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Thema: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen (248159-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #180
Stadt schielt wieder auf Reininghaus

Der geplante Verkauf der Reininghaus-Gründe ans deutsche Petruswerk scheint so gut wie geplatzt. Stadt und Steiermärkische stehen aber für eine Stadtteilentwicklung Gewehr bei Fuß.

Die Reininghausgründe

Seit Jänner ziehen sich die Verkaufsgespräche zwischen dem deutschen Petruswerk und Reininghaus-Eigentümer Asset One schon hin. Und spätestens seit dem Teilverkauf von 25.000 Quadratmetern an den ÖAMTC für sein neues Headquarter war im Juni klar: Der große Deal, bei dem das Petruswerk die gesamten 54 Hektar übernehmen sollte, wackelte ordentlich. Nun könnte er schon geplatzt sein. Auch wenn Petruswerk-Chef Douglas Fernando zur Kleinen Zeitung sagt: "Nein, das Geschäft ist noch nicht geplatzt. Wir warten nur auf eine Antwort des Bürgermeisters auf unser letztes Schreiben."

Doch Asset-One-Vorstand Ernst Scholdan dürfte von den Verhandlungen mit dem Petruswerk genug haben und rechnet nicht mehr damit, "dass wir mit Fernando zum Abschluss kommen". Es gebe auch keinerlei Kaufoptionen mehr, auf die das Petruswerk pochen könne. Scholdan: "Die Vereinbarungen mit dem Petruswerk waren das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben wurden."

"Stillschweigen vereinbart"
Damit steht die Investorengruppe hinter der Asset One, die Reininghaus 2005 gekauft hat, um den "idealen Stadtteil zu entwickeln", wieder bei null, nachdem Scholdan Ende 2010 den Verkauf des Areals an die Stadt in letzter Sekunde platzen hatte lassen. Gerüchteweise laufende Verhandlungen mit steirischen Investoren will der Asset-One-Chef nicht kommentieren. Weil er zu Stillschweigen verpflichtet sei.

Von konkreten Kaufinteressenten weiß man derzeit weder im Rathaus (siehe Interview) noch bei der hauptfinanzierenden Bank der Asset One, der Steiermärkischen Sparkasse. Für deren Vorstandssprecher Gerhard Fabisch ist der neuerliche Verhandlungsflop kein Grund für Unruhe: "Wir sehen hier weiter eine positive Perspektive. Es war klar, dass ein Grundstücksgeschäft und eine Stadtteilentwicklung dieser Dimension etwas mühsam ist." Bei den Kreditverträgen mit der Asset One gebe es keine Probleme, tritt Fabisch Gerüchten entgegen, dass die Bank das Areal schon übernehme.

Die Stadt ist jedenfalls weiter interessiert, die Stadtteilentwicklung auch als Miteigentümer zu realisieren, betont Finanzstadtrat Gerhard Rüsch. Und Fabisch bestätigt: "Gibt es den Wunsch der Stadt, dass die Steiermärkische Sparkasse hier mithilft, könnten wir hier auch als Gesellschafter mit einsteigen." Auch wenn die Bank prinzipiell lieber in der Rolle des Fremdkapitalgebers bleibe.
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2811658/grazer-reininghausgruende-moeglicherweise-steirische-investoren.story





"Wir sind weiterhin an Reininghaus interessiert"

Finanzstadtrat Rüsch (ÖVP) ist für Ankauf.

Herr Stadtrat, angeblich ist der Reininghaus-Deal zwischen Asset One und Petruswerk geplatzt und steirische Investoren wollen einsteigen. Wie ist die Position der Stadt, die ja im Vorjahr als potenzieller Reininghaus-Käufer zum Preis von 80 Millionen Euro abgeblitzt ist?

GERHARD RÜSCH: Ehrlich gesagt, ich weiß nichts von steirischen Investoren. Ich gehe aber davon aus, dass sich Interessenten mit konkreten Absichten bei der Stadt sicher schon einmal gemeldet hätten. Immerhin haben wir mit der Flächenwidmung ja entscheidende Steuerungsinstrumente in der Hand. Investoren brauchen uns ja für die Stadtteilentwicklung.

Sie waren als Chefverhandler heuer im Jänner nach dem Platzen des Deals ja einigermaßen verärgert. Ist ein Reininghaus-Kauf für die Stadt jetzt wieder ein Thema?

RÜSCH: Ja, ich kann mir immer noch vorstellen, dass die Stadt hier auch eine aktivere Rolle als Eigentümer oder Mitgesellschafter übernimmt. Es war ja beim Petruswerk zuletzt spürbar, dass dieser Investor darauf abzielt, Reininghaus in Teilen weiterzuverkaufen. Ich denke aber, eine gesamte Stadtteilentwicklung von Reininghaus ist immer noch eine große Chance für Graz.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2812162/sind-weiterhin-reininghaus-interessiert.story
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
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Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #181
Architekt Thomas Pucher: "Lassen wir Reininghaus in Ruhe"
Im Idealfall 25 Jahre lang, meint Architekt Thomas Pucher, der 2009 den Rahmenplan erstellte. Zumindest sollte es vorerst ein Bauverbot geben.
Herr Pucher, Sie haben vor zwei Jahren den Rahmenplan für Reininghaus erstellt. Braucht die Stadt überhaupt einen neuen Stadtteil?
THOMAS PUCHER: Das Potenzial, eine so große und zusammenhängende freie Fläche zu haben, ist enorm. Man könnte damit ein echtes Zentrum für Graz-West schaffen, das ist die Chance, die ich sehe. Die Frage ist, ob man jetzt diesen Stadtteil braucht. Was viele übersehen: Die Stadt Graz hat in Sachen Verdichtung noch viel Spielraum. Ich schätze, ein Plus von 25 Prozent der derzeitigen Bruttogeschossflächen im ganzen Stadtgebiet ist da locker drin, wahrscheinlich mehr. Und das ohne Reininghaus.
Das heißt: Reininghaus dem Dornröschenschlaf überlassen?
PUCHER: Lassen wir Reininghaus in Ruhe. 25 Jahre lang, das wäre ideal. Den Rahmenplan gibt es ja, den kann man später adaptieren, falls nötig. Stattdessen könnte man das Gebiet links und rechts der Südbahn von Don Bosco bis zum Bahnhof und dann weiter nach Norden entwickeln. Oder in der Conrad-von-Hötzendorfstraße. Dort wurde ja schon mit einer Verdichtung begonnen, da sieht man erst, was alles möglich ist in Graz. Derzeit ist ja alles außerhalb der Altstadt nicht zum Anschauen: Wenn man mit einem Gast vom Flughafen in die Stadt fährt, muss man sich genieren.
Und Reininghaus wird in der Zwischenzeit filetiert.
PUCHER: Das Schlechteste aus städteplanerischer Sicht wäre es, das Areal zu filetieren; wenn es jetzt Stück für Stück abverkauft und nach der derzeitigen Widmung genutzt würde, hätten wir dort eine Gewerbefläche nach der anderen und die Idee von einem neuen Stadtteil hat sich erledigt. Als Stadtplanung muss man mit Weitblick agieren: Wir werden auch 2111 Bedarf haben. Der Haken: Investoren wollen jetzt verdienen und nicht in 100 Jahren.
Wie kann man das Filetieren verhindern?
PUCHER: Mit einem zweijährigen Bauverbot. Aber in diesen zwei Jahren muss man, aufgesetzt auf dem Rahmenplan, detailliert überlegen, was dort passieren soll - natürlich zusammen mit dem Eigentümer.
Soll der Eigentümer die Stadt sein?
PUCHER: Das ist reizvoll, hängt aber davon ab, ob die Stadt das Geld und den Atem hat, das zu kaufen. Und es ist natürlich ein Risiko damit verbunden, ob man dann immer genügend Investoren findet, die das Schritt für Schritt entwickeln.
Die Stadt denkt statt an ein Bauverbot intensiv über eine Bebauungsplanpflicht nach. Reicht dieses Instrument nicht aus, um Ihre Vorstellungen umzusetzen?
PUCHER: Eine Bebauungsplanpflicht hilft nichts. Ich muss ja wissen, was ich da hineinzeichnen soll. Und dazu wären die zwei Jahre Bauverbot gut, um mir das zu überlegen. Auch generell: Bebauungspläne sagen überhaupt nichts über die Qualität der Umsetzung aus, ich sehe eher die Gefahr einer Behinderung.
Was ist notwendig, um diese Qualität zu sichern?
PUCHER: Es braucht endlich einen Gestaltungsbeirat, der strategisch alle Schritte in der Stadt - und in Reininghaus - eng begleitet. Sonst zerfledert alles. INTERVIEW: GERALD WINTER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2831219/lassen-reininghaus-ruhe.story
Liebe Grüße
Martin

  • Metro5
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #182
Naja, genieren nicht gerade. Aber der steirische Umgang mit Ästhetik im öffentlichen Raum ist schon eine Riesen Lachnummer. Da ist Graz noch ein Juwel, wenn man sich zB anschaut, wie in der Oststmk Dörfer "attraktiviert" werden, Ihr wisst schon, mit diesen tollen "Gemeindezentren" plus Feuerwehr. Do kummt ma erst as speibn!

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #183
Mein Vorschlag für die Verwertung der Reininghausgründe:
Das Einkauszentrum Seiersberg, das Einkaufscenter Graz-Nord, das Center Ost am St.Peter Gürtel, das Center West am Weblinger Gürtel, etc.: alle wegreißen, denn Graz und Umgebung hat sowieso viel zu viele Einkaufszentren.
Stattdessen in Größenwahn-Gigantomanie auf den Reininghausgründen das Größte Einkaufszentrum der Erde errichten.  :lol:
Die Dimension muß dann aber bitte weit mehr als nur 1.000.000 m² haben, damit es viel größer wird, als die künftige Megamall "Mall of Arabia", welches ja über rund eine Million m² Verkaufsfläche verfügen wird!
Der Höhepunkt des Reininghaus-Shoppingtempels wäre dann eine gigantische Halle, in der bei mehr als 40°C rund 30 Meter hohe Sanddünen (mit Sand aus Dubai) aufgeschüttet würden. Sozusagen als Kontrast zu den Schipisten in der Wüstenhalle!

Lieber Grazer Politiker: Ihr seid nun aufgerufen, meinen Vorschlag möglichst in den kommenden paar Jahren auch umzusetzen!  :ätsch:




  • Torx
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #184

Stattdessen in Größenwahn-Gigantomanie auf den Reininghausgründen das Größte Einkaufszentrum der Erde errichten.  :lol:

Haha genialer Vorschlag. Sag das nicht zu laut - sonst findet sich gach noch eine Investorengruppe dafür.


Ihr wisst schon, mit diesen tollen "Gemeindezentren" plus Feuerwehr. Do kummt ma erst as speibn!

Tja... Letztens durch das "Zentrum" in Hart bei Graz gefahren. Billa, Spar und Admiral - so stellt man sich ein Ortszentrum im 21. Jahrhundert also vor.
Vielleicht habens das damals auch so stilvoll eingeweiht wie hier.

In Laßnitzhöhe übrigens u.a. ein Minigolfplatz dort wo jetzt das "Ortszentrum" mit der Raika ist. Was sollen die Leut auch um 2 Euro lang auf Bahnen herumspielen die man doch alle 10 Jahre warten sollte, wenn man jetzt in der Zeit viel mehr beim Shoppen umsetzen kann...

  • flow
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #185

Vielleicht habens das damals auch so stilvoll eingeweiht wie hier.


Hihi.  :lol:
Morteratsch - fermeda sün dumanda

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Reininghaus-Areal an Konsortium verkauft
Antwort #186

Reininghaus-Areal an Konsortium verkauft

Das neue Konsortium will im neuen Jahr mit den Verhandlungen mit der Stadt beginnen. Die Steiermärkische Sparkasse soll bei der Entwicklung des Stadtteils eine führende Rolle spielen. Dass die Stadt selbst in das Projekt einsteigt, soll eine Option bleiben.
Die Gründe sollen an ein bislang nicht bekanntes Konsortium verkauft worden sein


Was wird aus dem 54 Hektar großen Reininghaus-Areal, dem neuen Stadtteil im Grazer Westen? Seit Mittwoch verdichteten sich die Gerüchte, dass die bisherige Entwicklungsgesellschaft Asset One das Areal verkauft haben soll. Die Steiermärkische Sparkasse soll bei der Entwicklung des neuen Stadtteils weiterhin eine führende Rolle spielen. Reininghaus-Eigentümer Ernst Scholdan wird bei dem Projekt allerdings nicht mehr mit an Bord sein.


Verkauft

Am Donnerstagnachmittag dann die offizielle Bestätigung: Das Unternehmen Asset One erlebt einen völligen Neustart. Ernst Scholdan verkauft seine Anteile und scheidet im Unternehmen aus allen Funktionen aus. Die neue Asset One befindet sich im Eigentum eines Investorenkonsortiums, welches von dem aus Graz stammenden Immobilienentwickler Alfred Müller angeführt wird. Müller entwickelte in den letzten Jahren Projekte in Südosteuropa und in Spanien.

Das neue Konsortium will nun im neuen Jahr mit den Verhandlungen mit der Stadt beginnen und dabei klären, wie es mit dem Reininghaus-Areal weiter geht. Dass die Stadt in das Projekt mit einsteigt, soll weiterhin eine Option bleiben.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2900441/reininghaus-areal-konsortium-verkauft.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kayjay
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #187
Die Stadt Graz muss unbedingt führend da einsteigen, sonst wird das alles eine städtebauliche Katastrophe, bei dem nur Rendite zählen.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #188

Die Stadt Graz muss unbedingt führend da einsteigen, sonst wird das alles eine städtebauliche Katastrophe, bei dem nur Rendite zählen.


Ja. Aber dann muß sie auch bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen und vor allem mit sich selbst ins reine kommen, was sie dort eigentlich will. Wenn wie bisher alle möglichen Köche nur ihren Senf dazugeben, dann wird es nur der übliche inhaltsleere Politikereintopf.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #189

Die Stadt Graz muss unbedingt führend da einsteigen, sonst wird das alles eine städtebauliche Katastrophe, bei dem nur Rendite zählen.


Das ist ja leider bei allen Firmen so! Das sind die reinsten Ferengi!

(Für alle nicht StarTrek-Fans: Für die Spezies "Ferengi" ist das Lebensziel das Erzielen von Profit durch alle möglichen Geschäfte - egal wie. Sie leben ausschließlich nach ihren Erwerbsregeln.)

Für die handvoll Geld-Abstauber ist es ohnehin nur wichtig, viel Geld in kurzer Zeit zu machen! Glaubt wirklich noch jemand daran, dass denen die (strukturierte, vernünftig geplante) Stadtentwicklung wichtig ist? HAHAHAHA! NIEMALS! Was kümmert diese stinkreichen Leute, wer ihnen ein paar m² abkauft und was dort gebaut wird? Ich gehe mal davon aus, dass sich ein paar Autohäuser über zusätzliche Asphaltwüsten freuen werden. Damit bleiben dann auch Wohnqualität, Parks, Erholungsraum sowie eine Straßenbahnanbindung auf der Strecke!

Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #190

Die Stadt Graz muss unbedingt führend da einsteigen, sonst wird das alles eine städtebauliche Katastrophe, bei dem nur Rendite zählen.


Ja, unbedingt! Ist ja schon länger meine Rede. Mem zukünftigen, neuen Stadtteil muss der Stempel durch eine ordentliche Raumplanung und eine ordentliche Durchmischung (Wohnung, Arbeiten, Einkaufen) aufgedrückt werden.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Metro5
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #191
Fragt sich nur, wie gelebter Raubkapitalismus und ach so verschuldete Staaten mit vorausdenkender Stadtplanung zusammengehen...

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #192

Politik bangt um idealen Stadtteil

Nach dem Reininghaus-Deal: Stadt pocht auf den beschlossenen Rahmenplan, die neuen Eigentümer wollen sich aber nicht festlegen. Land verlangt strategische Umweltprüfung.

BERND HECKE, GERALD WINTER

Der Verkauf der Reininghaus-Gründe erwischte im Rathaus alle am falschen Fuß. Während am Mittwoch der Bau- und Raumordnungsausschuss tagte, ging die Meldung bei der Kleinen Zeitung online und sorgte unter den Mitgliedern für Verärgerung. ,,Es kann ja nicht sein, dass wir überhaupt nicht informiert werden", schimpfte SPÖ-Klubchef Karl-Heinz Herper.

Nach dem Schock setzt nun das Bangen ein. Was wird aus dem ,,idealen Stadtteil", von dem ja nicht nur Voreigentümer Ernst Scholdan, sondern die gesamte Stadtpolitik träumte? Alle Parteien stellen klar: Der beschlossene Rahmenplan ist die Bedingung für eine Entwicklung des 54 Hektar großen Areals - und entsprechende Umwidmungen, die eine Zweidrittelmehrheit im Gemeinderat brauchen.

Bernhard Astner sagt nur: ,,Wir sehen das neutral, alles Weitere werden wir bei den Verhandlungen mit der Stadt ab Jänner sehen." Astner ist der neue Vorstand der Asset One und damit Sprecher für den Immobilienentwickler Alfred Müller und jene vier Investoren, die im Hintergrund bleiben wollen. Sie wollen eine ,,langfristige Entwicklung im Interesse der Stadt".

Erst am vergangenen Montag hat der Gemeinderat die künftige Nutzung des Reininghaus-Areals im Stadtentwicklungskonzept 4.0 präzisiert und die Gebiete gemäß dem Rahmenplan als Wohn-, Büro-, Einkaufs-, Industrie- und Grünflächen ausgewiesen. ,,Da kann man schwerlich von Zufall sprechen, dass der Deal zwei Tage später öffentlich wird", sagt FPÖ-Chef Mario Eustacchio. Derzeit gilt für Reininghaus die Nutzung Gewerbegebiet.


Umweltprüfung

Das Land verlangt eine strategische Umweltprüfung. Es geht um die Frage, wie sich die geplante Neunutzung auf die Umwelt auswirkt. Denn: Durch das geplante Städtebauvorhaben, bei dem ja zusätzlich zu Industrie- und Büroflächen Wohnungen für 12.000 Menschen entstehen sollen, wird eine ,,teilweise Verschlechterung für die Themenbereiche Mensch/Gesundheit und Naturraum/Ökologie erwartet", wie es im Gemeinderatsstück heißt.


Quelle: Kleine Zeitung | Druckausgabe | 17. Dezember 2011
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #193
Reininghaus: Umweltbericht nun aufgelegt

Ab 16. Jänner ist Einsicht in Konzepte für Reininghausgründe möglich.

Die Erarbeitung des neuen Stadtentwicklungskonzeptes (STEK) für Graz tritt jetzt in eine entscheidende Phase. Im Zuge dessen wird nun der "Entwicklungsschwerpunkt Reininghaus" inklusive der strategischen Umweltprüfung und des Umweltberichtes aufgelegt und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Das STEK soll ja noch vor dem Sommer im Grazer Gemeinderat beschlossen werden.

In den Entwurf II des STEK, in dem schon die Einwendungen der ersten Auflagephase eingearbeitet wurde, kann vom 16. Jänner bis 13. Februar im Stadtplanungsamt, Europaplatz 20 (VI. Stock), Einsicht genommen werden. Und während dieser Zeit sind auch Einwendungen möglich, allerdings nur betreffend Änderungen im Zuge der Überarbeitung.

Gleichzeitig wird jetzt aber auch das ursprünglich ausgesparte Entwicklungskonzept für die Reininghausgründe als Ergänzung aufgelegt. Angeschlossen sind dabei die vom Land Steiermark geforderte strategische Umweltprüfung und der Umweltbericht zu Reininghaus. In einer Sonder-BIG, die dieser Tage in die Grazer Haushalte geflattert ist, werden die Grundzüge dieser Konzepte kundgemacht.

Einsicht nehmen in die Unterlagen "Entwicklungsschwerpunkt Reininghaus" kann man ebenfalls ab 16. Jänner, aber dann bis 12. März im Stadtplanungsamt (jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr). Eine öffentliche Bürgerinformation zu den Reininghausgründen findet am Dienstag, 14. Februar, ab 16 Uhr im Hotel Europa, Bahnhofgürtel 89 statt. Weitere Infos: www.graz.at/stadtplanung.
HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2916440/reininghaus-umweltbericht-nun-aufgelegt.story
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
In zehn Jahren sollte Reininghaus entwickelt sein“
Antwort #194

INTERVIEW

In zehn Jahren sollte Reininghaus entwickelt sein"

Herr Astner, Ihr Vorgänger in der Asset One hat sich für die Entwicklung von Reininghaus richtig Zeit gelassen, um Visionen zu wälzen. Wie ist Ihr Zeitplan?

BERNHARD ASTNER: Wir wollen die Gründe jetzt zwei Jahre lang ruhen lassen. In dieser Zeit wollen wir mit der Stadt den beschlossenen Rahmenplan für die Entwicklung im Detail für unsere Ansprüche verhandeln. Er ist für uns eine Basis, die wir weiterentwickeln müssen. Aber in zwei Jahren wollen wir zum Spaten greifen und mit der Entwicklung beginnen.

Wie lange braucht diese dann?

ASTNER: In zehn Jahren sollte Reininghaus entwickelt sein.

Unter den Visionen gab es den autofreien Stadtteil. Kommt er?

ASTNER: Wir setzen auf sanfte Mobilität, wollen eine Durchwegung für Räder und Autos auf gewisse Bereiche begrenzen und in Tiefgaragen verschwinden lassen. Aber autofrei - an diese Sozialromantik glaube ich nicht. Man kann doch nicht einen modernen Stadtteil mit einem Mobilitätskonzept des 19. Jahrhunderts entwickeln.

Geplant ist ebenfalls ein ,,Central Park". Bleibt es dabei?

ASTNER: Ob dieser genau in der Form kommt, wie er im Plan ist, kann ich noch nicht sagen, aber ein Park ist mitgeplant.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile