Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: 60 Mann auf der Jagd nach Steuersündern (2992-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
60 Mann auf der Jagd nach Steuersündern
60 Mann auf der Jagd nach Steuersündern
"Aktion scharf" gegen Steuerbetrug beim Autokauf: Dutzende Fahrzeugbesitzer wurden am Dienstag in Graz von der der Finanz- und der Bundespolizei aus dem Verkehr gezogen.

Erste Kontrolle der Finanzpolizei in Graz
Das Geld liegt auf der Straße, im wahrsten Sinne des Wortes: Das hat auch die Finanzpolizei festgestellt - und deshalb geht sie jetzt mit Vehemenz gegen die Steuerbetrüger beim Autokauf vor.

Es geht um teure Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen, die aus Steuergründen im Ausland gekauft wurden und dort angemeldet sind, während die Besitzer in Österreich ihren fixen Wohnsitz haben. Dadurch entgehen dem Staat Millionenbeträge. Es geht um die NOVA (Normverbrauchsabgabe), um die Mehrwertsteuer, die CO2-Abgabe und um die Kraftfahrzeugsteuer.
Straßen abgeriegelt
Dienstag Vormittag in Graz: 60 Mann der Finanz- und der Bundespolizei machen Jagd auf Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen. Ganze Straßen werden abgeriegelt, die Verdächtigen aus dem Verkehr gezogen. Gleich zu Beginn schlagen die Fahnder zu: Ein Mercedes mit slowakischem Kennzeichen wird gestoppt. Es stellt sich heraus: Der Fahrzeugbesitzer lebt mit seiner Familie in Graz. Also hätte er sein Fahrzeug ummelden und die Abgaben leisten müssen.
Hohe Vorschreibungen
Für den Betroffenen heißt es zahlen, denn er hat sich in mehreren Punkten strafbar gemacht. "Er bekommt jetzt von uns eine Abgabenvorschreibung", sagt Rigobert Rainer, Chef der Finanzpolizei für Steiermark, Kärnten und dem Burgenland. 15.000 bis 20.000 Euro wird er an den Fiskus überweisen müssen, oder sein Auto wird beschlagnahmt.
Noch wesentlich teurer wird es für jene Steirerin, die ihren BMW X 6 in der Schweiz gekauft hat und nun mit Schweizer Kennzeichen erwischt wurde. Der Wagen ist rund 150.000 Euro Wert. Diese Frau hat sich nicht nur der Steuerhinterziehung strafbar gemacht, sondern sie hat auch ein Zollvergehen begangen. "Weil die Schweiz nicht zur Europäischen Union gehört", erklärt der Einsatzleiter.

Mit 50.000 Euro Strafe und Nachzahlung muss sie jetzt rechnen. Ebenso der Grazer Firmenbesitzer, der seinen Audi Q 7 in Deutschland gekauft und angemeldet hat. Das Fahrzeug wird aber ausschließlich in Graz benutzt. Das ist strafbar.

Nach zwei Stunden wird die Schwerpunktaktion für kurze Zeit unterbrochen. Die Fahnder beziehen neue Standorte. Rigobert Rainer zieht Zwischenbilanz: "Jetzt haben wir zwei Stunden lang kontrolliert - und bereits über 40 Beanstandungen auf unserem Konto", zeigt er sich zufrieden. Der Trend hält auch am Nachmittag an. Innerhalb von zehn Minuten werden an einem Kontrollpunkt gleich zehn Pkw aus dem Verkehr gezogen.
Ende Februar hatte die Finanzpolizei in den Bundesländern Steiermark, Kärnten und dem Burgenland mit den Schwerpunktaktionen begonnen. Unterstützt werden die Fahnder dabei von der Bundespolizei. "Wir liegen derzeit bei über 500 Anzeigen. Die Zahlen sprechen für sich", sagt Rainer. "Der größte Fang war ein Porsche Panamera, im Burgenland." 91.000 Euro kostete dem Besitzer sein Vergehen.

Weitere Schwerpunkte
Die Schwerpunktaktion gegen den Steuerbetrug bei Autos wird auf ganz Österreich ausgeweitet. Dementsprechend soll auch die Finanzpolizei aufgestockt werden. Derzeit sind rund 400 Fahnder im Einsatz. Bis 2016 sollen es laut Finanzministerium doppelt so viele sein. Man möchte auch in anderen Bereichen Schwerpunktaktionen gegen Steuersünder setzen.
HANS BREITEGGER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2981638/erste-kontrolle-finanzpolizei-graz.story
Liebe Grüße
Martin