Sollte prinzipiell auch eine Zeit lang reichen. Wirklich überlastet sind die Züge ja hauptsächlich in der Innenstadt - da fehlt halt die Umfahrungsstrecke, dann ist dieses Problem sofort gelöst.
Wobei, da ist ja das Problem, wie willst du das trennen: Leute, die in die Innenstadt wollen (Hauptplatz) oder einfach in einen anderen Stadtteil - das Angebot in Herrengasse wird man trotz Entlastungsstrecke doch noch einigermaßen in diesem Umfang erhalten müssen, noch schlimmer wird die Situation mit der Griesplatz-Linie ...
Das lässt sich durch intelligente Linienführungen sehr wohl trennen. Das System wäre - wie schon ein paar mal genannt - recht einfach: von jeder Endstation gehen zwei Linien aus, die die Innenstadt auf unterschiedlichen Routen durchqueren. Dann teilen sich die Fahrgäste, die nur durch die Stadt durch wollen, denen es ansonsten aber egal ist, ob sie durch die Herrengasse oder die Elisabethinergasse fahren (z.B. Bahnhof -> Jakominiplatz), automatisch auf beide Routen auf - folglich wird die Strecke durch die Herrengasse entlastet. Darüberhinaus können all jene Fahrgäste, die heute zwangsweise durch die Herrengasse fahren, obwohl sie eigentlich zum z.B. Griesplatz wollen, dann zukünftig von Anfang an eine Linie wählen, die sie auf direkterem Weg an ihr Ziel bringt (beispielsweise könnte man 4 & 5 schon bei der Keplerbrücke trennen, 4 fährt via Lendplatz - Griesplatz - Karlauerstraße - Schönaugürtel; somit können Andritzer, die in den Südwesten wollen sich den Umweg über den Jakominiplatz ersparen).
Für so ein System fehlt eben zuallererst mal die zweite Strecke durch die Stadtmitte.
Weitere Gründ, die für 37m sprechen: Die Werkstatt ist für max. 40m ausgelegt. Wenn 37m wirklich mal zu kurz sein sollten kann man später immer noch Doppeltraktionen bilden, ohne die 75m Maximallänge lt. StrabVO zu überschreiten und kriegt die Einzelwagen immer noch auf die Hebebühne.
Doppeltraktion würde ich mal getrost vergessen - wie soll das am Jakominiplatz mit 55-m-Haltestellen funktionieren? Würde eh schon mit 37-m-Fahrzeugen schwierig genug ...
Ja, der Jakominiplatz ist tatsächlich ein Problem; nicht nur wegen der Länge, sondern auch wegen der Haltestellensituation, die für Linienführungen abseits der Herrengasse eher suboptimal ist. Den würde man für längere Züge nochmal umbauen müssen. Rein prinzipiell würden sich 3x 75m Haltestellen in Form eines Dreiecks an den Platzrändern schon ausgehen, der Platz würde dann halt sehr anders aussehen als heute. Ok, auf der Sorger-Seite wird's sehr knapp (die ganze Häuserfront dort ist nur ca. 105m lang), dort sind vielleicht wirklich nur ~60m realistisch. Die Relation Herrengasse - Jakoministraße würde dann eben keine so langen Züge vertragen.
Allerdings: bis es soweit ist, dass man wirklich >40m lange Züge braucht werden wohl noch einige Jahr(zehnt)e vergehen, bis dahin muss der Platz eh wieder erneuert werden.
Übrigens: das Problem hat man ja nicht nur bei Doppeltraktion sondern in genau der selben Form auch bei Doppelhaltestellen. 2x 37m gehen auch da eher als 2x >40m. Nur durch längere Züge wird man auf Doppelhaltestellen (zumindest bei der derzeitigen Gleiskonfiguration) nicht verzichten können. Sobald mehr als drei Linien durch eine Haltestelle müssen wird man dort realistischerweise eine Doppelhaltestelle brauchen.
Edit: Ok, mit dem letzten Satz hab ich mich natürlich teilweise selbst widerlegt. Wenn es gelingt, das Liniennetz derart neu zu ordnen, dass maximal 3 (besser nur zwei) Linien durch einen Haltestellenbereich müssen, dann kann man natürlich auch >40m lange Züge einsetzen. Schlimmstenfalls wird man den Abendverkehr anpassen müssen (weil nicht mehr alle Linien zusammenwarten können wird man dann zwei Taktknoten machen müssen, was bei 20-Minuten-Intervall allerdings verschmerzbar wäre). Voraussetzung dafür bleibt aber die Entlastungsstrecke (für den Anfang mal Elisabethinergasse - um mal zwei Linien des Bündels 1,3,6,7 umleiten zu können -, später optimalerweise die große Variante inkl. Keplerbrücke + Karlauerstraße), ohne die man das Liniennetz nicht neu ordnen kann (und natürlich auch eine neuerliche Erweiterung der Werkstatt). Eng wirds am Jako trotzdem werden, speziell im heutigen Haltestellenbereich Li 31. Dort hätte man aber immerhin noch eine Fahrbahn frei, in der man noch zusätzliche Gleise verlegen könnte. Zumindest ein Vorsortiergleis würde dort noch hin passen (leider ist das Rondeau ziemlich knapp dran, das hätte man in weiser Voraussicht vielleicht 5m weiter nördlich hinstellen können). Erfordert zwar Adaptierungen an der Gleiskreuzung, aber wenigstens muss man nicht den ganzen Platz komplett umbauen.