Neuer ÖBB-Fahrplan: Tickets werden um 1,1 Prozent teurerAm 14. Dezember tritt der neue ÖBB-Fahrplan in Kraft. Damit werden auch die Tickets "etwas teurer", sagte ÖBB-Chef Christian Kern bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. So beträgt die durchschnittliche Preisanpassung 1,1 Prozent, was "deutlich unter der Inflationsrate liegt". Der neue Fahrplan bringt auch zusätzliche Verbindungen und kürzere Fahrzeiten. Kern versprach "mehr Bahn denn je".
Die neuen Ticketpreise gelten ab 14. Dezember, Verbundtickets, Preise für die SparSchiene und die Vorteilscard bleiben laut ÖBB unverändert. Nach Angaben der Bahn bedeuten die neuen Tarife eine Preissenkung oder gleichbleibende Preise für 40 Prozent der ÖBB-Kunden.
Auf 31 Tarife reduziertSeit drei Jahren arbeite man an der Vereinfachung, sagte Kern. So sei es gelungen, von 118 auf 31 unterschiedliche Tarife zu reduzieren. Deutlich billiger wird beispielsweise die Strecke Wien-Mitte zum Flughafen, der auch erstmals an den Fernverkehr angeschlossen wird. Hier kostet ein Vollpreis-Ticket künftig 2,40, bisher waren dafür 4,10 Euro fällig.
Tiefer in die Tasche greifen müssen Kunden etwa vom Wiener Westbahnhof nach Innsbruck, statt 66,10 müssen hier 69,10 Euro bezahlt werden. Erhöht werden auch die Kosten für die Österreichcard, um 2,5 Prozent in der zweiten und um fünf Prozent in der ersten Klasse. Für Jugendliche kostet diese Karte so beispielsweise 1.024 statt bisher 999 Euro im Jahr. Das sind 2,90 Euro pro Tag, und damit immer noch weniger als Getränke, die die Jugendlichen konsumieren, erklärte Birgit Wagner, Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs.
Aus für SMS-HandyticketsBesitzer der Österreichcard 2. Klasse müssen bei einem Upgrade künftig tiefer in die Tasche greifen. Waren bisher dafür einheitlich sieben Euro zu zahlen, gilt künftig die gleiche Regelung wie bei einer Vorteilscard: Kunden erhalten auf den Differenzbetrag zwischen den beiden Klassen 50 Prozent Ermäßigung. Für das SMS-Handyticket bedeutet der neue Fahrplan das Aus, diese Variante wird laut ÖBB seit der Einführung der Ticket-App vor zwei Jahren kaum noch genutzt.
Für alle Landeshauptstädte mit mehr als 50.000 Einwohnern gibt es ab 14. Dezember eine einheitliche Stadtverkehrsregelung. So gelten in Wien, St. Pölten, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt alle ÖBB-Bahnhöfe künftig als ein jeweiliger Stadtverkehrsbahnhof. Es spielt dann keine Rolle mehr, von welchem Bahnhof man abfährt oder ankommt.
Railjet von Graz via Wien nach PragAb dem Fahrplanwechsel halten alle Fernverkehrszüge von und Richtung Süden (Steiermark, Kärnten, Italien, Slowenien), Osten (Budapest) und Norden (Brünn, Prag, Warschau) zusätzlich zu Wien-Meidling auch am neuen Hauptbahnhof. Dieser ist zugleich auch der neue Start- und Zielbahnhof für alle Nacht- und Autoreisezüge.
Ab 14. Dezember gibt es eine Railjet-Verbindung von Graz via Wien nach Prag im Zwei-Stunden-Takt, die Fahrzeit verkürzt sich um eine Stunde auf 6h 53min. Neu ist auch die Direktverbindung aus dem Westen über den Wiener Hauptbahnhof zum Flughafen. Mit dem ICE ist man somit in 1h 47min von Linz am Flughafen, damit komme man mit "einmal Umsteigen von Linz nach New York", erläuterte Wagner.
ÖBB-Autoreisezüge auf Nachtfahrten umgestelltZwischen Wien und Salzburg fahren alle InterCitys künftig im Takt, also immer zur Minute 56, in Wien-West ab. Alle ÖBB-Autoreisezüge werden dafür auf Nachtfahrten umgestellt, weil diese maximal 160 km/h fahren können und somit nicht in das Taktgefüge passen. Erweiterungen gibt es auch im ÖBB-Nah- und Regionalverkehr. Für Kunden bringt der neue Fahrplan 500.000 zusätzliche Zugkilometer, insgesamt sind es 2015 damit 95,73 Millionen Kilometer.
Bei den
österreichischen Railjet-Garnituren weiterhin nicht möglich ist eine Fahrradmitnahme. Eine Umrüstung war bereits für das Frühjahr 2013 angekündigt worden. Dies soll nun bis zum Beginn der Radsaison im Frühjahr 2015 erfolgen, sagte Kern. Mit dem neuen Fahrplan werden jedoch zahlreiche Verbindungen auf den Railjet umgestellt.
Für Reisende nach Kärnten bedeutet das beispielsweise, dass sie bis zur Nachrüstung nur mehr im Nachtzug nach Venedig ihr Fahrrad mitnehmen können. Dieser EuroCity ist künftig übrigens mit einem Speisewagen unterwegs. Kritik an der Tarifgestaltung bei Radmitnahme gab es am Mittwoch bereits von der Radlobby Österreich. Die Petition "Vorfahrt für Rad & Bahn" wurde gestartet.
Quelle:
Der Standard
Änderungen im Fernverkehr
- Der Tageszug von Wien nach Venedig fährt künftig - wie alle Züge Richtung Süden - von Wien Hauptbahnhof ab. Zur Steigerung des Fahrkomforts ist künftig auf dieser Verbindung auch ein Speisewagen dabei.
- Der Nachtreisezug zwischen Wien und Köln wird beschleunigt und bis Düsseldorf verlängert.
- Zwischen Salzburg und Innsbruck bzw. Bregenz werden drei Zugpaare von InterCitys auf railjets umgestellt. Dadurch verkürzt sich die Reisezeit bis/ab Wien bei diesen Zügen um 34min.
Der railjet 168 Wien - Zürich wird künftig als Doppelgarnitur geführt. Eine Garnitur fährt ab Feldkirch bis Bregenz weiter und ermöglicht damit eine zusätzliche Direktverbindung Wien - Dornbirn - Bregenz.
- Auf der Tauernbahn verkehrt ein neues InterCity-Zugpaar 790/791 auch zwischen Klagenfurt und Villach. Dadurch gibt es künftig alle zwei Stunden eine Fernverkehrsverbindung von Klagenfurt nach Salzburg.
- Der Eurocity zwischen Graz und Zürich fährt künftig mit einem SBB-Panormawagen 1. Klasse, damit kann man die eindrucksvolle Landschaft entlang der Strecke noch besser erleben.
Quelle:
ÖBB
Fahrplanwechsel 2014/ 2015: Österreich im Überblick ÖBB-Tariffolderl.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.