Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Atomkraftwerke in Österreich (5455-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Atomkraftwerke in Österreich
Ein Atomkraftwerk und die G´schicht wäre erledigt.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #1

Ein Atomkraftwerk und die G´schicht wäre erledigt.


Das meinst du jetzt aber nicht ernst, oder?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #2
Schon, ja.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #3

Kühlturm in Voitsberg steht ja schon - Umbauen und schon ist die Diskussion um den Feinstaub erledigt
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #4

Ein Atomkraftwerk und die G´schicht wäre erledigt.


Meine Rede!!!  ;D
Grüße aus 1200 Wien!!!

Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #5
Also: über das Thema Atomenergie brauchen wir uns bitte nicht erhalten. Wir haben (zurecht) ein Atomsperrgesetz (leider wird aus Kostengründen Atomstrom nach Österreich importiert) und würde jedem Land raten, die Finger von dieser Technologie zu lassen, weil - abgesehen vom Betriebsrisiko (ich habe Tschernobyl "erlebt") - die Endlagerung völlig ungeklärt ist. Was da im Moment in Deutschland abgeht, ist ja absolut unverständlich und reine Klientelpolitik.

Und das CO2-Argument bei Atomkraft wiegt bei Weitem nicht die Risiken auf. Wenn wir aber den Klimakollaps der Erde verhindern wollen, müssen wir in "saubere" Energiearten investieren (Sonne, Wind, Erdwärme), aber auch Wasserkraft. Die Argumente mit der Staukette und den Fischen lasse ich gelten (da helfen die Fischleitern nur bedingt), aber alle andere Argumente, wie z. B. der Bauwuchs, sind ja völlig hysterisch. Man soll sich bitte ältere Bilder von Graz anschauen, da waren bei weitem nicht so viele Bäume entlang der Mur. Ich selbst habe den Bau des Steg-Kraftwerkes Weinzödl erlebt. Es ist bitte kein Vergleich, wie dies heute im Gegensatz vor 30 Jahren aussieht.

Ich bin auch der Meinung, dass man grundsätzlich einheimische Energieerzeugung fördern sollte - wir könnten ja unseren Strombedarf leicht selbst denken, kaufen aber alleine aus Preisgründen aus dem Ausland.

Zum Thema Energiesparen: Das ist die nächste Sache, hier muss massiv investiert werden (Thermische Sanierung, Hausbrand, Kfz-Verkehr) und alles fängt im Kleinen an (Standby-Betrieb verbieten, schön das Licht ausmachen, nicht volle Tour heizen, sondern sinnvolle Raumtemperaturen). Da geht es uns allen besser.

Und: bitte keine Hysterie bei Fluß-Kraftwerksprojekten ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #6

Wir haben (zurecht) ein Atomsperrgesetz (leider wird aus Kostengründen Atomstrom nach Österreich importiert) und würde jedem Land raten, die Finger von dieser Technologie zu lassen, weil - abgesehen vom Betriebsrisiko (ich habe Tschernobyl "erlebt") - die Endlagerung völlig ungeklärt ist. Was da im Moment in Deutschland abgeht, ist ja absolut unverständlich und reine Klientelpolitik.


Das Atomsperrgesetz (abgesehen davon, dass der Name völliger Schwachsinn ist) ist Blödsinn. Die Importrate von Atomstrom liegt längst nicht mehr bei 1-2% sondern bei gut 7%, zu den Spitzenzeiten sogar noch mehr. Genau so gut könnte man ein "Apfelsperrgesetz" einrichten: Es dürfen keine Äpfel mehr angebaut werden, sondern sie dürfen nur mehr importiert werden. Jeder normale Mensch würde sich da gegen den Kopf hauen und diesen Nonsens hinterfragen.
Das der Atomstromanteil so hoch ist, liegt vermutlich daran, dass der Stromverbrauch kontinuierlich steigt, aber seit den 80ern keine großen Investitionen für neue Kraftwerke getätigt wurden.
Das Betriebsrisiko ist minimalst, seit 1980 gab es 3 Unfälle bei Kernkraftwerken, 2 davon (1982 ein kleinerer Vorfall, der Rest dürfte bekannt sein) waren Tschernobyl. Grund dafür waren Wartungsmängel, außerdem war das zum Zeitpunkt des großen Unglücks eine Testphase, so weit wäre man in Österreich nicht gegangen. Wenn man seine Grenzen kennt passiert relativ wenig, und wenn etwas außerhalb von Österreich passiert können wir sowieso nichts machen.

Einziges Problem, und da pflichte ich dir bei, ist die Endlagerung. Bei unseren vielen Bergen könnte man das aber irgendwo vergraben.

Zitat
Und das CO2-Argument bei Atomkraft wiegt bei Weitem nicht die Risiken auf. Wenn wir aber den Klimakollaps der Erde verhindern wollen, müssen wir in "saubere" Energiearten investieren (Sonne, Wind, Erdwärme), aber auch Wasserkraft. Die Argumente mit der Staukette und den Fischen lasse ich gelten (da helfen die Fischleitern nur bedingt), aber alle andere Argumente, wie z. B. der Bauwuchs, sind ja völlig hysterisch. Man soll sich bitte ältere Bilder von Graz anschauen, da waren bei weitem nicht so viele Bäume entlang der Mur. Ich selbst habe den Bau des Steg-Kraftwerkes Weinzödl erlebt. Es ist bitte kein Vergleich, wie dies heute im Gegensatz vor 30 Jahren aussieht.


Ahja, das CO2. Um das geht es gar nicht, dafür ist es sowieso viel zu spät.
Was mMn eher die Vorteile der Atomkraft sind, ist dass 3 mittelgroße AKW´s den Strombedarf von ganz Österreich decken könnten, damit hätte es sich. Von mir aus könnten es auch Kohlekraftwerke sein, die bringen aber nicht so viel Energie.
Wenn man bedankt das in China WÖCHENTLICH 2 Kohlekraftwerke ans Netz gehen, merkt man über kurz oder lang, dass wir als kleines Europa dagegen vielleicht im Promillbereich etwas dagegen ausmachen könnten, ist der CO2-Aussstoß diverser Kraftwerke bei uns nur mehr eines: EGAL.

Zitat
Ich bin auch der Meinung, dass man grundsätzlich einheimische Energieerzeugung fördern sollte - wir könnten ja unseren Strombedarf leicht selbst denken, kaufen aber alleine aus Preisgründen aus dem Ausland.


Ha. Wie schon geschrieben, alleine zwischen Bruck und Spielfeld ist mit dem neuen Wasser-KW Ende. Wind und Sonne bringen viel zu wenig.

Zitat
Zum Thema Energiesparen: Das ist die nächste Sache, hier muss massiv investiert werden (Thermische Sanierung, Hausbrand, Kfz-Verkehr) und alles fängt im Kleinen an (Standby-Betrieb verbieten, schön das Licht ausmachen, nicht volle Tour heizen, sondern sinnvolle Raumtemperaturen). Da geht es uns allen besser.


Die thermische Sanierung ist eine gute Idee, alleine schon aus Kostengründen. Aber da sollte man mal bei öffentlichen Gebäuden anfangen: Bei uns in der Klasse zum Beispiel ist es im Winter so kalt, dass wir unsere Winterjacken nicht ausziehen können - während die Heizung auf 100% eingestellt ist.
Der Kfz-Verkehr ist ein sehr geringer Energieanteil: Unter 1%.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #7
Thermische Sanierung bringt beim Strom wenig. Elektroheizer haben in der Regel schon saniert. Niemand der bei Trost ist, heizt mit dem teuren Strom die Umgebung mit.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #8

Einziges Problem, und da pflichte ich dir bei, ist die Endlagerung. Bei unseren vielen Bergen könnte man das aber irgendwo vergraben.


Es gibt noch weitere Probleme:

* Uran ist nicht in unendlicher Menge vorhanden. Die Schätzungen gehen von 20-200 Jahren - beim derzeitigen Verbrauch.
* Uran wird teurer werden: Schon heute stammen nur 60% aus dem Abbau der Vorkommen, der Rest sind Lagerbestände und Wiederaufbereitung.
* Uran lagert an unvorteilhaften Orten: große Lagerstätten befinden sich in "stabilen" Ländern wie Russland, Niger, Namibia, Kasachstan und Usbekistan. Aber auch Südafrika, Australien, Kanada und USA - wo die anderen nennenswerten Vorkommen liegen - werden das Zeug in Zukunft eher für die eigene Energieproduktion brauchen als es zu exportieren.


Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #9
Es wird ja auch seit Jahr(zehnt)en nicht mehr geforscht um neue Atomkraftwerkstechnologien zu haben (Thorium, abgereichertes Uran etc.).
Stark vereinfacht - gäbe es den Kalten Krieg noch hätten wir bessere Atomkraftwerke.

Da würde es auch genug Verfahren geben die weniger Risiko haben und auch die Abfallproblematik entschärfen. Denn gefährlich ist ja nicht der lange strahlende Abfall (was sehr lange braucht strahlt nicht viel) oder das sehr stark radioaktive Material (das klingt ziemlich schnell ab). Das Problem ist der mittlere Bereich und da entsteht bei der derzeitigen Urantechnologie mehr als bei anderen.


  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #10
Das Problem mit den ausgehenden fossilen Energielieferanten gibt es ja beim Erdöl auch. Schert sich wer darum, los von den Verbrennungsmotoren zu kommen? Nicht wirklich. Das Elektroauto wird sicher kommen, ist aber noch Zukunftsmusik.
Zu den anderen 2 Punkten: Bei den anderen AKW´s geht´s ja auch, ein paar kleine AKW´s in Österreich sind da Peanuts.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #11

Der Kfz-Verkehr ist ein sehr geringer Energieanteil: Unter 1%.


Kennst du das Energieflussbild von Österreich?
Von den etwa 1100PJ an Endenergie gehen 335PJ in den Verkehr, das sind mehr als 25%. Und von diesen 335PJ sind 230PJ Verluste (~70%), nur die restlichen 30% sind Nutzenergie!
Dieses Verhältnis wird in vielen anderen Industrieländern ähnlich aussehen.

Quelle: Energieflussbild Österreich 2005

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #12
Oha, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich meinte den Feinstaub und das CO2.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Atomkraftwerke in Österreich
Antwort #13

Oha, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich meinte den Feinstaub und das CO2.


Der Anteil (vom gesamten Ausstoß) an CO2 muss natürlich noch höher sein, als der Energieanteil, denn 93% der Energie im Verkehr sind Erdölprodukte!
Also bitte mal einen kurzen Blick auf das Energieflussbild werfen.
Über Feinstaub weiß ich leider nichts...

lg Michael