Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen (248123-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 2 Gäste betrachten dieses Thema.
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #150

Fraglich nist halt, ob private Investoren der Idee eines "grünen" oder "autofreien" Stadtteils etwas abgewinnen können. Aber zu solchen Maßnahmen ist ja im Normalfall auch die Politik zu feige. Hier hätte man endlich die Möglichkeit, von Anfang an die "sanfte Mobilität" in die Gesamtstruktur einfließen zu lassen, anstatt hinterher Kompromisslösungen aus dem Hut zu zaubern. Die vielen Fotos aus französischen Städten, die ich mir in letzter Zeit angesehen habe, zeigen, wie das gehen kann.


Und das ist mit einem Investor im Rücken halt sehr schwer; die Stadt hat vielleicht, die eine oder andere Million gespart, aber die Einflussnahme ist nun doch deutlich geringer.


Mir auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Renovierung oder ggfs. auch Überbauung der bestehenden Remise 3 teurer sein soll als eine komplett neue hinzustellen. Auch wenn man ev. Grundstückserlöse einbezieht (das neue Areal ist im supertollen Stadtentwicklungsgebiet und folglich sicher auch nicht billig - nebenbei schafft man sich mit einer Remise dort wieder einen Zwangspunkt der ev. andere Planungen beeinträchtigt).


Die Räumlichkeiten in der Remise III sind schon ziemlich eng und betrieblich nicht sehr günstig (Rangieren, mangelnde Flexibilität bei der Wagenaufstellung) und würden aus der heutigen Sicht auch nie und nimme mehr genehmigt werden können. Es gibt zwar Grundstück drum herum, die wären aber wesentlich teurer anzukaufen als z. B. Brachflächen im Reininghaus-Areal. Daraus folgt der Schluss, dass man dieses Areal (samt den Siemens-Grundstücken drum herum) teuer verkauft und sich dafür eine größere und praktikablere Anlage weiter südlich baut (die v. a. am heutigen Stand der Technik ist, was die Remise III definitiv nicht mehr ist) - und dabei noch als "Nebeneffekt" eine Neubaustrecke rausschaut (durch die Reininghausgründe bzw. die Südwestlinie), dann umso besser ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • PeterWitt
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #151

Wobei sich mir die Vorteile eines Remisenneubaus gegenüber der bestehenden Remise III noch immer nicht erschließen.
Erstellt am: 11 Januar 2011, 12:53:40


Prinzipiell liegt das Problem daran, dass die R3 einfach zu klein ist und alles sehr beengt. Klar kann man auch die bestehende R3 weiter ausbauen und die Grundstücke ringsum dazu einbeziehen, allerdings scheint die Stadtplanung für diese Gegend andere Pläne zu haben. Ausserdem dürfte der Grund in Reininghaus durchaus billiger sein und ist v.a. auch jetzt noch als Gewerbe gewidmet.
Ausserdem: wie wärßs mit Synergien durch die angenzende Bahn? Neben der Möglichkeit für einen Bahnanschluß (klar, wird momentan nicht gebraucht, aber irgendwann...) böte es sich doch z.B. an, eine Räderdrehbank nicht nur für die Strab zu nutzen, sondern diese auch der GKB/StLB/LTE/RTS zur Verfügung zu stellen und sich so einen Nebenverdienst zu sichern, schließlich sind die Fahrten nach Salzburg auch nicht gratis...

MOD EDIT: Zitat richtiggestellt.
  • Zuletzt geändert: Januar 11, 2011, 20:13:12 von Grazer111

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #152
Zitat

Ausserdem: wie wärßs mit Synergien durch die angenzende Bahn? Neben der Möglichkeit für einen Bahnanschluß (klar, wird momentan nicht gebraucht, aber irgendwann...) böte es sich doch z.B. an, eine Räderdrehbank nicht nur für die Strab zu nutzen, sondern diese auch der GKB/StLB/LTE/RTS zur Verfügung zu stellen und sich so einen Nebenverdienst zu sichern, schließlich sind die Fahrten nach Salzburg auch nicht gratis...


Ja, das wäre ein Argument - vor allem da eine Neubau-Remise in der Nähe der Bahn realisiert werden soll. Ein Mitgrund ist vor allem das bestehende Gewerbegebiet und dort kann der entstehende Lärm auch niemanden schaden.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #153

Zitat

Ausserdem: wie wärßs mit Synergien durch die angenzende Bahn? Neben der Möglichkeit für einen Bahnanschluß (klar, wird momentan nicht gebraucht, aber irgendwann...) böte es sich doch z.B. an, eine Räderdrehbank nicht nur für die Strab zu nutzen, sondern diese auch der GKB/StLB/LTE/RTS zur Verfügung zu stellen und sich so einen Nebenverdienst zu sichern, schließlich sind die Fahrten nach Salzburg auch nicht gratis...


Ja, das wäre ein Argument - vor allem da eine Neubau-Remise in der Nähe der Bahn realisiert werden soll. Ein Mitgrund ist vor allem das bestehende Gewerbegebiet und dort kann der entstehende Lärm auch niemanden schaden.


Ok, mit der Argumentation kann ich etwas anfangen; jetzt erscheint die Sache schon etwas sinnvoller.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #154

Sofern sie dann nicht schlussendlich in der geplanten vergrößerten Remise I eingebaut wird. :-\
Zu einer möglichen Remise auf den Reininghausgründen: Wie bekommt man hier ganz einfach eine Schienenverbindung auf das freie Feld? Also offensichtlich doch nicht einfach.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Torx
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #155

Die vielen Fotos aus französischen Städten, die ich mir in letzter Zeit angesehen habe, zeigen, wie das gehen kann.

Ich bitte um Beispiele, damit ich mir hinter den Worten was vorstellen kann.

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #156

Zu einer möglichen Remise auf den Reininghausgründen: Wie bekommt man hier ganz einfach eine Schienenverbindung auf das freie Feld? Also offensichtlich doch nicht einfach.


An die bestehenden Industriegleise anschließen! [siehe Plan]

Die Frage, ob eine Unterflurdrehbank für Straßenbahnfahrzeuge auch die Schienenfahrzeuge der Eisenbahnbetriebe behandeln kann, müsste noch geklärt werden.


LG, E.
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • Ch. Wagner
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #157
Und noch eine Frage bleibt offen: wer sagt denn, daß das Petruswerk eine Remise will. Man sollte nicht vergessen, daß das Petruswerk ein ganz normales Immobilien Unternehmen ist, daß ebenso rücksichtslos abbrechen läßt wie alle anderen auch. Da aber der "Tennisplatzgrund" nicht verkauft wurde, wäre hier wohl noch Platz für die GL (oder wie das jetzt heißt).
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #158
Beim Remisenstandort tippe ich auch nicht auf die Reininghausgründe an sich, sondern eher auf Teile des angrenzenden Areals der Hummelkaserne.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #159
Die Planungen gehen aber eher in Richtung Kratkystraße...
Liebe Grüße
Martin

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #160

Beim Remisenstandort tippe ich auch nicht auf die Reininghausgründe an sich, sondern eher auf Teile des angrenzenden Areals der Hummelkaserne.


So ist es angedacht ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #161


Die vielen Fotos aus französischen Städten, die ich mir in letzter Zeit angesehen habe, zeigen, wie das gehen kann.

Ich bitte um Beispiele, damit ich mir hinter den Worten was vorstellen kann.


Klick dirch für den Anfang einfach mal durch http://www.tramway.at durch :)

  • PeterWitt
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #162

Die Frage, ob eine Unterflurdrehbank für Straßenbahnfahrzeuge auch die Schienenfahrzeuge der Eisenbahnbetriebe behandeln kann, müsste noch geklärt werden.

Nun ja, grundsätzlich sehe ich da keine Probleme - die bestehende Anlage wird wohl mit dem Achsdruck nicht klar kommen, aber ansonsten sollte man wohl eine zu beiden Systemen kompatible Anlage konstruieren können...
Einzig die Frage, ob die erforderliche Qualität für den Lauf bei höheren Geschwindigkeiten im Vollbahnbereich mit so einer Drehbank erreicht werden kann bzw. zu leistbaren Anschaffungs- und Betriebskosten erreicht werden kann sehe ich da als Problem.

  • Torx
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #163

Fraglich nist halt, ob private Investoren der Idee eines "grünen" oder "autofreien" Stadtteils etwas abgewinnen können.

Können sie nicht - wie man heute in der Zeitung gelesen hat. Das Viertel wird nicht autofrei sein "weil die Leute mit den Autos zu ihren Häusern kommen müssen" hat der Investor festgestellt.

Nun, ich habe mich hier ja schon öfter über die derzeitigen negativen Machenschaften bezüglich der Zonenerweiterungen geäussert - aber ein Viertel das von vornherein autofrei geplant ist hätte ich klar befürwortet. Das wäre mal eine spannende Idee gewesen, ausserdem ziehen dann auch nur diejenigen hin für die die Spielregeln klar sind.

Das kann man von den Zonenerweiterungen leider nicht behaupten - da kauft man sich eine Jahreskarte für die grüne Zone und plätzlich wird daraus eine blaue Zone. Da werden Zonen aufgrund eines "Parkplatzmangels" erweitert den es gar nicht gibt. Die Stadt scheint hier vom Vertrauensgrundsatz offenbar ausgenommen... Aber wenn das von vornherein klar ist dass das ein autofreies Viertel ist - das hätte mich schon interessiert wie das dann wird.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #164

Douglas Fernando - Im Namen der Karmeliten

Zwischen christlicher Nächstenliebe und beinharter Immobilien-Spekulation - die Welt des Douglas Fernando (55), Theologe und Reininghaus-Investor.
Douglas Fernando


Dr. Fernando ist eine Erscheinung. Er kommt nicht zum Termin, er erscheint", erzählen seine Geschäftspartner. Am Montag ist er in Graz erschienen. Aus heiterem Himmel. Gerade als Reininghaus-Chefverhandler Stadtrat Gerhard Rüsch dachte, er hätte den Deal in trockenen Tüchern, schnappte der in Sri Lanka geborene Manager der Stadt das 54,5 Hektar große Areal vor der Nase weg.

Im Rathaus predigte Fernando vor einem Dutzend verdutzter Journalisten salbungsvoll: "Wir sollen nicht streiten, sondern handeln. Wir sind doch alle Christen." VP-Bürgermeister Siegfried Nagl zeigte sich bemüht begeistert. Grazer Politiker googeln seither nervös einen Namen und fragen sich doch ein wenig ratlos: Wer ist Douglas Fernando?

Der 55-jährige Theologe ist vor allem kein Mann, der sich mit Kinkerlitzchen aufhalten will: "Zeit ist Geld." Allein in Österreich hat er 15 Geschäftsführungen inne und ist Vorstand des Petruswerks. Umwege interessieren ihn nicht, Umsetzungen schon eher. Im Namen und als Geschäftspartner des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten zielt er auf Profit ab: Dieser geht an die "Karmel Missionsstiftung - Dr. Fernando", die Kinderheime in der Dritten Welt errichtet. Der Name des Immobilien-Konzerns erinnert an die heilige Teresa von Avila, Ordensgründerin der Unbeschuhten Karmelitinnen aus dem 16. Jahrhundert.

Die Missionsstiftung und damit der Teresianische Karmel in Deutschland und Österreich sind zu 40 Prozent an der Avila beteiligt. 60 Prozent hält Vorstand Fernando. Der einstige Jesuit kauft mit seiner Avila-Gruppe seit 2001 Firmen und Immobilien, um sie rasch profitabel zu machen. Das Immobilienvermögen ist beachtlich. In Deutschland steht laut Fernando eine halbe Milliarde Euro zu Buche. In Österreich seien es 90 bis 100 Millionen.

Der Theologe macht seine Geschäfte im kirchlichen Umfeld. 2004 kaufte er dem Erzbistum Berlin das Petruswerk ab. Rechtsstreit über strittige Millionen inklusive. Fernando tat es "leid, dass ich meine Kirche klagen muss". Heute sagt er: Er habe das mit Recht und Erfolg getan.

Artikel in deutschen Zeitungen belegen, das Erzbistum hadert damit, dass Fernandos Petruswerk christliche Werte vor sich herträgt und der Eindruck entsteht, es handle sich um eine kirchliche Firma. Berlins Bischof Georg Kardinal Sterzinsky verurteilte gar Geschäftspraktiken bei einem Konflikt um ein historisches Haus in Greifswald.

Damit konfrontiert, übermittelt Fernando uns einen Brief des Greifswalder Oberbürgermeisters Arthur König vom März 2010: "Dr. Fernando ist ein für die Universitäts- und Hansestadt Greifswald wichtiger und willkommener Investor."

Seit 2008 hat Fernando Österreich am Speisezettel. Wieder investierte er im kirchlichen Umfeld. Er kaufte unter anderem der bischöflichen Stiftung St. Severin die KOOP AG ab und formte daraus den Österreich-Ableger des Petruswerks. Im Linzer Rathaus weiß man um die Zielstrebigkeit des Unternehmers, der gerade am Areal der alten Schiffswerft das Wohnprojekt "Donaupromenade" realisiert.

Das Vorurteil, das Petruswerk baue billige Mietskasernen, entkräftet dieses Projekt, das das Grazer Architektenbüro Hohensinn schmuck geplant hat. Dieses Team hat auch das Linzer Hotel am Domplatz entworfen, das in Oberösterreich als Bauwerk des Jahres ausgezeichnet worden ist. Sogar Demi Moore und Ashton Kutcher betteten sich hier schon. Der Eigentümer der Nobelherberge ist Wilbirg Tourismus. Geschäftsführer: Douglas Fernando.

Profit und Professionalität werden beim Reininghaus-Investor großgeschrieben. Das bezeugen Geschäftspartner: "Es muss alles schnell gehen. Man merkt den enormen Druck, unter dem seine Mitarbeiter stehen, und sie geben den Druck an Auftragnehmer voll weiter."

Eine leise Ahnung vom Druck hat Stadtchef Nagl Anfang der Woche bekommen, als ihm Fernando auftrug, er müsse Reininghaus zur Chefsache machen: "Sie sind der Chef, wir nur Diener." Doch dieser Diener fordert auch: In sechs Wochen könne man einen Stadtplan machen, was man in Reininghaus haben will, in sechs bis acht Jahren die 54,5 Hektar verbauen.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2641635/douglas-fernando-namen-karmeliten.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile