Re: ECE: Zweite Bürgerinitiative gegen Shoppingcenter
Antwort #17 –
Vor 10 Jahren gabs dort z.B. noch den größten Niedermeyer in Graz. Heute gibt es im Zentrum und in der Annenpassage nur mehr Mini-Shops.
Der Standort ist aber von Haus aus nicht gut gegangen. Außerdem hat der Niedermeyer eine Pleite hinter sich und diese Filiale wurde dann im Zuge der "Aufräumarbeiten" geschlossen. Der Hartlauer z.B. hält sein Gschäftl aber hartnäckig offen. Solang die Filiale keinen Verlust schreibt geht das ja. Ein Vorteil der Ketten übrigens - die müssen nicht von einem bestimmten Laden leben.
Tja, aber glaubst du wirklich, dass sich in Unmittelbarer Nähe eines EKZ, wo es eh "alles" gibt, was anderes als Nischen-Geschäfte ansiedeln können?
Erstens gibts vermutlich nicht "eh alles". Zweitens: Was anderes als Nischen-Geschäfte sind jetzt dort auch nicht. Die verbliebenen alteingesessenen Läden dort machen seit Jahrzehnten das Gleiche, da hat sich überhaupt nichts verändert. Das sich die Welt verändert hat haben die vermutlich verschlafen.
Selbst wenn es "nur" eine Konkurrenz für diese EKZ ist, stellt sich immer noch die Frage: Brauchen wir das? 112m² EKZ auf 100 Einwohner (ohne Seiersberg!): wozu soll das gut sein?
Langfristig werden auf die Art sicher keine Arbeitsplätze geschaffen, auch wenn das ECE damit wirbt. Durch den Verdrängungswettbewerb gehen sicher ebenso viele wie dort geschaffen werden, wieder verloren.
Darüber diskutieren zu wollen ob wir das oder jenes brauchen ist schon sehr akademisch. Wer sollte das entscheiden? Ich kann allerhöchstens darüber nachdenken was dafür und was dagegen spricht. Einfach ausprobieren, dann wissen wir es...
Und was soll die ewige Arbeitsplatzjammerei? Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist ja nicht der primäre Zweck eines Unternehmens. Geschäfte werden eröffnet und betrieben um damit Kohle zu machen. Alles andere sind Nebengeräusche.
Auch auf die Gefahr hin, daß mir jetzt Wirtschaftsdarwinismus vorgeworfen wird: Wettbewerb ist letztlich immer mit Verdrängung verbunden.
Naja, schau dir mal an, in welchem Zeitraum die EKZ in und um Graz entstanden sind und vergleich das mit dem Zeitraum, wo es mit den Einkaufsstraßen bergab gegangen ist. Deckt sich ungefähr, oder?
Kleine Verwexlung von Ursache und Auswirkung. Schau dir mal an, in welchem Zeitraum der Autobestand und -verkehr zugenommen hat und vergleich das mit dem Zeitraum, in dem die EKZ in und um Graz entstanden sind. Ohne Autos keine EKZ!
Und was spricht dagegen, das ECE zu streichen und den Händlern einen Anreiz zu bieten, die vorhandenen Flächen in der Annenstraße zu nützen? Die hat mindestens eine genauso gute Öffi-Anbindung
Wie sollte denn dieser "Anreiz" Deiner Meinung nach aussehen? Und wie sollte das die öffentliche Hand tun? Geld zahlen damit dort wer einzieht wirds ja wohl nicht sein.
Erstellt am: Februar 15, 2009, 12:05:39
Man kann Dinge des täglichen Bedarfs problemlos mit den Öffis/dem Rad oder zu Fuß nach Hause transportieren.
Man hat in der Grazer Innenstadt eine große Auswahl an verschiedensten Geschäften; brauch ich ein Buch, geh ich zum Moser oder zur Leykam (die rein prinzipiell schon eine umfassendere Auswahl als die Filialen in den EKZ haben); brauch ich Gewand/Schuhe, kann ich zum Kastner, H&M, Zara, Stiefelkönig, Humanic, Intersport etc gehen, nur um die "Großen" zu nennen; will ich CD's, geh ich zum In&Out, Friebe, Dux; etc etc, ganz abgesehen von den vielen kleinen Spezialisten (zB Werners Elektroladen am Franziskanerplatz, der English Bookshop am Tummelplatz, Fotogeschäfte uvm).
Das wirst Du einem der statt Hirn den Gasfuß installiert hat aber schwer begreiflich machen können.
Erstellt am: Februar 15, 2009, 12:13:41
Es ist wohl ein Irrglaube, dass das Einkaufzentrum plötzlich bessere Geschäfte in die Annenstrasse bringen wird. Ich bin auch der Meinung, dass die "Einkaufstrasse" Annenstrasse eine Illusion ist, und es einfach der flasche Ansatz ist, diese Strasse u beleben. Wer ins EKZ fährt, fährt sowieso direkt ohne Umwege und Stopps dorthin. Was ich sagen will, ist dass die Annenstrasse durch ein Shoppingtempel um keinen Deut besser wird.
Bessere Geschäfte? Mitnichten. Aber auch nicht schlechtere. Und eine "Einkaufsstraße" [Zynismus] wies eimal war anno dazumal in der guten alten Zeit [/Zynismus] wirds nicht mehr werden.
Und sich erpressen lassen, dass das EKZ einen Beitrag zum öffentliche Verkehr liefern würde, ist auch der falsche Ansatz.
Die Verkehrsmaßnamen müssen letztlich ohnehin mit oder ohne EKZ verwirklicht werden. Da ist die Gelegenheit halt günstig gleich ein bisserl Geld zu lukrieren.
Nun sickert immer mehr durch wer dort einziehen wird, und dass sind sehr viele Geschäfte die schon in der Maria Theresien Strasse einen Filiale haben,und ich gehe davon aus, dass genau siese Filialen geschlossen werden. Ergo wird die Strasse eher veröden als aufblühen. ALso wenn man in der Annenstrasse statt dem EKZ ein Wohn und Bürohaus errichten würde, so glaube ich, wird das mehr für die Annenstrasse bringen, als ein EKZ.
Aus der Annenstraße kanns keine "Umsiedler" geben. Und Wohn- und Bürohäuser gibs dort ja schon genug. Wo willst denn eines hinbauen?
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.