Im Herzen von Graz
Hallo!
Anlässlich einiger Filmaufnahmen über den Schlossberg hatte ich vor kurzem die Gelegenheit in seinen Stollen ein paar Fotos zu schießen, denn wie nicht unbekannt ist, beherbergt er einige Grubenbahnlokomotiven und Waggons. Besonders fasziniert hat mich die Fahrdrahtlok, die die Bezeichnung EL30 trägt. Neben Minièresbunn ist das Museum in Graz das Einzige, welches einen Fahrdraht hat.
Bei der Fahrdraht Lok handelt es sich um ein Fabrikat der Wismut AG, das aus Aue (Schacht 371) stammt. Ich habe versucht, die Fabriksnummer und das Baujahr herauszufinden, aber am Fabriksschild war nichts erkennbar (irgendwelche Kritzleien waren eingeritzt).
Sie hat 2 x 8 kW und wird hier mit einer Fahrdrahtspannung von 270 V betrieben. Sie hat eine Spurweite von 600mm.
Nun zu den Bildern:
Hier schleppt sie eine kalte JW20 mit Personenwagen für die Mannsfahrt durch den Stollen. Beim Abziehen des Stromabnehmes entsteht ein Abrissfunke, der bei Langezeitbelichtung sehr gut zu sehen ist.
Seitenansicht. Zig Kilometer an Kabel sind verlegt, die für Licht, Weichensteuerung und Weichenampeln, Notbeleuchtung, Stromversorgung u.s.w. sorgen.
Hier zu sehen neben der faszinierenden BVD35, einer Luftdrucklok aus dem Jahre 1957. Die (leider überbelichtete) Box leichtet und die Schrift "Achtung! Fahrleitung eingeschaltet!" ist zu sehen - natürlich nur wenn sie wirklich eingeschaltet ist.
Noch ein Stückerl weiter vorne. Oben ist eine noch nicht in Betrieb gegangene Weichenampel zu sehen.
Und abschließend möchte ich noch eine sagenhafte Funktion, die unter strengster Geheimhaltung von der Wismut AG entworfen und verwendet wurde, vorstellen: Um in den engen Stollen keine Ausweichen bauen zu müssen, wurde in einigen Loks die sogenannte "Geisterfunktion" eingebaut, die das Hindurchfahren durch andere Züge erlaubt.
lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro