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Thema: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen (250573-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #120
Graz plant einen eigenen Stadtteil für die Jungen

200 Wohnungen für Grazer unter 27: So will die Stadt die brachliegenden Reininghaus-Gründe aus dem Dornröschenschlaf holen. In zwei bis drei Jahren soll der Komplex bezugsfertig sein.
In der Praxis fehlen dem Projekt noch wichtige Weichenstellungen. So gehören die Reininghaus-Gründe der Stadt noch gar nicht

Es sollen 12.000 Menschen sein, die nach den Vorstellungen der Stadt Graz in 20 Jahren einmal die Reininghaus-Gründe bevölkern könnten. Noch liegt das 54 Hektar große Areal in Eggenberg, Gries und Wetzelsdorf brach. Für die ersten paar Hundert der künftigen Bewohner ist die Stadt nun beim Land Steiermark mit einer Idee vorstellig geworden, die man in den nächsten zwei bis drei Jahren umsetzen will: Auf einem Teil der Reininghaus-Gründe soll ein Komplex aus 200 Wohnungen entstehen, der speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen zugeschnitten ist.

Es handelt sich dabei um sogenannte "Startwohnungen", die günstig zu mieten sind und jungen Grazern den Absprung in eine eigenständige Existenz erleichtern sollen. Geplant sind Einpersonenhaushalte bis 50 Quadratmeter Fläche und Mehrpersonenhaushalte bis 65 Quadratmeter. Die Mietkosten: moderate 220 beziehungsweise 280 Euro im Monat (ohne Strom und Heizung). "Das ist ideal für jene Generation, die vielleicht noch nicht so viel verdient", sagt Bürgermeister Siegfried Nagl.

Beziehen darf die Wohnungen, wer zwischen 18 und 27 Jahre alt ist und seine bisherige Wohnung aufgibt. Nach spätestens fünf Jahren müssen die Bewohner ihr Domizil wieder verlassen, um Platz für neue Mieter zu machen. "Die Leute haben in dieser Zeit die Möglichkeit, sich ein nachhaltiges Zuhause zu suchen", sagt Gerhard Uhlmann aus dem Ressort von Wohnbaulandesrat Johann Seitinger.
Attraktiveres Graz

19 Millionen Euro sollen in die Verwirklichung des Projektes fließen. 20 Prozent davon kommen von gemeinnützigen Wohnbauträgern, die Seitinger an Bord holen will. Im Gegenzug fallen keine Grund- und Aufschließungskosten an. Die restlichen 80 Prozent werden als Bankdarlehen über Mieteinnahmen und Annuitätenzuschüsse des Wohnbauressorts bedient.
Bürgerbeteiligung

Die Stadt will auf Reininghaus-Flächen als Kontrapunkt zur denkmalgeschützten Altstadt eine "Young City" entwickeln.

Ein Teil dieses Konzepts sind die 200 Startwohnungen für junge Grazer. Ideen dazu können eingebracht werden unter:

Internet: www.youngcity.at, E-Mail: office@youngcity.at, Tel.: (0 316) 82 48 46

Graz soll auf diesem Weg für junge Menschen noch attraktiver werden. Dem Areal wird ein modernes Outfit verpasst. Straßenbahn und Öffentlicher Verkehr sollen angebunden werden, Solaranlagen sollen Strom und Wärme zur Verfügung stellen. Autos will Nagl so gut wie möglich überflüssig machen.

So weit die Theorie. In der Praxis fehlen dem Projekt noch wichtige Weichenstellungen. So gehören die Reininghaus-Gründe der Stadt noch gar nicht. Diese verhandelt seit dem Frühjahr mit der Entwicklungsgesellschaft Asset One über die Modalitäten des 85 Millionen Euro teuren Kaufs. In welchem Quadrat des 54 Hektar großen Areals die Wohnungen entstehen sollen, ist genauso wenig fix wie die Fläche, die sie in Anspruch nehmen werden.

Nagl will jedenfalls im September alles "unter Dach und Fach" haben und die Causa im Oktober in den Gemeinderat bringen. Für die Detailplanung bauen Stadt und Land auf Bürgerbeteiligung. Die Vorschläge sollen den Bauträgern später als Leitfaden dienen. Als erster Schritt stehen ab heute eine Internetseite, eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer zur Verfügung, über die man Ideen einbringen kann (siehe Infobox).
GÜNTER PILCH

quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2446622/graz-plant-stadtteil-fuer-jungen.story




"Viele Investoren wollen einsteigen"
Interview mit Siegfried Nagl:

Rund um die Reininghaus-Gründe gab es schon unzählige Projektideen, die wieder verschwunden sind. Ist das die nächste?

SIEGFRIED NAGL: Nein, wir haben das Projekt fast ein halbes Jahr lang entwickelt. Ich schätze, dass 2012 bis 2013 die Wohnungen stehen und junge Menschen einziehen. Insgesamt haben wir für Reininghaus ein Entwicklungskonzept, das sich herzeigen lässt. Es waren schon viele Investoren bei mir, die gerne einsteigen wollen.

Können Sie garantieren, dass es das Wohnungsprojekt über die Landtagswahl hinaus noch gibt?

NAGL: Die 200 Startwohnungen sind fixiert, das sind keine leeren Versprechungen. Daran sind wir nachher zu messen. Die Förderungen des Landes gibt es fix, ob wir nun Eigentümer des Grundes sind oder nicht. Es ist zwar unweigerlich so, dass vor Wahlen vieles möglich ist. Aber das muss ja kein Nachteil sein. Und wo sind denn die Projekte der anderen?

Der bisherige Eigentümer Asset One hatte Projektideen, konnte sie aber nicht verwirklichen.

NAGL: Die haben den Fehler gemacht zu glauben, dass man alles innerhalb von ein paar Monaten verwirklichen kann. Wir planen für ganz Reininghaus mit 20 bis 25 Jahren. Wir wollen Reininghaus wachküssen. Dafür bin ich Feuer und Flamme.

Wie stehen die Kaufverhandlungen mit Asset One?

NAGL: Derzeit wird noch über die Haftungen verhandelt. Ich schätze, dass wir im September alles erledigt haben.




Ein Schelm

Hohe Wellen geschlagen hat vor knapp einer Woche der Vorschlag des GrazAG-Vorstandes Wolfgang Malik, mittels einer Seilbahn von Andritz bis zum Schwarzlteich nicht nur Grazer Verkehrsprobleme zu lösen, sondern auch ein touristisches Schmankerl der Sonderklasse zu kreieren.
Schlanke 60 Millionen Euro sollte das Ding kosten, 2013 könnten schon die ersten Fahrgäste im ersten Stock über der Mur dahinbrausen.

Auch nicht von schlechten Eltern ist jetzt der millionenschwere Vorstoß des "schwarzen Dreigestirns" Nagl, Schützenhöfer, Seitinger, auf den Reininghaus-Gründen im Norden von Graz in einer geplanten "Young City" an die 200 Startwohnungen nur für junge Menschen zu begründen.

Wenn auch beide Ideen einiges für sich haben, so wirklich konkret sind sie noch nicht. Und ein Schelm der, der daran denkt, dass dieser Sturmlauf der Ideen mit der Wahl im September zusammenhängt.

Bleibt für Graz somit nur zu hoffen, dass den Worten auch die Taten folgen werden.

Sie erreichen den Autor unter

bernd.olbrich@kleinezeitung.at




Dazupassend noch:

Die Stadt der großen Ankündigugen...
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #121
Sie halten uns für blöd* und verarschen uns.

*leider sind auch viele blöd, wie man an Wahlausgängen sieht.

LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #122
Es ist nicht unklug, Häuser, bei welchen die Stadt Graz Einfluß auf die Zusammensetzung der Einwohnerschaft hat, nicht selbst bewohnen zu wollen.    >:D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #123
Lieber amadeus, es ist nicht unklug, das verstehe ich, Häuser, bei welchen die Stadt Graz Einfluß auf die Zusammensetzung der Einwohnerschaft hat verstehe ich auch noch, nicht selbst bewohnen zu wollen verstehe ich nicht mehr. Der einfache Satz lautet: es ist nicht unklug, Häuser nicht selbst bewohnen zu wollen.
Nun, amadeus: das Gelände gehört nicht der Stadt. Die Stadt will auch keine Gemeindebauten errichten. Wenn also ein Privater diese Wohnhäuser baut, wie will die Stadt Einfluß nehmen, wer dort wohnt. Wie ich dein Posting verstanden habe, regst du an, daß dort keine Migranten wohnen. Sollte das stimmen, ist das ein ganz erbärmlicher Beitrag von dir.
LG!Christian
  • Zuletzt geändert: August 15, 2010, 16:22:30 von Grazer111
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #124

Wie ich dein Posting verstanden habe, regst du an, daß dort keine Migranten wohnen.


Woraus schließt du das? Migranten oder nicht ist mir völlig egal. Ich lege jedenfalls Wert darauf, mit Menschen zusammen zu wohnen, welche ein Mindestmaß an sozialer Kompatibilität aufweisen. Das bezieht sich allerdings auf alle Leute. Und glaub mir, die Hiesigen sind normalerweise schlimmer.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #125
Ich lege generell Wert drauf, mit Menschen zu tun zu haben. Leute interessieren mich nicht.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Grazer Reininghaus-Gründe: 80-Millionen-Kauf steht
Antwort #126

Grazer Reininghaus-Gründe: 80-Millionen-Kauf steht

Die Details der geplanten Übernahme der Reininghaus-Gründe durch die Stadt stehen. Der Gemeinderat muss am Montag grünes Licht geben.
So groß wie die Altstadt und Hoffnungsgebiet für die ökologische Neustadt von Graz


Rund 54 Hektar groß ist das Areal, das seit dem Auftreten der PR-Experten rund um den Wiener Ernst Scholdan von der Asset One als das Hoffnungsgebiet für eine Grazer Stadtteilentwicklung gehandelt wurde. Dass aber Reininghaus für Scholdans Immobilienfirma eine Nummer zu groß war, ist seit 2009 offenkundig. Nun soll die Übernahme durch die Stadt unter Dach und Fach gebracht werden. Was noch fehlt, ist der Beschluss durch den Gemeinderat, der am Montag fallen soll.

Das sind die Details für den Deal, den VP-Finanzstadtrat Gerhard Rüsch mit Scholdan ausverhandelt hat: Die Asset One gliedert Reininghaus an eine Gesellschaft aus, die die Stadt übernimmt. Das Rathaus übernimmt damit aber auch Schulden in der Höhe von 79,5 Millionen Euro, für die die Stadt haftet. Damit "entlässt" die Stadt Scholdan, der zunächst ja mit Risikokapital von bis zu 25 Millionen Euro an Bord gehalten werden sollte, komplett aus der Verantwortung.

Rüsch erklärt, warum: "Das hat sich als die bei Weitem günstigste Variante für die Stadt herausgestellt, weil wir durch die Haftung der Stadt einen deutlich besseren Zinssatz für die Darlehensrückzahlung bekommen." Wäre Scholdan an Bord geblieben, hätte die Stadt in den nächsten drei Jahren zwischen zehn und 15 Millionen Euro Zinsen berappen müssen: "So sind es sieben Millionen."


106 Millionen Investitionen

Zum Schuldenberg von fast 80 Millionen Euro kommen auf die Stadt dann noch rund 106 Millionen an Infrastruktur-Investitionen zu (Tramerschließung, Straßen, Kanal). All diese Summen sind freilich im Budget 2011 (siehe folgende Seiten) noch nicht berücksichtigt. Sie müssten in den nächsten Jahren erst gesondert budgetiert werden, wenn der Gemeinderat grünes Licht für den Reininghaus-Deal gibt.

Fest steht aber auch, die Zinsuhr würde in Reininghaus fortan für die Stadt kräftig ticken. Rüsch: "Wir wollen mit der Bank noch verhandeln, dass wir die nächsten drei Jahre zinsfrei gestellt sind." Dann gehe man sicher auch schon an die Realisierung der ersten Bauprojekte.

Bis dahin muss die Stadt noch ihre Hausaufgaben machen. Es braucht eine städtebauliche Umweltverträglichkeitsprüfung und es müssen Partner für Bauprojekte gewonnen werden. Mit den großen Wohnbaugenossenschaften sei man bereits intensiv in Verhandlungen, betont Rüsch: "Sie müssten sich halt innovativ einbringen." Denn Reininghaus soll als Zero-Emission-City ein grüner Öko-Stadtteil werden.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2590556/80-millionen-kauf-steht.story





Reininghaus-Deal zurückgestellt

Kritik an geplanter 80-Millionen-Übernahme.

Schwarz-Grün wollte die Übernahme der Reininghaus-Gründe von der Asset One samt 80 Millionen Euro Schulden ja am Montag im Gemeinderat beschließen lassen. Die Opposition kocht. FP-Stadtrat Mario Eustacchio ortet ein System bei Siegfried Nagl, "der kein Bürgermeister aller Grazer, sondern ein Groß-Lobbyist ist". Nagl mache der Asset One, die sich hier übernommen habe, ein 80-Millionen-Weihnachtsgeschenk auf Kosten der Bürger. KP-Klubchefin Ina Bergmann legt nach: "Sowohl die Kredit gebenden Banken als auch die gescheiterten Investoren sollen schadlos gehalten werden, während die Allgemeinheit Schulden und Risiko übernimmt." SP-Klubchef Karl-Heinz Herper ließ das Stück zurückstellen. Er fordert die Bürgerbefragung über den Deal.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2592035/reininghaus-deal-zurueckgestellt.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #127
Zitat
Reininghaus-Deal zurückgestellt


Hm, die Opposition betreibt da wohl Fundamentalopposition.
Kauft die Stadt nicht, bleibt der Umwidmungsgewinn (die Wertsteigerung) später beim Käufer, kauft sie, widmet um und verkauft weiter, lukriert sie ihn selbst und kann damit die Infrastrukturinvestitionen (zumindest teilweise) abdecken. Auch die Möglichkeiten, Bedingungen vorzugeben sind als Eigentümer wesentlich größer als wenn die Stadt nur als Behörde auftritt.
Und bitte, worin besteht das Risiko jetzt genau? Die 80 Millionen ist das Areal allemal wert, wozu noch kommt, daß die Stadt den Wert ja selbst steigern kann.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Torx
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #128

Die Stadt will auf Reininghaus-Flächen als Kontrapunkt zur denkmalgeschützten Altstadt eine "Young City" entwickeln.
[...]
Graz soll auf diesem Weg für junge Menschen noch attraktiver werden. Dem Areal wird ein modernes Outfit verpasst.

Ich mags nicht wenn man das so formuliert als ob Altstadt und Jugend ein Widerspruch sind. Ich kenne genug Leute die jung und gerne in die Altstadt gezogen sind und es dort genossen haben.

Aber generell klingt das zumindest mal nicht so schlecht, auch wenn ich beim Großlobbyisten Nagl generell skeptisch bin.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #129

Reininghaus, ka g'mahte Wies'n

Nagl will Deal ohne Bürgerbefragung durchdrücken. Opposition schießt scharf gegen die 80-Millionen- Übernahme und erzwingt einen Sondergemeinderat - auch zum Thema Befragung.

Das ist eine historische Chance für die Stadt" - dieser Satz kommt zu allererst, fragt man ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl oder seinen Finanzstadtrat Gerhard Rüsch nach dem Warum. Warum sollte die Stadt mit 79,5 Millionen Euro Steuergeld die 54,5 Hektar Grund in Eggenberg vom Immobilien-Investor Asset One des Wiener PR-Profis Ernst Scholdan übernehmen und ihn aus der Verantwortung entlassen? Warum, wo sie doch alle Planungs- und Bewilligungsinstrumente in Händen hält, um eine erfolgreiche Stadtteilentwicklung zu garantieren?

Warum und zu welchen Konditionen? Diese Fragen brennen der Opposition unter den Nägeln. Ist doch Nagl entschlossen, die Reininghaus-Übernahme im Jänner mit den Grünen durchs Stadtparlament zu winken. Nur ist das noch keine "g'mahte Wies'n". FPÖ-Chef Mario Eustacchio und SPÖ-Stadtrat Karl-Heinz Herper erzwingen nämlich einen Sondergemeinderat am 13. Jänner, bei dem alles auf den Tisch muss. Eustacchio: "Es gibt zu viele offene Fragen." Etwa: "Entspricht die Schuldenübernahme dem Wert des Areals? Sind da die Entwicklungskosten der Asset One enthalten? Wenn ja, warum werden diese übernommen? Hat es eine Prüfung der Asset One gegeben? Hat die Gesellschaft überhaupt schon Zinsen oder Schulden getilgt? Und warum wird sie aus der Verantwortung entlassen?"

Herper (SP) hält fest: "Wir sind für die Stadtteilentwicklung. Aber warum kauft die Stadt nicht Flächen für Parks oder Sport- areale und greift sonst zu den hoheitlichen Instrumenten?" Herper fürchtet, dass bei einer Übernahme um 80 Millionen und 106 Millionen für Infrastruktur wie Tram oder Kanal dringend notwendige Infrastruktur-Maßnahmen in anderen Bezirken zu kurz kommen. Und er holt auch das Thema "Bürgerbefragung" auf die Agenda der Sondersitzung.

Im Magistrat gibt es von Baudirektor Bertram Werle abwärts kaum eine Führungskraft, die den Deal nicht mit Skepsis sieht. Selbst eine Bürgerplattform (ReininghAUS) macht mobil. Nur die VP hofft, einen europaweit aufsehenerregenden Stadtteil mit Zero-Emission ("Niedrigenergie-Viertel") realisieren zu können. Die Grünen (siehe Pro & Contra, S. 4/5) liebäugeln auch damit, sind aber als Mehrheitsbeschaffer noch nicht fix, betont Vizebürgermeisterin Lisa Rücker.

Die KPÖ ätzt, dass die Stadt wieder einmal mit Steuergeld nur einem Investor und seiner Kredit gebenden Bank aus der Patsche helfen soll. Es ist also anzunehmen, dass der Sondergemeinderat von allen Oppositionsparteien mitgetragen wird. Denn Herper buhlt um Unterstützung: "Ich glaube, es braucht hier einfach eine breite Front, damit so ein Stück von Schwarz-Grün nicht leichtfertig beschlossen wird."

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2604658/reininghaus-ka-g-mahte-wies-n.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #130
Zitat

Bürgerplattform (ReininghAUS)


"Besorgte Bürger" wieder einmal. Bei ReininghAUS hab ich allerdings den Eindruck, daß dort gelangweilte Hausfrauen am Werk sind ....   >:D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Michael
  • Styria Mobile Team
In Graz platzt Reininghaus-Bombe
Antwort #131

>:D

In Graz platzt Reininghaus-Bombe

Der Eigentümer der Reininghaus-Gründe, Ernst Scholdan, hat vom Grazer Polittheater offenbar genug: Er soll das Grundstück bereits verkauft haben.


Am Montag dürfte die Bombe platzen: Dem Vernehmen nach hat der Eigentümer der Grazer Reininghaus-Gründe, der Wiener PR-Profi Ernst Scholdan, im Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl um einen dringlichen Termin gebeten. Der Inhalt des Gesprächs dürfte für Nagl ziemlich peinlich werden: Scholdan soll, das ergaben die Recherchen der Kleinen Zeitung, die 54 Hektar großen Gründe inzwischen an eine neue Investorengruppe verkauft haben.


Sondersitzung

Hintergrund dürfte das Polittheater sein, das in Graz seit Monaten aufgeführt wird. Die schwarz-grüne Regierung will die Gründe kaufen, um dort einen Stadtteil zu entwickeln, die Opposition hat sich auf die hohen Kosten eingeschossen. Zuletzt hatte man sogar eine Sondersitzung des Gemeinderats für 13. Jänner durchgedrückt, wo der geplante Kauf noch einmal zerpflückt werden sollte.

Das dürfte mit dem Verkauf hinfällig sein, denn alle bisher erzielten Verhandlungsergebnisse sind ab sofort nicht mehr als "Ideen". Ab sofort kann die Stadt mit den neuen Eigentümern neue Gespräche beginnen, ob dabei alles billiger wird für die Stadt, ist mehr als fraglich.


Keine Stellungnahme

Scholdan war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, hatte in einem Interview mit der Kleinen Zeitung im Dezember aber bereits von anderen Käufern gesprochen, sollte es mit der Stadt weiter Probleme geben. Insgesamt geht es um sehr viel Geld: Die Gründe sind mit 79,5 Millionen Euro belastet, diese Schulden hätte die Stadt quasi als Kaufpreis übernehmen müssen. Dazu kommen weitere rund 105 Millionen, die die Stadt für die Entwicklung des Stadtteils in die Infrastruktur investieren müsste.

Die Verwertung der Gründe geht ins Jahr 2005 zurück, als Scholdan bzw. "Asset One" die betrieblich nicht notwendigen Gründe übernommen hatte, als Heineken die Brauerei Reininghaus gekauft hatte. Jahrelang hatte Asset One versucht, den Stadtteil selbst zu entwickeln, hatte von der Stadt aber nicht die nötigen Widmungen erhalten.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2630690/graz-platzt-reininghaus-bombe.story


Aber vielleicht auch besser so. :P
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #132
Egal was rauskommt, das Polittheater geht sicher weiter. Denn die ~100 Mio. für die Infrastruktur fallen ja trotzdem an wenn etwas gebaut wird. Außerdem wird man in jedem Fall versuchen über Widmungen etc. eine Steuerung zu erreichen.

Je nachdem wie finanzkräftig der Käufer ist, man ist dort wo man mit Asset One vor ein paar Jahren war, oder man kann mit Aufschlag kaufen.

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #133
Mal abwarten, was da wirklich dahinter ist.

Dennoch: die Stadt muss sich in dieses Projekt einbringen, um den absolut notwendigen neuen Stadtteil (siehe Steigerung der Einwohnerzahl bis 2050) gestalten zu können.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #134

Egal was rauskommt, das Polittheater geht sicher weiter. Denn die ~100 Mio. für die Infrastruktur fallen ja trotzdem an wenn etwas gebaut wird.


Natürlich gehts weiter. Die Infrastrukturkosten wird die Stadt dann eben voll schlucken müssen, andernfalls hätte sie diese zumindest teilweise aus der Wertsteigerung durch die Umwidmungen finanzieren können.

Zitat

Außerdem wird man in jedem Fall versuchen über Widmungen etc. eine Steuerung zu erreichen.


Klar. Nur ist das Instrument der Widmung eben ein sehr allgemeines, die Stadt kann vorgeben welcher Art die Nutzung sein muß, nicht aber was genau und wie errichtet werden soll. Als privatrechtlicher Verkäufer hätte sie da ganz andere Möglichkeiten, nur als Behörde hat sie diese nicht.

Zitat

Je nachdem wie finanzkräftig der Käufer ist, man ist dort wo man mit Asset One vor ein paar Jahren war, oder man kann mit Aufschlag kaufen.


Schlimmstenfalls ist der Käufer jetzt auf den Umwidmungsgewinn aus, die Stadt hat dann gar nichts davon.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.