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Thema: Putzfrau entführt S-Bahn (3050-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Putzfrau entführt S-Bahn
Gerade auf orf.at gefunden: http://www.orf.at/stories/2161367/2161369/


  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #1
Und hier der Artikel:

Behörden rätseln über Gründe
Aus bisher ungeklärten Gründen hat sich eine 23-jährige Frau in der Nacht auf Dienstag hinter das Steuer eines schwedischen Regionalzugs gesetzt. Laut Angaben des Stockholmer Verkehrsverbundes (SL) durchbrach die Schwedin mit sehr hoher Geschwindigkeit den am Ende der Gleisstrecke angebrachten Prellbock, um anschließend nach kurzer Fahrt in ein zweistöckiges Mehrfamilienhaus zu krachen.

SL und die Polizei rätseln darüber, wie die junge Reinigungskraft es überhaupt schaffen konnte, den Zug in Bewegung zu setzen, einen Prellbock zu durchbrechen und 25 Meter weit zu fahren. Die Fahrt endete kurze Zeit später, indem sie in das Erdgeschoß eines Wohnhauses raste. Die fünf Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Erst zwei Stunden nach dem Unfall konnte sie aus dem Wrack befreit werden. Schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr wurde sie ins nahe gelegene Karolinska-Krankenhaus gebracht und dort wegen ,,gemeingefährlicher Sachbeschädigung" festgenommen. "Der Zug muss viel schneller gefahren sein als normalerweise", sagte SL-Sprecher Fredrik Cavalli-Björkman im Gespräch mit der schwedischen Tageszeitung ,,Expressen".

Kein Zugang zu Schlüsseln
Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Sie steht laut einem Bericht der schwedischen Nachrichtenwebsite The Local vor einem Rätsel. Unklar ist, woher die Frau die technischen Fähigkeiten hatte, einen der blauen Züge der Stockholmer Saltsjöbanen-Linie aus dem Depot zu fahren. Einen Zugang zu den Schlüsseln, die die Züge in Bewegung setzen, haben lediglich die Zugführer. ,,Das hier ist das Wildeste, was ich je gesehen habe", sagte ein Eisenbahntechniker gegenüber ,,Expressen".

Verkehrsbetriebe kündigen Sicherheitsprüfung an
Laut Charlotte Begtsson, Einsatzleiterin der Polizei, stünden die Bewohner unter Schock, seien aber unverletzt. Der Zustand der Unfallverursacherin sei ernst, aber stabil, so Polizeisprecher Lars Byström. Das Haus wurde aus Sicherheitsgründen evakuiert. Wie der schwedische Rundfunk meldete, können die Hausbewohner erst in mehreren Monaten in ihre Wohnungen zurückkehren. Jesper Pettersson von den schwedischen Verkehrsbetrieben versicherte, der Vorfall werde auf jeden Fall eine gründliche Prüfung der Sicherheitssysteme nach sich ziehen.


http://www.orf.at/stories/2161367/2161369/
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • kroko
Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #2
Wirklich beeindruckend.

Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #3
"Gekapert" ... "Entführt"    :lol:

So ein Blödsinn!
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

  • Ch. Wagner
Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #4

"Gekapert" ... "Entführt"   
So ein Blödsinn!


Desgleichen: "Durchbrach den Prellbock"
Allerdings muß man konzidieren, daß es in fast keiner Redaktion Eisenbahnkundige gibt und letztlich alle von der gleichen Agentur abschreiben.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #5
Die Putzfrau wars nicht!
Scheint also eine ziemliche Ente zu sein ...

http://www.tagesschau.de/ausland/vorortzug106.html
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #6
Dazu möchte ich nur an die erste Meldung erinnern:

Zitat

Unklar ist, woher die Frau die technischen Fähigkeiten hatte, einen der blauen Züge der Stockholmer Saltsjöbanen-Linie aus dem Depot zu fahren.


Sieht man sich ein Luftbild an, wäre eine Fahrt aus dem Depot (zum späteren Unfallpunkt) nur mittels einer Sägefahrt möglich gewesen. Wer hätte die Weichen bedient? Das heisst: Die Garnitur war gar nicht im Depot sondern in der Station (wahrscheinlich im Vorheizbetrieb) abgestellt.

Außerdem wurde eine Strecke von über einen Kilometer zurückgelegt, bevor die Garnitur am Streckenende ca. 35 Meter über den Gleisabschluss hinausfuhr!

Gratulation! Auch diese Firma muss eine tolle Presseabteilung haben!    :-X
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.

Re: Putzfrau entführt S-Bahn
Antwort #7
,,Der Zug fährt so schnell"

Jener aufsehenerregende Unfall, bei dem ein Zug in ein Wohnhaus raste, und das Zugsunternehmen fälschlicherweise zunächst einer Putzfrau die Schuld gab, hat nun ein - positives - Nachspiel: Die Putzfrau wird nach der angsteinflößenden Fahrt in dem führerlosen Zug selbst Lokführerin.

Die 22-Jährige sagte dem öffentlich-rechtlichen schwedischen Radio SR, dass ihr Arbeitgeber Arriva sie bei der Ausbildung unterstützen werde. Das Unternehmen habe ihre auch eine unbefristete Anstellung garantiert. Arriva versuche damit, Schaden wiedergutzumachen, denn das Unternehmen hatte unmittelbar nach dem Zugsunglück der Putzfrau die Schuld an dem Crash gegeben. Ihr war vorgeworfen worden, sie habe den Zug gestohlen.

,,Plötzlich an etwas Seltsames gedacht"

Die Frau, die nur als Sara bekannt ist, erzählte, dass sie während der verhängnisvollen Fahrt plötzlich an die mexikanische Künstlerin und feministische Ikone Frida Kahlo denken habe müssen. ,,Der Zug fährt so schnell, er fährt in die falsche Richtung", habe sie gedacht. ,,Ich habe überlegt: Soll ich bei der nächsten Station rausspringen, weil die ebenerdig war. Dann dachte ich plötzlich an etwas Seltsames, nämlich an Frida Kahlo und ihren Unfall", so Sara gegenüber SR.


Die Bewohner waren zur Zeit des Unfalls Mitte Jänner im Haus, blieben jedoch unverletzt

Kahlo hatte einmal gesagt, sie habe zwei schwere Unfälle erlebt. Der zweite war ihre langjährige, turbulente Beziehung, mit dem Maler Diego Rivera. Der erste war ein Busunfall in Mexico Stadt im September 1925. Ein Haltestange durchbohrte ihren Unterleib, und sie konnte in der Folge keine Kinder mehr bekommen. ,,Dieser Gedanke kam mir in dem Moment - pass auf die Haltegriff auf. An das kann ich mich erinnern", erzählte Sara weiter.

,,Überlebe alles"

Die gespenstische Zugsfahrt endete damit, dass der Zug in einem Haus im Stockholmer Vorort Satsjöbaden steckenblieb. Sara erlitt zahlreiche Verletzungen, die erst nach Monaten verheilten. Während sie schwer verletzt im Krankenhaus lag, verbreitete sich weltweit die Nachricht, sie habe den Zug gestohlen und sei damit in das Gebäude gefahren.

Arriva nahm später die anfängliche Schuldzuweisung zurück, als klar wurde, dass offensichtlich Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften den Unfall ausgelöst hatten. Die Untersuchungen der Ermittlungsbehörden sind noch nicht abgeschlossen. Die 22-Jährige verfolgt eigenen Angaben zufolge gespannt, wer für das Unglück verantwortlich gemacht wird und wie es dazu kam, dass man ihr zunächst die Schuld gab. Für sich persönlich zog Sara im SR-Interview eine positive Bilanz der ganzen Ereignisse: ,,Wenn ich das überlebe, überlebe ich alles."

Mit 80 km/h in Haus gerast

Die Schwedin hatte im Bahndepot nachts einen abgestellten Triebwagen im Depot Saltsjöbaden gereinigt, der sich plötzlich in Bewegung setzte und mit 80 Kilometern pro Stunde in ein Wohnhaus raste. Die 22-Jährige hatte zunächst den Zündschlüssel zu drehen versucht und sich dann einen möglichst sicheren Platz für den unausweichlichen Aufprall gesucht. Während die Bewohner des Hauses unversehrt blieben, konnte die Putzfrau erst nach zwei Stunden schwer verletzt befreit werden.


Quelle: ORF