Weiß jemand ob sich hinter den Betonplatten noch der Altbau verbirgt oder ob man dieses Haus wirklich demoliert hat um den heutigen "Atlantikwallbunker" zu bauen? Wenn sich dahinter noch der Altbau befindet könnte man dieses Jugendstiljuwel wieder auferstehen lassen ...
Die "älteren Semester" hier wissen das sicher genau. Beim Jahr könntest du dich übrigens irren, ich hab diesen Satz gefunden: "Im Herbst 1967 wird am Jakominiplatz das ehemalige Kaufhaus Kraft (Arch. Leopold Theyer) demoliert und zum Dorotheum, einem heute noch störenden Fremdkörper in Sichtbeton." http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Essays/Architektur-ISG/Die_alte_Stadt
Ich nehme an, urbanite meint das anscheinend noch vorhandene Stahlbeton-Tragwerk unter diesen unsäglichen Betonplatten. Da sieht man, wie geschmackvoll Stahlbeton auch sein hat können... Das müsste ja rekonstruierbar sein.
Zitat von: Viator am Januar 08, 2015, 11:31:21Ich nehme an, urbanite meint das anscheinend noch vorhandene Stahlbeton-Tragwerk unter diesen unsäglichen Betonplatten. Da sieht man, wie geschmackvoll Stahlbeton auch sein hat können... Das müsste ja rekonstruierbar sein.Die Fensterteilung ist jedenfalls gleich, also kann man vermuten, dass die Grundstruktur des Hauses nicht verändert wurde (denn bei einem 60er-Jahre-Bau würde ich eher konstante Fensterteiler erwarten). Lediglich die Erker an den Ecken hat man offensichtlich entfernt.
...habe ja wo gelesen das beim K&Ö die Jugendstilfassade auch mal abgeräumt war - wurde wie man sieht vorbildlich wiederhergestellt.
Zitat von: urbanite am Januar 08, 2015, 12:38:03...habe ja wo gelesen das beim K&Ö die Jugendstilfassade auch mal abgeräumt war - wurde wie man sieht vorbildlich wiederhergestellt. Beim Kastner wurde ja alles Mögliche verändert aber daß die Fassade(oben) einmal ,,abgeräumt" worden wäre ist mir nicht erinnerlich. Im Erdgeschoß(tw auch im ersten Stock) und im gesamten Innenbereich wurde allerdings wild gewütet.
Beim LKH Universitätsklinikum werden schon seit Jahren abgeräumte Jugendstilfassaden wiederhergestellt:Hier ein Gebäude das von der Baufirma F. Robier sein ursprüngliches Aussehen zurückbekommen hat You the Number 1Vorher:http://www.tiefbohr-robier.at/images/_338_1_image.jpgNachher:http://www.tiefbohr-robier.at/images/_349_1_image.jpg
Das ehemalige Kaufhaus Kraft wurde umgebaut, nicht abgerissen, also dem Stil der Zeit angepasst. Schon damals war eben die Faust aufs Auge-Architektur modern, konnte man doch einen tollen Kontrast einer unförmigen modernen Betonklobigkeit zu einer rundum filigranen Fassadenarchitektur darstellen. Schließlich stand damals gegenüber anstelle der Villa Lego noch das Hotel Steirerhof.An dieser Liebe zur Kontrast-Architektur, die ich als Faust aufs Auge Architektur sehe, hat sich nichts geändert. Ich denke da an den Entwurf für das Kommodhaus von Zaha Hadid oder den geplanten teilweise fensterlosen Neubau aus stark kontrastierendem Material am Andreas Hofer Platz und auch die dekonstruktivistische Aufstockung am Ende der Conrad von Hötzendorfstraße. Da hieß das Motto alles was rundherum gerade ist muss schief sein. Es gibt schlimmeres, aber die Frage bleibt: Muss das Ignorieren der Umgebung sein?
Dorotheum: Das wäre mal eine sinnvolle Bürgerinitiative in Graz die für die Wiederherstellung des Originalzustands kämpft - statt gegen Straßenbahnen oder dringend benötigte Wohnbauprojekte zu kämpfen...