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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => Thema gestartet von: Martin am Januar 20, 2011, 01:11:35

Titel: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Martin am Januar 20, 2011, 01:11:35
Was ist derzeit los in der Steiermark?

Ein offener Brief an Politik und Medien in "unserer grünen Mark"!


Seit mehr als drei Jahren gibt es die S-Bahn in der Steiermark. Durch die Angebotsausweitungen wurden in den ersten drei Jahren 7000 neue Kunden akquiriert. Diese positive Entwicklung sollte sich eigentlich fortsetzen.
Mit Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 wurden mit der S3 nach Fehring und der S31 nach Weiz neue Bahnverbindungen in das S-Bahn-System integriert und das Angebot dadurch stark verbessert.
Das neugebaute Teilstück der Koralmbahn wurde ein Teil der S6 nach Wies-Eibiswald wodurch die Fahrzeiten von Graz nach Deutschlandsberg stark verkürzt werden konnten. Betriebsführer auf der S 6 ist - so wie auf der (Schwesternlinie) S61 auf der Bestandstrecke durch das Oisnitztal - die GKB.
Sowohl von der GKB (S6, S7 und S61) als auch von den STLB (S11, S31) wurden von der Firma Stadler Rail neue Gelenktriebwagen geordert, die das Angebot auf den betreffenden S-Bahn Linien hätten abdecken sollen.
Obwohl die Fahrzeuge schon vor Monaten geliefert wurden, verfügen diese jedoch leider nach wie vor über keine Zulassung im Personenverkehr auf dem Netz der ÖBB.  Zugelassen sind die neuen Fahrzeuge ausschließlich auf den Strecken der GKB nach Köflach bzw. nach Wies über das Oisnitztal.
Dadurch kam es zu massiven Angebotsverschlechterungen - vor allem bei den STLB auf der S11:



STLB
Im Dezember konnten die Direktzüge Übelbach - Graz auf der S11 noch mit einem geliehenen Museumstriebwagen !!! der Montafonerbahn aus Vorarlberg aufrecht erhalten werden, während der einzige STLB-eigene Triebwagen ET15 (Baujahr 1968) den Pendelverkehr Peggau - Übelbach erledigte.

Der 1935 gebaute Museumstriebwagen der Montafoner Bahn im Einsatz auf der S11 in Übelbach.
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/s11.jpg)

Das STLB-Fahrzeug wurde jedoch um Weihnachten defekt, sodass der Vorarlberger Leihtriebwagen den Gesamtverkehr übernehmen musste. Das führte wiederum zu einer Überlastung dieses Fahrzeuges, sodass der Leihtriebwagen zum Jahreswechsel ebenfalls defekt wurde.

Somit gibt es auf der S11 seit 04. Jänner 2011 bis auf weiteres einen Schienenersatzverkehr mit Autobussen.
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/sev_pikto.jpg)

Warum schafft man es nicht, einen oder zwei Dieseltriebwagen der Reihe 5047 hier einzusetzen? - Typenkenntnis ist vorhanden, da die STLB selbst über zwei solche Fahrzeuge verfügen.
Die ÖBB hat eine Vielzahl dieser Triebwagen mit Fahrplanwechsel (Einstellung einiger Bahnlinien in Niederösterreich) abgestellt und keinen Bedarf mehr dafür. Drei geliehene ÖBB 5047er verkehren übrigens auch bei der STLB auf der S31, wo es bis dato noch zu keinen Angebotsrücknahmen kam.

LINK: Der Diskussionsthread im Forum zu diesem Thema... (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1019.msg64736.html#msg64736)




GKB
Aufgrund der fehlenden Zulassung kam es auf der S 6 zu leichten Angebotsverschlechterungen:
Züge werden teilweise im Schienenersatzverkehr mit Autobussen geführt und der so wichtige Halt beim NVK Puntigam musste aufgrund der geringeren Höchstgeschwindigkeit der Ersatzgarnituren gestrichen werden.
Das verbleibende Angebot wird mit geliehenen Diesellokomotiven sowie GKB-eigenen Doppelstockwaggons bedient
LINK: Im Forum gibt es schon einen ausführlichen Thread zu diesem Thema mit vielen Bildern... (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,3858.0.html)

Die GTWs waren schon dort, mit Fahrgästen darf man jedoch nicht fahren....
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/gtw.jpg)

...weswegen man auf die 20km/h langsameren Doppelstockwägen und angemietete Loks ausweichen musste: Die Koralmbahn
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/201690x.jpg)




ÖBB
Auch bei den ÖBB gibt es Verschlechterungen:
Offiziell heißt es, dass die S51 von Spielfeld-Strass nach Bad Radkersburg wegen Bauarbeiten eingestellt worden sei.
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/sev_pikto.jpg)
Es kursieren allerdings Gerüchte in Insiderkreisen, dass man die Strecke wegen Triebfahrzeugsmangel (Mangel an Triebwagen der Baureihe 5022 "Desiro") nicht bedienen kann. Sollte dies der Fall sein, verweisen wir wiederum auf die Vielzahl freigewordener 5047er, die man hier einsetzen könnte.

Triebwagen der Baureihe 5022 "Desiro".
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/5022.jpg)

FAZIT:
Das Land bestellt Leistungen für die S-Bahn, die offenbar von den Verkehrsunternehmen nicht erbracht werden (können).
Diese Zustände gehören UMGEHEND bereinigt, damit die bestellten Leistungen für die Fahrgäste wieder zu 100% erbracht werden können.


Die Einstellungen der Fernreisezüge nach Linz (seit Dezember 2010) bzw. Salzburg (ab Juni 2011 geplant) sind ein weiterer schwerer Schlag ins Gesicht der steirischen Fahrgäste.

Hier ist die Landespolitik gefordert in Zeiten von stark ansteigenden Benzinpreisen das Angebot und somit die Bahninfrastruktur aufrecht zu erhalten bzw für attraktive Verbindungen zu sorgen.




In der Landeshauptstadt gibt es massive Probleme am Straßenbahnsektor:

Bei den GRAZ LINIEN gibt es neben den wegen Lärmproblemen abgestellten Variobahnen weitere massive Einschränkungen am Niederflursektor. Alle Cityrunner mussten aufgrund des Bruchs eines Radreifens in der letzten Woche des Jahres 2010 aus Sicherheitsgründen abgestellt und überprüft werden.
Dadurch gab es einen Engpass an Niederflurfahrzeugen. Seit 10.Jänner ist der Großteil der Cityrunnerflotte zwar wieder unterwegs, leider aber nur auf den Linien 4 und 7!
Auf den Linien 1 und 5 dürfen sie angeblich wegen Problemen mit den Signalanlagen nicht eingesetzt werden und auf den Linien 3 und 6 fehlen sie weil sie nicht über die Zielanzeige ,,Laudongasse" verfügen. Dadurch kommt es auf den genannten Linien zu massiven Verschlechterungen was die Niederflurquote betrifft.


Das Problem mit den Zielanzeigen haben auch die Gebrauchtwagen aus Duisburg. Allerdings schafft man es bei diesen, ersatzweise eine Plastiktafel mit der Aufschrift 'Laudongasse' in die Windschutzscheibe zu legen. Es wäre interessant zu wissen, warum man diese Vorgehensweise nicht auch bei den Niederflurwagen 'Cityrunner' anwendet.

TW 531 (ex Dusiburg) bei dem die Plastiktafel hinter der Windschutzscheibe gut erkennbar ist und TW 279 in der Endhaltestelle Laudongasse.
(http://www.styria-mobile.at/media/user/mw/201101/laudong.jpg)

Unverständlich ist auch, dass die Ergänzung der Zielanzeigen mit dem Stationsnamen 'Laudongasse' nicht bereits längst erledigt ist, sollte doch der Fertigstellungstermin dieser neuen Wendeschleife rechtzeitig bekannt gewesen sein.

Außerdem wurden trotz der Verlängerung zur Laudongasse auf den Linien 3 und 6 keine weiteren Straßenbahnen (obwohl diese angeblich von der Stadt bezahlt werden) eingesetzt, was der Pünktlichkeit dieser Linien sehr abträglich ist.




Weiteres Unheil für die Fahrgäste droht: Ab April wird der Straßenbahnverkehr der Linie 1 auf dem Westast zum UKH-West wegen Gleisbauarbeiten eingestellt und erst mit Ferienende Anfang September wieder aufgenommen.
Wenngleich Bauarbeiten durchaus die kurzzeitige Einstellung begründen können, erscheint eine derartiger langer Zeitraum - der auch den dortigen Schülerverkehr massiv betrifft - absolut unverständlich.
Dass es die frühere GVB besser konnte, beweisen die Gleisbaustellen der vergangenen Jahre in Wetzelsdorf und in der Herrgottwiesgasse: Hier wurden die Strecken trotz Bauarbeiten in der Schulzeit mit Klettergleisen befahrbar gehalten - zum Wohle der Fahrgäste, denen umständliches Umsteigen erspart blieb.

Und im Jahr 2011 soll so eine kundenfreundliche Maßnahme nicht mehr möglich sein? Unverständlich!


Wenn man sich all diese Probleme ansieht, die ja im Moment sehr gehäuft auftreten, fragt man sich natürlich nach dem Warum...
Die Verantwortlichen werden es wissen, für den Fahrgast wird es aber vermutlich ein Rätsel bleiben.

In Zeiten von Benzinpreiserhöhungen könnten Verkehrsunternehmen die meisten Neukunden akquirieren.
Aber natürlich nur, wenn das Angebot auf der Schiene stimmt!


Durch die oben beschriebenen Missstände wird die langjährige Aufbauarbeit bezüglich des Umsteigens auf öffentliche Verkehrsmittel aber leider teilweise wieder zunichte gemacht.




Was meint Ihr dazu?




Zur Information an alle Styria-Mobile User:
Der Link zu diesem Beitrag wird von mir per Mail an die Politik bzw. die Medien (Kleine, ORF, ...) geschickt!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Railfritz am Januar 20, 2011, 09:17:18
Danke an grazer111 - Du hast die trostlose Situation auf den Punkt gebracht.

Aber es ist auch kein Wunder:
Der Verkehrslandesrat weiß ja gar nicht, dass es andere Verkehrsmittel als das Auto gibt   :P
Und die GVB HGL sind seit dem Abgang von Scholz offensichtlich führungslos und versinken im Chaos - das Einzige, das die noch zusammenbringen, sind Betriebsversammlungen  >:D
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: marquito am Januar 20, 2011, 10:02:25
Danke auch an Grazer111 für diese überaus sachliche Gesamtbetrachtung der aktuellen Situtation...

Was soll man da noch sagen? Für mich persönlich zumindest hört sich das Ganze ja schon wieder wie eine politische "Verschwörung" an. Ein weiteres Mosaiksteinchen der Anti-ÖPNV-Politik in diesem Land. "Ganzheitlich" durchgeführt ist das Projekt S-Bahn Steiemark auf jeden Fall sinnvoll und gut!
Doch genau Dinge wie diese hier sind eindeutige Zeichen an die Bürger: "Ihr sollt nicht mit der Bahn fahren!" Vor allem in Kombination mit nicht "konkurrenzfähigen" Fahrtpreisen... Da kommt immer meine Frage: Warum ist ÖPNV eigentlich teurer als Individualverkehr?  ???

Es ist einfach nur schade um das Image des ÖPNV. Meiner Meinung nach hätte eine "radikalere" Durchführung der S-Bahn extrem viel Potential. Doch die Politik setzt hier noch immer falsche Akzente. Das zeigt sich unter anderem auch in der Bestellung eines offensichtlich nicht ernst zunehmenden Verkehrs- und Umwelt(!!)landesrates. Nur 2 Dinge: Als "Ausgleich" zu den Umweltzonen will er emissionsärmere Neuwagen fördern. ??? Er unterstützt den Bau der "L601" - Ein Schwachsinns-Straßenbauprojekt, das seinesgleichen sucht..

sry für den politischen Diskurs... Musste mal sein. ;)
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Metro5 am Januar 20, 2011, 11:15:12
Tja, was den Wunsch nach politischer Nachhaltigkeit angeht:

1) So manche Partei weiß immer ganz einfache Antworten (söwa samma jo net schuld, niemols!)
2) Genau diese Partei schickt so manchen Finanzminister ins Rennen
3) Dann ist der Staat auf einmal "wie ein Unternehmen zu führen" (solches blabla war anfang der 2000er ja ganz en vogue; und dieser Humbug hält sich beharrlich)
4) Neue Gesetze ermöglichen das rücksichtslose Spielen mit Geld
5) Vorbei mit der Hochkonjunktur (und so mancher kann seinen SUV schon gar nicht mehr fertigzahlen)
6) Leute murren
7) siehe Punkt 1)

Jetz mal ehrlich Leute: Ist die Chance diesmal größer, dass sich diese Punkte mal nicht (wie all die Jahre zuvor) wiederholen?

Und: Wenn mal wenigstens ein bisserl was erreicht wurde (S-Bahn-System), steht noch lange nicht fest, dass nicht die politischen Nachfolger alles wieder kaputt machen,
weil so mancher mit etwas größerer Brieftasche seine geschäftlichen Interessen beeinträchtigt sieht. Ich mein, NATÜRLICH hat jeder bei der GVB (however) gewusst, dass
ab 10. Jänner "Laudongasse" stehen muss. Da schick ich VORHER einen Informatiker hin und zahl ihm halt die Überstunden.

Demokratie, was ist nur mit dir los? Fehlen dir die Demokraten?  ???
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: 4020er am Januar 20, 2011, 13:31:08
Es ist derzeit wirklich ein Graus - wobei sich die GKB ziemlich viel Mühe gibt Plan B so fahrgastfreundlich wie möglich zu gestalten - Schuld am nicht vorhandenen Halt in Puntigam ist ja die ÖBB und an der Nichtzulassung die Behörden.
Was derzeit bei den anderen VUs abgeht geht auf keine Kuhhaut mehr. Hier sollte die Politik schleunigst einspringen.

lg
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Variobahn am Januar 20, 2011, 15:34:14
Zur diskutierten Einstellung der Zugverbindung Graz - Salzburg: Der Postbus ist bereits gerüstet: 4 x täglich je Richtung mit Stockbussen in vier Stunden und elf Minuten steht im Fahrplankonzept!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: il_treno am Januar 20, 2011, 16:28:51

Zur diskutierten Einstellung der Zugverbindung Graz - Salzburg: Der Postbus ist bereits gerüstet: 4 x täglich je Richtung mit Stockbussen in vier Stunden und elf Minuten steht im Fahrplankonzept!


Danke an grazer111 - Du hast die trostlose Situation auf den Punkt gebracht!

Leider ist mit dem neuen blauen Landesrat genau das eingetreten was vorhergesagt wurde, dass er lieben auf das Auto setzt um seine Wähler anzusprechen als auf die Umwelt zu schauen! Leider sitzen auch bei den ÖBB, Graz Linien grossteils nur Leute die nichts für den öffentlichen Verkehr übrig haben, sondern weil sie einen sicheren und je länger sie dort sind gut bezahlten job haben. Der Streik gestern war ja das beste Beispiel dafür!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 20, 2011, 17:25:31

Der Postbus


... ein Unternehmen der ÖBB ...
Und ehe ich über 4 Stunden im Bus sitze, fahre ich mit dem Auto.
LG!Christian
Erstellt am: Januar 20, 2011, 17:10:30

neuen blauen Landesrat


... der von seiner Angelobung am 21.10. bis zu 31.12. über 23.500,-€ an Repräsentationskosten verbraucht hat ...
Andere müssen dafür ein Jahr lang oder mehr dafür arbeiten. Daß er von seinem Ressort nichts versteht, hat Herr Kurzmann übrigens selber zugegeben. Und da kann man aber den anderen Regierungsparteien nicht den Vorwurf ersparen, daß sie dieses Schlüsselressort diesem Komiker überlassen haben, um ihn auflaufen zu lassen.
Und das ist los in der Steiermark!
LG!Christian
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Metro5 am Januar 20, 2011, 18:35:48

Hier sollte die Politik schleunigst einspringen.


Nachdem die meisten seit Entstehung der Zweiten Republik gedacht haben, dass Politik aus alle 4 Jahre Kreuzerl-Machen besteht, dürfen wir uns !!!LEIDER!!! nicht wundern,
dass uns die Volksvertreter ausgegangen sind und der Lobbyismus - so kommt es mir immer öfter vor - die Rolle der Gesetztesentscheidungen übernommen hat.
Ich hab das üble Gefühl, dass das erst der Anfang ist, wenn die Leute weiterhin glauben, es würde ihnen helfen, blau zu wählen...

Schöne neue Welt!

P.S. Ich hab mal einer Japanerin von FP-Plakaten erzählt. Sie ist fast umgefallen vor Lachen, nachdem ich ihr erzählt habe, dass die Leute hier sowas glauben (Und Japaner sind ja
dafür bekannt, ihre Emotionen weitestgehend zurückzuhalten).
Klar gibt es Populismus auch in Japan, aber sie meinte, dort müssen sich die Rechten schon was Besseres einfallen lassen, so einen FP-Schwachsinn würde einem
keiner abkaufen.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 20, 2011, 19:51:41
Das Niveau deines Beitrages, Metro5, liegt nicht wesentlich über der Rechtschreibung und dem Stil.
Du solltest dich etwas intensiver mit dem Entstehen der 2. Republik, der Parteien, dem Parlament usw. beschäftigen. Alleine dein Nebensatz "der Lobbyismus (hat) die Rolle der Gesetzesentscheidungen übernommen" zeigt, daß du von der ganzen Materie nicht die geringste Ahnung hast. Der amüsante Höhepunkt deines Beitrags ist allerdings das Gschichterl von der Japanerin. Bevor ich mich so sehr wundere, glaube ich sie nicht. Ausgerechnet Japaner! Aber Schluß jetzt, das hat alles mit dem Thema nichts mehr zu tun.
LG!Christian
Vielleicht sollten mein und Metros Beitrag gelöscht werden, da beide schon sehr OT sind
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Viator am Januar 20, 2011, 19:55:43
Man mag den Verkehrslandesrat Kurzmann dafür schelten, dass er die L601 vorantreiben will. Übrigens ein überregionales Projekt der Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz, das von SP, VP und FP parteiübergreifend betrieben wird und in der Region immensen Rückhalt genießt.

Was kann der geprügelte LR Kurzmann aber dafür, wenn

-STLB, GKB die Zulassung für ihre neuen Fahrzeuge zu spät beantragen, bzw. der Amtsschimmel (bewusst?) so lange benötigt um alles eingehend und sorgfältig zu "prüfen"?
-die GVB, pardon, HGL die Zugzielanzeigen zu spät auf Laudongasse umzustellen beginnen und bis heute dadurch gewisse Triebwagen nicht auf L 3 und 6 eingesetzt werden?
-die ÖBB plötzlich unter Triebfahrzeugmangel "leidet"
-dieselbe HGL nunmehr keine Kletterweichen verwenden will (L 1 ab April)
-uvm.

Hier sind einige bitterböse, dass ein politischer Gegner (Kurzmann) ein Amt übernommen hat und das lassen sie ihn nach Strich und Faden spüren. AUF KOSTEN DER BEVÖLKERUNG.
Alle schlichten oder vorurteilsbeladenen Gemüter werden schon ihm dafür die Schuld geben...  :frech:
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: flow am Januar 20, 2011, 20:06:16

-STLB, GKB die Zulassung für ihre neuen Fahrzeuge zu spät beantragen, bzw. der Amtsschimmel (bewusst?) so lange benötigt um alles eingehend und sorgfältig zu "prüfen"?


GKB und StLB haben wohl bei Stadler Fahrzeuge bestellt, die per Vertrag zum Fahrplanwechsel einsatzbereit sein sollten. Das sie es nicht sind, liegt IMO nicht an GKB und StLB - die Organisation eines entsprechenden Ersatzverkehres (auf Kosten von Stadler) allerdings schon.

Die anderen angesprochenen Punkte mögen jetzt nicht direkt auf das Konto des Herrn Kurzmann gehen, wohl aber wäre vom zuständigen Landesrat ein wenig mehr (öffentlicher) Druck bei den zuständigen Stellen zu erwarten.


Hier sind einige bitterböse, dass ein politischer Gegner (Kurzmann) ein Amt übernommen hat und das lassen sie ihn nach Strich und Faden spüren. AUF KOSTEN DER BEVÖLKERUNG.
Alle schlichten oder vorurteilsbeladenen Gemüter werden schon ihm dafür die Schuld geben...  :frech:


Wie ist das zu verstehen? Dass die betroffenen VU absichtlich so eine mediokre Performance zeigen, um so dem LR eins auszuwischen? ???
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: TW 581 am Januar 20, 2011, 20:33:44
Zitat
-die GVB, pardon, HGL die Zugzielanzeigen zu spät auf Laudongasse umzustellen beginnen und bis heute dadurch gewisse Triebwagen nicht auf L 3 und 6 eingesetzt werden?


Die HGL hat schon lange gewusst, dass der 3er und 6er mit Janaur 2011 zur Laudongasse fahren wird, Zeit hätte man genug gehabt, damit man bei allen Fahrzeugen die Zielanzeigen "Laudongasse" anzeigen kann.

Zitat
-die ÖBB plötzlich unter Triebfahrzeugmangel "leidet"

Wenn man 5047er lieber im St. Pölten stehen lässt, statt diese auf der S51 fahren zu lassen, heißt es auch, dass diese S-Bahn Linie für die ÖBB PV nicht so wichtig ist.

Zitat
Zur diskutierten Einstellung der Zugverbindung Graz - Salzburg: Der Postbus ist bereits gerüstet: 4 x täglich je Richtung mit Stockbussen in vier Stunden und elf Minuten steht im Fahrplankonzept!


Ich will mit der Bahn von Graz nach Salzburg fahren und nicht mit dem IC-Bus, da dieser steht im STAU und wird sicher länger brauchen wird für die Gesamtstrecke!

Wenn es so weitergeht mit der ÖBB PV, werde ich meine ÖC nicht mehr verlängern!

Zitat
Und die GVB HGL sind seit dem Abgang von Scholz offensichtlich führungslos und versinken im Chaos - das Einzige, das die noch zusammenbringen, sind Betriebsversammlungen  Evil

Der Schachner hat gewonnen und daher erwarte ich in den nächsten Monaten wohl weitere Betriebsversammlungen.

Die HGL Führung beschäftigt sich mit sich selbst.

Zitat
Man mag den Verkehrslandesrat Kurzmann dafür schelten, dass er die L601 vorantreiben will. Übrigens ein überregionales Projekt der Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz, das von SP, VP und FP parteiübergreifend betrieben wird und in der Region immensen Rückhalt genießt.

Der Kurzmann will doch nur die Autofahrerstimmen auf sich ziehen, die wählen ihn sicher auch noch, weil er die S36 wieder nach Kärnten baut, die L601 wohl gebaut wird, daher ist für den Öffentlichen Verkehr wohl weniger Geld da.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Viator am Januar 20, 2011, 21:00:57
Beurteilen wir den LR Kurzmann nach dem, was seinem Einfluss unterliegt und er voranbringt oder sein lässt. (Keine Vorverurteilungen aufgrund seiner Parteizugehörigkeit!) Im Wesentlichen verfolgt er die Projekte seiner Vorgängerin weiter. Die L601 ist bekanntlich in Teilen auch schon fertig gestellt. Die noch unter dem Durchzugsverkehr leidenden Gemeinden, sowie die Bezirke DL und LB, drängen auf einen Weiterbau um die Ortskerne zu entlasten. Die umstrittenen Feinstaub-Beschränkungen für Graz hat er ausgesetzt.

Noch einmal zur Klarstellung: Ich frage mich, warum die StLB und die GKB nicht endlich die überfällige Zulassung für ihre Fahrzeuge bekommen und diese groteske Posse damit beendet wird. Am wenigsten Interesse an den derzeitigen Pleiten wird wohl der LR haben!!! Wenn schon, dann politische Gegner, die ihn damit so richtig schön auflaufen lassen.

Ganz wenig halte ich davon, künstliche Gegensätze zwischen "Autofahrerstimmen" und den Stimmen von Benützern öffentlicher Verkehrsmittel heraufzubeschwören. Ich bin selbst nolens volens Autofahrer, da ich 8(!)km vom nächsten S5-Halt entfernt wohne und würde mir sehr eine neu gebaute "S4" (Stadtregionalbahn von Graz Richtung Südosten) wünschen. Dass das eine Utopie ist, fürchte ich auch.

Ich stimme dem offenen Brief am Beginn des Themas zu. Da gehört Licht in diese Affäre gebracht.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Martin am Januar 20, 2011, 21:45:17
Hallo und Willkommen im Forum!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 21, 2011, 08:28:33
Jetzt sollten wir aber aufhören, Herrn Kurzmann zu entschuldigen. Der FPÖ stand auf Grund des Wahlergebnisses ein Sitz in der Landesregierung zu. Herr Kurzmann war der Spitzenkanditat. Warum die Bevölkerung jemanden, der Mitglied in einem SS-Verehrungs-Verein ist und das unsägliche  Moslem-Spiel zu verantworten hat, wählt, weiß ich nicht. Ebenso unerklärbar ist mir das nicht vorhandene Demokratieverständnis der Nichtwähler. Ich wiederhole mich jetzt: Herr Kurzmann hat zugegeben, nichts von der Sache zu verstehen und hat innerhalb von 2 Monaten ein Jahresgehalt eines Arbeiters als Repräsentationskosten verbraten. Natürlich muß er die Projekte der Frau Edlinger weiterführen, will er doch nicht die bisher aufgelaufenen Kosten vollends in den Sand setzen.
Herr Kurzmann ist ein Aussitzer, der nichts macht. Und: wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Das ist sein Amtsverständnis.
LG!Christian
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: PeterWitt am Januar 21, 2011, 11:33:15

Herr Kurzmann ist ein Aussitzer, der nichts macht. Und: wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Das ist sein Amtsverständnis.

Nicht unwahr, und in manchen Fällen auch sehr vorteilhaft. Immerhin gibt es auch gefährliche Drohungen: das Geld für Straßenneubauten und Lärmschutzwände werde knapp - ich kann auf beides auch gut verzichten, die Zukunft liegt sowieso im ÖPNV  ;)
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Linie5 am Januar 21, 2011, 11:47:15

Man mag den Verkehrslandesrat Kurzmann dafür schelten, dass er die L601 vorantreiben will. Übrigens ein überregionales Projekt der Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz, das von SP, VP und FP parteiübergreifend betrieben wird und in der Region immensen Rückhalt genießt.

Was kann der geprügelte LR Kurzmann aber dafür, wenn

-STLB, GKB die Zulassung für ihre neuen Fahrzeuge zu spät beantragen, bzw. der Amtsschimmel (bewusst?) so lange benötigt um alles eingehend und sorgfältig zu "prüfen"?
-die GVB, pardon, HGL die Zugzielanzeigen zu spät auf Laudongasse umzustellen beginnen und bis heute dadurch gewisse Triebwagen nicht auf L 3 und 6 eingesetzt werden?
-die ÖBB plötzlich unter Triebfahrzeugmangel "leidet"
-dieselbe HGL nunmehr keine Kletterweichen verwenden will (L 1 ab April)
-uvm.

Hier sind einige bitterböse, dass ein politischer Gegner (Kurzmann) ein Amt übernommen hat und das lassen sie ihn nach Strich und Faden spüren. AUF KOSTEN DER BEVÖLKERUNG.
Alle schlichten oder vorurteilsbeladenen Gemüter werden schon ihm dafür die Schuld geben...  :frech:


Dem kann ich mich zu 100% anschließen!

Den Brief von Grazer111 finde ich auch sehr sehr gelungen!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Telefonzentrale am Januar 21, 2011, 12:24:58

Herr Kurzmann hat zugegeben, nichts von der Sache zu verstehen.

Na, da ist ja der Herr Kurzmann nicht alleine, auch die Lisa Rücker hat unlängst in einem Interview erklärt, dass sie von der Sache ihres Ressorts nichts verstehen muss, sie entscheide eben nach Gefühl  :D

Jaja, unsere Politiker sind echt super: Eine Zahnartzhelferin als Verkehrsminister, einen Zivildiener als Verteidigungsminister, einen Agrarökonomen als Finanzminister usw.  :P  

Zitat
und hat innerhalb von 2 Monaten ein Jahresgehalt eines Arbeiters als Repräsentationskosten verbraten.

Da hake ich natürlich ein und ersuche dich um Zahlen, wass denn die anderen Politiker in derselben Zeit an Repräsentationskosten verbraten haben. Nur durch einen Vergleich kann man sagen, ob der gute Hr. Kurzmann da der einzige ist, der so viel Geld verbraucht hat.

BTW: Einnahemausfall und  Kosten für den Busersatzverkehr für die Bertriebsratswahlpropagandaveranstaltung des Hr. Schachner Betriebsversammlung der HGL dürften die 25000,-- Spesen des Hr. Kurzmann wohl ein wenig übersteigen?

Zitat
Und: wer nichts macht, macht auch keine Fehler. Das ist sein Amtsverständnis.

Ja genau, und auch das der HGL (Beschilderung Laudongasse nicht gemacht), der StLB (machen genau nichts in der Causa S11), der ÖBBs (holen auch keine 5047 für Radkersburg), die Zulassungsbehörde der neuen PZB90 (scheint auch dem Büroschlaf zu huldigen), und ... und ..

Es ist traurig, wie mit dem ÖV in der Steiermark umgegangen wird (und natürlich nicht nur da): Von Seiten der Politik, von Seiten der Behörden und auch erschütternderweise von Seiten der VUs.

Möge diese Styria-Mobile Aussendung zumindest die Presse aktivieren, damit die Verantwortlichen für die angeführten Missstände aufwachen und Handlungen im Sinne des ÖV und des zahlenden Fahrgastes setzen!  
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 21, 2011, 18:15:17
Liebe Telefonzentrale, seit Tagen verschenkt die "Antenne Steiermark" vier mal täglich eine Autobahnvignette. Warum auch nicht. Nur: dies wird unterstützt - wie es in der Ankünigung heißt - von Herrn Landesrat Dr. Kurzmann. Gut. Er hat schließlich auch gesagt, die Feinstaubproblematik interessiert ihn nicht. Und daher ist es auch nur folgerrichtig, daß er die Autofahrer untestützt. Denn die sind seine potentiellen Wiederwähler. Nicht das Pendlerg'sindel, das sich kein Auto leisten kann oder will. Oder die Stammtischler, die keinen Führerschein mehr haben. Und so.
So offen hat noch kein Landesrat in so kurzer Zeit für seine Klientel Geld zur Verfügung gestellt.
LG!Christian
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Deadlocked am Januar 21, 2011, 19:03:45
Unterstützen heißt nicht unbedingt, dass er alles zahlt oder? Auch eine KEP war nicht ohne Fehl und Tadel (Z.B. Gesäuse, Ennstal). Hoffen wir, dass es nicht so schlimm kommt wie wir befürchten, und die EVUs ihre Probleme endlich auf die Reihe bekommen.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 21, 2011, 19:19:09
Schon, Deadlocked. Frau Edlinger-Ploder hat zweifelsohne ins Ennstal Geld reingebuttert. Aber nur wegen der WM. Und ich frage mich, ob es sinnvoll ist, wegen eines Ereignisses kosmetische Operationen durchzuführen. Und auch nicht wegen eines "Night Race".
Und wir alle wissen, daß die Ennstalstraße eine Ausweichroute für LKW-Maut-Flüchtlinge ist.
Aber zurück zur Eisenbahn: wer braucht vor oder nach der WM 2013 einen Superbahnhof Schladming? Wieso gibt es im Bahnhof Liezen nicht einmal überdachte Bahnsteige?
LG!Christian
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Variobahn am Januar 21, 2011, 20:39:37
Und wozu sollen die Bahnhöfe ausgebaut werden, wenn der Fernverkehr ohnehin eingestellt werden soll?  :boese:
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: 4010 am Januar 21, 2011, 21:11:41
Für Bahnhöfe hat man in Österreich immer Geld. ::)
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: TW 581 am Januar 22, 2011, 00:31:34

Für Bahnhöfe hat man in Österreich immer Geld. ::)


Einige Bahnhöfe werden immer wieder umgebaut wie der Grazer Hauptbahnhof!

Der Umbau vom Bahnhof Leibnitz, Bruck/Mur und Peggau Deutschfeistritz kann ich eigentlich nur gutes abgewinnen, aber der Umbau des Bahnhofs Liezen ist wirklich misslungen, jeder kleinste Bahnhof bekommt eine Unterführung, aber vielleicht weiß man eh schon, dass die Ennstalbahn ab Juni eh Großteils mit SEV - Bussen verkehren wird.

Zitat
Superbahnhof Schladming

Nur hoffentlich wird dieser Bahnhof nicht zum Geisterbahnhof wie St. Anton Beton am Arlberg.

Bei der Ennstalbahn hätte man einiges raus holen können, durch die Ski WM, aber die Chance hat man leider nicht genutzt, hätte man sich an St. Anton am Arlberg orientiert, dort floss echt viel Geld in die Arlbergbahn, auch wenn alles verschandelt wurde.

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Liebe Telefonzentrale, seit Tagen verschenkt die "Antenne Steiermark" vier mal täglich eine Autobahnvignette.

Im letzten Jahr hat die Antenne Steiermark auch Monatskarten für die Postbuslinien verschenkt, daher gesehen ist es mehr ein Werbetrick, damit die Leute mehr Antenne Steiermark hören.  Es gibt auch gratis Tankfüllungen bei den Radiosendern im lauf des Jahres und es gibt auch viele andere Aktionen!

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Lisa Rücker

Wollte eigentlich die Fahrkarten Preise günstiger machen, daraus wurde nicht´s, die Kurzstreckenkarte ging auch nicht durch, nur Preiserhöhungen kommen wie jedes Jahr pünktlich zum 1. Juli des Jahres!!! Nur die Grüne in die passenden Posten setzten kann jede Partei, die Grünen in Graz hätten die Chance gehabt etwas anderes zu machen, aber nicht mal die Öffentlichen Verkehrsmitteln aktivieren hat man geschafft, nur ein unsinniges P+R Haus in Fölling hat man gebaut, wo kaum ein Auto parkt und eine unsinnige Linie 211 erschaffen, welche mehr heiße Luft transportiert, mit diesem Geld welches die Linie 211 jährlich verbraucht, hätte man etwa die Grazer Nightline ausbauen können und endlich einen Knoten 3:30 Uhr anbieten zu können und auch das die Linie 62 am Samstagen nicht schon um 14:30 Uhr Betriebsschluss hat, sondern das diese Linie bis etwa 18:30 Uhr fährt.

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Und wir alle wissen, daß die Ennstalstraße eine Ausweichroute für LKW-Maut-Flüchtlinge ist.

Wenn man die Straße dort immer mehr ausbaut, zieht es nur den Verkehr an und dann kommen weitere Ausbaupläne und es wird immer schlimmer!
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Ch. Wagner am Januar 22, 2011, 10:28:49
@Telefonzentrale: 2009 lagen die Gesamtkosten der Regierung für Repräsentation bei 1,5 Mill. €.
LG!Christian
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: marquito am Januar 22, 2011, 11:26:18
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@Telefonzentrale: 2009 lagen die Gesamtkosten der Regierung für Repräsentation bei 1,5 Mill. €.
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Da muss man jetzt schon mal nachfragen: Millionen oder Milliarden? Nein, im Ernst: In der Realität ist es nicht möglich, solche Zahlen nachzuvollziehen, geschweige denn zu überprüfen. Da fehlts schon zu lange an Robustheit, die Bevölkerung wird im Dunklen gelassen... Konkretes Beispiel: In Schillingzeiten hat man selten von Milliarden gehört. Heute wird ein Thema erst interessant, wenns sich um ein paar 100 Millionen € handelt... "Früher" hätts bei der selben Summe an mittleren Aufstand gegeben.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Tom am Januar 23, 2011, 23:41:30
Seit heute 11 Uhr (erster Zug war R 4149) wird auf der Radkersburger Bahn wieder normal, mit Rh 5022, gefahren.

Mein Foto des R 4149 ist hier zu finden: KLICK >> (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1204.msg65663.html#msg65663)
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: invisible am Januar 24, 2011, 11:16:19

Seit heute 11 Uhr (erster Zug war R 4149) wird auf der Radkersburger Bahn wieder normal, mit Rh 5022, gefahren.

Mein Foto des R 4149 ist hier zu finden: KLICK >> (http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,1204.msg65663.html#msg65663)


Und, was wurde jetzt tatsächlich gebaut?
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Martin am Januar 27, 2011, 09:22:04
Folgende Antwort auf den offenen Brief habe ich heute von den (http://www.s-bahn-steiermark.info/stlb_logo.gif) erhalten:


Sehr geehrter Herr Wolf!

Zu Ihrem offenen Brief dürfen wir Ihnen folgendes mitteilen:

Als wir von der Firma Stadler Rail informiert wurden, dass aufgrund fehlender Zulassungen eine Inbetriebnahme der Gelenktriebwagen zum Fahrplanwechsel 2010/2011 nicht möglich sein wird, haben wir sofort den Plan B anlaufen lassen und Ersatzfahrzeuge organisiert. Ein Weiterverbleib der bis dahin eingesetzten ÖBB-Triebwagen der Baureihe 5022 (Desiro) und 4023 (Talent) war leider nicht möglich.

Bedauerlicher Weise hat bei den eingesetzten Ersatzfahrzeugen auf der Strecke Peggau - Übelbach (S11) der ,,Defektteufel" zugeschlagen, so dass wir ab Anfang Jänner 2011 gezwungen waren, einen Schienenersatzverkehr mit Autobussen einzurichten.

Der von Ihnen vorgeschlagene Einsatz von Dieseltriebwagen der Baureihe 5047 ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich gewesen. Einerseits ist das im Raum Übelbach eingesetzte Personal nur für E-Triebfahrzeuge geprüft, andererseits haben auch technische Gründe gegen einen Einsatz gesprochen (keine entsprechend ausgerüstete Werkstätte, keine Tankstelle udgl.). Unser Bestreben ist es, so rasch wie möglich, den Personenverkehr auf dieser Strecke mit den neuen Gelenktriebwagen der Firma Stadler aufzunehmen. Aus diesem Grunde sind wir in intensiven Kontakt mit dem Hersteller, dass zumindest eine streckenbezogene Zulassung (Peggau - Übelbach) erreicht wird. Entsprechende Test- und Probefahrten sind derzeit im Gange. Wir hoffen, dass wir in der ersten Februarhälfte, soweit sind, dass wir den Verkehr wieder aufnehmen können. Für uns ist es sehr wichtig, dass die Fahrzeuge stabil laufen, damit wir den Fahrplan auch einhalten können. Es nützt niemandem, wenn die Bahnfahrt zum Lotteriespiel wird ,,kommt der Zug oder kommt er nicht".

Auf der Strecke Gleisdorf - Weiz (S31) mussten wir als Überbrückungsmaßnahme ebenfalls auf ältere Fahrzeuge zurückgreifen (Triebwagen 5047). Diese Fahrzeuge sind bisher sehr verlässlich im Einsatz gewesen, sodass die Fahrgäste bis auf eine Komfortverminderung kaum Beeinträchtigungen hinnehmen mussten.
Aus Umlaufgründen wird sich hier der Einsatz der neuen Gelenktriebwagen allerdings voraussichtlich solange hinziehen, bis die Zulassung für das ÖBB-Netz vorhanden ist.

Wir bedauern, dass es durch Umstände, die nicht bei uns gelegen sind, zu Beeinträchtigungen gekommen ist. Sie können uns glauben, dass auch wir uns die Inbetriebnahme unserer neuen Fahrzeuge anders vorgestellt haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Helmut Wittmann
Geschäftsführer

Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: 4020er am Januar 27, 2011, 12:13:23
Endlich einmal Informationen wie/warum/wieso aus erster Hand. Besonders toll finde ich ja, dass sich der Geschäftsführer die Mühe gemacht hat selbst zurückzuschreiben. :one:

Zitat
Einerseits ist das im Raum Übelbach eingesetzte Personal nur für E-Triebfahrzeuge geprüft, andererseits haben auch technische Gründe gegen einen Einsatz gesprochen (keine entsprechend ausgerüstete Werkstätte, keine Tankstelle udgl.)

Nur: Müsste nicht Stadler die Umschulung, die Kosten der Reperaturfahrten nach Weiz und einen Tankwagen in Übelbach zahlen?

lg
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Stipe am Januar 27, 2011, 12:27:49

Endlich einmal Informationen wie/warum/wieso aus erster Hand. Besonders toll finde ich ja, dass sich der Geschäftsführer die Mühe gemacht hat selbst zurückzuschreiben. :one:

Zitat
Einerseits ist das im Raum Übelbach eingesetzte Personal nur für E-Triebfahrzeuge geprüft, andererseits haben auch technische Gründe gegen einen Einsatz gesprochen (keine entsprechend ausgerüstete Werkstätte, keine Tankstelle udgl.)

Nur: Müsste nicht Stadler die Umschulung, die Kosten der Reperaturfahrten nach Weiz und einen Tankwagen in Übelbach zahlen?

lg


Im Rahmen der Schadensminderungspflichten wohl nicht, wenn es eine halbwegs vergleichbare, billigere Lösung gibt.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: PatSpeesz am Januar 27, 2011, 20:28:32

Endlich einmal Informationen wie/warum/wieso aus erster Hand. Besonders toll finde ich ja, dass sich der Geschäftsführer die Mühe gemacht hat selbst zurückzuschreiben. :one:


Das finde ich auch!  :one:

(wie sieht eigentlich die Reaktion der übrigen betroffenen Verkehrsunternehmen aus?   :-* )

LG Rainer
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Darkdriver am Januar 28, 2011, 12:37:30
Das lustige ist, ich kenn den GF persönlich.  8) Habe allerdings nichts dazu beigetragen, dass er auf den Brief antwortet. Finde aber das Verhalten auch für überaus freundlich. Einen solchen offenen Dialog wünscht man sich auch von manch anderen Unternehmen.  :one:
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Telefonzentrale am Januar 28, 2011, 23:43:13
Erst einmal ist es positiv, dass der Herr Wittmann zügig geantwortet hat.

Dennoch kann ich bei der Antwort nicht in Euphorie ausbrechen, erklärt er er doch nur die Unflexibilität der StLB, einen schienengeführten Ersatzverkehr auf der Übelbacherbahn organisieren zu können.

Bedauerlicher Weise hat bei den eingesetzten Ersatzfahrzeugen auf der Strecke Peggau - Übelbach (S11) der ,,Defektteufel" zugeschlagen
Der Defektteufel war wohl vorprogrammiert: Der ET15 ist seit Sommer mit massiven Flachstellen herumgefahren. Dass der den täglichen Ersatzbetrieb mit diesen Flachstellen nicht durchhalten würde, sollte zumindest den Verantrwortlichen vor Ort klar gewesen sein.

Mit dem ET10.104 wurde im Prinzip ein sehr simples und robustes, wahrscheinlich auch günstig auszuleihendes Fahrzeug aufgetrieben. An sich war die Wahl sehr genial.
Die oft gehörte Argumentation, dass das 'Museumsfahrzeug' für den Betrieb nicht geeignet sei, lasse ich nicht gelten. Auch sollte die StLB mit der vorelektronischen Generation von Elektrofahrzeugen vertraut sein, hat sie doch genug eigene Oldtimer im Einsatz, etwa auf der Gleichenbergerbahn. Hängende Schaltschütze und sonstige typische Defekte, wie sie bei der alten Technik vorkommen können, sollten für die Techniker der StLB kein Thema sein, und es wurden auch solche kleineren Defekte beim ET10.104 anfangs zügig beseitigt.

Was nun die Abstellung des ET10.104 betrifft, darf nur spekuliert werden: Der Abstellgrund ist offenbar ein Staatsgeheimnis, Informationen gibt es null, auch nicht für das interessierte Fachpublikum hier  :(

Mitursache war wohl der exzessive Einsatz des ET10.104 nach dem Ausfall des ET15: Musste er anfangs nur die S11 Zugspaare nach Graz übernehmen (wofür er auch gedacht war), so war es nach dem vorhersehbaren Ausfall des ET15 die ganze Verkehrslast.

Auch darf es als Fehlentscheidung angesehen werden, dass der ET14 nicht wieder repariert wurde: Spätestens mit Bekanntwerden der Notwendigkeit des Ersatzverkehres hätte man die Reparatur durchführen können: Dem Vernehmen nach sind die Kohlebürstenhalter eines Fahrmotors kaputt, die Kosten und Zeitaufwände wären wohl im Rahmen des Erträglichen geblieben.

Der von Ihnen vorgeschlagene Einsatz von Dieseltriebwagen der Baureihe 5047 ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich gewesen. Einerseits ist das im Raum Übelbach eingesetzte Personal nur für E-Triebfahrzeuge geprüft, 
Und eine kurzfristige Schulung wäre z.B. im Rahmen des Ersatzverkehrs Gleisdorf - Weiz nicht möglich gewesen?? Da stellt sich die Frage, was die Übelbacher Tfzf jetzt tun, da die Bahn eingestellt ist? Sie sollten doch Zeit für so eine Einschulung haben? Eine 5047-Einschulung ist keine Hexerei, handelt es sich doch um eines der am Einfachsten zu bedienenden Fahrzeuge der heutigen Fuhrparksgeneration.
Und eine 5047 Einschulung wäre wohl auch nicht ein verlorener Aufwand, hat doch die StLB selbst 2 solcher Fahrzeuge ::)

andererseits haben auch technische Gründe gegen einen Einsatz gesprochen (keine entsprechend ausgerüstete Werkstätte, keine Tankstelle udgl.).
Die Aussage ist unverständlich, jeder Heizölhändler wird mit seinem Kleintankwagen gerne den Dieselkraftstoff zustellen und abschlauchen. Auch sind mobile Bautankstellen (Kessel in der Schutzwanne) bereits erfunden und für kleines Geld zu mieten, gerade im Winter, es ist ja keine Bausaison.

Und wegen der Werkstätte: Wer die Werkstätte in Übelbach kennt, weiß um den musealen Charakter Bescheid. Große Wartung und Reparaturen kann man dort ohnedies keine ausführen. Und es wäre ein Leichtes, in Übelbach eingesetzte 5047 in Graz zu tauschen.

Unser Bestreben ist es, so rasch wie möglich, den Personenverkehr auf dieser Strecke mit den neuen Gelenktriebwagen der Firma Stadler aufzunehmen
Wirklich? Die GKB zeigt, wie es funktioniert: Die Diesel GTW können mit der ausländischen Zulassung auf der GKB eigene Strecke fahren, warum fahren die StLB Diesel-GTW dann nicht bereits in Übelbach?

Für uns ist es sehr wichtig, dass die Fahrzeuge stabil laufen, damit wir den Fahrplan auch einhalten können. Es nützt niemandem, wenn die Bahnfahrt zum Lotteriespiel wird ,,kommt der Zug oder kommt er nicht".
Ein löblicher Ansatz, aber einzelne Test- und Probefahrten sind halt nicht der reale Alltagseinsatz. Ausfälle wird es - siehe GKB-GTW - Im Alltag anfangs häufig geben, das ist bei den heutigen 'elekronisierten' Fahrzeugen so.
Gut, wenn ein Verkehrsbetrieb seinen Altfahrzeugpark solange betriebsbereit vorhält, bis die Neufahrzeuge ihre Stabilität im Alltag bewiesen haben. Die GKB hält ihre VT70-Flotte wohlweislich noch instand, die StLB hat auf die Erhaltung von ET14 und ET15 verzichtet - mit den entsprechenden Folgen  >:(   

Wir hoffen, dass wir in der ersten Februarhälfte, soweit sind, dass wir den Verkehr wieder aufnehmen können.
Hoffentlich wird das im Übelbachertal kein böses Erwachen: Dank wochenlang eingestelltem Bahnverkehr hat sich die Bevölkerung an pfeiffsignalfreie Morgenstunden gewöhnt und wird das extrem laute Tröten der neuen GTW ab 5h03 der Früh in vielen Fällen als Störung empfinden. Bereits vor Einstellung des Bahnbetriebes war heftige Kritik an den (wegen der zahlreichen unbeschrankten Bahnübergänge absolut notwendigen) Pfeiffkonzerte im Raum Übelbach und Guggenbach zu vernehmen.

Auch hat die (dank Autobahnanschluss) meist autofahrende Mehrheit des Tales durch den 100% Busersatzverkehr gelernt, dass es auch ohne Bahn geht.

Ich wünsche der StLB und der Übelbacherbahn viel Glück für die Zukunft: Dass es gelingen möge, den sicher durch Ausfälle und Busersatz verlorengegangenen Fahrgastanteil wieder zu gewinnen, und auch die Akzeptanz bei der Bevölkerung wieder zu erreichen.

Leider hat es die StLB verabsäumt, Geld in Lichtsignalanlagen für die Bahnübergänge in Übelbach und Guggenbach zu investieren, um die Bahn ebenso leise fahren zu lassen wie den Bus. Eventuell wäre ein Investitionstausch Bahnübergänge gegen dritten GTW sinnvoll gewesen.

Auf der Strecke Gleisdorf - Weiz (S31) mussten wir als Überbrückungsmaßnahme ebenfalls auf ältere Fahrzeuge zurückgreifen (Triebwagen 5047). Diese Fahrzeuge sind bisher sehr verlässlich im Einsatz gewesen, sodass die Fahrgäste bis auf eine Komfortverminderung kaum Beeinträchtigungen hinnehmen mussten.
Dieser Ersatzverkehr funktioniert im Wesentlichen tadellos und ist keinesfalls ein Kritikpunkt. Da kann man ohne weiteres nur sagen: gut gemacht  :one:

Wir bedauern, dass es durch Umstände, die nicht bei uns gelegen sind, zu Beeinträchtigungen gekommen ist. Sie können uns glauben, dass auch wir uns die Inbetriebnahme unserer neuen Fahrzeuge anders vorgestellt haben
Natürlich hat niemand eine Freude, wenn Neubaufahrzeuge - weil sie eben neu sind - nicht zum Einsatz gelangen können. Aber es ist sicher kein Geheimnis, dass Zulassungen von Neubaufahrzeugen in der heutigen Zeit infolge Vorschriftenwust und Übertechnisierung nahezu nie reibungslos vonstatten gehen. Spätestens das Zulassungsdebakel der Flirt der SLB bzw. BLB hätte zur Wachsamkeit und die Notwenigkeit in Ersatzpläne - etwa die Instandhaltung der Altwagenflotte - führen müssen.

Und mit technischen Problemen bei der Inbetriebnahme hätte man ohnedies rechnen müssen: Jede neue Fahrzeuggeneration hat ihre Kinderkrankheiten und muss auf die Besonderheiten des aktuellen Betriebsstandorts abgestimmt werden: das braucht Zeit und schon aus dem Grund wäre dir Vorhaltung der Altwagenflotte Pflicht gewesen.
Und außer ganz wenigen Fahrzeugtypen haben noch alle Nachkriegsfahrzeugproduktionen ihre Inbetriebnahmezeit benötigt: Von der Reihe 1042 bis hin zum 5022.
Eine der wenigen Ausnahmen war der neukonstruierte Knotz-Triebwagen für die Murtalbahn: Der ist ab Werk nahezu sofort gefahren. Eventuell war die StLB da ein wenig verwöhnt? Aber in der heutigen Zeit gibts das nicht mehr - leider.





Zitat
Im Rahmen der Schadensminderungspflichten wohl nicht, wenn es eine halbwegs vergleichbare, billigere Lösung gibt.
Ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass die Schadenminderungspflicht auf artfremde Transportmittel greift, also Busverkehr anstelle Bahnverkehr. Und 5047 mit mobiler Tankstelle wäre wohl keinesfalls unmäßig.
Sollten die Verträge keine Ersatzstellungen auf der Schiene vorsehen, wären sie wohl äußerst ungeschickt verfasst.
Titel: Re: Was ist los in der Steiermark - Ein offener Brief an Politik und Medien...
Beitrag von: Martin am März 08, 2011, 11:16:51
Folgende Antwort haben wir heute von der Abteilung Netzmanagament/Vertrieb Qualitätsmanagement der HGL erhalten:

Hiermit möchten wir als Graz Linien auf den offenen Brief wie folgt antworten.

Wir bedauern es sehr, dass in der Öffentlichkeit oftmals die negativen Dinge aufscheinen, was der guten Leistung der vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Graz Linien in den Hintergrund stellt.
Täglich nutzen 250 000 Fahrgäste unsere Dienstleistung und regelmäßige Umfragen belegen insgesamt eine gute Zufriedenheit. Uns erreichen viele positive Rückmeldungen unserer Fahrgäste, aber auch Hinweise und Anregungen, die wir stets professionell aufnehmen und am konkreten Fall prüfen und Maßnahmen zur Verbesserung setzen.
Somit steht bei Graz Linien kundenorientiertes Denken und Handeln im Vordergrund: Die kontinuierliche Verbesserung unserer Verkehrsdienstleistungsqualität prägt unsere Unternehmenskultur.


Somit möchten wir auf die einzelnen Punkte wie folgt eingehen.


Variobahn
Die Variobahn ist nicht außer Betrieb genommen worden wegen Lärmproblemen, sondern aufgrund des Eingleiskonzeptes. Dies ist inzwischen sichergestellt und die Fahrzeuge sind wieder in Betrieb. Zu unserem Bedauern hat sich rund um die Variobahn, ein solides und modernes Fahrzeug, welches sich u.a. im Rahmen der Mobilitätsgerechtheit als das modernste in Europa auszeichnet, eine negative Berichterstattung herausgebildet. Dies wird dem Fahrzeug in keiner Weise gerecht, welches allen Auflagen und Rechtsvorschriften entspricht.
Auch zur Zeit der Einführung des Cityrunners haben sich zu lösende Probleme eingestellt, dies ist bei neuen Fahrzeugen häufig der Fall, heute ist der Cityrunner bei unseren Fahrgästen ein sehr beliebtes Fahrzeug. Wir haben somit auf alle Anfangsschwierigkeiten mit Lösungen reagiert. Gleiches findet bei der Variobahn statt.

Zum aktuellen Stand können wir sagen:
In den letzten Wochen wurden auf Wunsch der Graz Linien diverse Optimierungsmaßnahmen durchgeführt. So sind die 5 Variobahnen, die ab Montag wieder fahren werden mit:

-         neuen Gelenkinnenverkleidungen ausgerüstet worden

-         durch die Optimierung der Fahrwerksklappen konnten die von Ihnen beklagten Schallemissionen der Fahrzeuge weiter reduziert werden (Es ist allerdings ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Schallemissionen laut Untersuchungen die Normen einhalten und innerhalb der Bandbreite der im Betrieb befindlichen Bestandsfahrzeuge liegen!)

-         zusätzlich wurden die durch Bremsvorgänge entstandenen Flachstellen, die ein sogenanntes ,,unrundes Laufen von Rädern" beschreiben, repariert. Daher wurde das Bremsverhalten der Fahrzeuge auf die vorhandene Infrastruktur und das Bedienverhalten angepasst und zugelassen

-         Graz Linien legte auf spezielle, den örtlichen Gegebenheiten angepasste Eingleishilfen Wert, die ebenfalls hergestellt und eingebaut wurden.

Da die Graz Linien und Stadler die Beschwerden von unseren Fahrgästen und Anrainern auch weiterhin sehr ernst nimmt beschränken wir uns keineswegs nur auf die Normeinhaltung.
Viel mehr werden gemeinsam mit Experten weitere mögliche Optimierungsmaßnahmen definiert und in verschiedenen Stufen getestet. Schallemissionen sind grundsätzlich ein Thema des Gesamtsystems Rad/Schiene. Seitens der Fahrzeuge liegen die Optimierungsschwerpunkte auf einer weiteren Verbesserung der Dämmung sowie im Test von Federungsmodifikationen unter Beibehaltung eines sicheren Fahrverhaltens.


Zu der Bestellung über Fahrtzielbänder EGTW 521-537
Trotz anfänglicher Verfügbarkeit des Bandmaterials war es aufgrund eines Firmenkonkurses anschließend nicht mehr möglich, dieses Bandmaterial für die neue Menge von 17 Bändern bereitzustellen.

Nach dem gescheiterten Versuch mit einem Musterband zu Jahresende (die Farbe hält nicht auf dem Material, das Material selbst war zu steif) ist es zwischenzeitlich  gelungen, ein fast gleiches Material in bisheriger Materialstärke von einem Lieferanten aus Asien zu beziehen, welches sich mit der Computertechnik sauber bedrucken lässt.
Der Druck ist inzwischen umgesetzt, wir bedauern diese ungewöhnliche Verzögerung sehr, da die neue Station ,,Laudongasse" damals schon angefahren wurde.


Cityrunner
Die Sicherheit unserer Fahrzeuge ist eine Grundvoraussetzung für deren Einsatz. Aus diesem Grund erfolgte die Überprüfung der gesamten Fahrzeugtype und es wurden Radreifen getauscht. Dies sind Umstände, die nicht vorhersehbar sind. Aufgrund der guten und soliden Werkstattleistung konnte die Serie schnellstmöglich wieder in Betrieb genommen werden.


Signalanlagen
Zu den von Ihnen angesprochenen Signalanlagen auf den Linien 1 und 5 führen wir wie folgt aus. Damit bei den sicherheitsrelevanten Anlagen im gesamten Liniennetz eine eindeutige Fahrzeugerfassung sichergestellt werden kann, wurden  bereits in der Vergangenheit vor dem Einsatz neuer  Strabfahrzeuge entsprechende Messfahrten durchgeführt.  Erst wenn die, für die Signaltechnik, erforderlichen  Mindestanforderungen erreicht  und dokumentiert wurden, konnten diese Fahrzeuge für den Linienverkehr freigegeben werden.

Für die wiederkehrende Überprüfung wurde deshalb in der in der Vergangenheit innerhalb der Remise 2 eine ortsfeste Prüfanlage installiert welche wiederkehrend bei sämtlichen Straßenbahnen folgende Komponenten wie Achskurzschluss, Fahrzeugtransponder und Stromabnehmerfunktion auf  korrekte Funktion hin überprüft, ehe diese im Linienverkehr eingesetzt werden.

Damit soll sichergestellt  werden, dass die Betriebsstörungen im Zusammenhang mit den ortsfesten Anlagen im Liniennetz, so gering wie möglich gehalten wird.

Durch die vor beschriebenen Maßnahmen und der Tatsache das die Fahrzeugerfassung bei Weichen und Signalanlagen  im gesamten Liniennetz ähnlich sind ist die Behauptung " angeblicher Probleme der Variobahn mit den Signalanlagen auf den  Linien 1 und 5" mit Sicherheit nicht  korrekt.


Fahrzeuganzahl Linien 3 und 6
Im Frühverkehr ist auf beiden Linien je ein zusätzliches Fahrzeug im Einsatz.


Gleisbauarbeiten
Das Bauvorhaben Georgigasse dauert vom 27. April bis 10. Juli 2010, also 2,5 Monate, für eine Sanierungsstrecke von 450m Doppelgleis.

Danach fährt die Linie 1 wieder zwischen Laudongasse und UKH. (SEV Murgasse/Südtirolerplatz)

Grundsätzlich wird der Einsatz von Kletterweichen für alle Sanierungsabschnitte mit nur einer Linie betrachtet.

Im Fall Bauvorhaben Georgigasse sprechen zu viele Punkte gegen den Einsatz dieses Systems:

-        Installierung in der Alten Post Straße aufgrund Verkehr kritisch,
-        Teuerung der Bauarbeiten um min. 20%,
-        Bauzeitverlängerung um 1 Monat - der Fertigstellungstermin ist aufgrund der Folgebaustellen Murgasse und Südtirolerplatz allerdings zwingend,
-        Abrückung beider Gleise und Erneuerung der Wasser- und Erdgasversorgung und
-        Einbau einer Erschütterungsdämmung,
-        Umbau der Haltestellen, die dann nicht angefahren werden können,
-        SEV in der Rochelgasse und Krausgasse relativ gut möglich.


Mit freundlichen Grüßen
Ihre Graz Linien