstraße wäre auch die "Teichstraße" an die Straßenbahn angebunden.  ;)

Die weiteren Ausbauideen von Fahrgast sind teilweise ohnehin in Planung befindliche Projekte bzw. sicher wichtige Vorhaben die auch rasch umgesetzt werden sollten.

Betreffend Peter Tunnergasse und Karl Morrestraße gebe ich "Amadeus" 100% ig Recht.
Was die Algersdorferstraße betrifft, könnte man sich mit einer "Rundführung" der SL 1 behelfen, wobei ich denke, dass zwei Buslinien dort auch ausreichend sind und keine neue teure Straßenbahntrasse notwendig ist.

Ich denke, dass viele Ideen von Fahrgast durchaus gut sind, aber im Moment sicher nicht alle umgesetzt werden können, daher würde ich hier nach der Devise "Weniger ist mehr" eher die wichtigsten Projekte forcieren.
Man kann nicht alles haben!

GLG
G111


Liebe Grüße
Martin