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Thema: Linie 211: Der Geisterbus von Graz (34344-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Linie 211: Der Geisterbus von Graz

Linie 211: Der Geisterbus von Graz

Kaum Fahrgäste, aber hohe Kosten: 600.000 Euro kostet die Linie 211, die den Jakominiplatz mit P+R Fölling verbindet. Die Stadt plant nun Änderungen.
Buslinie 211: Sie sollte Mariatrost öffentlich erschließen, nur wird sie kaum in Anspruch genommen


Wer einmal eine ruhige Stunde haben möchte, der setze sich in einen Bus der Linie 211. Hier bekommt jeder Fahrgast seinen persönlichen Chauffeur, denn: In der Regel hat der Fahrgast den Bus für sich alleine.

Eigentlich verbindet der 211er, dieser Geisterbus von Graz, den Jakominiplatz mit der Park&Ride-Anlage in Fölling; und gleichzeitig sollte er, so die Strategie der Stadt, das bisher kaum öffentlich befahrene Gebiet von Mariatrost erschließen.

Die Situation hat nur zwei Haken. Erstens: Der P+R-Parkplatz in Fölling ist meistens ebenso leer wie der 211er. Nach einem guten Jahr liegt die Auslastung offiziell bei 20 Prozent - und das bei einer Kapazität von 200 Stellplätzen. Zweitens: Der Plan, die Bewohner von Mariatrost in den 211er zu locken, ist bisher nicht aufgegangen. Warum? Als Regionallinie darf beim 211er auf dem Weg vom Jakominiplatz nach Fölling bis zur Endstation niemand aussteigen, am Rückweg niemand einsteigen.

Dazu kommen die Kosten von 600.000 Euro pro Jahr, die die Buslinie verschlingt. "Ja, wir sind mit der Situation nicht glücklich", räumt Verkehrsreferentin Lisa Rücker ein. Die Stadt plant nun Änderungen. "Wir überlegen, wie wir mit dem Geld das Gebiet effizienter für den öffentlichen Verkehr erschließen können." Bei der Holding Graz überdenkt man die Streckenführung des 211er und auch die Umwandlung in eine innerstädtische Linie steht im Raum - damit würde das Ein- und Ausstiegsverbot fallen.

Abgesehen davon setzt man im Rathaus darauf, dass die Pendler den P+R-Platz mit der Zeit besser annehmen.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2910262/linie-211-geisterbus-graz.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #1
Zitat
Dazu kommen die Kosten von 600.000 Euro pro Jahr, die die Buslinie verschlingt. "Ja, wir sind mit der Situation nicht glücklich", räumt Verkehrsreferentin Lisa Rücker ein. Die Stadt plant nun Änderungen. "Wir überlegen, wie wir mit dem Geld das Gebiet effizienter für den öffentlichen Verkehr erschließen können." Bei der Holding Graz überdenkt man die Streckenführung des 211er und auch die Umwandlung in eine innerstädtische Linie steht im Raum - damit würde das Ein- und Ausstiegsverbot fallen.


Am besten wäre es doch, die Linie 211 wird sobald wie möglich eingestellt und dafür gibt es am Werktagen (Mo-Fr) eine Buslinie Mariatrost - Fölling P+R, diese etwa alle 20 - 30 Minuten fährt und diese kostet wohl kaum 600.000 €, das gesparte Geld könnte man etwa in die Linie 62 investieren, damit diese am Samstag Nachmittag auch bis 18:30 Uhr verkehrt!
LG TW 581

  • 200er
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #2
Käme es eigentlich billiger, wenn man die Linie 211 oder die im Vorposting angeregte Nachfolgelinie statt mit großen Standard-Bussen mit Taxis oder zumindest mit Kleinbussen in der Größe von VW-Bussen abwickeln würde?

Übrigens ist die Linie 211 ein Beweis für die grundsätzlich niedrigere Attraktivität von Autobus- gegenüber Straßenbahnlinien. Eine Straßenbahnverlängerung zu so einer Wohnsiedlung samt Parkhaus zieht doch immer nennenswert neue Fahrgäste an. Natürlich wäre konkret dort hinaus eine Straßenbahn illusorisch gewesen, aber man sieht eben an diesem Beispiel, wie wenig Effekt ein Bus hat.

lg 200er

  • TW 22
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #3
Diese seriösen Medien ...  :gluck:

600.000 Euro für die Buslinie 211 pro Jahr  :lol: - Fakt ist, die Verbindung kostet nicht einmal die Hälfte :sh: - immer noch viel Geld (für die wenigen Fahrgäste pro Jahr) aber immerhin.

Und so nebenbei kleinere Busse oder ähnliches (wie Taxi) kämen nicht günstiger, da es in erster Linie um die Person geht die das Fahrzeug steuert.

8)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #4
Es ist sehr traurig, dass unsere Volksvertreter im Rathaus weiter auf ein P&R Haus bauen, dass von Anfang an floppte und auch jeder Experte den Kopf schüttelte.
Ohne Straßenbahnanschluß bzw. attraktive Öffi-Verbindung wird das P&R Fölling auch ein Geisterhaus bleiben, was das (ex GAK) Haus schräg gegenüber in der Mariatrosterstraße nicht mehr ist.

Weiß jemand über die Auslastung des Parkplatzes bei der Endstation Mariatrost bescheid?

Wenn man das P%R Haus in Fölling abbaut und in Puntigam beim Ackern wieder aufbaut, wette ich, dass man mit begleitenden Maßnahmen (grüne Zone: NVD-Puntigam und Zentralfriedhof)  langfristig eine Auslastung von über 90% erreicht!
Auf der anderen Seite wäre aber auch zu befürchten, dass 200 Stellplätze in der Triesterstraße VIEL zu wenig sind.  :-\

Liebe Grüße
Martin

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #5
Ja, dass war ja alles irgendwie zu erwarten ...

Die "Lösung" des Problems kann nur der Verkürzung der Linie als Pendelbus nach Mariatrost liegen - und zwar durchaus mit einem kleineren Fahrzeug (Midibus), da natürlicherweise die Personalkosten der größte Kostenfaktor ist, aber die Betriebskosten und Abschreibungen für einen kleineren Bus im Vergleich zu einem 12-m-Fahrzeug dennoch geringer sind (ich finde, man sollte da jede Kosteneinsparungsmöglichkeit nutzen).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #6
Man könnte die Bedienung des P+R ja (fast?) alleine den Regionalbussen überlassen, das Haus versetzen und dort einen ebenerdigen Parkplatz lassen, der vollkommen ausreichen sollte :pfeifend:

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #7

Die "Lösung" des Problems kann nur der Verkürzung der Linie als Pendelbus nach Mariatrost liegen - und zwar durchaus mit einem kleineren Fahrzeug (Midibus), da natürlicherweise die Personalkosten der größte Kostenfaktor ist, aber die Betriebskosten und Abschreibungen für einen kleineren Bus im Vergleich zu einem 12-m-Fahrzeug dennoch geringer sind (ich finde, man sollte da jede Kosteneinsparungsmöglichkeit nutzen).


Unter der Zugrundelegung dass eine Runde (Fölling - Endstation) 3 km lang ist, die Runde im 15 Minuten Takt von 5:45 bis 00:00 gefahren wird, ergibt das eine Leistung von 216 km. (Bei einem 20 Minuten Takt, der besser an die Straßenbahn verknüpfbar wäre: 162 km)
Ich könnte mir vorstellen, dass man einen Betreiber für € 250,-- (15') bzw. 200,-- (20')  / Tag mit einem Mercedes Vito oder VW-Bus gewinnen könnte, was einer ~ jährlichen Gesamtbelastung von € 75 000,- bzw 60 000,- entspräche.
Auf jeden Fall wesentlich billiger als die BL 211.

Diese Kosten könnte man noch minimieren, indem man einfach ein Handy in dieses Fahrzeug integriert und die Nummer so publiziert, dass die Fahrgäste schon im vorhinein anrufen oder den Bus per SMS bestellen wenn sie z.B in Mariagrün sind oder von Weiz kommend in Nadischhöhe... Ein weiterer Vorteil dieses Systems wäre die kürzere Wartezeit für den Fahrgast samt Anschlußsicherung an die Straßenbahn.
Das Fahrzeug könnte dann auch als normales Taxi für Zubringerfahrten von bzw. zur Endstation zur Verfügung stehen (Wenisbucher Straße,... Föllinger Straße,.... usw.), was die Rentabilität für den Betreiber bei langen Stehzeiten (Personalkosten) verbessern würde.
Liebe Grüße
Martin

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #8

Diese seriösen Medien ...  :gluck:

600.000 Euro für die Buslinie 211 pro Jahr  :lol: - Fakt ist, die Verbindung kostet nicht einmal die Hälfte :sh: - immer noch viel Geld (für die wenigen Fahrgäste pro Jahr) aber immerhin.


Hier die Details:

€274.300,- für 2012
€279.800,- für 2013

Wahrscheinlich haben die Medien nur die Überschrift gelesen - wie auch die meisten Online-Kommentatoren (da schließt sich der Kreis).  :pfeifend:

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #9
279.000 € pro Jahr für die Linie 211 welche fast ausschließlich heiße Luft transponiert, ist trotzdem viel Geld.

Zitat
Ich könnte mir vorstellen, dass man einen Betreiber für € 250,-- (15') bzw. 200,-- (20')  / Tag mit einem Mercedes Vito oder VW-Bus gewinnen könnte, was einer ~ jährlichen Gesamtbelastung von € 75 000,- bzw 60 000,- entspräche.


Diesen Linienverkehr wird man ausschreiben müssen, außer die HGL fährt diese Linie.
LG TW 581

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #10
Wobei bei allen Rechenbeispielen natürlich klar sein muss, dass - wie schon geschrieben - der Stundensatz für den Fahrer unabhängig von der Fahrleistung der absolut höchste Bestandteil der Kosten sein wird.

Aber, ich sage einmal, z. B. die Fa. Gersin würde da wohl trotzdem um einiges Günstiger sein als die bisher angefallenen Kosten ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #11

279.000 € pro Jahr für die Linie 211 welche fast ausschließlich heiße Luft transponiert, ist trotzdem viel Geld.

Zitat
Ich könnte mir vorstellen, dass man einen Betreiber für € 250,-- (15') bzw. 200,-- (20')  / Tag mit einem Mercedes Vito oder VW-Bus gewinnen könnte, was einer ~ jährlichen Gesamtbelastung von € 75 000,- bzw 60 000,- entspräche.


Diesen Linienverkehr wird man ausschreiben müssen, außer die HGL fährt diese Linie.


Wieso, das ist doch eine Postbuskonzession!

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #12
Ich bezweifle, dass die Verkürzung der Linie bis zur Endstation irgendwas bringen würde. Umsteigen ist fahrgastunfreundlich, keiner will in der Kälte oder Hitze auf die Anschlüsse warten die ja bei den HGL nicht immer eingehalten werden...

Das PR Fölling ist schlicht und einfach ein Schuss in den Ofen. Ohne Straßenbahnverlängerung (und die wird es nicht geben) hat kein Autofahrer daran Interesse, außer man schickt den 211 über die Gleistrasse vom 1er.  >:D
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • TW 22
Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #13


Ich könnte mir vorstellen, dass man einen Betreiber für € 250,-- (15') bzw. 200,-- (20')  / Tag mit einem Mercedes Vito oder VW-Bus gewinnen könnte, was einer ~ jährlichen Gesamtbelastung von € 75 000,- bzw 60 000,- entspräche.
Auf jeden Fall wesentlich billiger als die BL 211.



Das wäre ein Stundensatz von rd. 11 bis 15 Euro - kaum realistisch würd ich meinen ... Selbst Taxis kosten um das Vierfache (und ich hab einige Abkommen mit Fr. Loibner/878 ausverhandelt).

8)

Re: Linie 211: Der Geisterbus von Graz
Antwort #14

Wieso, das ist doch eine Postbuskonzession!


Bei einem Neuverkehr gibt es aber die Vereinbarung, dass diese Leistungen dann ausgeschrieben werden können.


Das PR Fölling ist schlicht und einfach ein Schuss in den Ofen. Ohne Straßenbahnverlängerung (und die wird es nicht geben) hat kein Autofahrer daran Interesse, außer man schickt den 211 über die Gleistrasse vom 1er.  >:D


Natürlich ist der P+R ein Schuss in den Ofen und natürlich wäre die Anlage in Puntigam viel effizienter. Fakt ist aber, dass die Anlage jetzt dort steht und man halt jetzt versuchen möchte, die Kosten zu drücken ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)