Aha, also ein Tomaten und Tschüssi Sager.
Bitte, wenn schon, dann
Tomaten- und Tschüssi-Sager,
mit den orthografisch nötigen Bindestrichen.
Aber warum schreibst du das? Du möchtest damit doch hoffentlich keine Ressentiments schüren, oder? Abstempeln Andersdenkender war Gestern. Kennst du Manfred denn so gut? Vielleicht sagt er ja privat auch "Grüaß di!" und "Pfiat di!" bzw. "Grüaß enck!" und "Pfiat enck!", oder er präferiert das lateinische "Servus" in abgeschliffener Form wie "Seass!"? Oder er bedient sich des "neudeutschen" "Hi!"... Woher nimmst du die Sicherheit?
Ich hoffe jedenfalls, dass du dich auch über "Ticket"-Automatenaufschriften mindestens so viel beschwerst als wie über "Tomaten-Sager". Nachdem wir das französische
Billet überwunden hatten, war doch
Fahrschein stets eine treffende und populäre Bezeichnung! Ach ja, verstehe, die unbezähmbaren Massen englischsprachiger Touristen in Graz, die unsere Öffis verstopfen und sich die Klinke in die Hand geben, und die ja keine Piktogramme verstehen. Die schätzen wir großspurig als zu dumm ein, ein paar wenige deutsche Ausdrücke zu lernen.
Es ist dagegen sehr lobenswert, dass du die steirische Landeshymne wieder ins Gedächtnis rufst, die das vielhundertjährige Herzogtum Steiermark vor dem Ersten Weltkrieg besingt. In der slowenischen Steiermark, der Štajerska, im "Wendenland am Bett der Sav'", fühlen sich viele Bewohner heute noch als Steirer (Štajerci/ Štajerke), das beweisen viele privat(wirtschaftlich)e Aufschriften wie Štajerski Autodom, Štajersko Vino, štajersko bučno olje uvm. Oft habe ich in Slowenien gehört:
"Ah, ihr kommt aus Obersteiermark (=nördlich von Spielfeld). Hier ist Untersteiermark!" Ich finde ein Bewusstsein des gemeinsamen steirischen Erbes diesseits und jenseits der Staatsgrenze sehr förderlich für beide Teile.
Aber niemand ruft nach einer Groß-Steiermark.
Was zum Henker soll denn das wieder sein?!?
Was auch immer du damit meinst, ich hätte hier bei niemandem gelesen, dass er die Staatsgrenzen, die in der Folge des 1.WKs gezogen wurden, infrage stellen würde...
Und die Geschichte Österreichs mit der Deutschlands gleichzusetzen, ist hanebüchener Unsinn.
Wer hat das
wo getan?
"Hanebüchen" meinst du? Bist du etwa ein "Tschüssi-Sager"?
Aber hier geht's ja um den 1. Weltkrieg, und da haben insbesondere die Militärs doch ganz gewaltige Unterschiede zwischen Österreichern und Deutschen gemacht. Da solltest du einmal nachlesen, was C.v.Hötzendorf von Hindenburg gehalten hat (und umgekehrt ebenso).
Und erst die Unterschiede zwischen dem tiefkatholischen Bayern, dem leichtlebigen Rheinland und dem spartanischen, pflichtbewussten Preußen. Na ja, die "vernachlässigbaren" Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien sowie zwischen Nord- und Südfrankreich hast du sicher bedacht abgewogen...
Und überhaupt: Eggenberger sind keine Grazer, denn Eggenberg ist ja Eggenberg! Haben doch die "Nazifaschisten" 1938 die Arbeiterstadt Eggenberg einfach der Gauhauptstadt angeschlossen! Ohne lange zu fragen, eine Frechheit! Das gehört schnellstens rückgängig gemacht!
Aber ja, Kronzeuge C.v.Hötzendorf, der das Habsburger-Vielvölkerreich schon 1907 durch Präventivschläge gegen Italien und Serbien "retten" sowie Serbien und Albanien annektieren wollte. Wirklich reizend. Trotzdem Ehre seinen militärischen Verdiensten im 1.WK.
Antisemitismus mußten die Österreicher natürlich nicht von den Deutschen lernen, da reichten schon Schönerer, Lueger, die katholische Kirche und noch andere.
Haben wir's endlich geschafft: Einer wirft dem anderen vor, der
noch größere "Antisemit" zu sein... So isses brav und politisch korrekt!