...eine Reise von Kapfenberg nach Au.
Am Freitag, dem 23.4.2010 machten sich zwei Freunde und ich auf den Weg um nach den letzten Spuren der Thörlerbahn Ausschau zu halten - und tatsächlich: Man wurde fündig, wenn auch nur sehr mager. Wir beginnen in Kapfenberg.
Die 1893 eröffnte Schmalspurbahn ,,Lokalbahn Kapfenberg - Au-Seewisen" hatte ihren Anfangspunkt am Bahnhof in Kapfenberg. Dort wurde mit 3-Schienengleisen gefahren, einige davon sind auch heute noch sichtbar.
Allerdings enden diese Relikte auch gleich wieder - denn dir Gleise wurden 2003 und 2004 abgetragen. Seitdem verläuft auf dem Grossteil der Trasse ein Radweg.
Gerade aus verläuft die Anschlussbahn zu den Böhlerwerken, rechts ging es zum Kapfenberger Lokalbahnhof.
Hier ein Blick auf den heutigen Kapfenberger Lokal"bahnhof".
Danach ging es weiter durch´s Böhlerwerk in Richtung Thörl. Die Trasse ist noch unbebaut, sogar ein Signal steht noch dort.
Danach ging es über die Straße. Das sind die letzten Gleisreste der Thörlerbahn, die man in Kapfenberg noch findet...
Die Trasse ist noch einigermaßen erkennbar, sie verläuft vom linken, unteren Bildrand und führt zwischen den 2 Bäumen rechts durch.
Der Bahndamm.
Während man sich durch das Gestrüpp kämpft, findet man den ein oder anderen Hinweis, dass hier einmal eine Bahn fuhr.
Weiter führte sie mitten über diesen Platz.
Weiter geht es entlang der Bahntrasse, die hier in einem Einschnitt verläuft.
Wieder ein Kilometerstein...
...und weiter in Richtung Thörl.
Interessant.
Einige Anzeichen für die ehemalige Bahnlinie gibt es allerdings noch.
Nicht unweit dieser Relikte finden sich die Überreste eines alten Viadukts, das den Thörlbach überquerte.
Hier von der anderen Seite.
Ab der Kreuzung mit der Mariazellerbundesstraße, die gleich hinter dem Viadukt war, verläuft seit 2004 ein Radweg.
Entlang der Strecke führen heute die Buslinien 171 nach Turnau und die Linie 172 nach Mariazell. Hier ist eine der Haltestellen und der Bus im Hintergrund zu sehen.
Die Bahntrasse...ähhh...der Radweg.
Nicht selten kreuzt die Bahntrasse die Straße. Meistens erkennt man sehr gut wo.
Das Metallgerüst der ehemaligen Eisenbahnbrücke dient noch immer als Überquerung des Thörlbaches.
Wer es genau wissen will: Der Radweg ist der R13.
Gleich dahinter befindet sich auch die Stopptafel.
Wir erreichen km 7,8.
Letzte Überreste der Gleisanlagen von einem ehemaligen Werksanschluss. Links davon ist wieder eine Brücke zu sehen...
...die erst 1985 restauriert wurde.
Kurz hinter dieser Brücke erreicht man den Thörler Bahnhof , in dem die Bahnlinie zwischen 1990 und 2004 endete.
Das Bahnhofsgebäude ist noch immer erhalten...
....die Gleisanlagen hingegen nicht mehr.
Die Spurensuche zwischen Thörl und Seebach-Turnau - zwischen 1964 und 1990 Endpunkt der Thörlerbahn - gestaltet sich mit dem Auto sehr schwierig, da die Straße bei der Trasse nur für Anreiner befahrbar ist. Deswegen springen wir gleich nach Seebach-Turnau. Der ehemalige Bahnhof wurde zu einem Imbissstand umfunktioniert.
Zwischen Seebach - Turnau und Au -Seewiesen ist die Trasse zu finden noch eine Spur schwieriger, denn die Tasse verläuft dort irgendwo im nirgendwo.
Kurz vor Au wird man doch noch fündig, die Trasse dient als Fußgängerweg.
Blickrichtung Thörl:
Und in die Gegenrichtung.
Nanu, wer hat da denn diese Schwelle liegen lassen?
In b.z.w. außerhalb von Au wird man ebenfalls noch fündig. Hier der Trassenverlauf in Richtung Thörl.
Und auch hier wieder in die Gegenrichtung.
Leider haben wir das ehemalige Bahnhofsgelände von Au nicht mehr gefunden, anscheinend ist es heute Privatbesitz.
Auch wenn die Bahn heute eingestellt ist, die Politiker haben eine ,,tolle" Lösung als Ersatz für die Bahn gefunden: Den Bus.
Hier die Buslinie 172 vor den Satellitenschüsseln bei Aflenz.
Und hier noch einmal in Thörl.
Ich hoffe die virtuelle Reise von Kapfenberg nach Au hat euch gefallen.
lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro