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Thema: Ennstal (2895-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Ennstal
Ist zwar schon länger so aber warum braucht man nach Liezen diesen geringen bzw. geringeren als früher Mastabstand der Oberleitung bei der Höstgeschwindigkeit von vielleicht 80 km/h und zweitens warum ist die zweite Stromleitung auf extra Masten auf der anderen Seite des Gleises? Als Laien wie mich erscheint das als eine doch extreme Geldverschwendung. (Habe ein Foto aber kanns nicht hochladen - denke aber eh nicht notwendig)

Re: Ennstal
Antwort #1
Tatsächlich ist es auffällig, dass sich die Mastabstände - egal wo am Bundebahnnetz - ständig reduzieren und die Masten immer massiver werden.

Eigentlich ist dies unverständlich: neue Technologien, fortschrittliche Materialien und neuzeitliche Berechnungs- und Simulationsmethoden sollten es ermöglichen, auch hohe Fahrgeschwindigkeiten und stärkere Drahtquerschnitte schwingungsoptimiert  mit denselben oder sogar weiteren Mastabständen zu bauen. Andere Länder zeigen, wie das geht.

In Österreich kommen die Masten aber nahezu ausschließlich von der Fa. MABA, und dort wird gerne und viel eingekauft, warum auch immer. 

Die Auswirkungen sind:
Mastenwälder in Bahnhöfen statt Querverspannungen, immer engere Mastabstände, immer massivere Masten, das erwähnte Highlight der Doppelbemastung Selzthal-Liezen oder gar die nutzlos herumstehnden Masten auf der neuen Koralmbahn, die möglicherweise anlässlich der Einrichtung des elektrischen Betriebes bereits nicht mehr irgendwelchen Vorschriften entsprechen oder dann gar bereits zu abgewittert und damit zu ersetzen sind.

Auch wenn sich sicherlich irgendwelche "wird schon so sein" Begründungen für die Mastenorgien in Österreich finden lassen, bleibt ein schaler Beigeschmack, wenn man mit dem Ausland vergleicht.

Aber das ist wahrscheinlich genauso mit vielerorts aufgestellten Lärmschutzwänden, die hauptsächlich sich selbst schützen oder aber der Hochkettenfahrleitung in der Annenstraße, die unbedingt aus technischen Gründen sein musste.

Man muss halt erkennen, dass der Strom z.B. in Frankreich anders und williger fließt als in Österreich, wie könnte man dort moderne Hochleistungsstraßenbahnen mit stadtbildschonenden zierlichen Einfachfahrleitungen bauen  :P  
 

Re: Ennstal
Antwort #2
...oder gar die nutzlos herumstehnden Masten auf der neuen Koralmbahn, die möglicherweise anlässlich der Einrichtung des elektrischen Betriebes bereits nicht mehr irgendwelchen Vorschriften entsprechen oder dann gar bereits zu abgewittert und damit zu ersetzen sind.
Beim Rest stimme ich dir im Grunde zu, aber bei der Koralmbahn merkt man, dass du keine Ahnung hast. Hier war es definitiv nicht anders möglich, weil es auf Hochleistungsstrecken nötig ist, den Untergrund zu versiegeln, damit bei Unfällen etc. nichts in den Untergrund kommt, also musste man die Oberleitungsmasten vor der bituminösen Deckschicht aufstellen und die Deckschicht war notwendig, um das Gleis hinzulegen und das Gleis war notwendig, damit der aktuelle Teilbetrieb durchgeführt werden kann.

Also wie willst du es sonst machen? Bei einem nachträglichen Aufschneiden der bituminösen Schicht, bekommt man die nötige Dichtheit einfach nicht so gut hin...

Zum Spaß hat man die Masten nicht aufgestellt...

Re: Ennstal
Antwort #3
Alleine die überlange Bauzeit, die beim Koralmtunnel 30 Jahre beträgt,  ist eine riesige Geldverschwendung.

  • FlipsP
Re: Ennstal
Antwort #4
Alleine die überlange Bauzeit, die beim Koralmtunnel 30 Jahre beträgt,  ist eine riesige Geldverschwendung.

Und darum soll man die KAB lieber doch nicht bauen?
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Ennstal
Antwort #5
...oder gar die nutzlos herumstehnden Masten auf der neuen Koralmbahn, die möglicherweise anlässlich der Einrichtung des elektrischen Betriebes bereits nicht mehr irgendwelchen Vorschriften entsprechen oder dann gar bereits zu abgewittert und damit zu ersetzen sind.
Beim Rest stimme ich dir im Grunde zu, aber bei der Koralmbahn merkt man, dass du keine Ahnung hast. Hier war es definitiv nicht anders möglich, weil es auf Hochleistungsstrecken nötig ist, den Untergrund zu versiegeln, damit bei Unfällen etc. nichts in den Untergrund kommt, also musste man die Oberleitungsmasten vor der bituminösen Deckschicht aufstellen und die Deckschicht war notwendig, um das Gleis hinzulegen und das Gleis war notwendig, damit der aktuelle Teilbetrieb durchgeführt werden kann.

Also wie willst du es sonst machen? Bei einem nachträglichen Aufschneiden der bituminösen Schicht, bekommt man die nötige Dichtheit einfach nicht so gut hin...

Zum Spaß hat man die Masten nicht aufgestellt...
Gemäß einem Gespräch mit der Bauleitung wäre die Mastsetzung keineswegs alternativlos gewesen. Z.B. könnte man abgedichtet  Rohrfundamente einbauen, in die man die Masten erst dann einsetzt, wenn man sie braucht? 15, 20 oder mehr Jahre sinnlose Lebensdauerverkürzung der Maste gegen die Kosten der Betonrohre - was ist billiger? Gute Frage, eine objektive Antwort wird man nie erfahren.
In gleicher Weise wurde ja auch bereits vor Jahren die Speiseleitung nach, und das Unterwerk in Deutschlandsberg gebaut, obwohl das Ganze derzeit eigentlich ziemlich nutzlos rumsteht? Aber sicher gibt es da auch wieder "du hast keine Ahnung" Gründe .....  eh klar. Die Baulobby lässt grüßen  ::)