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Thema: Ausbau Straßenbahnnetz (471441-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #735
Es geht ja hier gar nicht um die Frage, wer hier Lorbeeren einheimst, oder nicht.

Das natürlich die Erwartungen bei den Grünen hoch waren, ist klar - es wurde ja im Wahlkampf und in der Opposition immer verkündet, dass man Vieles beim ÖV machen will (und es ist ja auch Vieles passiert).

Schade ist nur, dass gerade im wichtigsten Segment, nämlich im Straßenbahnausbau nix Herzeigbares zustande gekommen ist - natürlich weiß ich auch, dass da der Bürgermeister als Planungsreferent auch eine Rolle spielt etc. pp. Aber unter Rücker (wurde wohl auf Druck von - außen) der Uni-1er "begraben" (der betriebswirtschaftlich aber absolut wichtig wäre - Einsparung einer Menge Busstunden, faktisch keine zusätzliche Straßenbahnleistung weil Spitzen gegen die Hauptverkehrsrichtung, Anhebung der Bedingungsqualität des Univiertels auch am Abend und Wochenende). Kann ich bis heute nicht verstehen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #736

es wurde ja im Wahlkampf und in der Opposition immer verkündet, dass man Vieles beim ÖV machen will (und es ist ja auch Vieles passiert).

Leider nicht viel herzeigbares und was die Südwestlinie betrifft, wäre hier die Möglichkeit dagewesen, alle Weichen dafür zu stellen, zumindest die Entlastungsstrecke unter Dach und Fach zu bringen.
Rücker hat es nur geschafft, dem MIV sinnlose Prügel zwischen die Füße zu werfen und der große Wurf ist ihr auch in puncto Radfahrstraßen NICHT gelungen.
Liebe Grüße
Martin

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #737
Ich weiß nicht, von welchen Prügeln du sprichst.

Fakt ist auch, dass nach dem Tode von Erich Edegger auch beim Radwegebau insgesamt wenig weitergegangen ist, da gab es aber sehr wohl einige, wichtige Lückenschlüsse - wenn auch keinen tatsächlichen Befreiungsschlag ...

W.
  • Zuletzt geändert: Juni 16, 2016, 17:33:45 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #738

Rücker hat es nur geschafft, dem MIV sinnlose Prügel zwischen die Füße zu werfen und der große Wurf ist ihr auch in puncto Radfahrstraßen NICHT gelungen.


Fahrradstraßen sind seit 31. März 2013 (25. StVO-Novelle) möglich. Rücker war bis Jänner 2013 für Verkehr zuständig ...  Welcher Wurf hätte da gelingen sollen?

Im Jahr 2013 gab es übrigens schon konkrete Vorschläge von Argus an Eustacchio bzgl. Fahrradstraßen:
http://graz.radln.net/cms/beitrag/11918120/104233160/. Es wurde von Eustacchio eine faire Prüfung der Vorschläge versprochen, geschen ist bis heute nix.
Auch von den 3 Wohnstraßen, die Eustacchio pro Jahr(!) umsetzen wollte, hörte man nix mehr.

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #739

Schade ist nur, dass gerade im wichtigsten Segment, nämlich im Straßenbahnausbau nix Herzeigbares zustande gekommen ist - natürlich weiß ich auch, dass da der Bürgermeister als Planungsreferent auch eine Rolle spielt etc. pp. Aber unter Rücker (wurde wohl auf Druck von - außen) der Uni-1er "begraben" (der betriebswirtschaftlich aber absolut wichtig wäre)


Dass der Uni-1er einen betriebswirtschaftlichen Mehrwert hat, wage ich zu bezweifeln. Gut, der Ast des 31ers zum Resowi würde wegfallen, aber mehr als einen oder zwei Busse auf der Gesamtstrecke bringt das auch nicht, und das auch nur tagsüber unter der Woche. Das wären vielleicht jährliche Ersparnisse im hohen fünf- bis niedrigen sechsstelligen Eurobereich, diese würden aber nicht einmal in einer Zeit des billigen Geldes wie jetzt ausreichen, die Zinsen für den Kredit zu zahlen, der für eine solche Verlegung nötig wäre. Da stünde zB die Südwestlinie viel besser da, wo zwischen Jako und Don Bosco immerhin drei dicht befahrene Buslinien wegfallen würden.

Aber auch verkehrspolitisch wäre da viel weniger als bei anderen Linien zu holen, da der "Straßenbahn-Effekt" bei der besonders preissensiblen Klientel der Studierenden nicht zieht. Weiters ist die Gegend um die Universität schon voll verbaut, was der Straßenbahn auch keine Rolle zur Stadtentwicklung verleihen würde.

  • FlipsP
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #740


Schade ist nur, dass gerade im wichtigsten Segment, nämlich im Straßenbahnausbau nix Herzeigbares zustande gekommen ist - natürlich weiß ich auch, dass da der Bürgermeister als Planungsreferent auch eine Rolle spielt etc. pp. Aber unter Rücker (wurde wohl auf Druck von - außen) der Uni-1er "begraben" (der betriebswirtschaftlich aber absolut wichtig wäre)


Dass der Uni-1er einen betriebswirtschaftlichen Mehrwert hat, wage ich zu bezweifeln. Gut, der Ast des 31ers zum Resowi würde wegfallen, aber mehr als einen oder zwei Busse auf der Gesamtstrecke bringt das auch nicht, und das auch nur tagsüber unter der Woche. Das wären vielleicht jährliche Ersparnisse im hohen fünf- bis niedrigen sechsstelligen Eurobereich, diese würden aber nicht einmal in einer Zeit des billigen Geldes wie jetzt ausreichen, die Zinsen für den Kredit zu zahlen, der für eine solche Verlegung nötig wäre. Da stünde zB die Südwestlinie viel besser da, wo zwischen Jako und Don Bosco immerhin drei dicht befahrene Buslinien wegfallen würden.

Aber auch verkehrspolitisch wäre da viel weniger als bei anderen Linien zu holen, da der "Straßenbahn-Effekt" bei der besonders preissensiblen Klientel der Studierenden nicht zieht. Weiters ist die Gegend um die Universität schon voll verbaut, was der Straßenbahn auch keine Rolle zur Stadtentwicklung verleihen würde.


Welche Preissensiblität? Mit der Straßenbahn zu fahren kostet in Graz gleich viel wie mit dem Bus zu fahren...
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #741
Das ist es ja. Studierende geben Geld für den ÖPNV aus, weil er sie leistbar von A nach B bringt, und nicht, weil die Straßenbahn viel angenehmer fährt. Der Bim-Effekt ist ein Phänomen der mittleren bzw. oberen Mittelschicht.

  • Metro5
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #742
Naja, mit der Bim kann man vor allem höhere Kapazitäten aufnehmen. Die jetzige Anbindung ist jedenfalls suboptimal und auf einer Uni gibt es nicht nur Studenten sondern viele, viele Angestellte. Die Uni hat laut Wiki über 4000 Mitarbeiter und ist eine der größten städtischen Institutionen (neben LKH). Da kann man ruhig die Bim zuwibaun, es schadet sicher nicht. Am Geld wird's da nicht liegen, sondern eher am politischen Willen.

  • FlipsP
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #743

Das ist es ja. Studierende geben Geld für den ÖPNV aus, weil er sie leistbar von A nach B bringt, und nicht, weil die Straßenbahn viel angenehmer fährt. Der Bim-Effekt ist ein Phänomen der mittleren bzw. oberen Mittelschicht.


Da hast du auch nicht ganz recht. Auch hier wird der Schienenbonus eintreten, wenn auch etwas geschwächt. Denn es wird ja nicht nur die Uni erschlossen, sondern auch andere Anrainer. Und den Schienenbonus gibt es genauso auch bei der Uni: Dort sind genügend Angestellte und auch genügend Studierende, welche noch nicht mit dem Bus fahren aus vielen verschiedenen Gründen. Viele werden sich davon mit der Straßenbahn in Luft auflösen. Einer davon ist jedenfalls (und glaub mir vielen haben diesen Grund), dass der Bus größtenteils vollgestopft ist, dadurch weichen sie auf Rad, Fuß oder Auto aus.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • ptg
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #744


es wurde ja im Wahlkampf und in der Opposition immer verkündet, dass man Vieles beim ÖV machen will (und es ist ja auch Vieles passiert).

Leider nicht viel herzeigbares und was die Südwestlinie betrifft, wäre hier die Möglichkeit dagewesen, alle Weichen dafür zu stellen, zumindest die Entlastungsstrecke unter Dach und Fach zu bringen.
Rücker hat es nur geschafft, dem MIV sinnlose Prügel zwischen die Füße zu werfen und der große Wurf ist ihr auch in puncto Radfahrstraßen NICHT gelungen.

Gesetzlich gab es zu Rückers Zeiten nicht die Möglichkeit für Fahrradstraßen und Begegnungszonen. Der Sonnenfelsplatz war damals nur als Modellversuch möglich. Es haben sich dann Eustacchio und Nagl eh gleich an ihre Fahnen geheftet, dass sie eine Begegnungszone gemacht haben, mit dem Seitenhieb dass Rücker das nicht geschafft hat. Aber nur weil es vor 2013 die gesetzlichen Rahmenbedingungen weder für Fahrradstraße noch Begegnungszone gab.
Welche sinnlosen Prügel für den MIV sind auf Rücker zurückzuführen? Dass man den ÖV, Fußgänger und Radfahrer an Kreuzungen bevorrangt bzw. um es richtig zu formulieren: gegenüber dem MIV nicht mehr so krass benachteiligt.

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #745
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #746
ja, aber leider steht da drinnen:
Zitat

Und aus Sicht der Fahrgäste macht es keinen Unterschied, ob sie mit Bus oder Bim fahren.

Damit wird also ein Argument gegen den Straßenbahnausbau gebracht!   :'(  Wird wohl ein Fehler vom Woche-Schreiber sein, aber die Botschaft, die fürs 'gemeine Volk' rüberkommt, ist nicht optimal.

Fritz

Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #747
Das ist das Risiko mit der Presse, weil da meistens auch keine wirkliche Fachkenntnis bei den Journalisten mehr besteht und - möglicherweise - missverständlich formulierte dann so in der Zeitung landen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Amon
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #748

ja, aber leider steht da drinnen:
Zitat

Und aus Sicht der Fahrgäste macht es keinen Unterschied, ob sie mit Bus oder Bim fahren.

Damit wird also ein Argument gegen den Straßenbahnausbau gebracht!   :'(  Wird wohl ein Fehler vom Woche-Schreiber sein, aber die Botschaft, die fürs 'gemeine Volk' rüberkommt, ist nicht optimal.

Fritz


Ja, das ist inhaltlicher Unsinn. Gesagt wurde im Gespräch: "Es macht aus Sicht der Fahrgäste keinen Unterschied, ob sie mit einem E-Bus oder einem anderen Bus fahren." Das hat die Redakteurin offenbar entweder falsch verstanden oder falsch notiert. Falls jemand von euch einen Leserbrief mit Richtigstellung schreiben will, bitte gerne.


EDIT: Hab der Redakteurin geschrieben. Online wird es geändert. Bei der Printausgabe ist natürlich nichts mehr zu ändern, bestenfalls im Nachhinein richtig zu stellen.

  • Ch. Wagner
Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #749

... Presse, weil da meistens auch keine wirkliche Fachkenntnis ...


Die Woche und Fachkenntnis, auf welchem Gebiet auch immer, schließe ich generell aus
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.