Unter Tage geht es zügig voran Momentan wird entlang der Koralmbahn an zwölf Tunneln gearbeitet. Das zweitlängste Tunnelsystem der Strecke verbindet das Jauntal mit dem Lavanttal. Am Bau der Tunnelkette Granitztal sind 300 Personen beschäftigt.
Tausende Arbeiter sind derzeit entlang der Koralmbahn beschäftigt. Gleichzeitig wird an zwölf Tunneln in Kärnten und der Steiermark gearbeitet. Mehr als 1000 Arbeiter sind alleine im rund 33 Kilometer langen Koralmtunnel, dem längsten Tunnel Österreichs, im Einsatz. In Unterkärnten wird auf Hochtouren auch noch an der 6,1 Kilometer langen Tunnelkette Granitztal gearbeitet, den zweitlängsten Tunnelsystem der Koralmbahn.
Diese Tunnelkette führt von St. Paul nach Eis in Ruden und verkürzt den Weg vom Lavanttal ins Jauntal. Baustart war im April 2015. Die Granitztaler Tunnelkette wird in drei Abschnitten errichtet. 300 Arbeiter und viele Subunternehmer aus der Region sind im Bereich Deutsch-Grutschen (2553 Meter), an der Einhausung Granitztal (606 Meter) und im Abschnitt Langer Berg (2947 Meter) beschäftigt. ,,Es laufen derzeit vier Tunnelvortriebe, zwei im Bereich St. Paul und zwei im Granitztal, es kommen später im Bereich Eis noch zwei dazu. Wir erwarten im Herbst den ersten Teildurchschlag", sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Posch. Am weitesten fortgeschritten ist der Tunnelabschnitt im Bereich Deutsch-Grutschen, eine Röhre ist 1400 Meter lang, die andere 1200 Meter.
Um vorwärts zu kommen, bohrt man sich nicht, wie beim Koralmtunnel durch, sondern man sprengt sich den Weg frei. ,,Die obere Hälfte des Tunnels, die sogenannte Kalotte, wird zuerst mit Plastiksprengstoff herausgesprengt, danach wird die zweite Hälfte des Tunnels, die Strosse, abgebaut. Dafür wird zuerst das anstehende Gestein mit Spritzbeton und Betonstahl gesichert und dann das Material mit Bagger und Lkw herausbefördert", sagt Posch.
Aufgrund der Höhenlage der Koralmbahn gibt es im Bereich Granitztal einen offenen Bereich. ,,Wir müssen an dieser Stelle den Granitzbach überqueren, dafür werden eine Brücke und ein künstlicher Tunnel errichtet. Von außen sieht man dann nur einen Hügel. Das machen wir, um die Bevölkerung vor dem Lärm zu schützen", sagt Posch. Die Strecke selbst wird 2022 fertig sein.
TunnelbohrmaschinenFünf Kilometer fehlen noch bis zum Durchschlag im Koralmtunnel. Drei Tunnelbohrmaschinen, die 2000 Tonnen schwer und 200 Meter lang sind, bohren sich mit jeweils 10.000 PS Zug um Zug in Richtung Kärnten beziehungsweise Steiermark. Der Bohrkopf einer Tunnelbohrmaschine fräst sich viele Meter am Tag durch das Gestein. ,,Die geologische Beschaffenheit ist eine große Herausforderung. Wir arbeiten dort 1000 Meter unter dem Niveau der Koralpe", sagt Posch.
,,In den nächsten Tagen starten wir mit dem Bau des 2,1 Kilometer langen Tunnels Stein sowie mit dem Erdarbeiten zwischen Kühnsdorf und Mittlern", kündigt Posch an. In der Ortschaft Mittlern wird sich dann die Haltestelle Mittlern und die Abzweigung zur Bleiburger Schleife befinden. Für die Bauarbeiten für den Abschnitt Eis Richtung Jauntalbrücke laufen gerade die Ausschreibungen. Geplanter Baustart ist im Herbst.
Zahlen und Fakten 2.000.000 Kubikmeter Abtragungs- und Ausbruchsmaterial fallen beim Bau der Tunnelkette Granitztal an. Es wird für die Einhausung und den künstlichen Tunnel verwendet. Aus dem Koralmtunnel werden mehr als sechs Millionen Kubikmeter Material - das entspricht zwei Cheops-Pyramiden - abgetragen und als Baumaterial wieder verwertet.
239 Millionen Euro investierten die Österreichischen Bundesbahnen 2016 in den Ausbau der Infrastruktur in Kärnten. Bis 2021 werden gar 1,9 Milliarden Euro ausgegeben. Der Großteil der Subfirmen sind aus der Region. In der Tunnelkette Granitztal sind derzeit 300 Personen beschäftigt, im Koralmtunnel mehr als 1000.
2000 Tonnen schwer, 200 Meter lang und rund 10.000 PS stark ist eine Tunnelbohrmaschine im Koralmtunnel. Insgesamt sind drei im Einsatz. Diese bewegt sich auf einer Schmalspurbahn, auch das Gestein wird auf Schienen aus den Berg befördert.
130 Kilometer lang wird die Koralmbahn bei Fertigstellung im Jahr 2023 sein. Der Koralmtunnel hat eine Länge von rund 33 Kilometern. Er wird der größte Tunnel Österreichs und der siebentlängste Eisenbahntunnel der Welt sein. Bereits 2022 geht die Strecke Klagenfurt-Wolfsberg in Betrieb.
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/k/kaernten/lavanttal/peak_lavanttal/4919706/Koralmbahn_Unter-Tage-geht-es-zugig-voranl.g. rellov
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