OK, die CR wurden unter Stingl beschafft! Zu sagen, die anderen Investitionen sind "passiert", hat auch einen tendenziösen Touch! Bei der Linie 6 hat sich Stingl nicht durchsetzen können, erst Nagl und Rüsch haben diese - von vielen gar nicht mehr erwartete - Verlängerung nach Impulsen und PR-Arbeit des Vereins Fahrgast - sogar bis ins Peterstal - durchgesetzt. Bei der Linie 4 war sehr wohl von Nagl ursprünglich eine etwas kürzere Verlängerung geplant, die dann durch das Mur-Park-Vorhaben zum heutigen Bestand geworden ist. Auch zu sagen, dass ÖPNV-Investitionen nur passieren, um den MIV zu begünstigen, ist mE auch nicht korrekt. Mit derartigen unsachlichen Kommentaren ist einer im Sinne der Sache konstruktiven Meinungsbildung nicht gedient und derart subjektiv agierende Kritiker werden auch nicht ernst genommen.
Gegen die Beschaffung der Straßenbahnen konnte sich Nagl (mit politischem Anhang) nicht wirklich wehren, da man Ersatz brauchte. Dass im Zuge dessen, Parkplätze fielen, konnte er schlicht nicht verhindern, weil die Alternative die Einstellung der Straßenbahn gewesen wäre. Ohne Straßenbahn und damit halbwegs attraktivem ÖV kommt es in Graz zum Verkehrskollaps. So schnell lassen sich keine breiten Gürteltrassen errichten. Das weiß er also muss(te) er erdulden, dass die Autofahrer ein Opfer hinsichtlich Parkraum erbringen müssen.
Falls der fettmarkierte Teil auf meine Aussage bezogen ist, so habe ich nicht gesagt, dass Investitionen in den ÖV bzw. sanfte Mobilität nur umgesetzt werden, um den MIV zu begünstigen. Sondern, dass in Graz unter Nagl schlicht nichts denkbar/umsetzbar ist, was eine Einschränkung für den MIV bedeutet. Die Projekte der letzten Jahre, bringen durch Entflechtuung tendenziell mehr dem MIV als dem ÖV siehe eben Bahnhof (für ÖV-Nutzer Wegverlängerung und 1-3maliger Niveauwechsel beim Umsteigen; für Autofahrer keine Behinderung durch die Straßenbahn, 4 spuriger Unterführungsausbau und mehr Fahrstreifen im Kreuzungsbereich); Verlängerung 5er (zumindest keine Behinderung/Verschlechterung für den MIV); Verlängerung Linie 4 (Verbreiterung und Umstrukturierung des Straßenraumes, der eine Verbesserung für die Autofahrer brachte); eigene Trasse für 4 und 5 am Kai (Verbesserung für die Straßenbahn, aber auch den MIV: keine langen Wartezeiten durch die Ampel für die entgegenkommende Straßenbahn, wodurch es immer wieder zu einem Rückstau bis über den Andreas-Hofer-Platz kam; unvermneidbarer Wehrmutstropfen: Wegfall von Parkplätzen).
Warum tut sich nichts bei der Innenstadtumfahrung? Behinderung des MIV in der Elisabethiner-, Rösselmühl-, Brückenkopfgasse - geht gar nicht.
Warum wird bei der geplanten SW-Linie die unattraktivste Lösung für den ÖV gewählt? Geringste/kaum Behinderung des MIV bzw. die Gestaltung Griesplatz lässt so sogar mehr Freiraum für den MIV. "Geplant" heisst "unter Nagl kommt sie nie über den Status hinaus"
NW-Linie dank Nagl zu Grabe getragen.
Das Übel sehe ich da weder bei den Grünen noch bei den (städtischen) Blauen noch bei der HGL, sondern beim Gondelvisionär (Vision = Nicht-Autofahrer aus der Ebene der Autofahrer entfernen)
Natürlich gebe ich hier meine Meinung kund also muss sie subjektiv sein.
Mir ist bewusst, dass man den MIV nicht verbannen kann, wenn mir eine Urbanität ohne MIV allerdings auch ersterebenswert erscheint. Das funktioniert aber nur, wenn ich attraktive Alternativen habe. Das heisst schneller, komfortabler und püntklicher ÖV, der nur durch Ausbau des (Tram-)Netzes auf weitgehend eigenen Trassen auf kürzestmöglichen Wegen erreicht werden kann.
Ausbau des Radwegenetzes bzw. bessere Berücksichtigung der Bedürfnisse der Radfahrer. Es gibt einige wenn auch teilweise nur kurze Radwegeabschnitte, die eine bessere Durchwegung bedeuten. Die werden dann aber mit unnötigen Kanten, blöden Geländern (Unterführung Südbahn , GKB), diversen Masten oder anderen Hindernissen (wichtige Radwege werden zu Gunsten der Autofahrer unterbrochen (Landesturnhalle) oder wie am Lendplatz mitten über den Sickerbereich des Baumes geführt)