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Thema: Bahnhersteller allgemein (18168-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Bahnhersteller allgemein
Kommt die Fusion zweier Marktriesen im Zuggeschäft? Was würde die Kartellbehörde in diesem Fall sagen:

https://kurier.at/wirtschaft/insider-siemens-und-bombardier-wollen-zuggeschaeft-fusionieren/257.768.308


  • Ch. Wagner
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #1
Nachdem es in der globalen Wirtschaft nur um Macht und Monopole geht: jo, eh.

Dazu ein Büderl aus Griechenland, Oktober 2014:
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #2
.... in Wien werden Straßenbahnen für die ganze Welt produziert. Kunden sind ....

Graz ist für den Kurier nicht erwähnenswert  :raucher:
Liebe Grüße
Martin

Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #3
E-Loks: Großauftrag für steirische Firma Spalt

Das Familienunternehmen Spalt in Frohnleiten hat einen Großauftrag eines deutschen Zugherstellers zur Überprüfung von E-Lokomotiven an Land gezogen. Das Auftragsvolumen liegt laut eigenen Angaben im sechsstelligen Bereich.

Die langjährige Erfahrung der Firma Spalt sei einer der Gründe, warum ab Oktober Elektromotoren eines international tätigen Zugherstellers in Frohnleiten überprüft werden. Als zweiten Grund nennt Thomas Spalt, kaufmännischer Leiter des Unternehmens, die Nähe der steirischen Niederlassung zur deutschen Firma: ,,Unser Kunde ist ein deutscher Bahnhersteller, der auch einen Sitz in Graz hat. Mit diesem Kunden arbeiten wir schon länger zusammen. Aus ökologischen Gründen kommen diese Motoren dann zu uns."

Überprüfung von zwölf Zügen jährlich

Zuvor werden die tonnenschweren Motoren in Graz vom Fahrgestell der Lok getrennt und nach Frohnleiten geliefert, ,,wo wir diese Maschinen dann dementsprechend zerlegen, reinigen, überprüfen und messen - das heißt elektrisch und mechanisch - und dann auch wieder dementsprechend zusammenbauen und am Prüffeld prüfen", erklärt Spalt.


Quelle: © Spalt

Bei Bahnmotoren ist diese Überprüfung auch nach einer gewissen Anzahl an gefahrenen Kilometern vorgeschrieben. Beim Autocluster-Mitglied Spalt sollen dann bis 2020 jährlich etwa zwölf Züge überprüft werden. Insgesamt handelt es sich dabei um 120 Motoren, an denen jeweils rund eine Woche gearbeitet wird.

Auf der Suche nach neuen Fachkräften

Aufträge wie diese benötigen auch Fachkräfte - hier suche man noch, so Spalt: ,,Wir suchen seit Längerem neue Mitarbeiter: Unser Bereich der Elektromaschinen-Technik ist eine Nische, wo wir leider nicht so schnell Personal bekommen. Wir bilden aber laufend Lehrlinge aus und sind wirklich am Suchen, wofür wir auch wieder einige Lehrlinge einstellen würden." Die Firma zählt laut eigenen Angaben zu den größten Reparaturwerkstätten für Elektromechanik in Österreich.


Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2862565/

Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #4
Keine Fusion von Siemens und Alstom vorerst:

Siemens-Alstom
EU-Kommission untersagt Bahnfusion

Die Fusion der Schienenverkehrssparten von Siemens und dem französischen Zugshersteller Alstom ist gescheitert. EU-Wettbewerbshüter untersagten am Mittwoch ein geplantes Vorhaben. Ein Zusammenschluss würde sich negativ auf den Binnenwettbewerb und letztlich auch auf die Verbraucher auswirken, sagte EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Die Entscheidung löst in Paris und Berlin Unmut aus.

Der ICE-Hersteller Siemens und der TGV-Hersteller Alstom wollten ihre Bahnsparten zusammenlegen, um zu Europas größtem Produzenten aufzusteigen und im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Der Blick richtete sich dabei auf den weltweit größten Zugshersteller aus China, CRRC, der seine Fühler mittlerweile nach Europa ausstreckt. Die französische und deutsche Regierung befürworteten den ,,Airbus der Schiene". Doch mehrmals hatten sich die EU-Wettbewerbshüter - allen voran EU-Kommissarin Vestager - skeptisch zum Vorhaben geäußert.

Am Mittwoch teilte Vestager mit, dass Siemens und Alstom ,,Champions im Schienenverkehrssektor" seien. Aber die geplante Fusion hätte die Konkurrenzsituation auf den Märkten für Eisenbahnsignalanlagen und Höchstgeschwindigkeitszüge beeinträchtigt. Auch weltweit stünden beide Unternehmen an der Spitze ihrer Branche. Die von den beiden Unternehmen angebotenen Abhilfemaßnahmen hätten auch nicht ausgereicht, um diese Bedenken auszuräumen.

Maßnahmen reichten nicht aus
Um negative Auswirkungen auf den europäischen Wettbewerb zu minimieren, verlangten die EU-Wettbewerbshüter von Siemens und Alstom vor der Entscheidung weitreichende Zugeständnisse, wie etwa Veräußerungen bei der Signaltechnik sowie langjährige Lizenzierungen von Technik für Hochgeschwindigkeitszüge. Ende Jänner legten die beiden Unternehmen noch einmal in einem ungewöhnlichen Schritt Zugeständnisse nach. Da wurde jedoch bereits gemutmaßt, dass diese möglicherweise nicht ausreichen könnten.
 Für EU-Kommissarin Vestager und der Wettbewerbsbehörde würde eine Fusion den Wettbewerb beeinträchtigen
,,Ohne ausreichende Abhilfemaßnahmen hätte der Zusammenschluss zu höheren Preisen für Signalanlagen, die die Sicherheit der Fahrgäste gewährleisten, und für die nächsten Generationen von Höchstgeschwindigkeitszügen geführt", erklärte Vestager. Doch dazu seien Siemens und Alstom nicht bereit gewesen. Außerdem glaubte die Kommissarin den europäischen Unternehmen auch nicht, dass die Chinesen den Deutschen und Franzosen in Europa bald ernsthaft Konkurrenz machen werden.
,,In Bezug auf Höchstgeschwindigkeitszüge hält die Kommission es für höchst unwahrscheinlich, dass neue Wettbewerber aus China in absehbarer Zukunft Wettbewerbsdruck auf die beteiligten Unternehmen ausüben werden", sagte sie. Bei Signaltechnik seien Chinesen in Europa noch nicht aufgetreten. Der größte Konkurrent, die kanadische Bombardier, begrüßte die Entscheidung der EU-Kommission.

Kein zweiter Anlauf geplant
Einen neuen Anlauf hatte Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge am Dienstag bereits ausgeschlossen. ,,Es wird keine zweite Chance geben." Am Mittwoch beurteilte Alstom die Entscheidung aus Brüssel als einen ,,klaren Rückschlag für die Industrie in Europa".
Siemens erklärte, man nehme sich ,,nun die Zeit, um alle Optionen für die Zukunft von Siemens Mobility zu prüfen und die beste Option für Kunden, Mitarbeiter sowie Aktionäre zu wählen". Der Konzern soll erwägen, die bereits ausgegliederte Zugssparte Mobility allein an die Börse zu bringen. Sie erlebt einen Auftragsboom.

Deutsche Regierung bedauert Entscheidung
Siemens-Chef Joe Kaeser kritisierte Vestager für ihre Ablehnung scharf. Er sprach am Mittwoch vom ,,Schlusspunkt hinter ein europäisches Leuchtturmprojekt". Die Entscheidung der Kommission zeige, ,,dass Europa dringend eine Strukturreform benötigt, um wirtschaftlich in einer global vernetzten Welt in Zukunft bestehen zu können".
Die deutsche Regierung nehme die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis, so Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Eine global wettbewerbsfähige Bahnindustrie sei ein wichtiges industriepolitisches Anliegen für Deutschland und Europa. Deutschland setze sich dafür ein, das Kartellrecht mit Blick auf Globalisierung und Digitalisierung zu modernisieren. Seibert verwies auf eine Kommission, die bis zum Herbst entsprechende Vorschläge vorlegen solle.

Kritik an absehbarer Entscheidung
Im Februar verdichteten sich die Hinweise, dass ein Zusammenschluss an der EU-Kommission scheitern wird. ,,Die Europäische Kommission dürfte die Fusion Alstom-Siemens ablehnen", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch dem TV-Sender France 2. Le Maire kritisierte die absehbare Entscheidung. Die EU-Behörde müsse die wirtschaftlichen Interessen Europas verteidigen: ,,Die Ablehnung der Fusion Alstom-Siemens wird den wirtschaftlichen und industriellen Interessen Chinas nutzen", bemängelte der Ressortchef.
Indirekte Kritik an der EU-Politik kommt auch von Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Nach dem Fusionsstopp sagte er, dass man die Entscheidung respektiere, aber nun versuchen werde, eine Änderung des EU-Wettbewerbrechts herbeizuführen. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte zuvor für eine Reform des Wettbewerbsrechts ausgesprochen, weil Europa den Wettbewerb heute mit China und anderen Regionen der Welt austrage.
EU-Wettbewerbskommissarin Vestager widersprach der Kritik aus Berlin und Paris sowie von Siemens-Chef Kaeser am Mittwoch. Die EU-Regeln seien dazu da, um fairen Wettbewerb in Europa zu gewährleisten. ,,Ein Unternehmen wird im Ausland nicht wettbewerbsfähig sein können, wenn es nicht auch zu Hause Wettbewerb hat", sagte Vestager.


Quelle: https://orf.at/stories/3110525/

  • Stipe
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #5
Ich bin ja an sich ein großer Fan der Kartellbehörden, aber hier hat sie mal kräftig daneben gehaut.

  • FlipsP
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #6
Ich bin froh darüber. Das hätte wohl das Ende von zumindest einem (wenn nicht beiden) österreichischem Werk (und da wahrscheinlich eher dem Grazer Werk) bedeutet.

Und ehrlich: Die Angst vor China ist ja derzeit wirklich noch unbegründet.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Stipe
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #7
Laut meinen Bekannten im Grazer Werk, nein, Werkschließungen waren keine angedacht. Und betreffend China habe ich keine Angst, aber unbegründet sind die Sorgen definitiv nicht.

  • FlipsP
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #8
Natürlich sind diese Schließungen  jetzt nicht kommuniziert worden, schon gar nicht in den Werken selbst. Aber niemand gibt dir eine Garantie für die nächsten Jahre. Für die deutschen (und nur für die!) Werke wurde für 3 Jahren eine Bestandsgarantie gegeben, aber was danach gekommen wäre, will sich wahrscheinlich keiner denken...

Ich bin schon der Meinung, dass China in den nächsten Jahren versuchen wird am Markt Fuß zu fassen, jedoch sehe ich nicht, dass sie in den nächsten 15 Jahren den Markt übernehmen. Und nur dann wäre eine Angst berechtigt.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Stipe
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #9
Wenn es jetzt Siemsens TS oder Alstom aufstellt wegen der billigen Konkurrenz aus Asien werden wohl mehr Werke geschlossen...

  • FlipsP
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #10
Wenn es jetzt Siemsens TS oder Alstom aufstellt wegen der billigen Konkurrenz aus Asien werden wohl mehr Werke geschlossen...

Wie man sieht greift die gemachte Angst extrem um.....

Bis es so weit kommt, wird aber noch viel Wasser die Mur runterrinnen. Solch eine Situation erwarte ich frühestens in 20 + Jahren. Wenn es dann wirklich so sein sollte, dann kann man sich immer noch überlegen, ob man fusioniert. Aber jetzt hätte man einfach unnötig den Markt verkleinert.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • FlipsP
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #11
Ja kann ich: Synergieeffekte nutzen zum Beispiel. Das heißt, alles was 2 mal vorhanden ist zusammenzulegen. Wenn Ich jetzt von den österreichischen Werken ausgehe: Graz baut nur Drehgestelle, Wien im Großen und Ganzen nur Straßen- und Stadtbahnen sowie Lightrail. Beides gibt es auch in Frankreich bei Alstom. Der neue Konzern wäre französisch geworden, wie wird man jetzt einsparen? Man wird versuchen die Werke in Frankreich (als französisches Unternehmen) und die Werke in Deutschland (wegen der deutschen Mutter, dort aber schon weniger) zu sichern. Und: Naja Drehgestelle kann auch das französische Alstom Werk für die Siemens Fahrzeuge liefern, wie auch die Straßen-, Stadtbahn und Lightrailfahrzeuge. Somit kann man Einsparen in dem man Werke schließt und bei Graz und Wien trifft sich dann auch gut, dass die Werke nicht in Deutschland und schon gar nicht in Frankreich stehen. Abgesehen davon, dass zB Siemens Mobility Wien in den nächsten Jahren sehr wenig nach Österreich liefern wird.

Ich mache keine Angst, ich denke nur weiter.

Gegen die Chinesen habe ich nichts, denn die sollen kommen. Wenn sie so schlechte Produkte haben (wie in Europa immer gesagt wird), dann haben unsere Qualitätshersteller eh kein Problem, wenn nicht, dann wird CRRC trotzdem nicht nächstes Jahr den Markt überschwemmen und einnehmen. Dazu kommt, dass man auch als 2. oder 5. im Markt gut leben und überleben kann!

Als Abschluss: Mir ist ein weiterer Hersteller in Europa lieber als ein Quasimonopol!
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #12
(...)

Als Abschluss: Mir ist ein weiterer Hersteller in Europa lieber als ein Quasimonopol!

Von einem Monopol würde ich aber nicht reden, auf Anhieb fällt mir dann als Hersteller noch Bombardier, Talgo aus Spanien, Skoda aus Tschechien und der allseits bekannte Hersteller Stadler ein.

.

(...)
Gegen die Chinesen habe ich nichts, denn die sollen kommen. Wenn sie so schlechte Produkte haben (wie in Europa immer gesagt wird), dann haben unsere Qualitätshersteller eh kein Problem, (...)

Ob man das so locker sehen kann? Wenn man nämlich mit dem Billigstbieterprinzip arbeitet, was ja durchaus vorkommt, könnte die Sache schon ganz anders aussehen.

  • FlipsP
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #13
Ich habe ja auch Quasimonopol geschrieben. Denn Hersteller die jetzt schon ,,klein" sind im Gegensatz zu Siemens, Alstom oder Bombardier, die sind richtig klein im Vergleich mit SiemensAlstom.

Aber wie gesagt, wenn die Produkte nicht dem entsprechen, was die Betreiber haben wollen, dann wird das auch eine einmalige Lieferung gewesen sein. Andererseits: Sollten die Produkte passen, werden die Chinesen auch Werke in Europa brauchen, wenn sie hier mehrere Aufträge haben und ein Hersteller mehr im Markt ist nicht unbedingt schlecht.

Wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass die den Markt nicht übernehmen werden.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Ch. Wagner
Re: Bahnhersteller allgemein
Antwort #14
 Büderl zum Thema: Chinesische Lokomotive in Usbekistan Oktober 2018
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.