Nach Linz wird künftig nur noch gebummelt
Bahnkunden droht der nächste Einschnitt: Ab Dezember dürfte es mit den letzten beiden Direktverbindungen von Graz nach Linz vorbei sein. Oberösterreich zahlt für die Strecke nicht mehr.
Strecke Graz-Linz wohl am Abstellgleis
Mit der Eisenbahn von Graz nach Linz in weniger als drei Stunden - damit dürfte es bald endgültig vorbei sein. Wie sich nun abzeichnet, werden die ÖBB mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wohl auch die letzten beiden täglichen Direktverbindungen zwischen Österreichs zweitgrößter und drittgrößter Stadt fallen lassen. Grund ist die Ankündigung des Landes Oberösterreich, das Service nicht weiter mitzuzahlen.
Dass das bislang überhaupt der Fall gewesen ist, geht auf eine Vereinbarung zwischen der Steiermark, Oberösterreich und den ÖBB aus dem vergangenen Jahr zurück. Schon 2009 wollten die Bundesbahnen die wenig ausgelasteten Direktverbindungen auflassen. Mit nur hundert Passagieren pro Fahrt ließ man auf der Strecke seit Jahren Verluste liegen. Doch der damals wahlkämpfende oberösterreichische Verkehrslandesrat Erich Haider (SPÖ) erklärte sich bereit, einen Anteil an den Kosten zu schultern. Nach Verhandlungen zog auch die Steiermark mit.
"Nicht mehr leistbar"
Haiders Nachfolger Hermann Kepplinger (SPÖ) zieht nun die Notbremse. Er sei nicht länger bereit, jährlich 700.000 Euro in eine Intercity-Verbindung zu investieren. "Das fällt nicht in die Zuständigkeit der Länder, sondern der ÖBB, und ist angesichts der budgetären Situation für uns nicht mehr leistbar."
In der Steiermark denkt man nicht daran, auch noch für den oberösterreichischen Teil geradezustehen. Schon bisher habe man laut Vertrag mit den ÖBB ausschließlich den Abschnitt Graz-Leoben subventioniert, heißt es im Büro von Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP). 780.000 Euro kostet das den Steuerzahler bis 2011. Dieses Geld werde wie vereinbart weiter fließen. "Aber das Land Steiermark wird den ÖBB sicher nicht eine überregionale Verbindung bezahlen."
Womit das Schicksal der morgendlichen und abendlichen Direktverbindung zwischen Graz und Linz besiegelt sein dürfte. Was Fahrgästen, die nach Linz wollen, dann noch bleibt, ist der Umstieg in den mehr gemütlich rollenden Regionalzug ab Selzthal, der die Fahrzeit um eine halbe Stunde in die Länge zieht. Oder aber die Fahrt über Wien mit zwei Umstiegen - Dauer: viereinhalb Stunden.
Bei den ÖBB will man sich zur Causa noch nicht äußern. Man werde nun gemeinsam mit dem Land Steiermark versuchen, eine Lösung zu finden, sagt Sprecherin Karin Gruber. "Aber klar ist natürlich, dass wir auf die Wirtschaftlichkeit schauen müssen."
GÜNTER PILCH
DIE STRECKE GRAZ - LINZDerzeit gibt es zwischen Graz und Linz täglich zwei Direktverbindungen, jeweils um 6.52 Uhr und um 18.55 Uhr ab Graz Hauptbahnhof. Fahrzeit: knapp drei Stunden.
Zusätzlich verkehren, etwa im Stundentakt, wechselweise Züge über Selzthal (Fahrzeit: dreieinhalb Stunden) und über Wien (viereinhalb Stunden).
Am 12. Dezember gibt es wie jedes Jahr einen neuen ÖBB-Fahrplan. Auch wenn offiziell noch nichts entschieden ist, dürften die beiden Direktverbindungen entfallen.
Als mögliche Alternativen wären etwa günstiger zu führende Busverbindungen denkbar. Dieses System läuft seit geraumer Zeit zwischen Graz und Klagenfurt.
quelle:
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2401196/nach-linz-kuenftig-nur-noch-gebummelt.story
Als mögliche Alternativen wären etwa günstiger zu führende Busverbindungen denkbar. Dieses System läuft seit geraumer Zeit zwischen Graz und Klagenfurt.
ironie an:
Also das wäre sicher der beste Lösungsansatz....
- Mon sollte am besten alle Bahnen durch Busse / LKW's ersetzen!
ironie aus:
Niederösterreich machts vor - die anderen machens nach